Ein besseres DRM



  • Hi,

    das mit dem mieten oder kaufen, das ist in erster Linie eine Mentalitätsfrage. In Deutschland will man das, was man sich leistet auch selber unverrückbar besitzen. Was anderes ist es in Amiland. Da werden sogar ganze Häuser mit Inneneinrichtung gemietet. In Deutschland außer beiStudenten undenkbar, eine Wohnung mit einrichtung zu mieten... und das geht durch alle Lebensbereiche so durch.

    Grundproblem bei den ganzen digitalen Rechten ist doch, daß ein einziger Fehler auf der Platte bewirken kann, daß alles was ich da gekauft habe den Bach runter geht. Das können dann schnell mal ein paar Tausender sein.

    Weiteres Grundproblem ist, daß mit solcherart erworbenen Sachen kein problemloses Weiterverkaufen mehr machbar ist. Kauf ich ne CD und hab sie irgendwann satt dann bring ich sie in den nächsten A&V und bekomme dort Cash dafür. Und wo bitte bekomme ich meine Rechte verkauft??? Kann ich da irgendwohin gehen und ne CD mit Rechten hingeben und Cash dafür sehen?

    Ich glaube kaum, daß wenn ich da mit ner selber gebrannten CD mit irgendwelchen Rechten komme, daß ich da im A&V noch Cash dafür sehe.

    Was auch viele abhält, ist die Frage, wie das bei solchen Geschäften mit der Sicherheit ist. Für mich kämen nie irgendwelche Musikkäufe übers Internet in Frage. Alles was bei mir direkt zugreifen will ist mir suspekt.

    Ich könnte mir eine ganz andere Art von Digitalen Rechten vorstellen, die nicht auf den bisherigen Mechanismen beruht, sondern wie eine Prepaid-Karte funktioniert. Man schickt (s)einer Bank eine Mail, daß man ein Guthaben über ... Euro möchte. Gleichzeitig wird irgend eine Identifikation des Rechners mitgeschickt. Man bekommt von der Bank die Zahlungsdaten gemailt und überweist dann die entsprechende Summe und bekommt dafür von der Bank einen "Zahlungs-Save" mit dem entsoprechenden Gegenwert, der nur auf dem Rechner der ihn angefordert hat öffenbar ist. Die ganzen Musiktitel und Filme sind dann nicht mehr allein spielbar, sondern nur in Verbindung mit dem ZahlungsSave. Jedesmal wenn man die spielt wird dann eine kleine Menge (vielleicht ein Cent) aus dem Zahlung-Save abgerufen. Oder beim erstmaligen Aufrufen wird der Betrag abgerufen. Dadurch wird die jeweilige Musik oder der Film in die Lage versetzt auf diesem (und nur auf diesem) Computer abgespielt zu werden. Wenn man den Titel wegen Rechnerwechsel auf einen anderen Rechner übertragen will, schiebt man alles wieder in den Zahlungssave zurück und die Titel werden dadurch wieder unspielbar. Dafür ist der Cash wieder im Zahlungssave. (So wie man auch nicht den Neupereis beim A&V bekommt, sollte da aber auch nicht alles wieder zurück fließen). Anschließend schickt man den alten ZahlungsSave zurück an die Bank, mit der Bitte ihn auf einen anderen Rechner umzustellen. Dort bekommt er dann die neue Rechner-ID verpasst und wird zurückgeschickt.

    Der Vorteil wäre, es könnte alles frei downloadbar sein, und ich bräuchte mir keine Gedanken über die Sicherheit des Zahlungsverkehrs zu machen, da ich ja die Überweisung auch am Schalter tätigen kann. Es müsste nur eine asreichend sichere Variante für den ZahlungsSave gefunden werden, entweder als Datei, oder auch als Karte, die man von der Bank geschickt bekommt, oder auch irgendwo gegen Cash kaufen kann, die aber Rechnerspezifisch ist.

    Das Grundübel beseitigen aber auch solche Versuche nicht. Das Grundübel ist die Gier. Warum muß eine CD von irgend einer Gruppe über 20 Euro kosten. Bei Zeitschriften bekommt man Filme mit dazu und bezahlt für Film und Zeitung zusammen 3 Euro. Also geht es doch. Für 3 Euro stelle ich mich nicht hin und brenne selber. Aber für so preiswerte Medien würde ich vielleicht mehr Geld insgesammt für sowas ausgeben, als ich es so tue.

    Es ist doch absoluter Schmarrn, daß man hochrechnet, was da ales verloren geht. Geld wächst nun mal nicht auf Bäumen, und Leute mit 10000 CDs würden sich die nicht alle kaufen. Jeder hat sein eigenes Budget was er für sowas ausgibt. Da geht keiner (kaum einer) wesentlich drüber. Und gerade die mit den meisten CDs sind vielfach die aus dem Hartz-IV-Segment (andere haben meist nicht die Zeit dafür), wo sollen die das Geld für 10000 CDs hernehmen. Natürlich kann man nun Varianten finden, wie man denen das erschweren will. Aber eine Zitrone die man auf die Presse setzen und ausquetschen kann wird trotzdem nicht aus denen. Die werden dann zum einen weniger CDs haben, und zum anderen wieder auf alte Methoden zurückgreifen, und wenns über den Umweg Lautsprecher-Mikro ist.

    Und es ist ja nun nicht so, daß dadurch daß einer der sowieso kein Geld zum kaufen hat sich die Sachen kopiert, daß dadurch einem anderen ein in Geld zu beziffernder Schaden entsteht. Es hat blos ein andere einen Nutzen, für den er nicht geblecht hat. Für den er aber sowieso nicht bereit wäre zu blechen.

    Der Weg wirklich an das Portemonaie der Kunden führt nun mal nicht über noch mehr Daumenschrauben und noch höhere Preise, sondern nur über so billig, daß sich keiner mehr dem Angebot verschließen kann und auf Grund des guten Preis-Leistung-Verhältnisses kauft.

    Auch sollte man mal wieder ein wenig über die Kosten nachdenken. Ein Film hat nicht nur eine Chance gut zu werden wennn da astronomische Summen für die Produktion zur Verfügung stehen. Casablanca war eine absolute Billigstproduktion und ist einer der erfolgreichsten Filme aller Zeiten geworden. Filme werden durch gute Drehbücher und gute Schauspieler gut, nicht durch nach oben offene Produktionskosten.

    Und außerdem sehe ich nicht ein, warum an den eigentlichen künstlerischen Leistungen von Komponist, Texter und Interpret noch Heerscharen von auchmit-Trittbrettfahrern schmarotzen sollen. Produktionen wieder einfach und billig mit eventuell kleinen Abstrichen realisieren und dafür billig verkaufen, dann haben wir alle was davon.

    Gruß Mümmel



  • asc schrieb:

    Ich bin beileibe kein Fan von übertriebenen DRM und Koppierschutz, nicht desto trotz liegst du mit einer Annahme falsch:

    DEvent schrieb:

    Kopiert wurde ueberall. VHS, Kasette, Disketten, CDs/DVDs, Kopierer, und nun das Internet. Aber ist es wirklich ein Schaden? Schau dir doch mal die ganzen Buch, Musik, Film und Spieleindutrie an. Geht es ihnen etwa schlecht?

    Ja, es entsteht ein Schaden, und ja es gibt Firmen die daran zerbrechen - Wobei dies vorwiegend kleine Firmen betrifft. In der letzten Zeit sind aber auch einige größere Spielefirmen Pleite gegangen - wenn ich bedenke von wievielen ich teilweise gutes über deren Spiele gehört habe kann dies jedenfalls nicht an einer eingeschränkten Zielgruppe liegen.

    Hast du auch einen Beispiel oder hast du das aus deiner Kristallkugel? Als ich mich letztens bei einem Computerspielhaendler umgesehen hatte, war er voller Spiele die ich kaufen konnte. DVDs gibt es auch wie Sand am Meer. Ich bin mir sicher das es auch noch Musik gibt.

    asc schrieb:

    Pleiten gehen nicht auf einzelnen Kopien zurück, soweit ist auch klar, in Zeiten von VHS, Kassette und Diskette, sowie Anfangszeit der CD war ja auch noch Aufwand und Kosten dabei eine Kopie anzufertigen. Durch das immer schneller werdende Internet (spätestens seit den ersten DSL-Anschlüssen) wurde das Kopieren aber immer mehr zu Mode, und auch das Rechtsbewusstsein nimmt hier immer weiter ab. Und ja: Es gibt viele die an Software, Musik usw. versuchen ihren Lebensunterhalt zu finanzieren.

    Es gab auch viele, die versucht haben durch Kopieren von Buechern ihren Lebensunterhalt zu verdienen. Als das Buchdruck erfunden worden war haben die auch "Raubkopierer" gerufen. Komischweise gab es nach dem der Buchdruck erfunden worden war einen explosionsartigen Anstieg an Buechern.[/quote]

    asc schrieb:

    Nichts gegen einzelne Kopien und das Verleihen in kleinen Maßstab, aber wenn ich mich umschaue gibt es viele Leute die vielleicht auf maximal 5% Original kommen, in Zeiten der Disketten und VHS lag der Schnitt merklich besser (sogar in bei den Jugendlichen, zu der Zeit war ich selbst auch einer). Ja, Kopiert wurde damals auch, doch inzwischen kann ich die Personen, die mehr als 30% Originale besitzten an einer Hand abzählen.

    Ich habe nichts gegen einen gewissen Umfang an Privatkopien, aber irgendwo kann ich Leute nicht mehr ernst nehmen die einerseits über MI & Co Fluchen, aber ihnen eh nichts zahlen. Vor einigen Jahren habe ich eine CD-Sammlung von ca. 10000 CDs gesehen. Der Besitzer hatte vielleicht 5 Originale. Tut mir leid: Da habe ich kein Verständnis. Erstens: Was will er überhaupt mit soviel Musik, hören kann er sie eh nicht alle, und zweitens: Wenn er soviel Hört darf er auch ab und zu mal etwas kaufen. Ich gehe ja auch nicht in ein Geschäft und bediene mich einfach kostenlos an der Auslage (Und bei Software und Musik kalkuliert man über den Gesamtabsatz, nicht über Einzelstücke).

    Und weiter? Du denkst doch nicht allen ernstes, dass die Leute sich 10000 CDs kaufen wuerden, haetten sie keine anderen Quellen? Die andere Seite erzaehlst du aber nicht: Wiviel Geld hatte er uebrig um die Musik zu kaufen, die er wirklich mag? Wieviel Geld hatte er fuer Konzerte? Wieviel neue Bands hatte er durch torrent-Seiten fuer sich entdeckt von denen er sonst nie was gehoert haette?

    Auch wenn das alles nicht zutrifft, selbst wenn sich alle 10000 CDs kopieren wuerden, die Musik nimmt ja nicht ab, oder doch? Gibt es Heute weniger Musik als vor 10 Jahren? Ich denke mal es gibt heute weitaus mehr Bands als frueher. Also schaded das Kopieren der Musikbranche?

    asc schrieb:

    Auch in unserer Firma sind Raubkopien etwas das uns Geld kostet (wir kennen einige Kunden die mehr Lizenzen einsetzen als sie haben), man kann auch über einen gewissen Anteil hinwegsehen, aber sobald die Schwelle zu hoch ist kann mir keiner sagen, das Raubkopien keine Firmen zerstört. Wären die Raubkopien nicht (selbst wenn die Milchmädchenrechnung 1 Raubkopie = 1 Kunde definitiv Unsinn ist), würden wir vermutlich mind. einen Halbtagsjob mehr haben (und unsere Firma ist SEHR klein [2+2 Halbtagsangestellte]).

    In sofern habe ich wiederum auch nichts gegen DRM und Kopierschutz, aber er darf nicht zum Nachteil derer sein, die Originale Kaufen. Warum wird den Besitzern legaler DVDs ein Zwangsfilm gegen Raubkopien vorgesetzt? Warum müssen die DRM-Systeme teilweise Rechner lahmlegen? Dafür habe ich kein Verständnis.

    Wieviel positive Werbung hat euere Firma durch Kopieren bekommen, wie viel mehr Kunden hat das eingebracht? Wieviele potentielle Kunden kriegt ihr wenn die Freunde eine Kopie euerer Software bekommen? Wieviele dieser "Raubkopierer" werden sich dann euere Software fuer die Firma kaufen? Ohne die "Raubkopie" haetten viele potentielle Kunden nie was von euerer Software ueberhaupt gehoert.

    Und wenn du mit der "Raubkopierer zerstoeren Jobs" kommst, wieviel mehr Geld gibt der Kopierer fuer andere Sachen aus als fuer die 0-Kosten-Arbeit des ziehens einer Kopie (also das was ihr verkauft)? Wenn die ganze MAFIAs immer reden, "Xxxx Trillionen Schaden fuer die Wirtschaft", denkt ihr wirklich das dass Geld auf einmal verschwindet, wenn ich mir eine Musik-CD kopiere? Raubkopierer machen keinen Schaden, sondern sind ein Gewinn fuer die Wirtschaft.



  • DEvent schrieb:

    Hast du auch einen Beispiel oder hast du das aus deiner Kristallkugel?

    Wie wäre es wenn du einfach nur google verwenden würdest? Dann hättest du eine längere Liste von pleite gegangenen Herstellern. Und einige davon hatten ein nicht gerade kleines Klientel. Sicher, RK ist nur ein Problem, und auch erst wenn die Rate Raupkopie zu vertriebenen Programm zu hoch wird.

    DEvent schrieb:

    Als ich mich letztens bei einem Computerspielhaendler umgesehen hatte, war er voller Spiele die ich kaufen konnte. DVDs gibt es auch wie Sand am Meer. Ich bin mir sicher das es auch noch Musik gibt.

    Gerade die Massenartikel überleben, aber ich will auch das kleinere Firmen durchaus existieren können. Und in Programmen stecken in der Regel viele Mannjahre die auch erst einmal eingespielt werden müssen.

    asc schrieb:

    Es gab auch viele, die versucht haben durch Kopieren von Buechern ihren Lebensunterhalt zu verdienen. Als das Buchdruck erfunden worden war haben die auch "Raubkopierer" gerufen. Komischweise gab es nach dem der Buchdruck erfunden worden war einen explosionsartigen Anstieg an Buechern.

    Wenn du schon historisch betrachtest: Das ein Buch mit dem Buchdruck dennoch erst gesetzt werden musste (massiver Erstaufwand) um es in den Druck zu geben ist dir auch klar. Heutzutage geht dies einfacher.

    DEvent schrieb:

    asc schrieb:

    Ich habe nichts gegen einen gewissen Umfang an Privatkopien, aber irgendwo kann ich Leute nicht mehr ernst nehmen die einerseits über MI & Co Fluchen, aber ihnen eh nichts zahlen. Vor einigen Jahren habe ich eine CD-Sammlung von ca. 10000 CDs gesehen. Der Besitzer hatte vielleicht 5 Originale. Tut mir leid: Da habe ich kein Verständnis....

    Und weiter? Du denkst doch nicht allen ernstes, dass die Leute sich 10000 CDs kaufen wuerden, haetten sie keine anderen Quellen?

    Oh nein. Nur wer Geld für 10000 Rohlinge hat, kann auch die ein oder andere CD kaufen. Und heutzutage kann man ja auch Einzellieder die einen gefallen kaufen.
    Davon abgesehen: Braucht ein Mensch WIRKLICH 10000 Musik-CDs?

    DEvent schrieb:

    Die andere Seite erzaehlst du aber nicht: Wiviel Geld hatte er uebrig um die Musik zu kaufen, die er wirklich mag?

    Genügend, arm war er jedenfalls nicht.

    DEvent schrieb:

    Wieviel Geld hatte er fuer Konzerte? Wieviel neue Bands hatte er durch torrent-Seiten fuer sich entdeckt von denen er sonst nie was gehoert haette?

    1. Muss man jedes Konzert mitmachen?
    2. Selbst wenn er neue Bands für sich entdeckt hat: gekauft hat er sie dennoch nicht.

    DEvent schrieb:

    Auch wenn das alles nicht zutrifft, selbst wenn sich alle 10000 CDs kopieren wuerden, die Musik nimmt ja nicht ab, oder doch? Gibt es Heute weniger Musik als vor 10 Jahren?

    3. Muss man immer alles besitzen?

    Du willst sicherlich auch Geld für deine Arbeit. Und wenn du nicht gerade Auftragsarbeit oder physisch Greifbares Produzierst, hast du also kein Anrecht auf Entlohnung? Ist dir eigentlich bewusst wieviel Zeit in dem Schreiben eines Liedes oder eines Programmes steckt? Entweder dürfen Dienstleister also nur von Hartz4 Leben, oder du bist bereit wenigstens einen Teil ihrer Arbeit mit zu tragen.

    DEvent schrieb:

    Ich denke mal es gibt heute weitaus mehr Bands als frueher. Also schaded das Kopieren der Musikbranche?

    Wenn du nur die Masse siehst: Nein sicherlich nicht. Aber Einzelschicksale gelten scheinbar für dich nicht. Gerade die kleinen Firmen die keine Größere Lobby haben arbeiten nicht selten von der Hand in den Mund.

    DEvent schrieb:

    asc schrieb:

    Auch in unserer Firma sind Raubkopien etwas das uns Geld kostet (wir kennen einige Kunden die mehr Lizenzen einsetzen als sie haben), man kann auch über einen gewissen Anteil hinwegsehen, aber sobald die Schwelle zu hoch ist kann mir keiner sagen, das Raubkopien keine Firmen zerstört...

    Wieviel positive Werbung hat euere Firma durch Kopieren bekommen, wie viel mehr Kunden hat das eingebracht?

    0. Mir ist jedenfalls kein einziger Fall bekannt wo die Software von jemanden kopiert wurde der nicht bereits Kunde war. Zumal unsere Software kein Produkt für die Massen ist.

    DEvent schrieb:

    Ohne die "Raubkopie" haetten viele potentielle Kunden nie was von euerer Software ueberhaupt gehoert.

    Das mag auf Standardsoftware zum Teil zutreffen: Aber nur, wenn sich der ein oder andere RK auch wirklich dazu entschließt die Software zu erwerben. Ich kenne so gut wie keinen der sich eine Kopie gezogen hat, und diese anschließend auch erworben hat. Ebenso bei Musik & Co.

    DEvent schrieb:

    Und wenn du mit der "Raubkopierer zerstoeren Jobs" kommst, wieviel mehr Geld gibt der Kopierer fuer andere Sachen aus als fuer die 0-Kosten-Arbeit des ziehens einer Kopie (also das was ihr verkauft)?

    Punkt 1: Es ist keine 0-Kosten-Arbeit. Wenn du ein Programm entwickelst mit mehreren Mannjahren musst du auch genügend Lizenzen verkaufen um sie zurück zu erhalten. Und keiner wird bereit sein die Arbeitszeit 1:1 alleine zu tragen. Daher verteilt man die Kosten auch auf Lizenzen.

    Punkt 2: Der typische Raubkopierer den ich kenne ist keiner, der in einer Branche tätig ist, die wirklich durch Software oder Musik ihr Geld verdient, sondern durch Handfestes oder durch etwas das man in Stunden abrechnen kann. Dann bitte ich aber auch um gleiches Recht: Ich würde gerne meine Wohnungsganitur, meine Brötchen usw. vollständig Raubkopieren können. Aber nein, das ist ja Diebstahl, weil diese ja das glück haben das ihre Arbeit kein Elektronisches Endprodukt ist.

    DEvent schrieb:

    Wenn die ganze MAFIAs immer reden, "Xxxx Trillionen Schaden fuer die Wirtschaft", denkt ihr wirklich das dass Geld auf einmal verschwindet, wenn ich mir eine Musik-CD kopiere?

    Mit Sicherheit nicht, das hatte ich aber auch gesagt, nur die folgende Aussage ist Schwachsinnig:

    DEvent schrieb:

    Raubkopierer machen keinen Schaden, sondern sind ein Gewinn fuer die Wirtschaft.

    Wer also nichts für eine Arbeit zahlt verursacht keinen Schaden? Wer sich arbeit durch andere (die etwas legal bezahlen) mittragen lässt ist also ein Gewinn? In welcher Welt leben wir eigentlich?

    Nichts gegen Privatkopien im Rahmen: Aber irgendwo sollte es auch eine Grenze geben.



  • muemmel schrieb:

    Weiteres Grundproblem ist, daß mit solcherart erworbenen Sachen kein problemloses Weiterverkaufen mehr machbar ist.

    Das ist in der Tat ein Problem, wobei es zum Glück auch Firmen gibt, die Lizenzen auf Anfrage hin übertragen.

    muemmel schrieb:

    Warum muß eine CD von irgend einer Gruppe über 20 Euro kosten. Bei Zeitschriften bekommt man Filme mit dazu und bezahlt für Film und Zeitung zusammen 3 Euro.

    Hier musst du eine Rechnung aufstellen. Nehmen wir einfach mal an, eine Band braucht 1/2 Jahr für eine CD mit 12 Stücken (Von der Idee bis zur Nachbearbeitung), nehmen wir zudem an das diese Banb aus 5 Leuten besteht, was dann 2,5 Mannjahre wären. Lassen wir mal alle Unkosten raus (Studiomiete, Instrumente...) und setzen mal ein Jahresgehalt von 30000 an. Dann müsste also unterm Schnitt mindestens 75000 Reingewinn (ohne Steuern, Abgaben etc.) eingespielt werden.

    Sind wir nun realistischer und Verdreifachen die Summe wegen Steuern, Ausgaben etc. Sprich: Gehen wir davon aus das 225000 Euro an CDs sicher verkauft werden müssen. Bei 20 Euro wären dies immerhin schon über 11250 Exemplare. Auch nur in der Annahme das die Band direkt das Geld verdient (Bei vielen Läuft dies ja über Manager etc. die auch noch ihren Teil abgreifen). Für eine große Band kann man mit Sicherheit mehr Exemplare absetzen, bei einer kleinen wird man dies schon deutlich schwerer haben.

    muemmel schrieb:

    Es ist doch absoluter Schmarrn, daß man hochrechnet, was da ales verloren geht. Geld wächst nun mal nicht auf Bäumen, und Leute mit 10000 CDs würden sich die nicht alle kaufen.

    Sicher. Aber wer gerade mal 0,05% dessen bezahlt was er unbedingt besitzen will, ist in meinen Augen nichts als ein Verbrecher. Weder braucht er diese Menge noch ist es ihm finanziell unmöglich mehr zu bezahlen. Wie gesagt: Nichts gegen Privatkopien, aber bitte auch eine gewisse Fairness an den Tag legen.

    muemmel schrieb:

    Und gerade die mit den meisten CDs sind vielfach die aus dem Hartz-IV-Segment

    Kann ich nicht bestätigen. Dies zieht sich eigentlich über jeden Einkommensschnitt, wenn man mal von wirklich Reichen absieht. Ich kenne nur eine Hand voll von Menschen, die mehr als 20% der Musik und Software die sie besitzen bezahlt haben. Unabhängig davon ob Hartz4 oder nicht.

    muemmel schrieb:

    Filme werden durch gute Drehbücher und gute Schauspieler gut, nicht durch nach oben offene Produktionskosten.

    Also viele der Blockbuster der letzten Jahre waren für mich eher durch Spezialeffekte (=> hohe Kosten) und wenig Story geprägt.

    muemmel schrieb:

    Und außerdem sehe ich nicht ein, warum an den eigentlichen künstlerischen Leistungen von Komponist, Texter und Interpret noch Heerscharen von auchmit-Trittbrettfahrern schmarotzen sollen.

    Da gebe ich dir durchaus Recht. Ich finde die MI auch ein gieriges Monster. Aber es ist unabhängig ob eine Band mit der MI arbeitet oder nicht: Dadurch werden ihre CDs auch nicht besser verkauft. Und auch die eigene Arbeit muss erst einmal wieder eingespielt werden. Interessanterweise regt sich jeder über MI und Manager auf, aber beispielsweise der Transfer von Fussballern ist kaum ein Thema.



  • Hi,

    mir kommen gleich die Tränen wenn ich das lese...
    Microsoft ist doch mit seinem Office erst so groß geworden, weil es sich jeder irgendwoher besorgt hat und dann im Betrieb die gleiche Software wollte wie zu Hause.
    Ich hätte nicht das viele Geld (damals) für WordPerfect-Lizenzen ausgegeben, wenn ich vorher nicht schon mal die Version 5.1 getestet hätte. Besorgt, getestet, für gut befunden, gekauft. Mittlerweile bin ich da bei Version 11 (alle ehrlich gekauft) und immer noch zufrieden. Häte ich die nicht mal "gratis" testen können, hätte ich die im Leben nie gekauft. da hätte es auch Textmaker ... getan.
    Genau so ist es mit Borland-Produkten. zu DDR-Zeiten mit Turbo-?Pascal angefangen. Dann nach der Wende Turbo-C angeguckt. Delphi-1 in ner Zeitung als Demo gefunden, damit Studien-Abschlussarbeit realisiert einschlieslich alle 14 Tage neu installieren. Für gut befunden und gekauft. Später Updates erworben, im Betrieb dafür gesorgt, daß die gekauft wurden, im neuen Betrieb auch wieder auf Delphi und C++-Builder bestanden, jetzt Aufstieg zur Architekt-Version beantrag (mal sehen ob das durch kommt). Wo haben die also damit Nasse gemacht, daß ich da ursprünglich mal mit ner besorgten Version angefangen habe? Ohne die hätte ich das Niiiieeeee gekauft. Das ist eben die Vorleistung die eine Firma gehen muß, um Kunden an sich zu binden.

    Gruß Mümmel



  • muemmel schrieb:

    Microsoft ist doch mit seinem Office erst so groß geworden, weil es sich jeder irgendwoher besorgt hat und dann im Betrieb die gleiche Software wollte wie zu Hause.

    Ich hätte nicht das viele Geld (damals) für WordPerfect-Lizenzen ausgegeben, wenn ich vorher nicht schon mal die Version 5.1 getestet hätte. Besorgt, getestet, für gut befunden, gekauft.

    Das kannte ich auch so. Nur inzwischen scheint sich die Mentalität eher zum "Raubkopien schaden niemanden und daher mache ich das auch immer so" hin zu wandeln. Ich kenne nur sehr wenige die sich eine Software laden und auch mit intensiver Benutzung dafür zahlen. Raubkopien in einem gewissen Verhältnis schaden wirklich nicht (oder zumindest kaum), wenn aber fast nur noch kopiert wird und immer weniger bereit sind Geld auszugeben ("Ach das lade ich kurz mal, stört doch niemanden"), dann genau ist die Grenze erreicht.

    Was DRM angeht: Ich fände es sinnvoll wenn sich Firmen zusammenschließen würden für eine gemeinsame Lösung, in der man Online die Lizenzen vergeben und übertragen kann (z.B. mit einem gekauften Produkt das recht bekommt immer 4 Kopien laufen zu haben, und sie umstellen kann - Möglichst auch ein temporäre Übertragung [leihen] ermöglicht).



  • asc schrieb:

    DEvent schrieb:

    Hast du auch einen Beispiel oder hast du das aus deiner Kristallkugel?

    Wie wäre es wenn du einfach nur google verwenden würdest? Dann hättest du eine längere Liste von pleite gegangenen Herstellern. Und einige davon hatten ein nicht gerade kleines Klientel. Sicher, RK ist nur ein Problem, und auch erst wenn die Rate Raupkopie zu vertriebenen Programm zu hoch wird.

    Natuerlich meine ich ein Beispiel bei dem die "Raubkopierer" der Hauptgrund waren das eine Firma pleite ging.

    Wenn du schon historisch betrachtest: Das ein Buch mit dem Buchdruck dennoch erst gesetzt werden musste (massiver Erstaufwand) um es in den Druck zu geben ist dir auch klar. Heutzutage geht dies einfacher.

    Ja, das ist ja mein Punkt. Die Geschichte ist voll von technologischen Entwicklungen, die die alten Vertriebswege veraltet machen und neue eroeffnen. Die Reaktion war immer die gleiche: Diejenigen, die mit dem alten Vertriebsweg Geld gemacht haben haben immer vom "Ende aller Kultur" geredet. Aber die technologische Entwicklung hat immer die Kultur bereichert und beschleunigt. Buchdruck, VHS, Kassetten, Venyl, CD/DVD, und jetzt das Internet.

    Mit jeder neuer Stufe wurden die Kosten fuer das Kopieren gegen 0 gedrueckt und jede neue Stufe hat die Kultur bereichert. Mit jeder neuen Stufe wurde die Kultur nicht immer weniger, sondern immer mehr.

    Wenn du nur die Masse siehst: Nein sicherlich nicht. Aber Einzelschicksale gelten scheinbar für dich nicht. Gerade die kleinen Firmen die keine Größere Lobby haben arbeiten nicht selten von der Hand in den Mund.

    Wenn es immer mehr Musik, Vidios und Computerprogramme gibt, leiden also Einzelschicksale? Die gesammte Summe an Musik, Vidios und Programme nimmt nicht ab, sondern nimmt expotentiel zu. Die Computerindustrie (Hardware und Software) ist der schnellste wachsende Markt der Welt.

    Du willst sicherlich auch Geld für deine Arbeit. Und wenn du nicht gerade Auftragsarbeit oder physisch Greifbares Produzierst, hast du also kein Anrecht auf Entlohnung? Ist dir eigentlich bewusst wieviel Zeit in dem Schreiben eines Liedes oder eines Programmes steckt? Entweder dürfen Dienstleister also nur von Hartz4 Leben, oder du bist bereit wenigstens einen Teil ihrer Arbeit mit zu tragen.

    Mein Punkt ist der: Obwohl massenweise kopiert wird (du stimmst mir in diesem Punkt auch zu) nimmt trotzdem die Summe des Marktes fuer Musik, Vidio und Computerprogramme nicht ab. Der Markt stagniert auch nicht, sondern nimmt immer weiter zu. Die Frage ist also die: Sollen wir das Urheberrecht staerken, obwohl es der Gesellschaft schadet und dem Markt nur extrem wenig nuetzt? Meine Antwort: Da es dem Markt sehr gut geht, sollten wir eher das Urheberrecht schwaechen.

    Punkt 1: Es ist keine 0-Kosten-Arbeit.

    Das Kopieren und Verteilen ist eine 0-Kosten-Arbeit in Zeites des Internets. Das Entwickeln nicht.

    --

    Btw, hier ist ein interessanter Artikel zu diesem Thema:
    http://blog.koehntopp.de/archives/2518-Falscher-Planet,-falsches-Jahrtausend.html

    Unsere Computer sind Kopiermaschinen. Um ein Programm auszuführen muß es von einem Medium in den Speicher, vom Speicher in den Prozessor kopiert werden, ebenso alle Daten. Ergebnisse werden zurück kopiert. Der Befehlssatz eines jeden Rechners hat circa zehn Mal mehr Kopier- als Rechenbefehle.

    Unsere Netze sind Kopiermaschinen. Wir sagen wir 'senden eine Nachricht', aber das Wort ist falsch. 'Senden' impliziert, daß die Nachricht sich bewegt und für den "Ab"-Sender nicht mehr da ist. Das ist in der realen Welt so, aber nicht im Netz: Wir kopieren eine Nachricht an die Empfänger.

    Das Wesen aller IT ist die Kopie.

    Da DRM versucht das Wesen der IT zu kontrollieren und zu limitieren, ist es von vorherein zum Scheitern verurteilt.



  • DEvent schrieb:

    Wenn es immer mehr Musik, Vidios und Computerprogramme gibt, leiden also Einzelschicksale?

    Mit dem mehr Musik, Vidios und Computerprogramme hat dies nichts zu tun, sondern mit der statistischen Streuung: Eine große Plattenfirma wird Finanziell nicht zugrunde gehen (wobei der Absatz zumindest im Musikbereich durchaus rückläufig ist, und nicht durch den Onlinehandel abgefangen wird) wenn einzelne CDs in Massen kopiert wird. Wenn aber eine Kleine Firma an Einzelprodukten hängt, kann dies Existenzbedrohend sein wenn ausgerechnet ihr Produkt zwar weit verbreitet wird, aber kaum verkauft wird.

    Und die Arbeit musst du wie gesagt reinbekommen. Und wenn fast jeder nur noch kopiert, werden daran gerade die zugrunde gehen, die nicht streuen können. Du magst recht haben das eine Kopie nicht kostet, die Arbeit dahinter sehr wohl. Das beileibe nicht jeder Raubkopierer ein potentieller Kunde ist, wurde hier von allen Seiten gesagt. Nichts desto trotz sehe ich das die Mentalität immer mehr dahin geht: Warum soll ausgerechnet ich zahlen, kopiert doch eh jeder.

    Und daher Schadet Raupkopien real. Nicht, weil alle Raubkopierer potentielle Kunden sind, sondern die Hemmschwelle zum Raupkopierer zu werden immer mehr sinkt. Und eine pauschalisierte Flatrate wäre nur für die ein Gewinn, die ihre Sammlungen nun legalisieren wollen. Die, die bezahlt haben sind wieder mal die gearschten und die Verteilung einer Pauschale wird auch nur denen nützen, die am langen Hebel sitzen.

    DEvent schrieb:

    Mein Punkt ist der: Obwohl massenweise kopiert wird (du stimmst mir in diesem Punkt auch zu) nimmt trotzdem die Summe des Marktes fuer Musik, Vidio und Computerprogramme nicht ab.

    Dann schau dir bitte in einzelnen Segmenten mal den Umsatzverlauf an. Den dieser wächst bei weiten nicht so schnell, oder bricht sogar ein.

    Beispielsweise kommen zwar immer mehr Musikalben auf den Markt, der Umsatz wiederum sinkt aber insgesamt. Sprich: ja, das Angebot wächst, aber dennoch wird insgesamt weniger ausgegeben.

    DEvent schrieb:

    Der Markt stagniert auch nicht, sondern nimmt immer weiter zu.

    Der Markt ja, aber der Umsatz bricht teilweise weg. Ich verstehe das der Umsatz in beispielsweise der Musikindustrie nicht weiter steigt (Sättigung), aber sinken?

    DEvent schrieb:

    Die Frage ist also die: Sollen wir das Urheberrecht staerken, obwohl es der Gesellschaft schadet und dem Markt nur extrem wenig nuetzt? Meine Antwort: Da es dem Markt sehr gut geht, sollten wir eher das Urheberrecht schwaechen.

    Das sehe ich nicht so. Ich habe nichts dagegen, wenn eine bestimmte Menge an Kopien etc. für private Zwecke erlaubt ist. Sei es nun prozentualer Art (z.B. 50% muss in etwa Original sein), oder sei es in einer gewissen Anzahl über eine Zeit. Aber eine Abschaffung des Urheberrecht sehe ich als ebenso unsinnig an, wie eine völlige Legalisierung der Kopien.

    DEvent schrieb:

    Das Kopieren und Verteilen ist eine 0-Kosten-Arbeit in Zeites des Internets. Das Entwickeln nicht.

    Und wie bitte bringt man die Kosten wieder rein, wenn hier die Meinung wohl ist: Raubkopien schaden niemand?

    Den Rest mit "Kopieren das Wesen der IT" ist ebenso nonsense: Ich soll also, da im Dinstleistungsgewerbe, kein Geld erhalten. Und nur Menschen im produktiven Gewerbe dürfen Geld verdienen?

    Den eben dies Propagierst du wenn du jegliches Urheberrecht abschaffst. Ich bin nicht gegen Kopien, wohl aber gegen die Mentalität das man alles kostenlos erhält. Vervielfältigung wird dann ein Problem, wenn es ohne Grenzen geschieht. Und es ist auch nicht okay, das der man die eine Arbeit nicht bezahlt (weil sie kopierbar ist), die andere schon (weil sie greifbar ist).



  • Und die Arbeit musst du wie gesagt reinbekommen. Und wenn fast jeder nur noch kopiert, werden daran gerade die zugrunde gehen, die nicht streuen können. Du magst recht haben das eine Kopie nicht kostet, die Arbeit dahinter sehr wohl. Das beileibe nicht jeder Raubkopierer ein potentieller Kunde ist, wurde hier von allen Seiten gesagt. Nichts desto trotz sehe ich das die Mentalität immer mehr dahin geht: Warum soll ausgerechnet ich zahlen, kopiert doch eh jeder.

    Nein, es werden die zugrunde gehen, die denken das man fuer eine 0-Kosten-Arbeit (das kopieren und verteilen) Geld bekommen kann. Das hat frueher gut funktioniert, weil nicht jeder Buecher, Musik, usw. fuer 0-Kosten sich selbst kopieren konnte. Frueher konnte man Buecher nur mit einer Buchpresse kopieren, heute geht das mit einem Laserprinter recht flott. Wieso sollte ich also jemanden dafuer bezahlen, wenn ich es selbst kopieren kann?

    Die Technologie aendert den Markt. Frueher konntest du Filme und Musik auf Venyl verkaufen, mit der CD und DVD gehen die Kosten dafuer gegen 0 (die Kosten gehen gegen den Preis der Rohlinge), nun mit dem Internet sind sie so gut wie 0 (wenn man von den Strom des Computers absieht).

    Wie man nun die Kosten fuer die Herstellung wieder reinbekommt, ist was anderes. Aber die Leute kopieren und der Gesetzgeber sollte die Gesetze so machen wie sich die Leute verhalten. Wenn die ganze Bevoelkerung kopiert und keine moralische Bedenken hat, dann sollte der Gesetzgeber nicht diese mit neuen Gesetzen kriminalisieren. Es ist nicht die Aufgabe der Politik Geschaeftsmodelle zu unterstuetzen.

    Es ist die Aufgabe der Politik die Kultur und den Fortschritt zu foerdern. Ich sehe nicht wo die Kultur und der Fortschritt durch das kopieren leided aber ich sehe deutlich wo die Kultur und der Fortschritt durch drakonische Urheberrechte behindert wird.

    Ich bin nicht fuer die Abschaffung des Urheberrechts. Ich finde das Urheberrecht ist inzwischen extrem zu Gunsten der Urheber und zum Schaden der Nutzer.

    (PS: Das Urheberrecht ist kein Gott gegebenes Recht des Autors. Es ist ein Recht das die Kultur foerdern soll, in dem es die Rechte der Nutzer beschneidet und dem Autor ein zeitlich begrenztes Monopolrecht gibt)

    Der Markt ja, aber der Umsatz bricht teilweise weg. Ich verstehe das der Umsatz in beispielsweise der Musikindustrie nicht weiter steigt (Sättigung), aber sinken?

    Was hat das mit den "Raubkopierern" zu tun? Die Nachfrage waechst, man macht nur nicht so viel Gewinn (aus welchen Gruenden auch immer). Wenn alle nur kopieren wuerden, gaebe es ueberhaupt keine Nachfrage oder einen Markt.

    Den Rest mit "Kopieren das Wesen der IT" ist ebenso nonsense: Ich soll also, da im Dinstleistungsgewerbe, kein Geld erhalten. Und nur Menschen im produktiven Gewerbe dürfen Geld verdienen?

    Kommt drauf an in welchen Gewerbe du bist. Wenn du im "Kopieren und Verteilen"-Gewerbe bist, dann sehe ich nicht ein dir Geld zu geben. Um deine Kosten der Entwicklung wider reinzubekommen und einen Gewinn zu erwirtschaften, musst du nach einem anderen Geschaeftsmodell ausschau halten.



  • DEvent schrieb:

    Nein, es werden die zugrunde gehen, die denken das man fuer eine 0-Kosten-Arbeit (das kopieren und verteilen) Geld bekommen kann. Das hat frueher gut funktioniert, weil nicht jeder Buecher, Musik, usw. fuer 0-Kosten sich selbst kopieren konnte.

    Gut, dann sag mir bitte wie ein Softwarehaus, eine Band etc. leben können soll. Soll alles über permanente Internetverbindungen laufen, nur über Auftritte, oder wie stellst du dir die Alternative vor? Oder sollen am PC zig Dongle hängen?

    Wir entwickeln Software und verkaufen Lizenzen und Support für die Benutzung, und wollen davon leben können. Zudem ist das Programm ein Nischenmarkt, man kann also nicht rein von Support auf Zuruf leben.

    DEvent schrieb:

    Frueher konnte man Buecher nur mit einer Buchpresse kopieren, heute geht das mit einem Laserprinter recht flott. Wieso sollte ich also jemanden dafuer bezahlen, wenn ich es selbst kopieren kann?

    Ich habe nichts dagegen wenn du etwas kopierst, und demjenigen der das Buch geschrieben hast dennoch ein Teil seiner Arbeit bezahlen würdest. Aber wer tut das. Und die VG Wort (oder wie sie heißt) wird mit Sicherheit keine faire Verteilung der Gelder hinbekommen. Zudem gibt es Bücher (gerade Fachbücher) die nur sehr wenige ansprechen: Sprich um das Geld für die Arbeit einzuspielen muss der Autor auch mehr pro Kopie bekommen, als ein Schreiber für die Massen (Wobei ich jeden gewissen Erfolg gönne).

    DEvent schrieb:

    Wie man nun die Kosten fuer die Herstellung wieder reinbekommt, ist was anderes.

    Dann nenn bitte sinnvolle Alternativen. Ich möchte jedenfalls nicht ständig mit einem Programm im Netz hängen und Minutenweise Programme bezahlen müssen.

    DEvent schrieb:

    Aber die Leute kopieren und der Gesetzgeber sollte die Gesetze so machen wie sich die Leute verhalten.

    Mit dieser Begründung könnte man alles legalisieren. Ich habe in der letzten Zeit hier in der Gegend eine hohe Gewaltbereitschaft bemerkt, legalisieren wir sie nun?

    DEvent schrieb:

    Es ist die Aufgabe der Politik die Kultur und den Fortschritt zu foerdern. Ich sehe nicht wo die Kultur und der Fortschritt durch das kopieren leided...

    Um Kultur und Fortschritt zu vermehren muss man auch eine Gewisse Bereitschaft haben in eben diese zu investieren. Und sie steht auch unentgeltlich oder für kleine Entgelde über Bibliotheken für jedermann zur Verfügung.

    DEvent schrieb:

    ...aber ich sehe deutlich wo die Kultur und der Fortschritt durch drakonische Urheberrechte behindert wird.

    Spätestens dann, wenn man sich das einbringen von Kultur und Fortschritt nicht mehr leisten kann. Manche mögen es als Freizeitbeschäftigung ansehen, andere Leben davon. Wie gesagt: Wenn sollen alle Berufe die gleichen Chancen haben. Wenn Raubkopieren legal wird, will ich im Gegenzug auch in der nächsten Bächerei Raubessen, und meine Wohnung Raubmöbelieren. Nur weil man diese Produkte nicht kopieren kann sehe ich nicht ein, warum meine Arbeit wiederum kostenlos sein soll.

    DEvent schrieb:

    Ich bin nicht fuer die Abschaffung des Urheberrechts. Ich finde das Urheberrecht ist inzwischen extrem zu Gunsten der Urheber und zum Schaden der Nutzer.

    Wie du vielleicht mehrfach (über-?)lesen hast, bin ich nicht gegen Gewisse Freiheiten. Aber es muss auch Grenzen geben!



  • Mit dieser Begründung könnte man alles legalisieren. Ich habe in der letzten Zeit hier in der Gegend eine hohe Gewaltbereitschaft bemerkt, legalisieren wir sie nun?

    ...

    Wenn sollen alle Berufe die gleichen Chancen haben. Wenn Raubkopieren legal wird, will ich im Gegenzug auch in der nächsten Bächerei Raubessen, und meine Wohnung Raubmöbelieren. Nur weil man diese Produkte nicht kopieren kann sehe ich nicht ein, warum meine Arbeit wiederum kostenlos sein soll.

    Das kann man umdrehen: Ein Architekt soll 70 Jahre nach seinem Tod Geld fuer ein Gebaeude kriegen, ein Baecker kriegt 70 Jahre nach seinem Tod Geld fuer seine Broetchen, usw. usf.

    Sieh, das ist auch so ein Problem. Du Vergleichst Urheberrecht und das Verletzen dessen mit Raub, Diebstahl und Mord. Ein fuer alle Mal: Diebstahl ist ein Schaden an jemanden, ich nehme jemanden etwas weg. Er hat es nicht mehr, ich schon. Wenn ich Urheberrecht verletze, dann hast du dein Werk immer noch, ich habe eine Kopie. Ich habe dein Werk nicht einmal beschaedigt.

    Deine Arbeit soll nicht kostenlos sein, davon redet doch niemand. Aber deine Arbeit ist es nicht die Software zu kopieren und zu verteilen. Wenn es doch ist, dann ist deine Arbeitstelle veraltet, so wie Pferdekutschen veraltet sind.

    Wie das neue Geschaeftsmodell aussieht, das wird grade heftig Disktuiert. Ich bin kein BWLer, deswegen werden meine Tipps nicht viel Wert sein. Das es andere Geschaeftsmodell gibt zeigt z.B. Apple mit iTunes und so zielmlich alle OpenSource Firmen (Novell, Redhat, IBM, Oracle, Sun, etc.).

    Aber die Loesung kann nicht sein ganze Gesellschaftschichten zu kriminallisieren, Leute wegen ein paar mp3 Dateien bankrot zu machen, eine Filter- und Zensurstruktur aufzubauen.



  • asc schrieb:

    Wenn sollen alle Berufe die gleichen Chancen haben. Wenn Raubkopieren legal wird, will ich im Gegenzug auch in der nächsten Bächerei Raubessen, und meine Wohnung Raubmöbelieren.

    Dann fordere ich, daß die Software-, Musik- und Filmindustrie pro Programm, Musikstück und Film nur ein Exemplar verkaufen darf.

    asc schrieb:

    Nur weil man diese Produkte nicht kopieren kann sehe ich nicht ein, warum meine Arbeit wiederum kostenlos sein soll.

    Arbeitest Du zur Zeit unentgeltlich? Verdienst Du, deiner Meinung nach, zu wenig? Verachtest Du Menschen die Spenden oder dem Bettler an der Straßenecke ein paar Cent geben?



  • Warum geht ueberhaupt noch jemand auf DEvents getrolle ein? Egal wie oft man ihm sagt, dass es ausgemachter Bloedsinn ist, er wird Dir immer drei global-scaling-optimierte Gruende nennen, warum man manche Leute bescheissen darf, andere wiederum nicht. Naja, und bei Leprechaun ist der Name halt auch Programm.



  • asc schrieb:

    Den Rest mit "Kopieren das Wesen der IT" ist ebenso nonsense

    Eben nicht nonsense. Digitale Daten sind zum Kopieren gemacht. Vor jedem sinnvollen Vorgang mit diesen Daten steht eine Kopie - ohne die Möglichkeit der Vervielfältigung sind sie wertlos.

    Sie sind durch ihre verlust-, material- und nahezu kostenfreie Kopierbarkeit eine unerschöpfliche Ressource. Das erste Mal in der Geschichte der Menschheit gibt es damit Güter, die quasi unbegrenzt zur Verfügung stehen. Ich würde das die Erfüllung eines Menschheitstraum nennen.
    Aber statt diese überragende Entwicklung in eine Richtung zu lenken, die dem Wohl aller dient, wird mit riesigem Einsatz daran gearbeitet, diese die Technologie definierende Eigenschaft zu bekämpfen, einzuschränken und zu kriminalisieren. Es wird versucht, ein gesellschaftliches Problem mit technischen Maßnahmen zu lösen und erkennt dabei nicht, dass das sinnlos ist.

    Ich habe für dieses Dilemma auch keine Lösung, aber ich weiß, dass das krampfhafte Klammern an alte Geschäftsmodelle nicht der richtige Weg ist. Und das sage ich, obwohl ich selbst mit diesen Geschäftsmodellen meine Brötchen verdiene.

    Zumindest im Softwaregeschäft hat man mit den aufkommenden Webservices eine Perspektive. Dort wird man das Problem lösen, wenn man keine Kopie mehr machen muss, weil die Software nur noch auf dem Server läuft. Für die Musik- und Filmindustrie sehe ich hingegen schwarz, weil man zum Abspielen immer eine Kopie machen können muss.



  • Walli schrieb:

    Warum geht ueberhaupt noch jemand auf DEvents getrolle ein? Egal wie oft man ihm sagt, dass es ausgemachter Bloedsinn ist, er wird Dir immer drei global-scaling-optimierte Gruende nennen, warum man manche Leute bescheissen darf, andere wiederum nicht. Naja, und bei Leprechaun ist der Name halt auch Programm.

    Und Dummköpfe wie Du machen es sich leicht, indem sie versuchen Andere zu diskreditieren, anstatt zu Argumentieren. 🙄



  • Leprechaun schrieb:

    asc schrieb:

    Wenn sollen alle Berufe die gleichen Chancen haben. Wenn Raubkopieren legal wird, will ich im Gegenzug auch in der nächsten Bächerei Raubessen, und meine Wohnung Raubmöbelieren.

    Dann fordere ich, daß die Software-, Musik- und Filmindustrie pro Programm, Musikstück und Film nur ein Exemplar verkaufen darf.

    Kein Problem, wenn sich ein Käufer für eine 2 Mio CD findet (Und jedes Release neu bezahlt wird).

    Leprechaun schrieb:

    asc schrieb:

    Nur weil man diese Produkte nicht kopieren kann sehe ich nicht ein, warum meine Arbeit wiederum kostenlos sein soll.

    Arbeitest Du zur Zeit unentgeltlich? Verdienst Du, deiner Meinung nach, zu wenig? Verachtest Du Menschen die Spenden oder dem Bettler an der Straßenecke ein paar Cent geben?

    Nein, aber ich verachte Menschen, die meinen weil man eine Arbeit kopieren kann, kein Geld für die Arbeit bezahlen. Bei Software wird nunmal über die Lizenzanzahl die Arbeitszeit verrechnet. Und dies kann sowohl erfolgreich sein als auch scheitern.

    cu André



  • asc schrieb:

    Leprechaun schrieb:

    asc schrieb:

    Wenn sollen alle Berufe die gleichen Chancen haben. Wenn Raubkopieren legal wird, will ich im Gegenzug auch in der nächsten Bächerei Raubessen, und meine Wohnung Raubmöbelieren.

    Dann fordere ich, daß die Software-, Musik- und Filmindustrie pro Programm, Musikstück und Film nur ein Exemplar verkaufen darf.

    Kein Problem, wenn sich ein Käufer für eine 2 Mio CD findet (Und jedes Release neu bezahlt wird).

    Kein Problem. Ich wollte Dir nur die Widersinnigkeit von legalem Raubessen und legaler Raubmöblierung vor Augen führen.

    asc schrieb:

    Nein, aber ich verachte Menschen, die meinen weil man eine Arbeit kopieren kann, kein Geld für die Arbeit bezahlen.

    Nochmal meine Frage: verdienst Du zu schlecht?



  • Leprechaun schrieb:

    Walli schrieb:

    Warum geht ueberhaupt noch jemand auf DEvents getrolle ein? Egal wie oft man ihm sagt, dass es ausgemachter Bloedsinn ist, er wird Dir immer drei global-scaling-optimierte Gruende nennen, warum man manche Leute bescheissen darf, andere wiederum nicht. Naja, und bei Leprechaun ist der Name halt auch Programm.

    Und Dummköpfe wie Du machen es sich leicht, indem sie versuchen Andere zu diskreditieren, anstatt zu Argumentieren. 🙄

    Was wuerde es bringen? Ich unterhalte mich ja auch nicht mit der Zeitansage.



  • Leprechaun schrieb:

    asc schrieb:

    Nein, aber ich verachte Menschen, die meinen weil man eine Arbeit kopieren kann, kein Geld für die Arbeit bezahlen.

    Nochmal meine Frage: verdienst Du zu schlecht?

    Derzeit kann ich davon leben, wenn aber Raubkopien legalisiert werden wird dies definitiv nicht mehr der Fall sein.



  • Leprechaun schrieb:

    asc schrieb:

    Kein Problem, wenn sich ein Käufer für eine 2 Mio CD findet (Und jedes Release neu bezahlt wird).

    Kein Problem. Ich wollte Dir nur die Widersinnigkeit von legalem Raubessen und legaler Raubmöblierung vor Augen führen.

    Das hast du nicht. Denn keiner wird diese eine Lizenz zahlen. Und wie gesagt: Ich bin gegen eine 2-Klassengesellschaft in dem nur ein Teil für seine Arbeit entlohnt wird.


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