Petition gegen die Indizierung des Internet in der geplanten Form



  • Hi,

    Daniel E. schrieb:

    aber eben nur, wenn man das dokumentieren kann und man sich nicht auf Spekulationen stützen muß.

    versteh ich dich richtig, dass du die ganze Aufregung nicht nachvollziehen kannst und stattdessen lieber erstmal abwarten möchtest, was passiert?

    Natürlich ist vieles Spekulation. Aber Fakt ist doch jetzt schon, dass sich die Politiker(innen) entweder mit dem technischen Aspekt gar nicht auseinander gesetzt haben, also gar nicht wissen, was die vorgeschlagene Lösung leistet bzw. nicht leistet, oder gerade aufgrund der Sinnlosigkeit und mit einem Hintergedanken die Sperrung durchsetzen wollen.

    Beides ist schlecht, und beides ist durchaus einen Aufschrei wert.





  • CarstenJ schrieb:

    Daniel E. schrieb:

    aber eben nur, wenn man das dokumentieren kann und man sich nicht auf Spekulationen stützen muß.

    versteh ich dich richtig, dass du die ganze Aufregung nicht nachvollziehen kannst und stattdessen lieber erstmal abwarten möchtest, was passiert?

    Nein. Ich denke, es gibt einige sinnvolle Aktionen gegen das initiierte Gesetz, insbesondere Wege zum Bundesverfassungsgericht. Es gibt auch einige Aktionen, die ich für, naja, komplett überschätzt halte, insbesondere die Petition (auch wenn ich mitgezeichnet habe), Anrufe und Post an Bundestagsabgeordnete oder Proteste und Demonstrationen.

    Ich bin Pessimist, wir werden so ein Gesetz bekommen (nach ein paar Runden beim BVerG vielleicht). Dann sollten wir Internetbenutzer aber eine Infrastruktur haben, mit der wir genauestens dokumentieren können, wie das Gesetz tatsächlich angewendet wird. Es ist schließlich nicht ganz schwer, Seiten zu zensieren, ohne das es jemand mitbekommt.

    Ich bin eben gerade dagegen, das wir dann, falls das Gesetz durchkommt, plötzlich alle herumstehen, lange Gesichter ziehen und uns wieder auf die üblichen Mittel (Petitionen, Anrufe bei Bundestagsabgeordneten, Proteste) zurückziehen. Wenn man was sinnvolles tun will, dann sammelt man Gesetzesübertretungen und auch die Erfolge (im Sinne des Gesetzes), damit man halbwegs eine vernünftige Diskussionsgrundlage hat, die Öffentlichkeit mit Fakten statt dubiosen Spekulationen ("es wird alles zensiert werden") versorgen möchte und Material hat um bei der Evaluierung der Wirksamkeit des Gesetzes etwas mitreden zu können.



  • Daniel E. schrieb:

    Es gibt auch einige Aktionen, die ich für, naja, komplett überschätzt halte, insbesondere die Petition (auch wenn ich mitgezeichnet habe)

    Ich sehe den Nutzen der Petition auch in der medialen Aufmerksamkeit, die sie schon jetzt hat (oder hatte)...



  • nachdem das thema (wie von den "schwarzsehern" vermutet) hier nun auch ziemlich einschläft mal ein kleiner aktueller push, der zwar auf vieles anwendbar ist aber hier doch ganz gut passt

    http://www.heise.de/newsticker/Kontraere-Umfrageergebnisse-zu-Kinderporno-Sperren--/meldung/138216

    find ich doch recht "lustig" ...



  • da gabs heute auf der zeit auch n artikel drueber

    http://www.zeit.de/online/2009/22/netzsperren-umfrage



  • Darauf bezieht sich ja emptys verlinkte Quelle ..



  • Die beiden Umfragen kommen zum gleichen Ergebnis: Maximaler Kampf gegen Kinderpornographie - das scheint sich die Bevölkerung zu wünschen. Risiken der Zensur-, Meinungs- und Pressefreiheit werden offensichtlich nicht als überwiegend wahrgenommen.

    Diese Umfragen im Sinne der Petition zu interpretieren, ist ein wenig übertrieben, finde ich.





  • Mr. N schrieb:

    Die beiden Umfragen kommen zum gleichen Ergebnis: Maximaler Kampf gegen Kinderpornographie - das scheint sich die Bevölkerung zu wünschen. Risiken der Zensur-, Meinungs- und Pressefreiheit werden offensichtlich nicht als überwiegend wahrgenommen.

    Diese Umfragen im Sinne der Petition zu interpretieren, ist ein wenig übertrieben, finde ich.

    es ging nicht darum "diese umfragen im sinne der petition zu interpretieren" ... das habe ich aber eigentlich auch mit dem "ist auf vieles anwendbar" gemeint ... kam aber scheinbar nicht so recht an ;/

    das ganze wurde nur am beispiel kp gesetz gezeigt ... vermutlich weil das eben gerade aktuell ist ... um vorratsdatenspeicherung o.ä. kümmert sich ja keiner mehr ....

    btw.:
    http://www.heise.de/newsticker/SIGINT-CCC-will-Politik-Ausweg-aus-der-Zensurdebatte-liefern--/meldung/138339
    👍

    fraglich ist hierbei nur wieder wie dieses "verschärfte vorgehen" aussieht, den vom netz nehmen würde afaik bereits jetzt gehen (kann aber auch sein das sowas noch nicht bei jedem politiker angekommen ist)... und ja mit "vom netz nehmen" meine ich wirklich offline stellen und nicht etwa die "seh ich nicht ... gibts nicht" methode



  • Hi,

    alles eine Frage einer geschickten Fragestellung. Mittels passender Fragen kann ich JEDE gewünschte Antwort erfragen. Kenn ich noch aus DDR-Zeiten wo dann die finale Totschlagfrage immer lautete "also bist Du nun für oder gegen den Frieden?".

    Daher sind wirklich aussagefähige Umfragen auch extrem schwer zu formulieren.

    Von Infratest bin ich da aber enttäuscht, wenn die sich mit derart gegensätzlichen Fragezielen unterbuttern lassen. Das stellt die seriösität des ganzen Unternehmens aufs tiefste in Frage.

    Gruß Mümmel



  • Das Interview mit dem Infratest-Chef is übrigens auch ganz lustig. Wenn man ihm im Interview glauben schenkt (er argument sehr geschickt und überzeugend), so erweckt es den Anschein als gäbe es derzeit gar nichts das man gegen Kinderpornographie tun könnte und man hätte die Bevölkerung befragt ob sie a) "so wie jetzt" keinen Schutz wollen b) die Seiten sperren oder c) die Seiten vom Netz nehmen. Aber in Wahrheit wurde in der ersten Umfrage die Option c) bewusst verschwiegen damit viele b) wählen obwohl c) bereits jetzt rechtlich problemlos möglich ist.
    Fazit: der Intranet-Chef hat in dem Interview nochmal herrvoragend bewiesen wie man die Meinung und Ansichten anderer zurechtrücken kann.



  • Hi,

    heist ja nicht umsonst "bild Dir MEINE Meinung".

    Gruß Mümmel



  • Unbedingt lesen:

    "Die Generation C64 schlägt zurück"
    "Bundesregierung vs. das Internet - die nächste Eskalationsstufe"

    Insbesondere der zweite Artikel ist brisant. Denn da wird klar, dass es längst nicht mehr um Kinderpornografie geht.





  • Es ging noch nie ernsthaft um irgendeinen Kampf gegen KiPo - jedenfalls nicht fuer jene solche machtgierigen Kreise aus dem Bundestag oder der Bundesregierung. Ihnen geht es schon seit langer, langer Zeit einzig und allein darum, mehr Kontrolle ueber die Strassen zu erlangen, die Menschen im Schach zu halten. Ich fuerchte nur, dass das eines Tages gelingen wird und wie amerikanische Verhaeltnisse - wie bei so vielen Sachen bereits vorhanden - bekommen, erinnere ich mich doch nur ungerne an diverse Geschichten aus CIA- und NSA-Kreisen.

    Mag nach paranoider Panikmacherei klingen, aber denk' doch mal genau darueber nach: Wieso macht sich jemand einen Kopf um DNS-Sperrlisten, der gar keine Ahnung davon hat? Das muss einem doch zu denken geben... 🙄



  • Bleibt nur noch zu klaeren, wie die Illuminaten ins Spiel kommen. Ne, im Ernst: Darum geht es doch seit 15 Seiten. Es haetten wohl kaum 110.000 Leute gegen die Sperrung von Kinderpornos unterschrieben.



  • Aber es ist immer schoen anzusehen, wie unsere Regierung immer mit dem Finger auf China zeigt. 👎



  • Hier mal eine detaillierte Übersicht!



  • Walli schrieb:

    Hier mal eine detaillierte Übersicht!

    wie geil 😃


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