Verzerrungen bei der Wahl
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muemmel schrieb:
Allerdings würde ich die Regeln anders machen, wie es auch schon mal ein anderere vorgeschlagen hat, nämlich 50% + 5 Stimmen für den mit den meisten Stimmen und der Rest (alle anderen parteien) Anteilsgewichtet in die Opposition.
Dann wäre bereits die heutige Regelung deutlich fairer und demokratischer. Nein danke. In einer Demokratie soll auch die Stimme des Volkes beachtet werden, und nicht nur die einer Bevölkerungsgruppe.
Es wäre zwar durchaus gut für bestimmte Fallstricke (z.B. wenn die sonstigen Parteien über einen signifikanten Prozentsatz wie z.B. 10% oder 20% kommen) sich Regelungen zu überlegen, aber ich bin definitiv gegen Ein-Parteien Systeme und eine 50%+5 Stimmen Regelung geht während einer Wahlperiode schon stark in diese Richtung.
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asc schrieb:
muemmel schrieb:
Allerdings würde ich die Regeln anders machen, wie es auch schon mal ein anderere vorgeschlagen hat, nämlich 50% + 5 Stimmen für den mit den meisten Stimmen und der Rest (alle anderen parteien) Anteilsgewichtet in die Opposition.
Dann wäre bereits die heutige Regelung deutlich fairer und demokratischer.
Fairer vielleicht, aber demokratischer???
Was heißt denn "demokratisch"?
wikipedia schrieb:
Damit eine Entscheidung demokratischen Mindeststandards entspricht, müssen neben dem Mehrheitsprinzip weitere Kriterien erfüllt sein. Die konkrete Ausprägung dieser Kriterien hängt vom jeweiligen Wahlverfahren ab.
Allgemeine Wahl: Jeder darf an Wahlen und Abstimmungen teilnehmen (aktives Wahlrecht) und Passives Wahlrecht.
Gleiche Wahl: Jeder Wahlberechtigte hat gleich viele Stimmen und eine gleiche.
Freie Wahl: Es darf kein Zwang ausgeübt werden.
Geheime Wahl Um die freie Wahl zu sichern, wird häufig geheim abgestimmt. Es sollte auch hinreichend viel Zeit für die Entscheidung zur Verfügung stehen.Hm. Also heißt in dem Fall "demokratischer" was? Daß das Mehrheitsprinzip mehrheitiger ist?
In Großbritannien z.B. würde man sich über unsere Aufregung mit den Proportionen vielleicht noch mehr wundern, weil es das da noch nie gab. Trotzdem, ist GB deswegen demokratischer oder weniger demokratisch, nur weil das Mehrheitsprinzip anders ausgestaltet ist?
Ich finde die Diskussion eigentlich nur deswegen interessant, weil sich bei dieser Wahl nun erstmalig Leute mit dem Wahlsystem befassen, so Sachen wie d'Hondt und Haare-Niemeyer stehen auf einmal in der Zeitung, und viele Leute stellen erstaunt fest "hey, die Mehrheit der Stimmen entspricht gar nicht der Mehrheit im Parlament"?
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Marc++us schrieb:
asc schrieb:
muemmel schrieb:
Allerdings würde ich die Regeln anders machen, wie es auch schon mal ein anderere vorgeschlagen hat, nämlich 50% + 5 Stimmen für den mit den meisten Stimmen und der Rest (alle anderen parteien) Anteilsgewichtet in die Opposition.
Dann wäre bereits die heutige Regelung deutlich fairer und demokratischer.
Fairer vielleicht, aber demokratischer???
Ja auch demokratischer - zumindest nach meiner Auffassung. Denn wenn man wie muemmel vorschlägt die größte Partei auf 50% + 5 Abgeordnete setzt, wird die Stimme der Siegerpartei ggf. deutlich anders gewichtet als die restlichen Gruppen.
Die jetzige unterschlägt kleine Gruppen aber wenigstens bleibt bei dem Rest weitgehend das Verhältnis bestehen. Wobei ich mit der 5% Klausel auch gewisse Probleme habe. Ich verstehe einerseits das man versuchen will mehrheitsfähig zu sein, anderseits sehe ich auch das Problem das Stimmen ignoriert werden. Hier ist meines Erachtens ein Kompromiss sinnvoll der beide Seiten berücksichtigt (Auch wenn man diesen Kompromiss noch genauer betrachten müsste, z.B. Parteien ab 5% werden wie bisher behandelt, und sollte der Anteil an den Sonstigen Parteien einen bestimmten Schwellenwert [z.B. 7,5%] überschreiten, wird solange die nächst größte mit berücksichtigt, bis dieser Schwellenwert unterschritten wurde).
cu André