der untergang sorgfältiger berichterstattung?
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Es ist, wie es schon immer war:
Für Informationen zieht man mehrere Quellen heran und vergleicht diese, gibt noch eine Prise kritisches Denken dazu und etwas Interpretation und man hat seine Informationen, welche auch nicht ganz korrekt sind.Das gilt nicht nur in der Berichterstattung sondern für alle Informationen.
Grüssli
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@Schneewittchen: Die Sprache lässt sich, pingelig betrachtet, nicht objektiv verwenden. Das wäre ein Widerspruch. — Jedem Objekt ein Subjekt und ohne Subjekt kein Objekt. Aber — und hier komme ich auf deine eigentliche Aussage — es wird zu oft mit dieser Macht, diesem Rumspielen, maßlos übertrieben und die Überzeugung der Zuschauer geprägt. Das kann ich nicht im Geringsten abstreiten. Dem kann nur ein eigener Kopf entgegenwirken, alles andere macht nicht "frei".
Gruß
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Also der Inhalt des Links trifftd en Nagel auf den Kopf.
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Ich denke der hauptgrund dafür, dass alle nachrichtensender im prinzip von einander abschreiben und gleiche politische blickrichtungen und ansichten vermitteln, liegt daran dass die meisten privaten medien in deutschland Haim Saban gehören.
die öffentlichen nachrichtensender werden dagegen von überalterten journalisten geführt und sind bei jugendkulturellen phänomenen meist etwas "überfordert".und der großteil der online-nachrichtenquellen (die basis der fernsehnachrichten) scheint voneinander abzuschreiben. das gibt dann sone art rückkopplung, wenn dann immer wieder abgeschriebene sachen abgschrieben, ergänzt und erweitert werden, und jeder denkt das wäre alles überprüft.
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bezeichnend die zusammenstellung von thema und überschrift:
AMOKLAUF VON WINNENDEN
Zehntausende Schüler sind computerspielsüchtig(SPON)
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bitte keinen amok-thread draus machen
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Einwender schrieb:
http://www.hanno.de/blog/2009/guten-abend-meine-damen-und-herren-sie-sehen-die-abendnachrichten/
http://www.hanno.de/blog/2009/guten-abend-meine-damen-und-herren-sie-sehen-die-abendnachrichten/ schrieb:
Im Anschluss zeigen wir als Sondersendung eine Gesprächsrunde mit fünf alten Herren, die über Jugendkultur diskutieren werden. Danach ein Bericht über Computerspiele und dieses “Internet”, den wir bereits beim letzten und vorletzten Amoklauf gezeigt haben.
Das trifft es so gut.
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Einwender schrieb:
http://www.wuv.de/news/medien/meldungen/2009/03/124368/index.php
Verraten und verkauft.
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Die bittere Wahrheit ...
Btw., weil es dort auch erwähnt wird:
Wohin fließt eigentlich das Geld, welches man spenden kann?
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Schneewittchen schrieb:
Frei bedeutet für mich, dass die Berichterstattung wirklich objektiv bleibt, [...]
Komplette Fehlinterpretation des Wortes "frei" (imho).
Freie Presse heißt, dass jeder der möchte das hinpinseln darf was er möchte und wie er möchte, solange er dabei niemanden in seinen Persönlichkeitsrechten beschränkt. "Frei" heißt also, man darf je nach politischer, religiöser oder sonstiger Gesinnung anderen das Wort im Munde umdrehen, pauschalisieren, polemisieren, Mücken zu Elefanten machen und zweifelhaft oder garnicht belegte Behauptungen zu Papier bringen, inklusive der Behauptung die eigene Berichterstattung sei "seriös". "Freie Presse" heißt auch dass man sein Geld machen darf mit der Sensationslust und der Gier nach vorgefertigten Meinungen, Großbuchstaben und Niveaulosigkeit, die scheinbar einen Großteil der durchschnittlichen Bundesbürger beherrscht. Gerade die deutsche Presse bedient mit Vorliebe die Schwarz-Weiß-Maler, die lieber mit absoluter Sicherheit alles Schwarz sehen als sich mit unsicheren Grautönen abzugeben.
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pumuckl schrieb:
Komplette Fehlinterpretation des Wortes "frei" (imho).
Nein, denn meine Interpretation ist das was ich mir unter "frei" vorstelle: frei von Interessen Dritter.
Dass die "freie" Presse eher deiner Definition entspricht, ist mir natürlich klar. Genau das kritisiere ich ja.
pumuckl schrieb:
Freie Presse heißt, dass jeder der möchte das hinpinseln darf was er möchte und wie er möchte, solange er dabei niemanden in seinen Persönlichkeitsrechten beschränkt. "Frei" heißt also, man darf je nach politischer, religiöser oder sonstiger Gesinnung anderen das Wort im Munde umdrehen, pauschalisieren, polemisieren, Mücken zu Elefanten machen und zweifelhaft oder garnicht belegte Behauptungen zu Papier bringen, inklusive der Behauptung die eigene Berichterstattung sei "seriös". "Freie Presse" heißt auch dass man sein Geld machen darf mit der Sensationslust und der Gier nach vorgefertigten Meinungen, Großbuchstaben und Niveaulosigkeit, die scheinbar einen Großteil der durchschnittlichen Bundesbürger beherrscht. Gerade die deutsche Presse bedient mit Vorliebe die Schwarz-Weiß-Maler, die lieber mit absoluter Sicherheit alles Schwarz sehen als sich mit unsicheren Grautönen abzugeben.
Ich bin kein Befürworter von nicht-freiheitlichen und totalitären Systemen, aber ich werfe mal eine Frage in den Raum:
Inwiefern ist diese (deiner Interpretation entsprechend) "freie" Presse besser als eine staatlich kontrollierte Presse? In meinen Augen ist diese "freie" kein bisschen besser.
Es spielt doch absolut keine Rolle, ob hinter einer Pressemitteilung staatliche Interessen stecken oder solche von Lobbyisten/Ähnlichen. In beiden Fällen ist die Pressemeldung "angepasst" an die Interessen Dritter, und man bekommt nicht die objektive Wahrheit.Meinungsfreiheit ist wichtig, das will ich gar nicht bestreiten. Worauf ich hinaus will, ist:
Man sollte diese vermeintlich "freie" Presse besser als "Meinungsäußerung in Schriftform" bezeichnen und nicht als "freie Presse". Denn "frei" bedeutet ja auch "unabhängig", unabhängig von Meinungen/Interessen einzelner. Und ob ich da jetzt irgend einen verdrehten Quark vom Staat serviert bekomme oder von irgend einem Lobbyisten, macht für mich keinen großen Unterschied. Quark bleibt Quark.~Von den meisten Lesern wird die Presse ja als zuverlässige Informationsquelle angesehen. Zuverlässig ist sie, was das herausbringen von trivialen Paparazimeldungen angeht.~
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Hallo
Schneewittchen schrieb:
Ich bin kein Befürworter von nicht-freiheitlichen und totalitären Systemen, aber ich werfe mal eine Frage in den Raum:
Inwiefern ist diese (deiner Interpretation entsprechend) "freie" Presse besser als eine staatlich kontrollierte Presse? In meinen Augen ist diese "freie" kein bisschen besser.
Es spielt doch absolut keine Rolle, ob hinter einer Pressemitteilung staatliche Interessen stecken oder solche von Lobbyisten/Ähnlichen. In beiden Fällen ist die Pressemeldung "angepasst" an die Interessen Dritter, und man bekommt nicht die objektive Wahrheit.Der Unterschied ist doch nun wirklich eindeutig: Ein Staat hat ein Meinungsmonopol, aber in unserem System kann zwar jeder schreiben, was er will (zumindest fast) und natürlich auch totalen Blödsinn, aber du hast die Möglichkeit dir viele verschiedene Meinungen einzuholen. Das sollte man nicht unterschätzen. Auch wenn es eine Binsenweisheit ist: Wahrheit als solches gibt es kaum oder gar nicht und in einer freien Presselandschaft hast du dir Möglichkeit dir Interpretationen völlig verschiedener Lobbygruppen anzuhören.
Wie stellst du dir eigentlich wertungsfreie Presse vor? Schon das Auswählen der Themen ist Meinungsmache. Was du willst, ist eine reine Theorie und kann in der Praxis nicht funktionieren.
chrische
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Ich habe keineswegs die freie Presse verurteilt. Ich veruteile vielmehr die in meinen Augen sehr naive Vorstellung dass es für alles etwas perfektes geben muss. Mit der Presse ist es wie mit vielen anderen Dingen auch: für jeden positiven Aspekt den ein System bekommt muss man auch Nachteile in Kauf nehmen. Genauso ist die Pressefreiheit ein zweischneidiges Schwert: für die Möglichkeit, Berichterstattung aus mehr als einem Blickwinkel erhalten zu können, erhalten wir die Notwendigkeit (und imho die Pflicht), die Informationen zu filtern und nicht alles sofort für bare Münze zu nehmen. Aus der Freiheit, dass der Inhalt der Presse nicht vom Staat oder einem anderen Organ vorgegeben wird, entsteht der Nachteil, dass sie der freien Marktwirtschaft unterliegt und sich damit das durchsetzt, was sich am Besten verkauft, nämlich Meinungsmache und Sensationen. So betrachtet ist der angeprangerte Untergang der sorgfältigen Berichterstattung nur ein Abbild der Gesellschaft die kein Interesse an sorgfältiger Berichterstattung hat. Wir leben in einer "Bildzeitungsgesellschaft"
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pumuckl schrieb:
IAus der Freiheit, dass der Inhalt der Presse nicht vom Staat oder einem anderen Organ vorgegeben wird, entsteht der Nachteil, dass sie der freien Marktwirtschaft unterliegt und sich damit das durchsetzt, was sich am Besten verkauft, nämlich Meinungsmache und Sensationen.
Was den öffentlich-rechtlichen Rundfunk wertvoll macht
(Obwohl der sich ja auch Quoten-Druck macht.)
pumuckl schrieb:
So betrachtet ist der angeprangerte Untergang der sorgfältigen Berichterstattung nur ein Abbild der Gesellschaft die kein Interesse an sorgfältiger Berichterstattung hat. Wir leben in einer "Bildzeitungsgesellschaft"
Ach, Schwarzseher
Es gibt genug seriöse und gute Nachrichten und Zeitungen, die auch von genug Menschen gelesen werden. Und besser die Bildzeitung wird gelesen, als nur noch reiner Boulevard.
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Badestrand schrieb:
Und besser die Bildzeitung wird gelesen, als nur noch reiner Boulevard.
Meinst du das Ernst? Wo ist in deinen Augen noch der Unterschied?
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pumuckl schrieb:
Badestrand schrieb:
Und besser die Bildzeitung wird gelesen, als nur noch reiner Boulevard.
Meinst du das Ernst? Wo ist in deinen Augen noch der Unterschied?
Ja, ich meine das Ernst
Ich kenne die Bildzeitung zwar nur aus gelegentlichem Augen-Drüberschweifen am Kiosk und bildblog.de, aber soweit ich weiß, finden sich dort auch ab und zu Fünfzeiler über neue Gesetze, politische Rangeleien oder Ähnlichem. Sicherlich sind die Informationen darin verglichen mit anderen Zeitungen lachhaft, aber die Tatsache, dass überhaupt noch politisches drin ist, beruhigt mich. Gefährlich/Bedenklich finde ich eher Leser(innen), die sich nur mit der "Gala", "Bunte", "Auto Bild" o.Ä. befassen und die Welt der Politik und Wissenschaft völlig aus der Wahrnehmung verlieren. Ich möchte wetten, dass durchaus viele Bildzeitungs-Leser "Stammtisch-Kandidaten" sind; was bedeutet, dass Interesse und Diskussionswille durchaus vorhanden sind
PS: Erinnerst du dich noch an die Ö-KO-Steuer Aufkleber an Autos, die wohl in der BILD drin waren? Wenn das mal nicht politisches Engagement ist
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Badestrand schrieb:
aber soweit ich weiß, finden sich dort auch ab und zu Fünfzeiler über neue Gesetze, politische Rangeleien oder Ähnlichem. Sicherlich sind die Informationen darin verglichen mit anderen Zeitungen lachhaft, [...] Ich möchte wetten, dass durchaus viele Bildzeitungs-Leser "Stammtisch-Kandidaten" sind; was bedeutet, dass Interesse und Diskussionswille durchaus vorhanden sind
Ich frage mich ehrlich gesagt manchmal, was wirkich gefährlicher ist: Jemand, der dem modernen Voyeurismus frönt und sich die Affären irgendwelcher Promis und möchtegern-Adligen unter der Lupe/Bunte/etc. betrachtet und sich ganz harmlos beim Kaffeekränzchen darüber auslässt, oder jemand der mit vorgeBILDeter Meinung nach dem Genuss von 5 Zeilen pauschalisiertem Halbwissen über neue Gesetze an den Stammtisch und die Wahlurne geht.
Bevor mir jetzt jemand an die Kehle geht: ich möchte niemandem das Recht absprechen, mit einer eigenen Meinung wählen zu gehen und damit die Politik zu beeinflussen. Die Leute haben sogar die Pflicht dazu, sich eine eigene Meinung zu bilden (egal wie sie aussieht), statt sich eine am Kiosk zu kaufen weil sie zu faul sind selber mal nachzudenken (was leider viel zu oft der Fall ist).
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pumuckl schrieb:
statt sich eine ["eigene" Meinung] am Kiosk zu kaufen weil sie zu faul sind selber mal nachzudenken (was leider viel zu oft der Fall ist).
Das trifft es ganz gut. Vielen kann man jeden Dreck auftischen, ohne dass sie sich Gedanken machen, ob das überhaupt sein kann. Dieser Dreck sollte sich dann halt möglichst nach einem Skandal anhören (auch wenn's eigentlich keiner ist), sonst interessiert es keinen.