Selbständigkeit


  • Mod

    Hallo!

    Ich glaube einige hier sind sicher bereits in der selben Situation gewesen und ich hoffe ein paar (natürlich rechtlich unverbindliche) Aussagen zur Situation in ÖSTERREICH zu bekommen.

    Nehmen wir also an: Ein Student will sich nebenbei etwas verdienen. Da jemand auf ihn zukommt für ein größeres Projekt, will er sich keine Fixanstellung suchen sondern dieses Projekt durchführen.

    a) Kann er das einfach tun und am Ende eine Honorarnote (ohne USt) stellen und es ist alles legal?
    b) Braucht er dafür einen Gewerbeschein?
    c) Muss er dafür ein (Einzel)unternehmen gründen?
    c1) Wenn ja, muss er eine Einnahmen/Ausgaben-Rechnung führen? Gar eine Bilanz abschließen? Irgendjemanden beauftragen diese auch zu prüfen?
    c2) Wenn ja, wie hoch dürfen die Gewinne sein, bevor er PENS/SOZ/KRA-Versicherung bezahlen muss? Da soll es ja Grenzen geben?

    Der Student sucht nach einer möglichst kostengünstigen, danach möglichst einfachen Art 1-2 solcher Aufträge pro Jahr abzuschließen.

    MfG SideWinder



  • Ich kann jetzt nicht sagen, wie das in Österreich ist, aber ich denke, dass so etwas (einfach mal so, ohne irgendwelche Formalitäten) bestimmt auch Schwarzarbeit ist.

    Afaik kann man bis zu einem gewissen Umsatz den einfach Versteuern und gut-ist. Wie, wo, was und wieviel weiss ich allerdings auch nicht. Ich würde da mal in der Gemeinde nachfragen und ggf. die nötigen Papiere anfordern.



  • Österreich ist auch in der EU. Da gelten überall ziemlich dieselben Regeln.
    Ein Student, der nebenbei für Geld arbeiten will, kann das jederzeit ohne eigene Anmeldung eines Gewerbes und USt tun. Der Auftraggeber beschäftigt ihn befristet und sorgt für die korrekte Anmeldung als Mitarbeiter mit Steuer, Krankenkasse, etc. Der Einsatz als Freier Mitarbeiter ist bereits eine selbständige Tätigkeit. Dann muss der Student selbst für alles sorgen.
    Kleiner Hinweis: Dafür gibt es Steuerberater!
    Um alles drumrum mogeln geht schwer, wenn für die Tätigkeiten Geld fliessen soll.
    Auch ich habe früher in Deutschland gerne qualifizierte Studenten für Projekte erfolgreich eingesetzt. Mein Steuerberater hat das Prozedere geregelt.



  • Rechtlich verbindlich natürlich nicht. Gemäß Feedback eines österreichischen Freiberuflers aus dem letzten Jahr:

    a) Nur bei Tätigkeit in den sogenannten freinen Berufen. Es sei den Du arbeitst nicht in Österreich.
    b) Siehe unten.
    c) s. u.
    c1) s.u. (reicht für freiberufliche Tätigkeiten?!)
    c2) Soweit ich weiß seit Ihr in Österreich grundsätzlich gesetzlich sozialversicherungspflichtig, egal ob selbstständig oder angestellt.

    http://portal.wko.at/wk/dok_detail_file.wk?DocID=196910&AngID=1

    Projekte, auf freiberuflicher Basis sind in Österreich scheinbar wesentlich schwerer zu bekommen als in Deutschland und/oder Schweiz. I.M. mehr in D aus CH.
    Deshalb war meine Quelle ausschließlich außerhalb AUT unterwegs.

    Von Deiner VR Persönlichkeit her traue ich Dir die freiberufliche Tätigkeit aber zu.


  • Mod

    Laut dem verlinkten Dokument heißt das:

    a) Für Softwareprojekte wie der obengenannte Student sie unternehmen will, benötigt es (da kein freier Beruf) einen Gewerbeschein.

    b) Ein Unternehmen scheint mir zwingend zu sein, es gibt eine Kleinunternehmerregelung (Kammerumlage + Unfallversicherung sind zu zahlen, ansonsten aber weder Pens/Soz/Kranken-Versicherung - Voraussetzung man bleibt unter 30K Umsatz und 4,4K Gewinn)

    c) Keine E/A-Rechnung nötig (wenn auch natürlich sehr empfohlen), Gewinn und Umsatz müssen aber bei der verpflichtenden Einkommenssteuererklärung bekannt gegeben werden.

    Der Auftraggeber beschäftigt ihn befristet und sorgt für die korrekte Anmeldung als Mitarbeiter mit Steuer, Krankenkasse, etc. Der Einsatz als Freier Mitarbeiter ist bereits eine selbständige Tätigkeit. Dann muss der Student selbst für alles sorgen.

    Da ich nicht angestellt werde, muss ich für alles selbst sorgen - und d.h. offenbar auch ein Unternehmen gründen.

    Projekte, auf freiberuflicher Basis sind in Österreich scheinbar wesentlich schwerer zu bekommen als in Deutschland und/oder Schweiz.

    Die Projekte hätte der Student schon angeboten bekommen, das ist erstmal noch kein Problem.

    Findet noch jemand eine Gesetzeslücke, für die ich kein Unternehmen gründen muss? Von mir aus bezahle ich auch gerne Steuern dafür, aber das ganze Prozedere will ich mir eigentlich ersparen 🙂

    MfG SideWinder


  • Mod

    Evtl. tatsächlich mal einen Steuerberater bezahlen...trotzdem danke für die Erstinformationen!

    Und natürlich trotzdem immer her damit, falls ihr noch mehr Informationen habt 🙂

    MfG SideWinder



  • Ich bin jetzt auch Student allerdings in D und verdiene mir nebenbei
    als freier Mitarbeiter an meiner ehemaligen Schule etwas dazu.

    Ich habe hierzu eine Steuernummer beim Finanzamt beantragt und durch
    $19 UStG bin ich als Kleinunternehmer mit bis zu 50.000 Euro Umsatz im Jahr
    Umsatzsteuerbefreit.
    http://www.teialehrbuch.de/Kostenlose-Kurse/Basiswissen-fuer-Selbststaendige/17673-Besteuerung-der-Kleinunternehmer-19-UStG.html

    In Österreich ist es vllt. ähnlich.



  • Evtl. tatsächlich mal einen Steuerberater bezahlen...trotzdem danke für die Erstinformationen!

    Für den Anfang nicht nötig! Solche Beratungen macht die Wirtschaftskammer umsonst. Einfach einmal einen Termin geben lassen und schauen, wie wiel sie für dich tun können.

    Das läuft unter "Gründerservice", ich war auch einmal dort. Die haben mir eine junge Juristin vor die Nase gesetzt ( 🙂 ), die sich geduldig alle meine Fragen angehört hat. Einen Steuerberater hab ich nie bemüht, kann aber sicher nicht schaden.

    EDIT: Ich bin in Wien, und war in dem WKO-Sitz auf der Ringstraße.


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