15% mehr Steuern für mehr Bildung?



  • - Beseitigung des Lehrermangels

    Dann bitte auch gleich sicherstellen dass es vernünftige Lehrer gibt und nen ordentlichen Lehrplan her!

    - Ganztagsbetreuung von Schülern

    Sofern damit keine Verwahrung sondern AGs, Förderung, Hausaufgabenhilfe, Sport und so gemeint sind, gerne! Bitte!

    - Großangelegte Subvention von Lehrstellen

    Inwiefern? Und dann hat man noch mehr ausgebildete Arbeitslose? Doof. Alles doof...

    - Bundesweite Einrichtung von Kitaplätze für 100% der Kleinkinder

    JA! Und das bitte zeitlich flexibel. Es muss möglich sein, dass man egal welchen Job machen kann als Mutter. Es kann nicht sein, dass Kindergärten nur von 8-12 und 13-16 Uhr die Kinder nehmen und so ein Unsinn. 😡

    - Eine schichtenorientierte Erwachsenenbildung (z.B. Nacht- und Abenduni).

    Ja, ist nicht uninteressant. Wie sieht es mit Kostenübernahme bei Fernkursen aus? Oder bei Fortbildungen? Gerade im PC-Bereich gibt es da ja reichlich was nicht direkt ein Studium ist aber sehr wichtig.

    - Abschaffung von Studiengebühren

    Und kostenfreie VHS Kurse und Fernkurse für alle... Jippiiiii! 🤡
    Im Ernst... wennschon dennschon! Studenten werden eh immer bevorzugt...


  • Mod

    Prof84 schrieb:

    Ja, aber das ist die Aufgabe des Staates! Sich zwischen Solidarität und Eigenveranwortung zu platzieren, diese zu skalieren und dabei eine möglichst gute Gesamtbilanz zu erzielen. Und die Bilanz kannst Du auch verbessern, indem Du das BIP steigerst, statt Schulden abzubauen. Wir haben ja nicht nur neue Rekordschulden gemacht, sondern auch noch ca. -6% BIP in diesen Jahr verloren 😞 .

    Und was ist die Begründung der Schulden im letzten Jahr, wo das deltaBIP > 0 war?

    Prof84 schrieb:

    Ein groß angelegtes Bildungsprogramm wird sich erst in 10 Jahren auszahlen, dafür aber um so deutlicher.

    Dazu ein Verweis auf

    http://www.staatsverschuldung.de/generat.htm

    mit der Anmerkung:

    Wenn die Schulden weiter steigen spielt es in 10 Jahren gar keine Rolle, ob Du eine gute Bildung hast oder nicht. Alle Aktionen und Themen werden dadurch erstickt, daß der Geldmangel alles einfriert. Eine Bildungsoffensive macht nur Sinn, wenn

    Außerdem, zum Thema Effizienz:

    Dir ist doch wohl hoffentlich klar, daß das Problem beim Bildungssystem primär nicht zu wenig Geld im Zufluß (also Gesamtleistung) sondern die Wirkleistung des Geldes ist. Erhöht man die Gesamtleistung, so wird Geld aus der allgemeinen Verfügbarkeit abgezogen, aber der schlechte Wirkungsgrad verhindert die Plazierung der Mittel. Man kann aber auch am Wirkungsgrad drehen, und die Mittel besser einsetzen. Bei der Systemoptimierung verbessert man doch sinnvollerweise zunächst eher den Wirkungsgrad.



  • Marc++us schrieb:

    Und was ist die Begründung der Schulden im letzten Jahr, wo das deltaBIP > 0 war?

    Eine Differnzquote in % der Neuverschuldung zum BIP < 0!
    http://de.wikipedia.org/wiki/Staatsverschuldung => Staatsverschuldung in D

    Prof84 schrieb:

    Ein groß angelegtes Bildungsprogramm wird sich erst in 10 Jahren auszahlen, dafür aber um so deutlicher.

    Marc++us schrieb:

    Dazu ein Verweis auf

    http://www.staatsverschuldung.de/generat.htm

    mit der Anmerkung:

    Wenn die Schulden weiter steigen spielt es in 10 Jahren gar keine Rolle, ob Du eine gute Bildung hast oder nicht. Alle Aktionen und Themen werden dadurch erstickt, daß der Geldmangel alles einfriert. Eine Bildungsoffensive macht nur Sinn, wenn

    Außerdem, zum Thema Effizienz:

    Dir ist doch wohl hoffentlich klar, daß das Problem beim Bildungssystem primär nicht zu wenig Geld im Zufluß (also Gesamtleistung) sondern die Wirkleistung des Geldes ist. Erhöht man die Gesamtleistung, so wird Geld aus der allgemeinen Verfügbarkeit abgezogen, aber der schlechte Wirkungsgrad verhindert die Plazierung der Mittel. Man kann aber auch am Wirkungsgrad drehen, und die Mittel besser einsetzen. Bei der Systemoptimierung verbessert man doch sinnvollerweise zunächst eher den Wirkungsgrad.

    AFC !!! 👍
    Deswegen bin ich ein Feind von politischen Gießkannenentscheidungen. Hier geht es mir mehr darum die Opferbereitschaft auszuloten, als ein konkretes Programm auszuarbeiten, das lokal immer stark differenziert betrachtet werden muss. Wir konnen unsere operative Geschäfte wohl schlecht völlig vernachlässigen.



  • zwutz schrieb:

    Marc++us schrieb:

    Das gilt für Max Normalverbraucher, das gilt für die Otto Mustermann AG, das gilt für den Staat.

    bist du dir da so sicher? Gerade für den Staat gelten andere Regeln als für irgendwelche kleinen Wirtschaftsbetriebe oder Privatpersonen.

    hier ein netter Artikel dazu

    Naja, letztlich gelten schon die gleichen Regeln für den Staat. Die ersten beiden Argumente sind ja letztlich einfach nur Argumente für Schulden, und sie sind korrekt -- es gibt prinzipiell nichts gegen Schulden einzuwenden, wenn die Investition sinnvoll ist. Das gilt für den Staat, wie für jeden Menschen. Die meisten Studenten starten doch verschuldet in ihr Berufsleben und es gibt damit kein fundamentales Problem, ihren aktuellen Defizit steht schlußendlich nicht ihr aktuelles Vermögen gegenüber, sondern ihr Vermögen, das sie in ihrem Leben erarbeiten werden und es ist vermutlich eine ganz gute Idee, dieses Vermögen etwas gleichmäßiger über sein Leben zu verteilen.

    Das "unsere Kinder, Schuldenberg"-Argument ist darum nicht besonders clever: Die Schulden wurden ja letztlich aufgenommen um damit Werte zu schaffen -- jetzt ist die Frage, ob die Kinder lieber Werte+Schulden oder keine Werte+keine Schulden wollen.

    Argument 4 dürfte auch letztlich nicht so kontrovers sein, es wird halt da rein investiert, weil es tatsächlich die sichersten Institutionen sind. Firmen sind nur so lange gute Anlagemöglichkeiten, so lange deren Geschäftsländer eine vernünftige Politik machen. Und wenn Staaten wie die USA oder die EU fallen, dann braucht man sich um seine Anlagestrategie keine großen Gedanken mehr machen, außer vielleicht in Konservenerbsensuppe o.ä.

    Argument 3 ist letztlich das bekannte Sparparadoxon (Paradox of Thrift) und die einschlägigen Kritiken dazu kann man nachlesen. http://en.wikipedia.org/wiki/Paradox_of_thrift

    Letztlich ist die Frage doch, ob Staatsschulden einen nennenswerten Effekt auf langfristige Zinssätze haben. Aktuell gehen die Staatsschulden komplett durch die Decke, d.h. der Staat erhöht die Nachfrage nach Geld, damit steigt der Preis für Geld, also die langfristigen Zinsen und damit kommt der private Sektor an weniger Geld. Das ist doch letztlich das Hauptproblem mit hoher Staatsverschuldung in einem geschlossenen System. Wenn andere Leute (zB. die sparenden Asiaten) nicht genug Geld zur Verfügung stellen um den Effekt zu kompensieren, schiebt man damit relativ gesehen immer mehr Investitionen in den Staatssektor und das kann eigentlich niemand wollen, weil Staaten quasi immer bürokratisch und ineffizient sind.

    BTW:

    ZEIT schrieb:

    Und drittens passen Staatsschulden vor allem den Reichen und Wohlhabenden nicht. Sie können sich Schulen, Universitäten und Autobahnen selbst leisten. Dafür brauchen sie keinen Staat. Die weniger Gutbetuchten profitieren dagegen deutlicher von den Schulden und den damit finanzierten Ausgaben.

    Da frage ich mich schon, in welcher Gegend der Autor lebt. Wenn eine neue Schule gebaut wird und einmal meldet irgendein runtergekommener Bezirk und ein wohlhabender Bezirk Interesse an, wer bekommt dann die Schule? Werden irgendwelche Universitäten ins Hinterland von Mecklenburg-Vorpommern gebaut? In meiner Welt profitieren davon überproportional die Wohlhabenden, was auch klar ist, wenn man sich mal ansieht, wie letztlich ausgeknobelt wird, wo was hinkommt. Lobbyismus, anyone?



  • Marc++us schrieb:

    Die einzige Möglichkeit hier was zu ändern besteht in einer massiven Begrenzung der Ausgaben. Eine Erhöhung der Einnahmen ist nur begrenzt machbar, da die Steuereinnahmen nicht linear sind - ab einem gewissen Steuersatz nehmen die zusätzlich erzielbaren Einnahmen ab.

    Da der Sozialhaushalt eine solch riesige Dimension hat muß jede effiziente Sparpolitik auch dort ansetzen.

    Sparpolitik hin, Sparpolitik her, im Endeffekt ändert es nichts daran, dass die Bedürftigen nicht von Luft leben können. Da hilft auch kein "[...], aber[...]". Am sozialen Auffangnetz zu rütteln ist problematisch. Gerade dann wenn die Bundeswehr Milliarden erhält. Und wozu? Welchen Nutzen haben die Eurofighter denn?

    Sinnlose Spielerei.

    Die Forderungen nach Kürzungen im Sozialstaat kommen zu einem Großteil von der Vorstellung, dass die Bedürftigen in Saus und Braus leben. Das ist schlicht weg falsch.

    Aber wie kommst du auf 50%? Hast du etwa die staatlichen Zuschüsse für Solaranlagen auch in den Sozialstaat mit eingerechnet? Was haben solche Subventionen mit dem Sozialstaat zu tun? Vielleicht sollte man bei dieser Diskussion "staatliche Subventionen" von "Versorgung der Grundbedürfnisse" trennen und dann noch einmal überlegen wo man mit den Kürzungen beginnt.

    Oder hast du in den 50% jeden mit berücksichtigt, der je in seinem Leben irgendwas vom Staat erhalten hat?



  • Hallo

    estartu schrieb:

    - Beseitigung des Lehrermangels

    Dann bitte auch gleich sicherstellen dass es vernünftige Lehrer gibt und nen ordentlichen Lehrplan her!

    Da bin ich mal auf deine Definition gespannt. Es gibt nicht die vernünftigen Lehrer. Das ist doch keine homogegen Masse. Es wird da immer welche geben, die du nett und gut findest und andere, wo das eben nicht der Fall ist. Genau das gleiche mit dem Lehrplann. Den stellen doch nciht irgendwelchen idioten zusammen. Da wird sich jahrelang um jeden Inhalt gestritten, weil es tausend Themen udn Dinge gibt. Da muss man eben wählen und was dann die Mehrheit eines Forums will, muss deswegen noch lange nicht wichtig oder relvant sein.
    Zum Thema Ganztagsschule:
    Ich als Lehrer finde es ätzend und denke, dass man die Erziehungslast auf mehrere Schultern verteilen sollte und vor allem nicht so tun darf, asl sei staatliche Erziehung gleich gute Erziehung.

    chrische



  • chrische5 schrieb:

    Da bin ich mal auf deine Definition gespannt. Es gibt nicht die vernünftigen Lehrer. Das ist doch keine homogegen Masse.

    wir hatten so ein Exemplar. Er hat munter aus dem Tabellenbuch diktiert, das jeder von uns eigentlich in der Tasche hat und bei der letzten Zwischenprüfung kam alles dran, nur nicht das, was er uns abschrieben ließ.

    Aber meine Erfahrung hat gezeigt, dass sich die Beliebtheit des Lehrers genau umgekehrt zu seinen Qualitäten als selbiger verhält. Außnahmen bestätigen die Regel.

    Von verpflichtenden Ganztagsschulen halte ich nichts. Optionale Nachmittagsbetreuung in AGs oder das Angebot an Clubaktivitäten wie man sie an ausländischen Schulen oft findet, ja. Aber keine Streckung des Stundenplans. Da würde ich eher befürworten, dass der Unterricht generell etwas später oder gar erst Nachmittags anfängt.



  • zwutz schrieb:

    chrische5 schrieb:

    Da bin ich mal auf deine Definition gespannt. Es gibt nicht die vernünftigen Lehrer. Das ist doch keine homogegen Masse.

    wir hatten so ein Exemplar. Er hat munter aus dem Tabellenbuch diktiert, das jeder von uns eigentlich in der Tasche hat und bei der letzten Zwischenprüfung kam alles dran, nur nicht das, was er uns abschrieben ließ.

    Genau so einen hatte ich auch. Da wir aber alle mehr oder weniger erwachsen waren endete es darin, dass in seinen Stunden alles gemacht wurde - blos nicht zugehört. Er erwartete aber auch keine Teilnahme, schrieb nur Dinge aus dem Buch an die Tafel und las die Texte dabei vor. 👎

    Auch gibt es Lehrer die IMMER mies sind. Mein Bruder hatte so ein Exemplar und als ich die 15 Jahre später im Unterricht hatte, hatte sich nichts geändert. Übel.

    Zu den Lehrplänen... hier kommt nun etliches an Wissen was ich bei Freunden aufgeschnappt habe und in anderen Foren gelesen.
    "In der ersten Klasse lernt man nix mehr, die ist nur da um Kinder schultauglich zu machen." Ähm, sowas kann doch bitte der Kindergarten machen. Ich habe mich so schon in der Grundschule zu Tode gelangweilt... wie wäre es bei sowas erst gewesen?

    Ich habe neulich dem Sohn von Freunden bei den Hausaufgaben geholfen, Ende der zweiten Klasse war er da. Der hat Sachen gemacht, die hatte ich Ende der ersten Klasse.

    Überhaupt scheint der Lehrplan immer mehr gen "hinten" zu rutschen.
    Unterhalte ich mich mit Älteren, haben die die Sachen auch viel früher in der Schule gehabt... DDRler noch deutlich früher.
    Wann wird denn in der Schule nur noch mit Bauklötzen gespielt und wer nen schönen Turm bauen kann bekommt Abi?

    Wo wird denn auf Kinder eingegangen, die gefordert werden wollen? Sonderbehandlungen zu bekommen ist doch bestimmt nicht einfacher geworden als zu meiner Zeit.
    Immer schön alle Leistungsstufen in eine immer größere Klasse. Danke. 👎
    Immer schon alle auf die Doofen warten und in der Zwischenzeit leise sein. Danke. 👎
    Genau das hat mir wahrscheinlich die Weichen so gestellt, dass ich fast die A-Karte gezogen hätte im Leben. Wenn dir immer gesagt wird, du sollst nicht so schnell sein, nicht so angeben, leise sein... irgendwann tust du nix mehr und sagst nix mehr. Schwupps ist man ein Schulabbrecher - und erfährt Jahre später dass man auf ein Internat für Hochbegabte gehört hätte. DANKE liebes Schulsystem. 👎 😡

    Achja, Ganztagsschule setze ich unwissenderweise mit "morgens Schule und nachmittags große Auswahl an Aktivitäten" gleich.



  • Hallo

    estartu schrieb:

    Genau so einen hatte ich auch. Da wir aber alle mehr oder weniger erwachsen waren endete es darin, dass in seinen Stunden alles gemacht wurde - blos nicht zugehört. Er erwartete aber auch keine Teilnahme, schrieb nur Dinge aus dem Buch an die Tafel und las die Texte dabei vor. 👎

    Auch gibt es Lehrer die IMMER mies sind. Mein Bruder hatte so ein Exemplar und als ich die 15 Jahre später im Unterricht hatte, hatte sich nichts geändert. Übel.

    Genau das meine ich: Du erzählst was von individuellen Erfahrungen, aber die sind doch für die Katz, wenn es darum geht eine ordentliche Lehrerausbildung zu organisieren. Vielleicht fanden viele andere SchülerInnen in der Klasse deines Bruders den Lehrer toll. Wer hat nun recht?

    estartu schrieb:

    Zu den Lehrplänen... hier kommt nun etliches an Wissen was ich bei Freunden aufgeschnappt habe und in anderen Foren gelesen.
    "In der ersten Klasse lernt man nix mehr, die ist nur da um Kinder schultauglich zu machen." Ähm, sowas kann doch bitte der Kindergarten machen. Ich habe mich so schon in der Grundschule zu Tode gelangweilt... wie wäre es bei sowas erst gewesen?

    Das stimmt einfach nicht. In der ersten Klasse wird sehr wohl Stoff vermittelt. Du kannst dir die Lehrpläne ja runterladen, wenn es dich wirklcih interessiert. Kindergarten ist nicht verpflichtend udn von daher muss man manche Dinge eben in der Schule machen. Des weiteren sind ersten udn zweite Klasse mittlerweile oft zusammen und man kann diese Phase in 1-3 Jahren durchlaufen.

    estartu schrieb:

    Ich habe neulich dem Sohn von Freunden bei den Hausaufgaben geholfen, Ende der zweiten Klasse war er da. Der hat Sachen gemacht, die hatte ich Ende der ersten Klasse.

    Überhaupt scheint der Lehrplan immer mehr gen "hinten" zu rutschen.
    Unterhalte ich mich mit Älteren, haben die die Sachen auch viel früher in der Schule gehabt... DDRler noch deutlich früher.
    Wann wird denn in der Schule nur noch mit Bauklötzen gespielt und wer nen schönen Turm bauen kann bekommt Abi?

    Das alte Lied: Früher war alles besser... Hast du wirklich mal die Lehrpläne verglichen, oder rätst du einfach und stützt dich auf "Erfahrungen"? Auch in der DDR waren die Kinder in der Grundschule noch keine Übermenschen, da wurden ja auch Stunden für paramilitärische Übungen "genutzt".

    Unser Schulsystem ist siche rnicht perfekt, aber die Vorwürfe sind teilweise absurd und überhaupt nicht überprüft. Die Anzahl der Lehrer pro Klasse ist zu gering und die Anzahl der Schüler zu hoch. Das mach individualisierten Unterricht schwer, gerade wenn der zieldifferent ist. Das m uss aber nicht unbedingt an den schlechten Lehrern liegen...

    chrische



  • chrische5 schrieb:

    estartu schrieb:

    Genau so einen hatte ich auch. Da wir aber alle mehr oder weniger erwachsen waren endete es darin, dass in seinen Stunden alles gemacht wurde - blos nicht zugehört. Er erwartete aber auch keine Teilnahme, schrieb nur Dinge aus dem Buch an die Tafel und las die Texte dabei vor. 👎

    Auch gibt es Lehrer die IMMER mies sind. Mein Bruder hatte so ein Exemplar und als ich die 15 Jahre später im Unterricht hatte, hatte sich nichts geändert. Übel.

    Genau das meine ich: Du erzählst was von individuellen Erfahrungen, aber die sind doch für die Katz, wenn es darum geht eine ordentliche Lehrerausbildung zu organisieren. Vielleicht fanden viele andere SchülerInnen in der Klasse deines Bruders den Lehrer toll. Wer hat nun recht?

    Naja, aber bedeutet das, daß man keine Qualitätsmaßstäbe für Lehrer ansetzen kann und also alle Lehrer gleich gut sind? Kaum, es gibt ja wirklich gute und schlechte Lehrer, wie man das misst, ist eine andere Frage.

    Aber das ist ja auch ein Problem: ich sehe nicht, was einen individuellen Lehrer dazu bringen sollte, zu der Gruppe der guten Lehrer zu gehören. Die Bezahlung funktioniert im wesentlichen nach Beamtenbesoldung. Warum ist das so? Warum kann man guten Lehrern keine Boni auszahlen oder schlechte Lehrer herunterstufen und auch evtl. zu entlassen -- im wesentlichen also das, was es bei jedem anderen Job auch gibt, um Leute zu motivieren, die nicht intrinsisch topmotiviert sind?



  • Hallo

    ICh denke nicht, dass alle Lehrer gleich sind sind und ioch denke sogar, dass es Kriterien gibt, die man anlegen kann, aber über diese muss man sich zuerst verständigen. Des weiteren wird es wohl so sein, dass es sehr schwer sein wird einen Konsens über die Gewichtung der einzelnen Kriterien zu erzeielen. Ergo ist sehr schwer die individuellen Erlebenisse (guter/schlechter Lehrer) miteinander zu vergleichen oder gar als Beweis für schlechte Lehrer anzuführen.

    Zur Bezahlung: Nicht alle Bundesländer verbeamtem ihre Lehrer, sondern viele sind in einem reinen Angestelltenverhältnis und für die Frage der Boni müssen zuerst die Kriterien bekannt und abgestimmt sein. Was würdest du dir vorstellen? Schülerzufriedenheit? Durchfallerquote? Kollegenbeliebheit? Noten bei Weiterbildungen?

    chrische



  • chrische5 schrieb:

    Zur Bezahlung: Nicht alle Bundesländer verbeamtem ihre Lehrer, sondern viele sind in einem reinen Angestelltenverhältnis und für die Frage der Boni müssen zuerst die Kriterien bekannt und abgestimmt sein. Was würdest du dir vorstellen? Schülerzufriedenheit? Durchfallerquote? Kollegenbeliebheit? Noten bei Weiterbildungen?

    Das weiß ich nicht, aber ich weiß auch nicht, wie man Journalisten richtig bezahlen sollte. An den Verkaufszahlen der ganzen Zeitung? An der Anzahl der Artikel und deren Länge? An den Leserbriefen? An den Zitaten in anderen Zeitungen?

    Ist keine einfache Frage, und nur weil ich nicht weiß, wie man das genau machen sollte, ist das kein Grund, allen das gleiche zu bezahlen. Es disqualifiziert nur mich dazu, Schulen zu leiten oder Zeitungen zu verlegen.

    Ich weiß aber, wie man Regeln für Systeme konstruieren muß, damit sie halbwegs funktionieren und da ist ein zentrales Prinzip, nur grobe Regeln festzulegen und die Feingestaltung den Betreibern zu überlassen, also den Schulen. Warum sollte die Gewichtung der Kriterien überall gleich aussehen? Ich meine, man kann sich auch verschiedene Boni-Systeme überlegen. Jetzt mehr Geld anhand von Noten und Schülerzufriedenheit? Oder Prämien 10 Jahre später, je nachdem, wo deine Schüler jetzt sind im Verhältnis dazu, wo man sie erwarten würde? Oder gar keine Boni?

    Sollte mE. den Schulen überlassen bleiben. Natürlich beeinflußt das das Verhalten der Lehrer; man kann erwarten, daß schlechte Lehrer eher an die keine-Boni-keine-Strafen-Schulen gehen und gute Lehrer eher an die viel-Boni-viel-Strafen-Schulen. Aber genau so einen Effekt haben wir ja heute auch schon: wer wirklich Geld verdienen will, wird kein Lehrer.



  • Hallo

    Woher hast du eigentlich das Märchen, dass alle Lehrer gleich bezahlt werden. Es gibt nicht nur zwischen den Bundesländern riesige Unterschiede, sondern auch zwischen den Zeiträumen des Dienstbeginns (damit meine ich nicht Boni für Dienstlänge), den Schultypen, sondern das ganze ist auch noch vom Träger abhängig.

    chrische



  • Hallo

    Des weiteren gibt es einen Unterschied zwischen Lehrern und Journalisten. Ich kann mich als Lehrer nicht einfach an einer Schule beweben, wenn diese keinen provaten Träger hat, sondern muss immer über eine zentrale Vergabestelle gehen.

    Mehr Macht in die Hände der Schulen, halte ich für sehr gut.

    chrische



  • chrische5 schrieb:

    Woher hast du eigentlich das Märchen, dass alle Lehrer gleich bezahlt werden. Es gibt nicht nur zwischen den Bundesländern riesige Unterschiede, sondern auch zwischen den Zeiträumen des Dienstbeginns (damit meine ich nicht Boni für Dienstlänge), den Schultypen, sondern das ganze ist auch noch vom Träger abhängig.

    Mit "gleich" meine ich offensichtlich, daß zwei Lehrer, die die gleiche Ausbildung haben und beide an gleichen Schultypen unterrichten, nach der gleichen Zeit das gleiche verdienen (bei gleicher Familiensituation, Bundesland, etc.). Das ist zB. bei Ingenieuren, Mechanikern, Opernsängern usw. generell nicht so.

    chrische5 schrieb:

    Des weiteren gibt es einen Unterschied zwischen Lehrern und Journalisten. Ich kann mich als Lehrer nicht einfach an einer Schule beweben, wenn diese keinen provaten Träger hat, sondern muss immer über eine zentrale Vergabestelle gehen.

    Weiß ich, darum ist es auch deutlich leichter die Bezahlung von Journalisten zu regeln: man guckt auf Angebot, Nachfrage und den Marktpreis, dann muß ich mir kein Bezahlsystem ausdenken. Bei Schulen will man keine Marktmechanismen benutzen, aber wenigstens Teile eines wettbewerbsbasierten Systems könnte man einführen und wäre eine Verbesserung. Das war so ziemlich der Punkt meines Beitrags ... im speziellen denke ich, es ist eine gute Idee Löhne grob an Leistung koppeln und nicht an zB. das Bundesland, die Dienstzeit oder das Wetter.

    Mehr Macht in die Hände der Schulen, halte ich für sehr gut.

    Dann sind wir uns ja einig.



  • Hallo

    Daniel E. schrieb:

    Mit "gleich" meine ich offensichtlich, daß zwei Lehrer, die die gleiche Ausbildung haben und beide an gleichen Schultypen unterrichten, nach der gleichen Zeit das gleiche verdienen (bei gleicher Familiensituation, Bundesland, etc.). Das ist zB. bei Ingenieuren, Mechanikern, Opernsängern usw. generell nicht so.

    Selbst das stimmt nicht. Zum Beispiel wird in Sachsen-Anhalt je nach Lehrermangel in einem Jahr mal verbeamtet und in einem andern nicht. Auch die Einstiegsgehälter können varieren. So kann es sehr wohl passieren, dass dienstältere Kollegen weniger verdienen als neu eingestellte Lehrer, weil das eben mal neu angepasst wurde (kann dann natürlich auch wider sinken) In Sachsen bekommen mittlerweile teilweise Lehrer nur noch befristitete Verträge bis zu den nächsten Ferien. Dann gehen die auf's Amt und beantragen für 2 Wochen Hartz udn dann geht's wieder los.

    chrische



  • Mit den Lehrern ist es auch immer so eine Sache. Wenn der grosse Bruder sagt, <ach Du lieber Gott, der Pimpelhuber ist Dein Lehrer? Da kannst gleich alles vergessen> geht auch Hans mit den Vorurteilen in die Klasse. Dementsprechend ist das Auftreten des Schuelers... und wie man in den Wald reinschreit, so kommt es auch wieder raus. Wenn man dann auch noch einen jungen Lehrer hat, ist die Chance eher gering, das er den Schueler durch gute Ausbildung "bekehren" kann. Natuerlich gibt es junge Lehrer die eine gute Ausbildung machen aber die sind nicht die Regel. Wenn man mal Leute fragt, warum sie Lehrer werden, kommt als Antwort <da habe ich lange Urlaub und Ferien>. Ein guter Lehrer wird man, indem man sich reinkniet und nicht auf die Vorzuege wie Ferien, die eigendlich zur Vorbereitung des naechsten Schuljahres genutzt werden sollten, schauen sollte.

    Ich habe selber eine Ausbildung in Methodik und Didaktik hinter mir und habe in meinen 3 Jahren als Ausbilder einige Erfahrungen sammeln koennen. Vor allem, wenn man am ersten Tag 12 junge Leute, herausgerissen aus dem normalen Leben, in eine "andere Welt" einfuehren muss. Das Spektrum ging vom Abiturienten, Gesellen, arbeitlosen mit sieben Geschwistern (die Eltern seit fast 10 Jahren zu Hause), einen ausgebildeten Totengraeber(!)... ich kam mir manchmal vor, wie Bohlen beim Casting.
    Wenn man aber in der Verantwortung, die Leute auszubilden, steht und den Job gerne macht, kommt am Ende dabei gutes raus. Es muss aber auch etwas zurueck kommen, ich muss sehen das es fruchtet.

    Worauf ich hinaus will ist, wenn die Schueler mit einer Null Bock Einstellung kommen, ist es fuer den Lehrer sehr schwer, eine gute Ausbildung zu halten!
    Das kann man dann aber nicht immer dem Lehrer vorwerfen.
    Viele Eltern sind auch der Meinung, Lehrer, Aerzte und Polizisten verdienen am meisten und jammern am schlimmsten. Das ist so nicht ganz richtig 😉



  • Ivo schrieb:

    Viele Eltern sind auch der Meinung, Lehrer, Aerzte und Polizisten verdienen am meisten und jammern am schlimmsten. Das ist so nicht ganz richtig 😉

    Nee, bei den Polizisten würde ich nicht zustimmen.



  • Viele denken aber so. Obwohl es kaum Nachtzuschlag gibt. Ein Soldat, mit Anspruch auf DZU (Dienst zu unguenstigen Zeiten) hat mehr raus 😉



  • Hallo

    Also als Lehrer verdient man auch nicht unbedingt viel. Kommt natürlich auf das BL an.

    chrische


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