Urheberrecht
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namespace invader schrieb:
Es gibt kein geistiges Eigentum.
Gibt es denn materielles Eigentum?
Irgendwie bin ich der Meinung dass wenn ich einen Tisch aus meinem Holz baue, dass der Tisch dann mir gehört. Wenn ich nun eine Geschichte aus meinen Gedanken baue, dann bin ich auch irgendwie der Meinung die Geschichte gehört mir.
Das ist zB insofern praktisch als dass Niemand die Geschichte als seine eigene Verkaufen kann.
Also bitte erkläre mir einfach mal sachlich warum das Urheberrecht ansich schlecht ist. Details sind immer verbesserbar. Aber was ist am Urheberrecht Prinzipiell schlecht? Ohne Phrasen bitte.
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Zehn Jahre, frei handelbar und vererbbar, vor allem muß man auch aus freien Stücken verzichten können.
Die reichen, um mit Harry Potter, Lambada oder Terminator Millionär zu werden. Zehn Jahre alte Filme, Romane oder Musikstücke sind schon eher kalter Kaffe.
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namespace invader schrieb:
Es gibt kein geistiges Eigentum.
Aber wenn ich mich ein halbes Jahr hinsetze und ein Buch schreibe, will ich es auch verkaufen können, und zwar mehr als genau ein Exemplar, das dann gescannt und ins Internet gestellt wird.
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Shade Of Mine schrieb:
Gibt es denn materielles Eigentum?
Das ist auch nur eine Konvention, aber eine sehr sinnvolle und seit Anbeginn der Zivilisation erprobte. Ohne Eigentum, also die durch den "Staat" organisierte Zuordnung von Dingen zu bestimmten Personen, würde man pausenlos anderen Menschen schaden, weil man Dinge verbraucht oder blockiert. Bei "immateriellen" Dingen gibt es dieses Problem nicht, weil sie von beliebig vielen Personen gleichzeitig genutzt werden können, daher ist die Aufteilung/Zuordnung, also das Konzept eines "geistigen Eigentums" sinnfrei.
Irgendwie bin ich der Meinung dass wenn ich einen Tisch aus meinem Holz baue, dass der Tisch dann mir gehört. Wenn ich nun eine Geschichte aus meinen Gedanken baue, dann bin ich auch irgendwie der Meinung die Geschichte gehört mir.
Ich nicht (kommt natürlich darauf an, was du mit "gehören" meinst). Du kannst deine Geschichte natürlich für dich behalten, oder nur bestimmten Personen anvertrauen. Aber sobald du sie veröffentlicht hast, hast du IMHO nicht mehr das Recht, sie wieder zurückzunehmen oder bestimmten Leuten zu verbieten, sie zu lesen.
Das ist zB insofern praktisch als dass Niemand die Geschichte als seine eigene Verkaufen kann.
Wenn man etwas verkauft (z.B. deine Geschichte als gedrucktes Buch), ist man natürlich an Gesetze gebunden. Das halte ich nicht für problematisch, denn sobald Geld (Eigentum) den Besitzer wechselt, ist ja der Staat als "Eigentumsverwalter" ohnehin involviert, und kann auf die Einhaltung bestimmter Regeln bestehen, z.B. dass etwas vom Verkaufspreis als Steuern an den Staat bezahlt werden, oder eben auch an den Urheber der Geschichte.
Also bitte erkläre mir einfach mal sachlich warum das Urheberrecht ansich schlecht ist.
Weil es in den privaten, nichtkommerziellen Bereich eindringt. Wenn mehrere Personen Informationen austauschen oder sonst irgendwie in gegenseitigem Einverständnis interagieren, und dabei niemandem schaden, darf nach meinem Verständnis der Staat nicht irgendwelche Vorschriften machen.
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volkard schrieb:
Aber wenn ich mich ein halbes Jahr hinsetze und ein Buch schreibe, will ich es auch verkaufen können, und zwar mehr als genau ein Exemplar, das dann gescannt und ins Internet gestellt wird.
Wenn du wirklich nicht mehr als ein Buch verkaufst, liegt das aber entweder daran, dass sich niemand für dein Buch interessiert, oder daran dass dein Buch so blöd ist, dass man, sobald man die Möglichkeit hat, es irgendwo herunterzuladen und mal hineinzuschauen, es absolut nicht mehr haben will.
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namespace invader schrieb:
volkard schrieb:
Aber wenn ich mich ein halbes Jahr hinsetze und ein Buch schreibe, will ich es auch verkaufen können, und zwar mehr als genau ein Exemplar, das dann gescannt und ins Internet gestellt wird.
Wenn du wirklich nicht mehr als ein Buch verkaufst, liegt das aber entweder daran, dass sich niemand für dein Buch interessiert, oder daran dass dein Buch so blöd ist, dass man, sobald man die Möglichkeit hat, es irgendwo herunterzuladen und mal hineinzuschauen, es absolut nicht mehr haben will.
Wenn es kein geistiges Eigentum gibt, kann aber jeder mein Buch nehmen und selbst veröffentlichen, ohne mich zu beteiligen. Von den ehrlichen Käufern (na ja, die Downloader wären dann ja auch ehrlich
) fallen dann also auch noch welche weg.
Im Grunde würde ich dir zustimmen. Bücher, Filme, Musik, all das sollte freies Gut sein, für jeden zugänglich. Ich denke nur, dass sich diese idealistische Denkweise nicht so ohne Weiteres auf unsere Gesellschaft anwenden lässt. So schön das wäre, aber im Moment wären die Auswirkungen vermutlich eher negativ...
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10 bis 15 Jahre fände ich in Ordnung. (Meinetwegen auch mit einer Unterscheidung zwischen kommerziellem und freiem Vertrieb)
Shade Of Mine schrieb:
namespace invader schrieb:
Es gibt kein geistiges Eigentum.
Gibt es denn materielles Eigentum?
Ja, weil du materielle Dinge besitzen kannst. Materielle Dinge können getauscht und weggenommen (gestohlen) werden. Der Besitz ist transferierbar. Geistige Errungenschaften können dagegen nur verbreitet (vervielfältigt) werden. Daher gibt es kein Besitz und somit kein Eigentum.
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namespace invader schrieb:
Das ist auch nur eine Konvention, aber eine sehr sinnvolle und seit Anbeginn der Zivilisation erprobte. Ohne Eigentum, also die durch den "Staat" organisierte Zuordnung von Dingen zu bestimmten Personen, würde man pausenlos anderen Menschen schaden, weil man Dinge verbraucht oder blockiert. Bei "immateriellen" Dingen gibt es dieses Problem nicht, weil sie von beliebig vielen Personen gleichzeitig genutzt werden können, daher ist die Aufteilung/Zuordnung, also das Konzept eines "geistigen Eigentums" sinnfrei.
Mhm, Marx würde da wohl widersprechen.
Wenn du materielles Eigentum aktzeptierst wäre es eigentlich logisch auch geistiges zu aktzeptieren. Es geht dabei ja nicht um das blockieren des Eigentums sondern die Nutzung.
Wenn ich etwas herstelle und du nutzt es ab, habe ich Schaden davon - ohne dass du mein Eigentum blockiert hast (im Sinne von: mir weggenommen/genutzt während ich es nutzen wollte) aber dennoch habe ich Schaden davon getragen.
Genauso ist es bei geistigem Eigentum. Wenn ich ein Buch schreibe und zu einem Verlag gehe und sage: ich würde das Buche gerne verkaufen. Dann kann der Verlag mir ja dabei helfen, indem er Promotion macht und ich ihn dafür am Gewinn beteilige. Aber ohne Urheberrecht wäre das sehr dumm von mir. Denn sobald ich das Buch dem Verlag gebe, kann der Verlag es einfach kopieren und selber verkaufen. Das ist sehr dumm sowas. Das ruiniert nämlich die Kunst.
Ich nicht (kommt natürlich darauf an, was du mit "gehören" meinst). Du kannst deine Geschichte natürlich für dich behalten, oder nur bestimmten Personen anvertrauen. Aber sobald du sie veröffentlicht hast, hast du IMHO nicht mehr das Recht, sie wieder zurückzunehmen oder bestimmten Leuten zu verbieten, sie zu lesen.
Die Frage ist nicht ob ich Nutzungsrechte entziehen darf - einmal gegebene Rechte, wie eben zB ein Lese-Recht (indem ich die Geschichte publiziere) bleiben aufrecht. Die Frage ist eher: wie sehen die Vermarktungsrechte aus? Darfst du meine Geschichte als deine weiter verkaufen? uU hast du ja bessere Verbindungen als ich und du bekommst einen Vertrag mit einem Verlag. Meine Geschichte wird publiziert und du streichst den Ruhm und das Geld ein.
Urheberrecht ermöglicht es mir nun gegen dich vorzugehen und mein Geld einzuklagen.
Wenn man etwas verkauft (z.B. deine Geschichte als gedrucktes Buch), ist man natürlich an Gesetze gebunden. Das halte ich nicht für problematisch, denn sobald Geld (Eigentum) den Besitzer wechselt, ist ja der Staat als "Eigentumsverwalter" ohnehin involviert, und kann auf die Einhaltung bestimmter Regeln bestehen, z.B. dass etwas vom Verkaufspreis als Steuern an den Staat bezahlt werden, oder eben auch an den Urheber der Geschichte.
Was wenn ich die Geschichte einfach nur veröffentliche - zB auf meiner Webseite, ohne Geld dafür zu verlangen. Darfst du dann es als Buch unter deinem Namen veröffentlichen?
Weil es in den privaten, nichtkommerziellen Bereich eindringt. Wenn mehrere Personen Informationen austauschen oder sonst irgendwie in gegenseitigem Einverständnis interagieren, und dabei niemandem schaden, darf nach meinem Verständnis der Staat nicht irgendwelche Vorschriften machen.
dh du darfst allen deinen Freunden erzählen dass du meine Geschichte geschrieben hast?
Was in geschlossenem Kreis passiert, ist sowieso immer etwas anderes. Darum geht es beim Urheberrecht ja auch nicht. Beim Urheberrecht geht es darum, dass niemand die Nutzungs und Vermarktungsrechte klauen darf.
Wenn du wirklich nicht mehr als ein Buch verkaufst, liegt das aber entweder daran, dass sich niemand für dein Buch interessiert, oder daran dass dein Buch so blöd ist, dass man, sobald man die Möglichkeit hat, es irgendwo herunterzuladen und mal hineinzuschauen, es absolut nicht mehr haben will.
Wenn volkard nunmal nicht das Geld hat mehr als die lokale Region zu beliefern mit seinem Buch, aber du das Geld hast es weltweit zu vermarkten - dann darfst du also sein Buch nehmen und als deins verkaufen?
Ne ne ne.
Du siehst das alles aus einer sehr engen Sichtweise. Was du in deinen 4 Wänden machst ist egal. Worum es geht ist öffentliche Vermarktung. Herr der Ringe ist zB eine tolle Geschichte. Stell dir mal vor dass jeder Buchverlag sofort eine Kopie herausgebracht hätte um etwas vom Erfolg abzubekommen. Jedes gute Buch wird von allen Verlagen immer gleichzeitig verlegt und der Autor bekommt keinen müden Cent.Eine Welt ohne Urheberrecht wäre eine Katastrophe. Denn genauso wie Patente es mir ermöglichen Erfindungen zu tätigen ermöglicht mir das Urheberrecht Kunst zu erschaffen.
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Shade Of Mine schrieb:
Denn genauso wie Patente es mir ermöglichen Erfindungen zu tätigen ermöglicht mir das Urheberrecht Kunst zu erschaffen.
Was für ein Schwachsinn
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rüdiger schrieb:
Shade Of Mine schrieb:
Denn genauso wie Patente es mir ermöglichen Erfindungen zu tätigen ermöglicht mir das Urheberrecht Kunst zu erschaffen.
Was für ein Schwachsinn
.
Ich denke das ist kein Quatsch.
Bei patenten: Warum soll ICH viel geld in Forschung stecken wenn jeder andere das Ergebnis einfach kopieren darf. Ich will schließlich einen Nutzen daraus ziehen.Beim Uhrheberrecht. Wenn ich etwas geistiges geschaffen habe, möchte ich nicht das Jemand anderes dies als seins ausgeben kann. Ich habs geschaffen. Ich bin der Uhrheber.
Ich habe das Recht zu bestimmen wer es lesen darf und wer nicht.
Denn auch das Recharchieren oder Forschen für meinen Text kann aufwendig und teuer sein. Und auch dafür möchte ich belohnt werden.
Das Uhrheberrecht sollte lebenslang bgeliben.
Ich bin und bleibe nunmal der Schöpfer des z.B. Textes. Außerdem ist es gut, dass ich immer Einsicht nehmen darf in das geschaffene, auch wenn es Andere weiterentwickelt haben.Hinweis: Falls es einige nicht wissen. Das Uhrheberrecht ist in Deutschland NICHT ÜBERTRAGBAR!
Wenn diese Möglichkeit der Verwertung fehlt, fehlt auch die Motivation Geld zu investieren. Da Forschung immer die Gefahr birgt, dass nix dabei rum kommt und das Geld weg ist. Daher Investiert man nur wenn man hofft mehr daraus zu gewinnen als man eingesetzt hat. (Außer natürlich z.B Regierungen die das Geld der Allgemeinheit verpulvern kann)
Was ich nicht gut finde sind Patende auf Vorgehensaweisen.
Also Algorithmen etc. Eine fertige Software sollte schon einen Schutz haben.
Aber nur als ganzes. Nicht die Idee von Algorithmen darin.
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Shade Of Mine schrieb:
Beim Urheberrecht geht es darum, dass niemand die Nutzungs und Vermarktungsrechte klauen darf.
Schreib doch gleich, daß das Urheberrecht nur als Instrument zur staatlich geschützten Monopolbildung genutzt werden soll.
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Andreas XXL schrieb:
Das Uhrheberrecht sollte lebenslang bgeliben.
Ich bin und bleibe nunmal der Schöpfer des z.B. Textes.Dann sollte aber bei künstlerischen Werken an einer anderen Schraube gedreht werden. Es ist nicht richtig, daß ein Webdesign oder eine Photographie lebenslang geschützt ist. Die Schutzmächte sind nicht in der Lage und werden es auch nie sein, eine Schöpfungshöhe oder Kunsthöhe zu beurteilen; im Zweifelsfall müssen sie zu Gunsten des Uhrhebers entscheiden. Deswegen mag ich lieber eine kürzere Zeit.
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Shade Of Mine schrieb:
Wenn du materielles Eigentum aktzeptierst wäre es eigentlich logisch auch geistiges zu aktzeptieren. Es geht dabei ja nicht um das blockieren des Eigentums sondern die Nutzung.
Naja, wenn man geistiges Eigentum akzeptiert, dann ist doch damit noch überhaupt nicht gesagt, *was* man akzeptiert.
Professot Joseph Galambos war zB. ein starker Verfechter von intellektuellen Eigentumsrechten. Was seine Ideen waren, waren seine Ideen und er hatte das einzige Nutzungsrecht, so argumentierte er. Seinen Studenten war verboten, seine Ideen zu replizieren. Das ist immerhin ein in sich geschlossen konsistenter Standpunkt und auch der Grund, warum fast niemand von Galambos gehört hat.
Es geht bei Urheberrechten (oder Copyrights) NICHT um Identitätsdiebstahl oder Vortäuschen, daß es von mir käme (Trademarks haben das als Zweck, wenn auch in anderen Lebensbereichen) sondern darum, Kontrolle über dein geistiges Eigentum zu haben. Es ist nicht mal a priori klar, ob ein Kritiker um sein Argument zu unterstreichen, aus deinem Buch einen Absatz zitieren darf, oder ob ich eine Parodie anfertigen darf. Es sind im Rahmen von Copyrightsverstößen schon mit dem Camcorder dargestellte Star-Wars-Spielzeugfigurenspiele wieder aus dem Internet genommen worden. Oder Liedtexte. Darf ein Musikkritiker 10 Sekunden aus deinem Lied zitieren? Nachsingen? Ironisch? Darf jemand 70er-Jahre-Lieder zu neueren Liedern zusammenmatschen? Darf man ein Bild vervielfältigen (zB. mittels eines Fotos), was Du gemalt hast? Irgendwelche alternden Rockstars verklagen moderne Musiker, weil sie drei Worte in deren Liedern gefunden haben, die sie auch schon mal so (ähnlich) verwendet haben -- und kriegen recht. In den USA treten vor dem Kongress Rechtehalter einiger Bücher auf und argumentieren, daß eine nachträgliche Verlängerung von Copyrights zu mehr guten Büchern führen würde -- derjenige, der "ihre" Bücher geschrieben hat, war da schon ein paar Jahre tot. Ein eigenartiger Spiritualismus. Disney bemüht sich Copyrights auf zB. Mickey Mouse beliebig zu verlängern und verdient haufenweise Geld mit Public-Domain-Geschichten (wie Aladdin, Pinoccio, usw.). Das ist zumindest ironisch.
Aber ungefähr dort steht, zZt. die Debatte: mittlerweile kollidieren Urheberrechte ziemlich direkt mit meinem Recht auf freie Rede, etwas, was ChrisM ja auch schon angedeutet hat: natürlich kannst Du mir nicht verbieten, daß mein Gehirn eine gewisse Ladungsverteilung enthält, aber Du kannst mich davon abhalten, etwas laut zu sagen. Das ist zumindest nicht unproblematisch, gerade, weil wir in einer Collagen-Kultur leben, man kann gut ein paar Lieder zusammenschneiden und seinen eigenen Beat drunterlegen, fertig. Das ist auch eine kreative Leistung und zwar eine, die man durch Copyrights eher behindert.
Zu der Länge: ich weiß nicht, man sollte da etwas rumprobieren. Belletristik-Bücher fahren zB. quasi ihr gesamtes Geld in den ersten 6 Monaten nach der Veröffentlichung ein (abgesehen von wenigen Dauerbrennern). Wenn das Urheberrecht also 5 Jahre auf sowas wäre, sehe ich nicht, wieso sich die Anreize der Autoren grob verändern sollten. Diejenigen, die es schaffen, ein Buch über Jahre hin "heiß" zu halten, haben bestimmt keine Geldprobleme. (Ich denke, bei Pop-Musik dürfte es so ähnlich sein, kenne dazu aber keine Zahlen.) Bei Fachbüchern sieht die Sache vermutlich etwas anders aus, also sollte man da auch andere Spielregeln ansetzten.
Die Frage ist nicht ob ich Nutzungsrechte entziehen darf - einmal gegebene Rechte, wie eben zB ein Lese-Recht (indem ich die Geschichte publiziere) bleiben aufrecht. Die Frage ist eher: wie sehen die Vermarktungsrechte aus? Darfst du meine Geschichte als deine weiter verkaufen? uU hast du ja bessere Verbindungen als ich und du bekommst einen Vertrag mit einem Verlag. Meine Geschichte wird publiziert und du streichst den Ruhm und das Geld ein.
Nein, das ist eigentlich eine ganz andere Baustelle, wie gesagt: Identitätsdiebstahl, Trademarks.
Du kannst aber urheberrechtlich gegen mich vorgehen, weil ich hier deinen kreatives Forenbeitrag zerrupft und reveröffentlicht habe. Ich sage zwar, von wem was ist, aber ich manipuliere, erkläre, widerspreche usw. Und das nach nur ein paar Stunden. Das kollidiert gewaltig mit deinen Rechten.
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Daniel E. schrieb:
...Disney...
Zu den Blüten fällt mir ein, daß ich mich als Microsoft "Where do you want to go today?" getrademarked hatte, wie sich ein Fernsehsender erdreisten konnte, "Quo Vadis?" zu senden.
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Andreas XXL schrieb:
rüdiger schrieb:
Shade Of Mine schrieb:
Denn genauso wie Patente es mir ermöglichen Erfindungen zu tätigen ermöglicht mir das Urheberrecht Kunst zu erschaffen.
Was für ein Schwachsinn
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Ich denke das ist kein Quatsch.
Natürlich ist es Quatsch. Menschen erfinden und erdenken Dinge seit dem es sie gibt und Urheberrecht und Patente sind dagegen relativ moderne Ideen.
Andreas XXL schrieb:
Bei patenten: Warum soll ICH viel geld in Forschung stecken wenn jeder andere das Ergebnis einfach kopieren darf. Ich will schließlich einen Nutzen daraus ziehen.
Weil du Produkte verkaufen willst.
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rüdiger schrieb:
Andreas XXL schrieb:
rüdiger schrieb:
Shade Of Mine schrieb:
Denn genauso wie Patente es mir ermöglichen Erfindungen zu tätigen ermöglicht mir das Urheberrecht Kunst zu erschaffen.
Was für ein Schwachsinn
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Ich denke das ist kein Quatsch.
Natürlich ist es Quatsch. Menschen erfinden und erdenken Dinge seit dem es sie gibt und Urheberrecht und Patente sind dagegen relativ moderne Ideen.
Andreas XXL schrieb:
Bei patenten: Warum soll ICH viel geld in Forschung stecken wenn jeder andere das Ergebnis einfach kopieren darf. Ich will schließlich einen Nutzen daraus ziehen.
Weil du Produkte verkaufen willst.
Genau das ist ja das Problem: Wenn ich viel Geld in die Forschung gesteckt habe, aber Jeder das Ergebnis kopieren darf, kann mein Konkurent die Sachen viel billiger verkaufen als ich, weil er die Forschung nicht bezahlen muß.
Daher verkaufe ich dann weniger oder nichts.Daher würde ich dann nie in Forschung investieren sondern die Konkurenten das machen lassen und einfach die Ergebnisse kopieren. Da dsann aber jeder so denkt wird nicht mehr in Forschung investiert werde.
Es gibt heutzutage eben Dinge die man nicht mehr ohne riesige Investitionen erforschen kann. Früher war das einfacher. Da brauchte man nur ne Holzscheibe um das Rad zu erfinden. Aber z.B. für nen Elektronenmikroskop ist da "etwas" mehr erfordelich...
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Ich ärgere mich immer wieder, wenn Leute Patente und Urheberrecht in einen Topf werfen. Das sind zwei komplett unterschiedliche Dinge.
Trademarks sind übrigens noch etwas ganz anderes. Ein bisschen differenzieren kann man doch hoffentlich schon, Freunde.
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Mr. N schrieb:
Ich ärgere mich immer wieder, wenn Leute Patente und Urheberrecht in einen Topf werfen. Das sind zwei komplett unterschiedliche Dinge.
Nicht, wenn man sich auf den philosophischen Standpunkt stellt, daß Ideen etwas komplett anderes sind, als materielle Güter (weil man nicht "ausschließen" kann) und darum dagegen ist. Dann fallen auch Trademarks in die Kategorie, wobei die aus praktischer Sicht recht unproblematisch sind, aber in vielen Lebensbereichen den Zweck erfüllen, den Shade hier dem Urheberrecht zuschustern möchte: Verhindern, daß Produkte unter falschem Label erscheinen.
Andreas XXL schrieb:
Genau das ist ja das Problem: Wenn ich viel Geld in die Forschung gesteckt habe, aber Jeder das Ergebnis kopieren darf, kann mein Konkurent die Sachen viel billiger verkaufen als ich, weil er die Forschung nicht bezahlen muß.
Daher verkaufe ich dann weniger oder nichts.Da steckt aber eine Annahme drin, die in vielen Bereichen einfach nicht stimmt. Die Kopierkosten sind oft ähnlich hoch wie oder sogar höher als die Innovationskosten, gerade wenn es eine komplexe Innovation ist: man muß Leute einkaufen, die die Innovation verstehen (im Idealfall haben sie bei der Konkurrenz gearbeitet), sie trainieren, man muß das Produkt reverse-engineeren, alle dortigen Probleme beseitigen, eine Produktions- und Vermarktungsinfrastruktur aufbauen ... das kostet alles Zeit und vor allem Geld. In der Praxis sind Ideen keine öffentlichen Güter, sondern ziemlich stark eingeschränkte Clubgüter mit hohen Eintrittsschranken.
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Daniel E. schrieb:
Mr. N schrieb:
Ich ärgere mich immer wieder, wenn Leute Patente und Urheberrecht in einen Topf werfen. Das sind zwei komplett unterschiedliche Dinge.
Nicht, wenn man sich auf den philosophischen Standpunkt stellt, daß Ideen etwas komplett anderes sind, als materielle Güter (weil man nicht "ausschließen" kann) und darum dagegen ist. Dann fallen auch Trademarks in die Kategorie, wobei die aus praktischer Sicht recht unproblematisch sind, aber in vielen Lebensbereichen den Zweck erfüllen, den Shade hier dem Urheberrecht zuschustern möchte: Verhindern, daß Produkte unter falschem Label erscheinen.
Ach, ihr Moralisten. :p
Übrigens ist auch Urheberrecht aus praktischer Sicht relativ wenig problematisch, da es ja völlig legal ist, etwas ähnliches aber unterschiedliches zu produzieren. Und dank Schöpfungshöhe etc. ist es auch extrem unwahrscheinlich, dass zwei Leute zufällig exakt das gleiche programmieren / schreiben / komponieren / malen. Bei Patenten hingegen kommt es häufig vor, dass zwei Leute das selbe unabhängig voneinander erfinden.
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Mr. N schrieb:
Übrigens ist auch Urheberrecht aus praktischer Sicht relativ wenig problematisch, da es ja völlig legal ist, etwas ähnliches aber unterschiedliches zu produzieren. Und dank Schöpfungshöhe etc. ist es auch extrem unwahrscheinlich, dass zwei Leute zufällig exakt das gleiche programmieren / schreiben / komponieren / malen. Bei Patenten hingegen kommt es häufig vor, dass zwei Leute das selbe unabhängig voneinander erfinden.
Wenn Urheberrechte genau das wären, dann würde ich dir zustimmen. Also wenn es um die Zertifizierung geht, daß irgendwas tatsächlich als erstes von dir dereimt wurde. Aber mit dieser Lizenz kommen eben gewisse Monopolrechte, was die Verbreitung angeht, ich darf eben nicht einfach so den "Gedichtband von Mr. N" rausbringen. Damit würde ich nicht gegen deine Ich-war-zu-erst-da-Lizenz verstoßen, ich räume dir diese Rechte ja explizit ein, aber ein Verstoß ist es trotzdem.
Der kritische Punkt ist dabei die "Schöpfungshöhe", bzw. die Frage, wie viel man ändern muß, damit man es selbst verwenden darf. Bzw. anders: was darf ich nicht aufschreiben, nachdem ich dein Werk gelesen habe: Du siehst, wir haben hier eine Kollision mit einem fundamentalen Recht, nämlich das auf freie Rede.
Was ist denn deiner Meinung nach das entscheidende Argument, warum man Urheberrechte einräumen sollte?
Das "wenn man keine Urheberrechte hat, dann macht niemand mehr was"-Argument zieht IMHO nur bis zu einem gewissen Punkt und ignoriert komplett die andere Seite, daß viele Kunstwerke nicht erstellt werden, *weil* es starke Urheberrechte gibt (zB. Patchwork-Arbeiten, die im wesentlichen "kreativ zusammengeklaut" sind, oder alte Filme, die nicht nachverfilmt werden, weil die Copyright-Lage komplett undurchschaubar ist: niemand weiß, wer die Rechte eigentlich hält [zugegeben: Urheberrechte haben dieses Problem nicht, es sei denn, der Autor ist verschollen oder unübersichtliche Erbsituationen; wenn man das "intellektuelles Eigentum=materielles Eigentum"-Argument aber ernst meint, dann muß man als erstes Transferierbarkeit einräumen, weil das ziemlich der entscheidende Witz ist, der Eigentumsrechte funktionieren läßt]). Wenn man da einen Kompromiss finden will, dann sollten die Rechte "so kurz wie möglich" gelten, damit die "Primärkünstler" große Teile ihrer Leistung angerechnet bekommen, also ihr Anreiz quasi so bleibt, wie er jetzt ist und danach der Rest auf seine Kosten kommt.