Atomkraft, ja bitte!



  • Mr.Fister schrieb:

    Headhunter schrieb:

    Ich war zwar in den 80ern zu jung um es selbst mitzubekommen, aber wurden 1986 und darauf nicht ganze Ernten in Europa vernichtet? In Pilzen soll der Regen in 1000 Jahren noch nachmessbar sein.

    Zum Thema Versicherung: Wie will man potentiell hunderttausend Menschenleben, tausende Quadratmeter Land ... versichern?

    Hunderttausend Menschenleben? Wie soll das passieren?
    Hier nochmal der schlimmste Kernreaktor-Unfall der Geschichte, Tschernobyl:
    http://wissen.spiegel.de/wissen/dokument/dokument.html?id=54002273

    "Offiziell kamen in Tschernobyl 47 Menschen durch letale Dosen ums Leben - schlimm genug. Es waren Mitglieder der Rettungs-gruppen.

    "Insgesamt aber war die entwichene Strahlung einfach zu niedrig, um sehr hohe Opferzahlen zu erzeugen", erklärt Kellerer."

    Naja, auch wenn Headhunter da übertrieben hat, wirst Du keine Versicherung für ein AKW kriegen. Wenn wegen einem Unfall in einem AKW eine Großstadt dauerhaft evakuiert werden muss, dann ist der finanzielle Schaden dadurch so groß, dass keine Versicherung das tragen kann. Außerdem werden sich die Spätfolgen auf den Menschen kaum quantifizieren lassen. Wenn jemand Krebs kriegt, kann man das nur schwer einem bestimmten Auslöser zuordnen.



  • rüdiger schrieb:

    eMpTy schrieb:

    ein weiteres argument ist, dass wir zur deckung unseres energiebedarfs die atomkraft brauchen, allerdings haben wir letztes jahr 21 mrd. kWh ins ausland verkauft (netto). um die zahl nicht so im raum stehen zu lassen mal zum vergleich, 17 akws haben im jahr 2008 141 Mrd. kWh erzeugt, wir hätten uns also ~2.5 akws sparen können

    Nationale Energiepolitik macht in einem [url=http://www.entsoe.eu/]grenzübergreifenden Verbundnetzwerk

    wenig Sinn. (Natürlich auch in der Hinsicht, dass ein Deutscher Alleingang beim Atomausstieg wenig bringt, da wir ohnehin von französischen und osteuropäischen KKWs umzingelt sind).[/quote]

    da könnte man auch noch viel einfacher argumentieren. ein akw das ich abschalte ist ja deshalb nach wie vor da und in gewisser weiße ein problem, da man das ding nicht einfach abreißen kann und einen spielplatz drauf bauen. von dem her macht es bereits wenig sind vorhandene und funktionsfähige akws einfach nicht zu nutzen.
    das was man erreichen würde ist, weniger atommüll der gelagert werden muss und das erreicht man wiederum auch durch das abschalten einiger akws

    aber wie gesagt, das wäre/ist ja eigentlich auch in gewisser weiße mein problem ... welches argument macht wirklich sinn und welche fakten stimmen

    hier ein neues beispiel http://www.ftd.de/politik/deutschland/:brisantes-gutachten-schavan-haelt-atomstudie-zurueck/50010078.html
    in dem gutachten steht angeblich das man nicht nur den atomausstieg rückgänig machen muss, sondern sogar neue akws bauen soll



  • Hi,

    eMpTy schrieb:

    welches argument macht wirklich sinn und welche fakten stimmen

    tja, das Problem hat man mit sämtliche Diskussionen, nicht nur wenn es um Atomkraft geht. Aber alleine das Problem mit der Endlagerung, was ja nun ohne Zweifel besteht, sollte jeden vernünftigen Menschen von der Atomkraft abbringen.

    Und dass wir Atomkraft brauchen ist eine Aussage, die man entweder glauben kann oder nicht. Wenn man die Zeit der AKWs immer wieder verlängert oder sogar noch neue baut, ist der Druck nach neuen Energiequellen auch nicht so groß, so dass diese für lange Zeit nur einen Bruchteil der benötigten Energie liefern werden.



  • CarstenJ schrieb:

    Aber alleine das Problem mit der Endlagerung, was ja nun ohne Zweifel besteht, sollte jeden vernünftigen Menschen von der Atomkraft abbringen.

    Ja, euer Borniertheit, diese Aussage qualifiziert dich selbstverstaendlich uneingeschraenkt. Deine Meinung hat den Anspruch auf Allgemeingueltigkeit, und alle andersdenkenden sind freilich Idioten!

    Merke: Versuche nie mit militanten Kernenergiegegnern eine Diskussion zu starten, denn sie sind nicht bereit auch nur ein kleines Stueckchen von ihrer Meinung abzuweichen. Fuer Argumente sind sie nicht zugaeglich, ausreichend Hintergrundwissen fehlt in der Regel auch. -> Energie und Zeitverschwendung

    Gruesse, mm



  • Hi,

    mezzo mix schrieb:

    Versuche nie mit militanten Kernenergiegegnern eine Diskussion zu starten,

    interessant, was man nach einem Post alles über einen Menschen erfahren kann.

    Fuer Argumente sind sie nicht zugaeglich,

    Bin ich. Aber bisher höre ich nur Argumente, die mich nicht überzeugen. Ich finde es dafür ziemlich grausam, Atommüll irgendwo abzuladen und davon auszugehen, dass mehrere tausend Jahre nichts passiert. Und die letzten Meldungen und Bilder in den Schlagzeilen zeugen ja nicht gerade von Gewissenhaftem vorgehen.

    ausreichend Hintergrundwissen fehlt in der Regel auch.

    Das fehlt mir ja auch, deswegen bin ich auf Quellen und Experten angewiesen. Ich lerne gerne dazu.



  • http://www.heise.de/tp/blogs/2/145549

    für alle, die in dieser umgebung (größeren radius) wohnen: böse zeiten kommen auf euch zu, für die anderen: das wird teuer.



  • Die Asche von zwei Arbeitern, die 1975 bei einem Unfall im Kernkraftwerk Gundremmingen in Bayern ums Leben kamen, wurden offenbar auch in der Asse endgelagert, berichtet die Braunschweiger Zeitung.

    Ob endgelagert der richtige Begriff fuer menschliche Ueberreste ist?



  • Moin,
    Ich habe letztes Semester nen Kolloquiums Vortrag gehört, das von einem
    Atomkraft beführworter gehalten wurde. ( Das gegen Kolloquium hab ich versäumt )

    Aber der gute Mann hatte ziemlich gute Argumente parat.

    1. Zum endlich vorkommenden Uran:
    Man fängt mit Uran an, und baut dann schnelle Brüter die
    die ihren Brennstoff selbst herstellen ( oder so )
    Also man kommt ziemlich weit mit!

    2. Zur Müllbeseitigung gab er ein Vefahren mit dem ist möglich ist
    die Radioaktivität innerhalb von 5000 Jahren unter den Normalwert zu bringen.
    Und Geologisch sei es möglich genügend Orte zu finden die 5000 Jahrelang
    stabil sein sollen ?!?!

    3. Zur Sicherheit.
    Nach EU-bestimmungen müssen Neubauten EXTREM viel aushalten, wie Wasserstoff explosionen, und auch Kernschmelzen, und all das erhöt zwar die Kosten des Baus aber es liegt noch im Rahmen.

    4. Er hat eine zimlich tiefgehende Risikoanalyse vorgestellt und dann die Warscheinlich austretende Radioaktivität (durch Unfälle etc.) mit der
    freiwerdenen Radioakivität von Kohlekraftwerken verglichen, die waren ca gleich.

    Also für Neubauten hat er mich überzeugt!
    Wobei ich DeserTec viel spannender finde und dies bevorzugen würde. ( obwohl ich die Riskiken nicht kenne)

    MFG



  • NetZwerg schrieb:

    2. Zur Müllbeseitigung gab er ein Vefahren mit dem ist möglich ist
    die Radioaktivität innerhalb von 5000 Jahren unter den Normalwert zu bringen.
    Und Geologisch sei es möglich genügend Orte zu finden die 5000 Jahrelang
    stabil sein sollen ?!?!

    Das Problem ist eher eine Organisation zu finden, die eine Endlagerung 5000 Jahre lang bewacht. Die Geologen koennen zwar viel sagen, aber bewacht muss ein Endlager trotzdem. Ich denke in etwa 100 Jahren werden die meisten Endlager vergessen sein und dann wird irgendwas aussickern und alle Menschen krank machen.

    Aber ist ja egal, die ganze Menschliche Zivilsation beruht ja auf den Gedanken, dass die naechste Generation unsere Fehler ausbaden wird.



  • DEvent schrieb:

    Aber ist ja egal, die ganze Menschliche Zivilsation beruht ja auf den Gedanken, dass die naechste Generation unsere Fehler ausbaden wird.

    Hat doch die letzten Jahre geklappt. Wo ist Problem? 😉



  • DEvent schrieb:

    Ich denke in etwa 100 Jahren werden die meisten Endlager vergessen sein und dann wird irgendwas aussickern und alle Menschen krank machen.

    Wie kommst du auf 100 Jahre? Ich meine, wir wissen ziemlich gut, was vor 100 Jahren war. Ich würde sogar erwarten, dass die Endlager in 100 Jahren noch genutzt werden. Mehrere 100 Jahre sind auch ohne Probleme zu meistern. Wir wissen ja auch recht viel über die alten Römer und die sind schon 2000 Jahre her.



  • rüdiger schrieb:

    Wir wissen ja auch recht viel über die alten Römer und die sind schon 2000 Jahre her.

    Wo genau fand nochmal die Varusschlacht statt? Es muss nur mal einen schweren Krieg geben, dann sind so Kleinigkeiten wie Endlager sofort vergessen.



  • otze schrieb:

    rüdiger schrieb:

    Wir wissen ja auch recht viel über die alten Römer und die sind schon 2000 Jahre her.

    Wo genau fand nochmal die Varusschlacht statt? Es muss nur mal einen schweren Krieg geben, dann sind so Kleinigkeiten wie Endlager sofort vergessen.

    In den letzten hundert Jahren hatten wir zwei schwere Kriege. Aber natürlich muss man entsprechende Vorkehrungen treffen, damit auch zukünftige Generationen vor der Gefahr gewarnt werden. Das Strahlenwarnzeichen wurde ja unter anderem angepasst, damit die Warnung verständlicher wird: http://en.wikipedia.org/wiki/File:New_radiation_symbol_ISO_21482.svg



  • rüdiger schrieb:

    In den letzten hundert Jahren hatten wir zwei schwere Kriege.

    Und einen Bomber-Harris.

    rüdiger schrieb:

    Aber natürlich muss man ...

    Ja.



  • rüdiger schrieb:

    In den letzten hundert Jahren hatten wir zwei schwere Kriege. Aber natürlich muss man entsprechende Vorkehrungen treffen, damit auch zukünftige Generationen vor der Gefahr gewarnt werden. Das Strahlenwarnzeichen wurde ja unter anderem angepasst, damit die Warnung verständlicher wird: http://en.wikipedia.org/wiki/File:New_radiation_symbol_ISO_21482.svg

    2 in 100 jahren sind schon ne Menge. Und der nächste schwere Krieg wird sicherlich nochmal mindestens dieselbe Steigerung erleben wie WK1->WK2.

    In dem Zusammenhang sind die Warnmeldungen nicht das Problem. Ich denke, nicht, dass diese Lager so schnell vergessen werden. Aber was ist, wnen nach so einem Krieg niemand mehr da ist, der qualifiziert genug ist, sich um die Wartung der Lagerstädten zu kümmern? Der Wasserienbrücke kontrolliert und sorge trägt, dass das Zeug nicht mehr seinen Wege in die Umwelt findet?



  • otze schrieb:

    rüdiger schrieb:

    In den letzten hundert Jahren hatten wir zwei schwere Kriege. Aber natürlich muss man entsprechende Vorkehrungen treffen, damit auch zukünftige Generationen vor der Gefahr gewarnt werden. Das Strahlenwarnzeichen wurde ja unter anderem angepasst, damit die Warnung verständlicher wird: http://en.wikipedia.org/wiki/File:New_radiation_symbol_ISO_21482.svg

    2 in 100 jahren sind schon ne Menge. Und der nächste schwere Krieg wird sicherlich nochmal mindestens dieselbe Steigerung erleben wie WK1->WK2.

    In dem Zusammenhang sind die Warnmeldungen nicht das Problem. Ich denke, nicht, dass diese Lager so schnell vergessen werden. Aber was ist, wnen nach so einem Krieg niemand mehr da ist, der qualifiziert genug ist, sich um die Wartung der Lagerstädten zu kümmern? Der Wasserienbrücke kontrolliert und sorge trägt, dass das Zeug nicht mehr seinen Wege in die Umwelt findet?

    Ich denke nach WW III sollte genügend Platz in Deutschland frei geworden sein, um weit weg von den Endlagern zu wohnen. Ein paar hundert m2 sollten nach so einem Weltkrieg das kleinste Problem sein 😉



  • Headhunter schrieb:

    Ich denke nach WW III sollte genügend Platz in Deutschland frei geworden sein, um weit weg von den Endlagern zu wohnen. Ein paar hundert m2 sollten nach so einem Weltkrieg das kleinste Problem sein 😉

    Wenn das Zeug ins Grundwasser geht, dann sind die paar hundert m2 ziemlich viele.



  • otze schrieb:

    rüdiger schrieb:

    In den letzten hundert Jahren hatten wir zwei schwere Kriege. Aber natürlich muss man entsprechende Vorkehrungen treffen, damit auch zukünftige Generationen vor der Gefahr gewarnt werden. Das Strahlenwarnzeichen wurde ja unter anderem angepasst, damit die Warnung verständlicher wird: http://en.wikipedia.org/wiki/File:New_radiation_symbol_ISO_21482.svg

    2 in 100 jahren sind schon ne Menge. Und der nächste schwere Krieg wird sicherlich nochmal mindestens dieselbe Steigerung erleben wie WK1->WK2.

    In dem Zusammenhang sind die Warnmeldungen nicht das Problem. Ich denke, nicht, dass diese Lager so schnell vergessen werden. Aber was ist, wnen nach so einem Krieg niemand mehr da ist, der qualifiziert genug ist, sich um die Wartung der Lagerstädten zu kümmern? Der Wasserienbrücke kontrolliert und sorge trägt, dass das Zeug nicht mehr seinen Wege in die Umwelt findet?

    Die Endlager sind ja eigentlich so geplant, dass sie keine ständige Wartung brauchen.



  • rüdiger schrieb:

    Die Endlager sind ja eigentlich so geplant, dass sie keine ständige Wartung brauchen.

    Ich glaube, ein Endlager in dem Sinne wird es vermutlich nie geben. Eher dauerhafte Zwischenlager. Ich sehe da auch nicht wirklich ein Problem. Letztendlich ist das nur eine Geldfrage. Und für eine Volkswirtschaft wie Deutschland ist das benötigte Geld für eine dauerhafte Zwischenlagerung absolut zu vernachlässigen.



  • Gut, dann lassen wir doch die Betreiber das Geld bez... äh vernachlässigen.


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