Welches Mountainbike?
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Ich denke darüber nach mir zur sportlichen Ertüchtigung ein Mountainbike zuzulegen. Es soll primär hobbymäßig auf festen und unbefestigten Strecken bewegt werden, später eventuell wirklich mal ein wenig Downhill (also ja, ich will ein Mountainbike). Nach einem Gespräch mit Kollegen wurde mir nahe gelegt nicht zuwenig auszugeben (~1000€ wurden als "solide" genannt). Ebenso solle es Feder vorne und hinten haben und auch Scheibenbremsen (also früher hätte es sowas nicht gegeben :p). Ansonsten bin ich bei dem Thema komplett blank
Treiben sich hier vielleicht ein paar (Hobby-)Mountainbiker rum die mich evtl. ein wenig beraten könnten?
PS: Der Besuch beim Fachhändler steht noch aus, ich will da nicht komplett planlos hingehen und nachher mit einer Rikscha rauskommen...
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Also ich bin zwar lange nicht mehr mit meinem Bike unterwegs gewesen, aber bisschen weiß ich noch wie es geht
Ich hatte mir mal vor nen paar Jahren (war glaub ich '06 und war so im 500€-Bereich) ein Specialized Hardrock bei Little John Bikes zugelegt. (Bin damals einfach rein und hab gesagt "Mein Bike wurde mir geklaut, will nen neues",zwar nicht genau in dem Wortlaut, aber danach wurde ich top beraten)
Fahre damit inner Stadt, offizielle Radwege-/Wanderwege, je nach Gelegenheit auch quer durch den Wald auf nem (teilweise gedachten) Trampelpfad. Hab bis jetzt nur gute Erfahrungen gemacht, außerdem gabs gleich noch eine lebenslange Durchsicht oben drauf. Also wenn das Bike im Winter nur rumsteht und du es im Frühjahr wieder bewegen willst, dann fährste einfach hin und lässt es durchchecken. Kleinigkeiten (wie Reifendruck, Bremsen, Schaltung) werden überprüft und kostenlos nachjustiert, bei größeren Mängeln gibts dann halt ne Rücksprache und du musst evtl. was investieren.Jedenfalls würde ich dir von einem vollgefederten Bike abraten. Warum? Weil du ja auch auf festem Boden (z.B. Straße inner Stadt) fahren willst und dann macht es sich nicht so günstig, wenn zu viel Kraft für den Federweg draufgeht (bei zu weicher Federung; umstellen auf hart ist auch doof, weil dann kannste die auch gleich weglassen)
Außerdem kommst du dann auch leichter den Berg hoch, um danach in den Downhillgenuss zu kommen.Jetzt mal ein bisschen zu meinem Vorschlag, bzw. meinem Bike:
27-Gänge, klingt vllt. zu viel aber wenn du einmal mit über 40 Sachen (auf Asphalt, flach) gefahren bist, oder im Gelände eine bestimmte Übersetzung brauchst, dann willst du nicht mehr mit weniger Gängen fahren.
Bei der Schaltung möglichst die Hebelvariante nehmen und keinen Drehgriff; wenn du Downhill fährst, die Griffe richtig fest hältst und aus Versehen runterschaltest, dann trittst du ins "Leere", wenn du weiter Gas geben willst (zu geringe Übersetzung)
Scheibenbremsen, ob nun mit Öldruck oder nicht ist Geschmacks-/Geldsache, ich hab auch nur nen normalen Bowdenzug, das reicht fürn Anfang.
Wie bereits gesagt nur Gabelfederung: Rahmen ist dann halt stabiler, weniger bewegl. Teile, Kraft kommt besser rüber und geht nicht beim Federn verloren; besseres Gefühl zum Boden, besonders wichtig bei Fahrten im Gelände, also damit man merkt, ob man auf sandigem Boden rutscht.
Die Räder sind schöne 2,20Zoll breit, greifen schön im Gelände und haben ein geniales Abrollgeräusch auf Asphalt. (bin zwischendurch mal kurz Rennrad gefahren, zwecks Triathlon, das war dann etwas gewöhnungsbedürftig)
Beim Rahmen fällt auch besonders die Verbindung vorne zum Lenker auf, sowie die Schweißnaht. Damit steht auch einem Sprung aus z.B. einem Meter nichts im Weg, außer vllt das "Können" des Fahrers, aber das traut man sich dann relativ schnell mit dem Bike.Ich hoffe, dass ich alle Klarheiten beseitigt habe
Glaub mal, dass du jetzt in etwa weißt, worauf du achten musst.
Ansonsten helfe ich gerne weiter.
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Erstmal danke für deinen ausführlichen Beitrag
dekcarki schrieb:
Ich hatte mir mal vor nen paar Jahren (war glaub ich '06 und war so im 500€-Bereich) ein Specialized Hardrock bei Little John Bikes zugelegt. (Bin damals einfach rein und hab gesagt "Mein Bike wurde mir geklaut, will nen neues",zwar nicht genau in dem Wortlaut, aber danach wurde ich top beraten)
Fahre damit inner Stadt, offizielle Radwege-/Wanderwege, je nach Gelegenheit auch quer durch den Wald auf nem (teilweise gedachten) Trampelpfad. Hab bis jetzt nur gute Erfahrungen gemacht, außerdem gabs gleich noch eine lebenslange Durchsicht oben drauf. Also wenn das Bike im Winter nur rumsteht und du es im Frühjahr wieder bewegen willst, dann fährste einfach hin und lässt es durchchecken. Kleinigkeiten (wie Reifendruck, Bremsen, Schaltung) werden überprüft und kostenlos nachjustiert, bei größeren Mängeln gibts dann halt ne Rücksprache und du musst evtl. was investieren.Wow, der Händler hört sich gut an. Kostenlosen Service wie du es beschrieben hast war mir in dem Bereich neu. Die Händlerkette "Little John Bikes" hat hier aber leider keine Filiale. Stellt sich die Frage ob man zum "kleinen Spezialisten neben an" geht, oder zu einer größeren Kette (ein Walcher wäre nahe bei mir: http://www.sport-bike-walcher.de/). Der Walcher wäre jetzt meine erste Anlaufstelle gewesen.
dekcarki schrieb:
Jedenfalls würde ich dir von einem vollgefederten Bike abraten. Warum? Weil du ja auch auf festem Boden (z.B. Straße inner Stadt) fahren willst und dann macht es sich nicht so günstig, wenn zu viel Kraft für den Federweg draufgeht (bei zu weicher Federung; umstellen auf hart ist auch doof, weil dann kannste die auch gleich weglassen)
Außerdem kommst du dann auch leichter den Berg hoch, um danach in den Downhillgenuss zu kommen.Ich seh schon, das Thema wird interessant, da scheiden sich offenbar die Geister
Wobei ich das Kraft-Argument nicht so recht gelten lassen kann, da es mir eigentlich primär auch als "Fitness"-Gerät dienen soll. Stellt sich vielmehr die Frage ob es rausgeschmissen Geld ist, oder nicht. Das werde ich aber wahrscheinlich beim Fachhändler nicht ehrlich beantwortet bekommendekcarki schrieb:
Jetzt mal ein bisschen zu meinem Vorschlag, bzw. meinem Bike:
27-Gänge, klingt vllt. zu viel aber wenn du einmal mit über 40 Sachen (auf Asphalt, flach) gefahren bist, oder im Gelände eine bestimmte Übersetzung brauchst, dann willst du nicht mehr mit weniger Gängen fahren.
Bei der Schaltung möglichst die Hebelvariante nehmen und keinen Drehgriff; wenn du Downhill fährst, die Griffe richtig fest hältst und aus Versehen runterschaltest, dann trittst du ins "Leere", wenn du weiter Gas geben willst (zu geringe Übersetzung)Sonnenklar, diese Drehgriffe fand ich früher schon Scheisse
Auch die Zahl der Gänge ist klar, hab ich erst die Tage bei *duck* Galileo gelerntdekcarki schrieb:
Scheibenbremsen, ob nun mit Öldruck oder nicht ist Geschmacks-/Geldsache, ich hab auch nur nen normalen Bowdenzug, das reicht fürn Anfang.
Wie bereits gesagt nur Gabelfederung: Rahmen ist dann halt stabiler, weniger bewegl. Teile, Kraft kommt besser rüber und geht nicht beim Federn verloren; besseres Gefühl zum Boden, besonders wichtig bei Fahrten im Gelände, also damit man merkt, ob man auf sandigem Boden rutscht.
Die Räder sind schöne 2,20Zoll breit, greifen schön im Gelände und haben ein geniales Abrollgeräusch auf Asphalt. (bin zwischendurch mal kurz Rennrad gefahren, zwecks Triathlon, das war dann etwas gewöhnungsbedürftig)
Beim Rahmen fällt auch besonders die Verbindung vorne zum Lenker auf, sowie die Schweißnaht. Damit steht auch einem Sprung aus z.B. einem Meter nichts im Weg, außer vllt das "Können" des Fahrers, aber das traut man sich dann relativ schnell mit dem Bike.Ich hoffe, dass ich alle Klarheiten beseitigt habe
Glaub mal, dass du jetzt in etwa weißt, worauf du achten musst.
Ansonsten helfe ich gerne weiter.Ja, Danke
Hydraulische Scheibenbremsen werden es sicher werden. Ansonsten werde ich wohl wirklich einfach mal mein Glück beim Fachhändler versuchen.
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Hallo
Tim schrieb:
Sonnenklar, diese Drehgriffe fand ich früher schon Scheisse
Auch die Zahl der Gänge ist klar, hab ich erst die Tage bei *duck* Galileo gelerntBei Rennen sind sie aber sehr praktisch, weil du sehr schnell sehr viele Gänge schalten kannst. Bei Rapidfire sind es in der Regel immer nur drei, was manchmal deutlich zu wenig ist.
chrische
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chrische5 schrieb:
Bei Rennen sind sie aber sehr praktisch, weil du sehr schnell sehr viele Gänge schalten kannst. Bei Rapidfire sind es in der Regel immer nur drei, was manchmal deutlich zu wenig ist.
Das stimmt schon. Mein altes Bike hatte auch Drehgriffe und das Schalten ging damit extrem schnell, allerdings muss man dann während der Fahrt auf das "Knacken/Einrasten" in die einzelnen Stellungen achten. Ein Kontrollblick, vor allem im Gelände, kann dann schonmal mit Folgen verbunden sein.
Wenn man allerdings viel am Rechner sitzt und als Ausgleich Mountainbike fährt, kommt auch mit der Hebelvariante klar, das ist nichts anderes als extrem schnelle Mausklicks
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Hallo
Ich weiß, dass das Treffen der Gänge, gerade für Anfänger, schwer ist, aber ich kenne eigentlich fast nur Leute mit solchen Schaltungen, wenn sie an Wettkömpfen teilnehmen. Durch den sehr schnelle Wechsel des Gefälles ist es eben häufig nötig mehr als drei Gänge zu überschalten. Auf der Straße ist Rapidfire, meiner Meinung, nach aber auch netter (vor allem im Aussehen).
chrische
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Man sollte beim Kauf auf die Qualität der Bauteile achten. Ein 500Eur Bike ist da sicherlich nicht die erste Wahl.
Viele Anbieter mischen auch teure und billige Komponenten, um dann nur die teuren auf das Etikett zu schreiben.
Rel gut und preiswert sieht z.B. folgendes MTB aus: 270372703546
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Dein Kollege hat Recht, um die 1000 Euronen musßt du schon ausgeben. Wichtig bei einem Mountaibike sind geringes Gewicht und Haltbarkeit. Ein nicht zu unterschätzender Faktor ist die Rahmengeometrie, aber das ist von jedem perönlich abhängig. Vielleicht solltest Du verschiedene Typen probefahren ums zu sehen, was Dir am meisten liegt. Scheibenbremsen sehen nur schick aus, bringen aber nichts am Fahrrad. Federung ist auch nur eine Modeerscheinung und nur was für Downhill-Rennen.
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general bacardi schrieb:
Scheibenbremsen sehen nur schick aus, bringen aber nichts am Fahrrad. Federung ist auch nur eine Modeerscheinung und nur was für Downhill-Rennen.
Gute Scheibenbremsen sind vom Biss her wesentlich besser als Felgenbremsen. Bei letzteren macht man sich zus. über Kurz oder Lang die Felgen zur Sau.
Federgabel: Hat nichts mit Downhill direkt zu tun. Fahre mal einen Cross-Triathlon durchs Gebirge ohne Federgabel: Steuersatz und Handgelenke werden sich mit Sicherheit melden.
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F98 schrieb:
Gute Scheibenbremsen sind vom Biss her wesentlich besser als Felgenbremsen.
Und dadurch schlechter dosierbar. Viel Biss am Vorderrad und Du überschlägst dich. Das habe ich sogar schon mit Felgenbremse geschafft
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Komisch, wenn man so liest was die Vorteile von hydr. Scheibenbremsen sein sollen, liest man sehr oft Dosierbarkeit.
Ansonsten war ich gestern mal bei dem oben erwähnten Walcher. Wo ich mein Rad mangels glaubwürdiger Beratung sicher nicht kaufen werde.
Von sog. "fullys" habe ich mich verabschiedet. Da liest man in Fachforen recht deutlich raus, dass die erst ab 1500€ was taugen. Deutlich über dem was ich bereit bin zu investieren. Ansonsten denke ich auch, dass das (für meine Belange) rausgeschmissen Geld ist.
Ein Rad das recht interessant klingt wäre z.B. das Cube LTD Comp Disc (2009). Oder noch eine Stufe besser das Bulls Copperhead 3. Meinungen?
Zwecks probefahren: Da hab ich gestern feststellen müssen, dass ich seit gut 10 Jahren nicht mehr auf einem Fahrrad war. Daher kann ich sowas gar nicht beurteilen. Ich hab mich noch etwas über echte Fachhändler in der Gegend informiert und werde mich dann dort ordentlich beraten lassen.
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Tim schrieb:
Komisch, wenn man so liest was die Vorteile von hydr. Scheibenbremsen sein sollen, liest man sehr oft Dosierbarkeit.
Der vorteil ist, dass du mit den kleinen Finger schon genügend Bremskraft erzeugen kannst, aber wehe du bremst so, wie du es von einer Felgenbremse gewohnt bist.
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Tim schrieb:
Komisch, wenn man so liest was die Vorteile von hydr. Scheibenbremsen sein sollen, liest man sehr oft Dosierbarkeit.
Lass Dir keinen Quark erzählen. Wenn die Scheibenbremsen richtig eingestellt sind, kann man die sehr wohl sehr feinfühlig dosieren, als auch einen Überschlag hinzaubern. Alles eine Übungssache.
Tim schrieb:
Von sog. "fullys" habe ich mich verabschiedet. Da liest man in Fachforen recht deutlich raus, dass die erst ab 1500€ was taugen.
Fullys sind meiner Meinung nach Mist, wenn man keinen anständigen verstellbaren Hinterraddämpfer hat (teuer).
Kauf Dir ein Hardtail (nur Federgabel vorn)
Tim schrieb:
Ein Rad das recht interessant klingt wäre z.B. das Cube LTD Comp Disc (2009). Oder noch eine Stufe besser das Bulls Copperhead 3. Meinungen
Cube LTD Comp Disc (2009)
Solides Mittelklasse-Rad mit Mischkomponenten (SLX, XT), sieht gut aus.
Bulls Copperhead 3
Ist von der Ausstattung her besser als das Cube, hat alles XT dran (die 2. beste Schaltgruppe von Shimano), Bremse ist auch besser, Federgabel (Reba SL) ist auch sehr gut.
Hast Du Dir auch mal das Carbonbike angeschaut: 270372703546
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F98 schrieb:
Hast Du Dir auch mal das Carbonbike angeschaut: 270372703546
Ja, und alle die ich gefragt habe waren extrem skeptisch bei dem Preis und voller XTR-Ausstattung. Zumal ein Online-Händler für mich eh ausfällt.
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Tim schrieb:
Zwecks probefahren: Da hab ich gestern feststellen müssen, dass ich seit gut 10 Jahren nicht mehr auf einem Fahrrad war. Daher kann ich sowas gar nicht beurteilen. Ich hab mich noch etwas über echte Fachhändler in der Gegend informiert und werde mich dann dort ordentlich beraten lassen.
Wenn du so aus der Übung bist, dann fahr am besten viele Räder probe (evtl. auch mehrmals), und lass dir genug Zeit bis du wirklich das richtige gefunden hast.
Da das Jahr auch schon weit vorgeschritten ist, würde ich ja dazu raten mit dem Kauf bis zum Herbst oder Winter zu warten, dann sind die Preise deutlich günstiger.
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Tim schrieb:
F98 schrieb:
Hast Du Dir auch mal das Carbonbike angeschaut: 270372703546
Ja, und alle die ich gefragt habe waren extrem skeptisch bei dem Preis und voller XTR-Ausstattung. Zumal ein Online-Händler für mich eh ausfällt.
Ich sehe grade Carbon ist es ja nicht. Egal.
Mein Vorgänger-MTB war auch so eins, allerdings mit Carbonrahmen. Hatte ich damals für 1300€ bei Ebay ersteigert (neu), so gesehen sind 1000€ für eins mit Alu-Rahmen preislich ok. Ich war vollstens mit dem Teil zufrieden. Ist mir, trotz Panzerschloß, von einer Made geklaut worden.
Was man noch bedenken sollte:
Preisspannen bei Hochwertigen MTBs betragen ~70%. Ein vergleichbares Markenrad mit Carbonrahmen kostet ~2300-2500€.