15% mehr Steuern für mehr Bildung?



  • Erhard Henkes schrieb:

    Die Steuern müssen runter nicht rauf! Man könnte das notwendige Geld aus dem Sozialhaushalt nehmen, da fällt das kaum auf, denn der ist mehr als 10 mal höher als der Bildungshaushalt. Ganztagsschulen sind Verwahranstalten für die Kinder. Das grenzt an Freiheitsberaubung. Schulen sind nämlich öde. Die sollen raus in Wald und Flur, die Natur beobachten und ihre eigene Phantasie kreisen lassen und sich bewegen.

    Und Du kündigst Deinen Job, um sie dabei zu betreuen?



  • Erhard Henkes schrieb:

    Die Steuern müssen runter nicht rauf!

    Naja, das in einer Wirtschaftskrise wo der Staat Geld braucht. Darüber kann man streiten. (jaja, Wirtschaft ankurbeln etc, schon klar.)

    Erhard Henkes schrieb:

    Man könnte das notwendige Geld aus dem Sozialhaushalt nehmen, da fällt das kaum auf, denn der ist mehr als 10 mal höher als der Bildungshaushalt.

    🙄 Genau! In solch einer Situation kürzt man am besten bei den Bedürftigen. Da fällt es wirklich nicht auf, die haben nämlich keine Lobby. 🙄

    Ach ich vergaß ja, dass jeder Harz4 Empfänger einen Porsche fährt und alle Rentner ein Häusschen auf Mallorca haben.

    Erhard Henkes schrieb:

    Ganztagsschulen sind Verwahranstalten für die Kinder. Das grenzt an Freiheitsberaubung. Schulen sind nämlich öde. Die sollen raus in Wald und Flur, die Natur beobachten und ihre eigene Phantasie kreisen lassen und sich bewegen.

    Stimmt. Auch wenn es in den seltesten Fällen in die Natur geht, aber da hast du schon recht.

    byto schrieb:

    Und Du kündigst Deinen Job, um sie dabei zu betreuen?

    Wieso sollte er? Kinder sind selbstständig genug um zu wissen, wie sie ihre Freizeit nutzen sollen. Oder willst du unterstellen dass ein 12jähriger rundum-Betreuung braucht da er sonst die Toilette nicht findet?



  • wehr hat denn da angekreuzt, dass er/sie keine steuern zahlt??
    Konsumiert ihr nicht? schonmal was von mehrwertsteuer gehört?



  • xroads42 schrieb:

    wehr hat denn da angekreuzt, dass er/sie keine steuern zahlt??
    Konsumiert ihr nicht? schonmal was von mehrwertsteuer gehört?

    Wer von Geld vom Staat lebt, kann das doch durchaus so auslegen, dass er keine Steuern bezahlt. Er gibt ja lediglich einen Teil des Geldes zurück.


  • Mod

    Schneewittchen schrieb:

    Naja, das in einer Wirtschaftskrise wo der Staat Geld braucht. Darüber kann man streiten. (jaja, Wirtschaft ankurbeln etc, schon klar.)

    Der Staat braucht in seiner Maßlosigkeit immer Geld. In guten Zeiten braucht er mehr Geld, weil er viel ausgibt.

    In schlechten Zeiten braucht er mehr Geld, weil er keines hat und viel ausgeben muß.

    Wo soll das enden?

    Erhard Henkes schrieb:

    Man könnte das notwendige Geld aus dem Sozialhaushalt nehmen, da fällt das kaum auf, denn der ist mehr als 10 mal höher als der Bildungshaushalt.

    Schneewittchen schrieb:

    🙄 Genau! In solch einer Situation kürzt man am besten bei den Bedürftigen. Da fällt es wirklich nicht auf, die haben nämlich keine Lobby. 🙄

    Nachdem seit einiger Zeit in Deutschland inzwischen MEHR ALS 50% der Leute LEISTUNGSEMPFÄNGER sind - d.h. Geld vom Staat bekommen - muß man sich schon fragen, wofür diese ganzen Gelder fliessen. Haben wir wirklich 50% Arme, oder wird da nicht einfach nur eine Art Bedürfnisbefriedigung und Ruhigstellung bewirkt? Noch dazu nehmen diese Transferleistungen ständig zu, und das bedeutet ja auch, daß weniger als 50% der Leute LEISTUNGSERBRINGER sind. Wie lange kann so ein System funktionieren?

    Aber solange die Politik der drei großen sozialdemokratischen Parteien in Deutschland daraus besteht in einer Form des Opferkultes jedem einzureden "auch Du bist ein Opfer - hier hast Du Geld" wird sich nicht viel ändern.



  • Marc++us schrieb:

    Nachdem seit einiger Zeit in Deutschland inzwischen MEHR ALS 50% der Leute LEISTUNGSEMPFÄNGER sind - d.h. Geld vom Staat bekommen - muß man sich schon fragen, wofür diese ganzen Gelder fliessen. Haben wir wirklich 50% Arme, oder wird da nicht einfach nur eine Art Bedürfnisbefriedigung und Ruhigstellung bewirkt? Noch dazu nehmen diese Transferleistungen ständig zu, und das bedeutet ja auch, daß weniger als 50% der Leute LEISTUNGSERBRINGER sind. Wie lange kann so ein System funktionieren?

    Das musst du aber genauer erklären. Wie kommst du auf 50%? Hast du etwas alles mit eingerechnet, das in irgendeiner Form vom Staat kommt? Also jegliche Subventionen, Zuschüsse, Bafög, etc? In meinem Beitrag habe ich mich eigentlich nur auf die Bedürftigen im eigentlichen Sinne bezogen (Alte, kranke, arbeitslose). Nicht auf Subventionen.

    Aus deinem Post höre ich einen unangenehmen Unterton. Ich bin mir nicht sicher ob ich deine Absicht richtig erfasst habe, aber es klingt ein wenig nach:
    "In Deutschland beziehen zu viele Leute Leistungen verschiedenster Art vom Staat. Die logische Schlussfolgerung wäre, ALLE Leistungen vom Staat zu kürzen - keine Ausnahme bei den Bedürftigen.".

    Falls das genau dem entspricht was du aussagen wolltest, dann halte ich es für keine gute Idee. Soziale Härte sollte man da wo es benötigt wird - also von unten her - abmildern.

    Marc++us schrieb:

    Aber solange die Politik der drei großen sozialdemokratischen Parteien in Deutschland daraus besteht in einer Form des Opferkultes jedem einzureden "auch Du bist ein Opfer - hier hast Du Geld" wird sich nicht viel ändern.

    Drei sozialdemokratische Parteien oO? Abgesehen vom momentanen Populismus würde ich alle drei eher ins Lobby-Lager einordnen.



  • Vielleicht will er auch 20 Millionen Rentnern die Rente kürzen. 🙂


  • Mod

    Diese ganzen Sachen sind schön und gut.

    Es gibt aber eine ganz einfache Regel:

    Man darf nicht mehr ausgeben als einnehmen.

    Das gilt für Max Normalverbraucher, das gilt für die Otto Mustermann AG, das gilt für den Staat.

    Man kann kurzfristig Schulden machen, wenn man mittelfristig auf "0" kommt.

    Der Staat nimmt seit 30 Jahren jedes Jahr mehr Schulden auf. Die Zinslast steigt ständig und engt die Bewegungsfreiheit des Staates ein.

    Bei den Diskussionen hört man immer wieder "ja die Amis mit ihrer Schuldenmentalität". Hallo? Wir haben die auch, nur ist sie hier "outgesourct" worden, hier macht der Staat die Schulden stellvertretend für die Bürger.

    Die einzige Möglichkeit hier was zu ändern besteht in einer massiven Begrenzung der Ausgaben. Eine Erhöhung der Einnahmen ist nur begrenzt machbar, da die Steuereinnahmen nicht linear sind - ab einem gewissen Steuersatz nehmen die zusätzlich erzielbaren Einnahmen ab.

    Da der Sozialhaushalt eine solch riesige Dimension hat muß jede effiziente Sparpolitik auch dort ansetzen.

    http://www.staatsverschuldung.de/schuldenuhr.htm



  • Marc++us schrieb:

    Das gilt für Max Normalverbraucher, das gilt für die Otto Mustermann AG, das gilt für den Staat.

    bist du dir da so sicher? Gerade für den Staat gelten andere Regeln als für irgendwelche kleinen Wirtschaftsbetriebe oder Privatpersonen.

    hier ein netter Artikel dazu



  • Marc++us schrieb:

    http://www.staatsverschuldung.de/schuldenuhr.htm

    Guter Link, die Aussage ist mal richtig gut:

    Jahr für Jahr müssen Kredite in Höhe von mehreren Hundert Milliarden Euro (!) nach Ablauf der vereinbarten Laufzeit zurückgezahlt werden. Das kann der Staat nicht, also muss er neue Gläubiger finden ("Umschuldung"). Die darf man nicht durch Neugier reizen. Es wird viel illegal erworbenes Vermögen dabei sein. Und andere Staaten fragen auch nicht.

    Wie will der Staat den Haufen Geld wieder zurueckzahlen? Er kann es nicht und somit wird er immer abhaengig von den Geldgebern sein.
    Wenn die Contentmafia den Staat sponsert, werden mir so einige Gesetze klar 😃



  • Marc++us schrieb:

    ....
    Nachdem seit einiger Zeit in Deutschland inzwischen MEHR ALS 50% der Leute LEISTUNGSEMPFÄNGER sind - d.h. Geld vom Staat bekommen - muß man sich schon fragen, wofür diese ganzen Gelder fliessen. Haben wir wirklich 50% Arme, oder wird da nicht einfach nur eine Art Bedürfnisbefriedigung und Ruhigstellung bewirkt? Noch dazu nehmen diese Transferleistungen ständig zu, und das bedeutet ja auch, daß weniger als 50% der Leute LEISTUNGSERBRINGER sind. Wie lange kann so ein System funktionieren? ...

    Ja, aber das ist die Aufgabe des Staates! Sich zwischen Solidarität und Eigenveranwortung zu platzieren, diese zu skalieren und dabei eine möglichst gute Gesamtbilanz zu erzielen. Und die Bilanz kannst Du auch verbessern, indem Du das BIP steigerst, statt Schulden abzubauen. Wir haben ja nicht nur neue Rekordschulden gemacht, sondern auch noch ca. -6% BIP in diesen Jahr verloren 😞 .

    Diese Nummer fahren eigentlich nur schlechte Manager! Sie drücken dir mit 10 Fingern beim Cost Cutting die Luftlöcher zu, nur damit dort kein Geld mehr herausfließt und die unteren Abteilungen ersticken förmlich. Werden völlig unfähig sich auf neue Veränderungen im Markt einzustellen oder den Wirkungsgrad in der Firma zu erhöhen. - Leistung und Effizenz.

    So sieht es aus in 2020:
    - in 10 Jahren hat sich allein die chinesische Volkswirtschaft verdoppelt!
    - Die deutsche Fertigungsindustrie verlagert sich immer mehr Off-shore => Immer weniger Jobs für unqualifizierte Kräfte.
    - Die Exportwirtschaft wird einbrechen, weil Asien und andere Schwellenländer diese Produkte immer mehr selbst herstellen. Deutschland immer mehr vom Binnenmarkt leben, bei dem viele Nachbarländer ähnliche oder schlimmere Probleme haben.
    - Innovationen, der Motor für Wachstum und Fortschritt, benötigen a) Investionen und b) Knowhow. Und mit Beiden ist es dann hier im Schnitt ziemlich schlecht bestellt. Es wird hier einigen Firmen extrem gut gehen, aber die breite Masse wird nur noch überlebenskampf führen.

    Ein groß angelegtes Bildungsprogramm wird sich erst in 10 Jahren auszahlen, dafür aber um so deutlicher. Das Problem ist, das die Politik immer nur Programme anfasst, die einen kurzfristigen Exit versprechen, um Munition für die Wiederwahl zu bekommen.

    Thema Verdrängungswettbewerb:
    Viele glauben, dass es für die eigene Entwicklung immer günstig ist, wenn man die Konkurrenz klein hält. Viele Konservative glauben: Die Ressourcen sind begrenzt! Ich habe meinen Bildungsabschluß, finanziell geht es mir i.M. auch gut, politisch gehöre ich bald zur Funktionselite (zumal die meisten "Idioten" ja scheinbar auf den Stimmzettel Lotto spielen 🙄 ). Und wundern sie sich, dass ihre Rente und ihr Vermögen bald nichts mehr wert sind, sie immer mehr Steuern zahlen, für Systeme die immer weniger ineffizient werden und das ständig ihr Mercedes von irgendwelchen Gangs abgefackelt wird. Das es auf Dauer auch ihnen besser geht, wenn andere mehr in der Tasche haben, ist für diese Leute schwer nachzuvollziehen.

    Aber wählt ruhig weiter diese Bauerntrottelpartei ... 😡



  • - Beseitigung des Lehrermangels

    Dann bitte auch gleich sicherstellen dass es vernünftige Lehrer gibt und nen ordentlichen Lehrplan her!

    - Ganztagsbetreuung von Schülern

    Sofern damit keine Verwahrung sondern AGs, Förderung, Hausaufgabenhilfe, Sport und so gemeint sind, gerne! Bitte!

    - Großangelegte Subvention von Lehrstellen

    Inwiefern? Und dann hat man noch mehr ausgebildete Arbeitslose? Doof. Alles doof...

    - Bundesweite Einrichtung von Kitaplätze für 100% der Kleinkinder

    JA! Und das bitte zeitlich flexibel. Es muss möglich sein, dass man egal welchen Job machen kann als Mutter. Es kann nicht sein, dass Kindergärten nur von 8-12 und 13-16 Uhr die Kinder nehmen und so ein Unsinn. 😡

    - Eine schichtenorientierte Erwachsenenbildung (z.B. Nacht- und Abenduni).

    Ja, ist nicht uninteressant. Wie sieht es mit Kostenübernahme bei Fernkursen aus? Oder bei Fortbildungen? Gerade im PC-Bereich gibt es da ja reichlich was nicht direkt ein Studium ist aber sehr wichtig.

    - Abschaffung von Studiengebühren

    Und kostenfreie VHS Kurse und Fernkurse für alle... Jippiiiii! 🤡
    Im Ernst... wennschon dennschon! Studenten werden eh immer bevorzugt...


  • Mod

    Prof84 schrieb:

    Ja, aber das ist die Aufgabe des Staates! Sich zwischen Solidarität und Eigenveranwortung zu platzieren, diese zu skalieren und dabei eine möglichst gute Gesamtbilanz zu erzielen. Und die Bilanz kannst Du auch verbessern, indem Du das BIP steigerst, statt Schulden abzubauen. Wir haben ja nicht nur neue Rekordschulden gemacht, sondern auch noch ca. -6% BIP in diesen Jahr verloren 😞 .

    Und was ist die Begründung der Schulden im letzten Jahr, wo das deltaBIP > 0 war?

    Prof84 schrieb:

    Ein groß angelegtes Bildungsprogramm wird sich erst in 10 Jahren auszahlen, dafür aber um so deutlicher.

    Dazu ein Verweis auf

    http://www.staatsverschuldung.de/generat.htm

    mit der Anmerkung:

    Wenn die Schulden weiter steigen spielt es in 10 Jahren gar keine Rolle, ob Du eine gute Bildung hast oder nicht. Alle Aktionen und Themen werden dadurch erstickt, daß der Geldmangel alles einfriert. Eine Bildungsoffensive macht nur Sinn, wenn

    Außerdem, zum Thema Effizienz:

    Dir ist doch wohl hoffentlich klar, daß das Problem beim Bildungssystem primär nicht zu wenig Geld im Zufluß (also Gesamtleistung) sondern die Wirkleistung des Geldes ist. Erhöht man die Gesamtleistung, so wird Geld aus der allgemeinen Verfügbarkeit abgezogen, aber der schlechte Wirkungsgrad verhindert die Plazierung der Mittel. Man kann aber auch am Wirkungsgrad drehen, und die Mittel besser einsetzen. Bei der Systemoptimierung verbessert man doch sinnvollerweise zunächst eher den Wirkungsgrad.



  • Marc++us schrieb:

    Und was ist die Begründung der Schulden im letzten Jahr, wo das deltaBIP > 0 war?

    Eine Differnzquote in % der Neuverschuldung zum BIP < 0!
    http://de.wikipedia.org/wiki/Staatsverschuldung => Staatsverschuldung in D

    Prof84 schrieb:

    Ein groß angelegtes Bildungsprogramm wird sich erst in 10 Jahren auszahlen, dafür aber um so deutlicher.

    Marc++us schrieb:

    Dazu ein Verweis auf

    http://www.staatsverschuldung.de/generat.htm

    mit der Anmerkung:

    Wenn die Schulden weiter steigen spielt es in 10 Jahren gar keine Rolle, ob Du eine gute Bildung hast oder nicht. Alle Aktionen und Themen werden dadurch erstickt, daß der Geldmangel alles einfriert. Eine Bildungsoffensive macht nur Sinn, wenn

    Außerdem, zum Thema Effizienz:

    Dir ist doch wohl hoffentlich klar, daß das Problem beim Bildungssystem primär nicht zu wenig Geld im Zufluß (also Gesamtleistung) sondern die Wirkleistung des Geldes ist. Erhöht man die Gesamtleistung, so wird Geld aus der allgemeinen Verfügbarkeit abgezogen, aber der schlechte Wirkungsgrad verhindert die Plazierung der Mittel. Man kann aber auch am Wirkungsgrad drehen, und die Mittel besser einsetzen. Bei der Systemoptimierung verbessert man doch sinnvollerweise zunächst eher den Wirkungsgrad.

    AFC !!! 👍
    Deswegen bin ich ein Feind von politischen Gießkannenentscheidungen. Hier geht es mir mehr darum die Opferbereitschaft auszuloten, als ein konkretes Programm auszuarbeiten, das lokal immer stark differenziert betrachtet werden muss. Wir konnen unsere operative Geschäfte wohl schlecht völlig vernachlässigen.



  • zwutz schrieb:

    Marc++us schrieb:

    Das gilt für Max Normalverbraucher, das gilt für die Otto Mustermann AG, das gilt für den Staat.

    bist du dir da so sicher? Gerade für den Staat gelten andere Regeln als für irgendwelche kleinen Wirtschaftsbetriebe oder Privatpersonen.

    hier ein netter Artikel dazu

    Naja, letztlich gelten schon die gleichen Regeln für den Staat. Die ersten beiden Argumente sind ja letztlich einfach nur Argumente für Schulden, und sie sind korrekt -- es gibt prinzipiell nichts gegen Schulden einzuwenden, wenn die Investition sinnvoll ist. Das gilt für den Staat, wie für jeden Menschen. Die meisten Studenten starten doch verschuldet in ihr Berufsleben und es gibt damit kein fundamentales Problem, ihren aktuellen Defizit steht schlußendlich nicht ihr aktuelles Vermögen gegenüber, sondern ihr Vermögen, das sie in ihrem Leben erarbeiten werden und es ist vermutlich eine ganz gute Idee, dieses Vermögen etwas gleichmäßiger über sein Leben zu verteilen.

    Das "unsere Kinder, Schuldenberg"-Argument ist darum nicht besonders clever: Die Schulden wurden ja letztlich aufgenommen um damit Werte zu schaffen -- jetzt ist die Frage, ob die Kinder lieber Werte+Schulden oder keine Werte+keine Schulden wollen.

    Argument 4 dürfte auch letztlich nicht so kontrovers sein, es wird halt da rein investiert, weil es tatsächlich die sichersten Institutionen sind. Firmen sind nur so lange gute Anlagemöglichkeiten, so lange deren Geschäftsländer eine vernünftige Politik machen. Und wenn Staaten wie die USA oder die EU fallen, dann braucht man sich um seine Anlagestrategie keine großen Gedanken mehr machen, außer vielleicht in Konservenerbsensuppe o.ä.

    Argument 3 ist letztlich das bekannte Sparparadoxon (Paradox of Thrift) und die einschlägigen Kritiken dazu kann man nachlesen. http://en.wikipedia.org/wiki/Paradox_of_thrift

    Letztlich ist die Frage doch, ob Staatsschulden einen nennenswerten Effekt auf langfristige Zinssätze haben. Aktuell gehen die Staatsschulden komplett durch die Decke, d.h. der Staat erhöht die Nachfrage nach Geld, damit steigt der Preis für Geld, also die langfristigen Zinsen und damit kommt der private Sektor an weniger Geld. Das ist doch letztlich das Hauptproblem mit hoher Staatsverschuldung in einem geschlossenen System. Wenn andere Leute (zB. die sparenden Asiaten) nicht genug Geld zur Verfügung stellen um den Effekt zu kompensieren, schiebt man damit relativ gesehen immer mehr Investitionen in den Staatssektor und das kann eigentlich niemand wollen, weil Staaten quasi immer bürokratisch und ineffizient sind.

    BTW:

    ZEIT schrieb:

    Und drittens passen Staatsschulden vor allem den Reichen und Wohlhabenden nicht. Sie können sich Schulen, Universitäten und Autobahnen selbst leisten. Dafür brauchen sie keinen Staat. Die weniger Gutbetuchten profitieren dagegen deutlicher von den Schulden und den damit finanzierten Ausgaben.

    Da frage ich mich schon, in welcher Gegend der Autor lebt. Wenn eine neue Schule gebaut wird und einmal meldet irgendein runtergekommener Bezirk und ein wohlhabender Bezirk Interesse an, wer bekommt dann die Schule? Werden irgendwelche Universitäten ins Hinterland von Mecklenburg-Vorpommern gebaut? In meiner Welt profitieren davon überproportional die Wohlhabenden, was auch klar ist, wenn man sich mal ansieht, wie letztlich ausgeknobelt wird, wo was hinkommt. Lobbyismus, anyone?



  • Marc++us schrieb:

    Die einzige Möglichkeit hier was zu ändern besteht in einer massiven Begrenzung der Ausgaben. Eine Erhöhung der Einnahmen ist nur begrenzt machbar, da die Steuereinnahmen nicht linear sind - ab einem gewissen Steuersatz nehmen die zusätzlich erzielbaren Einnahmen ab.

    Da der Sozialhaushalt eine solch riesige Dimension hat muß jede effiziente Sparpolitik auch dort ansetzen.

    Sparpolitik hin, Sparpolitik her, im Endeffekt ändert es nichts daran, dass die Bedürftigen nicht von Luft leben können. Da hilft auch kein "[...], aber[...]". Am sozialen Auffangnetz zu rütteln ist problematisch. Gerade dann wenn die Bundeswehr Milliarden erhält. Und wozu? Welchen Nutzen haben die Eurofighter denn?

    Sinnlose Spielerei.

    Die Forderungen nach Kürzungen im Sozialstaat kommen zu einem Großteil von der Vorstellung, dass die Bedürftigen in Saus und Braus leben. Das ist schlicht weg falsch.

    Aber wie kommst du auf 50%? Hast du etwa die staatlichen Zuschüsse für Solaranlagen auch in den Sozialstaat mit eingerechnet? Was haben solche Subventionen mit dem Sozialstaat zu tun? Vielleicht sollte man bei dieser Diskussion "staatliche Subventionen" von "Versorgung der Grundbedürfnisse" trennen und dann noch einmal überlegen wo man mit den Kürzungen beginnt.

    Oder hast du in den 50% jeden mit berücksichtigt, der je in seinem Leben irgendwas vom Staat erhalten hat?



  • Hallo

    estartu schrieb:

    - Beseitigung des Lehrermangels

    Dann bitte auch gleich sicherstellen dass es vernünftige Lehrer gibt und nen ordentlichen Lehrplan her!

    Da bin ich mal auf deine Definition gespannt. Es gibt nicht die vernünftigen Lehrer. Das ist doch keine homogegen Masse. Es wird da immer welche geben, die du nett und gut findest und andere, wo das eben nicht der Fall ist. Genau das gleiche mit dem Lehrplann. Den stellen doch nciht irgendwelchen idioten zusammen. Da wird sich jahrelang um jeden Inhalt gestritten, weil es tausend Themen udn Dinge gibt. Da muss man eben wählen und was dann die Mehrheit eines Forums will, muss deswegen noch lange nicht wichtig oder relvant sein.
    Zum Thema Ganztagsschule:
    Ich als Lehrer finde es ätzend und denke, dass man die Erziehungslast auf mehrere Schultern verteilen sollte und vor allem nicht so tun darf, asl sei staatliche Erziehung gleich gute Erziehung.

    chrische



  • chrische5 schrieb:

    Da bin ich mal auf deine Definition gespannt. Es gibt nicht die vernünftigen Lehrer. Das ist doch keine homogegen Masse.

    wir hatten so ein Exemplar. Er hat munter aus dem Tabellenbuch diktiert, das jeder von uns eigentlich in der Tasche hat und bei der letzten Zwischenprüfung kam alles dran, nur nicht das, was er uns abschrieben ließ.

    Aber meine Erfahrung hat gezeigt, dass sich die Beliebtheit des Lehrers genau umgekehrt zu seinen Qualitäten als selbiger verhält. Außnahmen bestätigen die Regel.

    Von verpflichtenden Ganztagsschulen halte ich nichts. Optionale Nachmittagsbetreuung in AGs oder das Angebot an Clubaktivitäten wie man sie an ausländischen Schulen oft findet, ja. Aber keine Streckung des Stundenplans. Da würde ich eher befürworten, dass der Unterricht generell etwas später oder gar erst Nachmittags anfängt.



  • zwutz schrieb:

    chrische5 schrieb:

    Da bin ich mal auf deine Definition gespannt. Es gibt nicht die vernünftigen Lehrer. Das ist doch keine homogegen Masse.

    wir hatten so ein Exemplar. Er hat munter aus dem Tabellenbuch diktiert, das jeder von uns eigentlich in der Tasche hat und bei der letzten Zwischenprüfung kam alles dran, nur nicht das, was er uns abschrieben ließ.

    Genau so einen hatte ich auch. Da wir aber alle mehr oder weniger erwachsen waren endete es darin, dass in seinen Stunden alles gemacht wurde - blos nicht zugehört. Er erwartete aber auch keine Teilnahme, schrieb nur Dinge aus dem Buch an die Tafel und las die Texte dabei vor. 👎

    Auch gibt es Lehrer die IMMER mies sind. Mein Bruder hatte so ein Exemplar und als ich die 15 Jahre später im Unterricht hatte, hatte sich nichts geändert. Übel.

    Zu den Lehrplänen... hier kommt nun etliches an Wissen was ich bei Freunden aufgeschnappt habe und in anderen Foren gelesen.
    "In der ersten Klasse lernt man nix mehr, die ist nur da um Kinder schultauglich zu machen." Ähm, sowas kann doch bitte der Kindergarten machen. Ich habe mich so schon in der Grundschule zu Tode gelangweilt... wie wäre es bei sowas erst gewesen?

    Ich habe neulich dem Sohn von Freunden bei den Hausaufgaben geholfen, Ende der zweiten Klasse war er da. Der hat Sachen gemacht, die hatte ich Ende der ersten Klasse.

    Überhaupt scheint der Lehrplan immer mehr gen "hinten" zu rutschen.
    Unterhalte ich mich mit Älteren, haben die die Sachen auch viel früher in der Schule gehabt... DDRler noch deutlich früher.
    Wann wird denn in der Schule nur noch mit Bauklötzen gespielt und wer nen schönen Turm bauen kann bekommt Abi?

    Wo wird denn auf Kinder eingegangen, die gefordert werden wollen? Sonderbehandlungen zu bekommen ist doch bestimmt nicht einfacher geworden als zu meiner Zeit.
    Immer schön alle Leistungsstufen in eine immer größere Klasse. Danke. 👎
    Immer schon alle auf die Doofen warten und in der Zwischenzeit leise sein. Danke. 👎
    Genau das hat mir wahrscheinlich die Weichen so gestellt, dass ich fast die A-Karte gezogen hätte im Leben. Wenn dir immer gesagt wird, du sollst nicht so schnell sein, nicht so angeben, leise sein... irgendwann tust du nix mehr und sagst nix mehr. Schwupps ist man ein Schulabbrecher - und erfährt Jahre später dass man auf ein Internat für Hochbegabte gehört hätte. DANKE liebes Schulsystem. 👎 😡

    Achja, Ganztagsschule setze ich unwissenderweise mit "morgens Schule und nachmittags große Auswahl an Aktivitäten" gleich.



  • Hallo

    estartu schrieb:

    Genau so einen hatte ich auch. Da wir aber alle mehr oder weniger erwachsen waren endete es darin, dass in seinen Stunden alles gemacht wurde - blos nicht zugehört. Er erwartete aber auch keine Teilnahme, schrieb nur Dinge aus dem Buch an die Tafel und las die Texte dabei vor. 👎

    Auch gibt es Lehrer die IMMER mies sind. Mein Bruder hatte so ein Exemplar und als ich die 15 Jahre später im Unterricht hatte, hatte sich nichts geändert. Übel.

    Genau das meine ich: Du erzählst was von individuellen Erfahrungen, aber die sind doch für die Katz, wenn es darum geht eine ordentliche Lehrerausbildung zu organisieren. Vielleicht fanden viele andere SchülerInnen in der Klasse deines Bruders den Lehrer toll. Wer hat nun recht?

    estartu schrieb:

    Zu den Lehrplänen... hier kommt nun etliches an Wissen was ich bei Freunden aufgeschnappt habe und in anderen Foren gelesen.
    "In der ersten Klasse lernt man nix mehr, die ist nur da um Kinder schultauglich zu machen." Ähm, sowas kann doch bitte der Kindergarten machen. Ich habe mich so schon in der Grundschule zu Tode gelangweilt... wie wäre es bei sowas erst gewesen?

    Das stimmt einfach nicht. In der ersten Klasse wird sehr wohl Stoff vermittelt. Du kannst dir die Lehrpläne ja runterladen, wenn es dich wirklcih interessiert. Kindergarten ist nicht verpflichtend udn von daher muss man manche Dinge eben in der Schule machen. Des weiteren sind ersten udn zweite Klasse mittlerweile oft zusammen und man kann diese Phase in 1-3 Jahren durchlaufen.

    estartu schrieb:

    Ich habe neulich dem Sohn von Freunden bei den Hausaufgaben geholfen, Ende der zweiten Klasse war er da. Der hat Sachen gemacht, die hatte ich Ende der ersten Klasse.

    Überhaupt scheint der Lehrplan immer mehr gen "hinten" zu rutschen.
    Unterhalte ich mich mit Älteren, haben die die Sachen auch viel früher in der Schule gehabt... DDRler noch deutlich früher.
    Wann wird denn in der Schule nur noch mit Bauklötzen gespielt und wer nen schönen Turm bauen kann bekommt Abi?

    Das alte Lied: Früher war alles besser... Hast du wirklich mal die Lehrpläne verglichen, oder rätst du einfach und stützt dich auf "Erfahrungen"? Auch in der DDR waren die Kinder in der Grundschule noch keine Übermenschen, da wurden ja auch Stunden für paramilitärische Übungen "genutzt".

    Unser Schulsystem ist siche rnicht perfekt, aber die Vorwürfe sind teilweise absurd und überhaupt nicht überprüft. Die Anzahl der Lehrer pro Klasse ist zu gering und die Anzahl der Schüler zu hoch. Das mach individualisierten Unterricht schwer, gerade wenn der zieldifferent ist. Das m uss aber nicht unbedingt an den schlechten Lehrern liegen...

    chrische


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