"Killerspiele"-Aktion des AAW
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Es ist eben wie im Film und Fernsehen. Natuerlich kann man einen Band of Brothers auch mit Legofiguren drehen. Ob der so gut ankommt, moechte ich doch bezweifeln.
Im Kino werden auch moeglichst immer die besten Effekte gezeigt. Oder geht es nur darum, sich ein Sixpack und ne Packung Popkorn reinzuhauen? Das kann man zu Hause besser und billiger.
Wenn man in einen Film eines bestimmten Genres geht, moechte man auch was geboten bekommen. Wenn dann die Granate in einen Gegner einschlaegt, setzt sich der Mann auch nicht einfach hin und hat ein blinkendes Schild "gefrekkt" ueber den Kopf.Genauso ist es eben auch bei den Spielen, wenn man einen Shooter kauft, will man auch einen Shooter spielen. Nur sollte man eben die Realitaet vom Spiel unterscheiden koennen. Wenn man denn, nach seinen Amoklauf mit der Kugel des SEK Beamten in der Brust meint "Mist, ich hab vergessen abzuspeichern", ist wohl mehr schief gelaufen als der Kauf eines Spieles.
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Hallo
Ich denke auch, dass sich effekte und Grafik besser verkaufen, aber die Spieler tun doch so, als wäre ihnen das egal. Das scheint eben nicht der Fall zu sein. Hier werden dann immer wieder Beispiele aus anderen Bereichen hernagezogen udn gesagt: Schau dort wird auch mit Bilder gearbeitet. Das weiß ich, aber viele Spieler tun doch so, als wäre das völlig egal.
chrische
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chrische5 schrieb:
Hallo
Ich denke auch, dass sich effekte und Grafik besser verkaufen, aber die Spieler tun doch so, als wäre ihnen das egal. Das scheint eben nicht der Fall zu sein. Hier werden dann immer wieder Beispiele aus anderen Bereichen hernagezogen udn gesagt: Schau dort wird auch mit Bilder gearbeitet. Das weiß ich, aber viele Spieler tun doch so, als wäre das völlig egal.
Nicht völlig egal, sondern nicht das entscheidende Qualitätsmerkmal. Und vor allem: ein Bezug zur Realität ist völlig unwichtig und wird von den meisten nicht gesehen, auch wenn die Grafik auf Realismus getrimmt wurde. Ein Spiel kann schön aussehen und per Grafik Krieg abbilden, ohne mit echtem Krieg auch nur das Geringste zu tun zu haben.
Ivo schrieb:
Wenn man denn, nach seinen Amoklauf mit der Kugel des SEK Beamten in der Brust meint "Mist, ich hab vergessen abzuspeichern", ist wohl mehr schief gelaufen als der Kauf eines Spieles.
Sehr schön formuliert! Ausdrucken, einrahmen.
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chrische5 schrieb:
Ich denke auch, dass sich effekte und Grafik besser verkaufen, aber die Spieler tun doch so, als wäre ihnen das egal. Das scheint eben nicht der Fall zu sein. Hier werden dann immer wieder Beispiele aus anderen Bereichen hernagezogen udn gesagt: Schau dort wird auch mit Bilder gearbeitet. Das weiß ich, aber viele Spieler tun doch so, als wäre das völlig egal.
Wie bereits mehrmals gesagt: gute Grafik ist nett, aber im Zweifelsfall irrelevant. Die Spieler spielen die Spiele wegen der Mechanik, nicht wegen der Grafik. Stimmt die Mechanik nicht, bringt die beste Grafik nichts. Im Gegenteil kann eine erstklassige Mechanik auch Klötzchengrafik zu den Schlagern auf LAN-Parties machen
Siehe Quake3, CounterStrike, Strarcraft, Warcraft3 usw. Keine LAN-Party ohne mindestens einem dieser Spiele, obwohl z.T. bereits 10 Jahre seit der Veröffentlichung vergangen sind
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_matze schrieb:
Leprechaun schrieb:
_matze schrieb:
Und im Falle der Computerspiele ist (virtuelle) Gewalt tatsächlich für alle Beteiligten gut.
Und noch ein Patient für die Psychiatrie.
Gewalt, die keine Gewalt ist, kann doch gut sein; nämlich indem sie allen an der 'Gewalt' (die nunmal keine ist) Beteiligten Freude bereitet. Wo liegt da dein Verständnisproblem?
Selbstverständlich ist es Gewalt. Daß es im Killerspiel keine realen Toten und Verletzten gibt, bedeutet nicht, daß das dort keine Gewalt stattfindet und verherrlicht wird.
Wie auch detaillierte Filme von realen Kriegsschauplätzen in Nachrichtensendungen und blutige Horrorvideos, so tragen Killerspiele dazu bei, daß sich beim Konsumenten eine Abstumpfung gegenüber Gewaltszenen aufbaut. Mehr noch: anders als bei der passiven Teilnahme in Filmen, beteiligt sich der Killerspieler aktiv am virtuellen Morden und empfindet Spaß und Faszination dabei.
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chrische5 schrieb:
Ich denke auch, dass sich effekte und Grafik besser verkaufen, aber die Spieler tun doch so, als wäre ihnen das egal. Das scheint eben nicht der Fall zu sein. Hier werden dann immer wieder Beispiele aus anderen Bereichen hernagezogen udn gesagt: Schau dort wird auch mit Bilder gearbeitet. Das weiß ich, aber viele Spieler tun doch so, als wäre das völlig egal.
Du wiederholst dich, magst du nicht mal auf die anderen Posts eingehen?
Grafik gehört einfach zum Flair dazu. Wenn du 2 Pullover zur Auswahl hast, die beide gleich bequem sind und gleich warm halten, der eine aber total extrem häßlich ist und der andere richtig schön - welchen nimmst du?
Genauso ist es bei allem anderen. Die Funktionalität (Spielmechanik) ist der wichtigste Faktor. Aber ich habe nicht von dem wärmsten Pullover wenn er kratzt wie blöd. Deshalb gehört das Flair auch noch dazu.
zu "kalt" ist bei der Badehose in der Oper kein Argument, die Scham schon eher. Und warum schämst du dich, weil du nicht dazu passt. Denn zu einer Strandparty wo alle Leute nur in Badehose hingehen würdest du ja auch in Badehose erscheinen. Das ist eben das Flair das stimmig sein muss.
Deshalb ist Counter Strike, das optisch echt schlecht ist, deutlich beliebter als Counter Strike Source, das optisch deutlich besser ist. Weil die Spielmechanik halt doch das wichtigste ist. Deshalb ist Crysis obwohl es wohl eins der optisch besten Spiele seiner Zeit ist sehr unbeliebt (wegen der langweiligen Spielmechanik) und World of Goo oder Plants VS Zombies sind dagegen sehr beliebt (trotz der schlechten Grafik).
Aber am besten ist natürlich ein Spiel mit guter Spielmechanik und guter Grafik. Ich esse ja auch lieber essen das gut aussieht und gut schmeckt. Natürlich ess ich auch Sachen die schlecht aussehen und gut schmecken, aber gutes aussehen UND guter Geschmack ist mir dann doch am liebsten.
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Leprechaun schrieb:
Selbstverständlich ist es Gewalt. Daß es im Killerspiel keine realen Toten und Verletzten gibt, bedeutet nicht, daß das dort keine Gewalt stattfindet und verherrlicht wird.
So wie Super Mario Bros wo da arme Gumbas platt gestampft werden.
Oder Schach. Bei Schach lernst du, dass du für einen Sieg opfer bringen musst - opfer in Form von Spielfiguren (also Untergebene wenn man so will). Ziemlich hart.Wie auch detaillierte Filme von realen Kriegsschauplätzen in Nachrichtensendungen und blutige Horrorvideos, so tragen Killerspiele dazu bei, daß sich beim Konsumenten eine Abstumpfung gegenüber Gewaltszenen aufbaut. Mehr noch: anders als bei der passiven Teilnahme in Filmen, beteiligt sich der Killerspieler aktiv am virtuellen Morden und empfindet Spaß und Faszination dabei.
Weil du die Nachrichten ansprichst... Tun sich da nicht wirklich Menschen aktiv an Mord beteiligen. Ich brauch mir nur die Nachrichten ansehen und sehe Mörder. OK, man nennt sie Soldaten oder Helden, aber das Leid dass es gibt ist real.
Sind nachrichten jetzt schlecht? Denn eigentlich verherrlichen die Nachrichten ja Krieg. Sie stumpfen uns ab.
Während es bei Counter Strike nicht ums töten oder um gewalt geht. das mag vielleicht die rahmenhandlung sein, aber die rahmenhandlung ist nur für die oberflächlichen leute interessant, die die nicht tiefer blicken können. Counter Strike ist zB ein sehr schneller Teamsport, ein bisschen wie Basketball.
Schauen wir uns dagegen mal andere Sachen an. zB dass der Staat drogen legal verkaufen lässt (Alkohol und Zigaretten). Es ist komplett normal für kleine Kinder in einer Welt aufzuwachsen wo Drogenkonsum was ganz alltägliches ist. Aber der Staat sagt es ist OK, deshalb ist das nicht kritisch.
Aber schauen wir uns mal um: generell ist die Weltbevölkerung deutlich sensibler Gewalt und Drogen gegenüber als noch vor 100/200 Jahren.
Alles was du hier schreibst findest du fast 1:1 auch in den Schriften von Platon wieder. Das sollte dir zu denken geben
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Leprechaun schrieb:
Wie auch detaillierte Filme von realen Kriegsschauplätzen in Nachrichtensendungen und blutige Horrorvideos, so tragen Killerspiele dazu bei, daß sich beim Konsumenten eine Abstumpfung gegenüber Gewaltszenen aufbaut.
Ja klar, man stumpft ab, was das Ansehen von Gewaltszenen angeht. Wieso ist das eigentlich was Schlimmes? Die Leute stellen da immer direkt einen Bezug zum selbsttätigen Ausführen von Gewalt her, dabei sehe ich den nicht gegeben. Nur weil jemand sich durch tonnenweise Horrorfilme und Nachrichten nicht mehr übergeben muss, wenn er einen blutenden Menschen o.ä. sieht, heißt das noch lange nicht, dass er durch seinen Medienkonsum eher bereit ist, Taten selbst zu vollbringen, die zu solchen Szenen führen. Den Beweis musst du bitte erstmal erbringen, bevor du weiter argumentierst. Das Abstumpfen ist afaik bewiesen und in meinen Augen gar kein Problem. Es gibt auch Menschengruppen, die sogar darauf angewiesen sind, abgestumpft zu sein (z.B. im medizinischen Bereich).
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chrische5 schrieb:
Hallo
Ich denke auch, dass sich effekte und Grafik besser verkaufen, aber die Spieler tun doch so, als wäre ihnen das egal. Das scheint eben nicht der Fall zu sein. Hier werden dann immer wieder Beispiele aus anderen Bereichen hernagezogen udn gesagt: Schau dort wird auch mit Bilder gearbeitet. Das weiß ich, aber viele Spieler tun doch so, als wäre das völlig egal.
chrische
Bei esports-Titeln muss man ja auch die Zuschauer miteinbeziehen. Und die wollen durchaus eine schöne Grafik. Desweiteren braucht man neben den professionellen Spielern und Zuschauern dann noch eine nicht-professionelle Spielerbasis, die teilweise auch wieder auf eine schöne Grafik achtet...
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_matze schrieb:
Leprechaun schrieb:
Wie auch detaillierte Filme von realen Kriegsschauplätzen in Nachrichtensendungen und blutige Horrorvideos, so tragen Killerspiele dazu bei, daß sich beim Konsumenten eine Abstumpfung gegenüber Gewaltszenen aufbaut.
Ja klar, man stumpft ab, was das Ansehen von Gewaltszenen angeht. Wieso ist das eigentlich was Schlimmes? Die Leute stellen da immer direkt einen Bezug zum selbsttätigen Ausführen von Gewalt her, dabei sehe ich den nicht gegeben. Nur weil jemand sich durch tonnenweise Horrorfilme und Nachrichten nicht mehr übergeben muss, wenn er einen blutenden Menschen o.ä. sieht, heißt das noch lange nicht, dass er durch seinen Medienkonsum eher bereit ist, Taten selbst zu vollbringen, die zu solchen Szenen führen. Den Beweis musst du bitte erstmal erbringen, bevor du weiter argumentierst. Das Abstumpfen ist afaik bewiesen und in meinen Augen gar kein Problem. Es gibt auch Menschengruppen, die sogar darauf angewiesen sind, abgestumpft zu sein (z.B. im medizinischen Bereich).
Das Abstumpfen ist im Alltag zwar größtenteils folgenlos, es hat aber Auswirkungen, wenn man unter großem Stress steht. Wenn jemand extremen Stresssituation ist, dann handelt er eher instinktiv. Wenn derjenige aber ein begeisterter Computerspieler ist, dann können seine natürlichen Instinkte teilweise durch die beim Spielen wichtigen Instinkte (schnell handeln und zuerst schießen) ersetzt sein. Das ist natürlich folgenlos, weil man selten eine Waffe in der Hand hat. Und ich gebe zu, dass der Zusammenhang Computerspiel<->Schießen sehr weit hergeholt ist. Das ist halt immer das Argument der Spielegegner dem ich mich nicht anschließen kann.
Was jedoch bestimmt funktioniert, ist eine etwas realistischere Form der Abstumpfung. Wenn ein Soldat zr Übung öfters mal auf Mannpuppen schießt, dabei auch noch unter Stress gesetzt wird, dann wird er unter echten Gefechtsbedingungen eher geneigt sein tatsächlich zu schießen als jemand der kein Soldat ist. Letztere würden wohl eher weglaufen, sich verstecken, gar nichts tun oder ähnliches.
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chrische5 schrieb:
Hallo
Ich denke auch, dass sich effekte und Grafik besser verkaufen, aber die Spieler tun doch so, als wäre ihnen das egal. Das scheint eben nicht der Fall zu sein. Hier werden dann immer wieder Beispiele aus anderen Bereichen hernagezogen udn gesagt: Schau dort wird auch mit Bilder gearbeitet. Das weiß ich, aber viele Spieler tun doch so, als wäre das völlig egal.
chrische
Nochmals: du verwechselst da Singleplayer mit Multiplayer-Spielen. Nur in Singleplayerspielen sind gute Grafik und schöne Soundatmosphäre wichtig. Ganz einfach, weil man Spiele NUR spielt, um in ihnen zu versinken. Um etwas zu erleben, dass es in der realen Welt nicht gibt oder das man nicht machen kann (ist bei jedem Spiel unterschiedlich - keiner spielt Call of Duty weil er im echten Leben nicht in den Krieg kann.). Zudem wirst du auch merken, dass sich kein Spiel der Welt gut verkauft, wenn es nur gute Grafik hat. Wenn ein Spiel im Kern (Spielmechanik, Story und ähnliches) nichts drauf hat, wird sich das schnell rumsprechen und das Spiel wird zum Ladenhüter und/oder zum Piraten opfer. Bestes Beispiel Crysis: Das Spiel gilt auch heute, fast 3 Jahre nach seinem Erscheinen noch als eines der Flaggschiffe in Sachen Grafik - dadurch wurde das Spiel weltweit auch vor Erscheinen bekannt. Und obwohl es immens populär war, wurde es im Vergleich zu denen, die es am Ende spielten ( dank Piraterie) verdammt wenig gekauft. Es war eben wirklich nur ein Grafikfest, mit 08/15 Story und nicht viel Spieltiefe.
Um zur Grafik und zum Sound zurückzukommen: Je besser diese gestaltet sind, desto einfach ist eben das "versinken" in diesen Welten. Wenn du mal ein richtig gutes Buch direkt nach einem richtig schlechten Buch liest, dann merkst du den "Gefühlsunterschied". Ein Buch, das dich thematisch anspricht und gut geschrieben ist, wird dich fesseln. Du wirst für eine Weile die Zeit vergessen; Wenn das Buch wirklich richtig genial ist, nimmst du auch das Umblättern und die Seitenzahlen nur noch sehr schwer bewusst war und machst es immer mehr vollkommen automatisch. Du fängst auf Seite 1 an zu lesen und im nächsten Augenblick siehst du auf die Uhr und merkst: "Hui, schon 2 Stunden vergangen".
Dann nimm als Extrembeispiel mal das schlechte Buch her, das hier und da paar Grammatikfehler hat, und auch eine zwar nicht übermäßige, aber auffallende Anzahl von Rechtschreibfehlern. Dazu ist die Story öde und das Genre spricht dich nicht an. (- Da man so ein Buch normal eh nicht liest, stell dir einfach vor du wirst gezwungen das Buch zu lesen
[Arme Spieletester]) Vielleicht wirst du bei nem 300 Seiten Buch dann die ersten 30 Lesen, bis du merkst, dass dir das ganze irgendwie auf den Sack geht. Nichts mehr von Versinken, jedes Umblättern wird zur Qual.
Dennoch wirst du nach nem guten Fantasybuch nicht auf die Straße rennen, den Zauberstab schwingend. Du wirst auch nicht zur Polizei rennen und versuchen, beim Aufklären irgendwelcher Morde mitzuhelfen. Grund dafür ist die Tatsache, dass dein Gehirn zwischen Realität und Fiktion unterscheiden kann, genauso ist es bei Computerspielen.
Um mal den Multiplayerpart aufzugreifen: Schau dir die "großen" Spiele an, die von fast jedam mal gespielt wurden und immernoch zahlreich gespielt werden. Counterstrike, World of Warcraft, Starcraft oder Oldies wie Quake 3 Arena. In Sachen Grafik wirklich nicht der Rede wert, schon zum Zeitpunkts ihres Erscheinens waren diese Spiele in Sachen Grafik höchstens mittelmäßig.
Zu Counterstrike übrigens ein passendes Gegenbeispiel zu deiner These: Irgendwann 2005 kam Counterstrike: Source raus, im Prinzip ein grafisch sehr verbessertes Counterstrike. Trotzdem wurde es von der Community nur sehr schlecht angenommen, da einige Sachen am Balancing nicht passten. Der Großteil des Spieles war wirklich noch haargenau wie Counterstrike, nur diese (für aussenstehende) minimalen Unterschiede sorgten dafür, dass die meisten bei Counterstrike 1.6 blieben.
Normalerweise wird so ein langer Post noch passend zu Ende geführt, allerdings sind meine Finger langsam müde und ich müsste mal dringend auf die Toilette. Deshalb drück ich jetzt den Absenden Button. Entschuldigung dafür.
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SeppJ schrieb:
Das Abstumpfen ist im Alltag zwar größtenteils folgenlos, es hat aber Auswirkungen, wenn man unter großem Stress steht. Wenn jemand extremen Stresssituation ist, dann handelt er eher instinktiv. Wenn derjenige aber ein begeisterter Computerspieler ist, dann können seine natürlichen Instinkte teilweise durch die beim Spielen wichtigen Instinkte (schnell handeln und zuerst schießen) ersetzt sein. Das ist natürlich folgenlos, weil man selten eine Waffe in der Hand hat. Und ich gebe zu, dass der Zusammenhang Computerspiel<->Schießen sehr weit hergeholt ist. Das ist halt immer das Argument der Spielegegner dem ich mich nicht anschließen kann.
Du meinst wohl eher Reflexe als Instinkte. Instinkte ändert man nicht, wenn man ein bisschen zockt
(wenn der Mensch überhaupt noch aktive Instinkte hat, aber das ist ein anderes Thema)
Dieses Argument, dass man in Stresssituationen einfach zu denken aufhört und seine Handlungen durch angewohnte Reflexe steuern lässt, kann man aber recht leicht entkräften: Das Fadenkreuz zum Gegner zu ziehen und die Maustaste zu drücken ist das eine, eine Waffe zu ziehen, damit zu zielen, sie zu entsichern und auch noch abzudrücken das andere. Das passiert nicht reflexartig und schon garnicht instinktiv. Reflexartig würde ich entweder wegrennen oder dem gegenüber das Gesicht massieren (und dann wegrennen)
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Der Container nach der Aktion: http://stigma-videospiele.de/wordpress/wp-content/uploads/2009/10/container2.jpg
http://www.youtube.com/watch?v=kR8FMLw5IR4
Beeindruckende 3 Spiele. 2 davon wurden offensichtlich nur für die Aktion gekauft. Köstlich^^
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Das beste an der Aktion ist ja das Video auf dem Man sieht wie die Spiele extra fürs ZDF reingeworfen werden.
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Gute Beispiele für MP-Shooter, die auf extreme Gewaltdarstellung verzichten, sind doch z.B. Team Fortress 2 und Battlefield Heroes. Kein Blut, kein realistischer Look - die Teile sind nicht viel brutaler als die Zeichentrickserien, die sich die Kinder Samstag morgens um 8 Uhr ansehen. Es geht also auch ohne und kann genau so viel Spaß machen.
Mir persönlich gefällt ein blutiges Kriegsszenario aber deutlich besser. Bleibt die Frage, ob mich das in der Zukunft zum Massenmörder macht. Die Frage hat sich eigentlich nie gestellt, da ich die Friedlichkeit in Person bin und (reale) Gewalt stets verachtet habe. Nachdem mich das Fernsehen aber diesbezüglich aufgeklärt hat, denke ich schon, dass ich in spätestens 2 Jahren Amok laufe. Kann ja gar nicht anders sein, bei dem Hobby...
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Ich sehe gerade, dass es als 'Belohnung' eine Verlosung eines Autogramm-T-Shirts der Fußballnationalmannschaft gab. Die drei Teilnehmer hatten also gute Gewinnchancen. Hängt das jetzt in der Parteizentrale der Piraten?
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SeppJ schrieb:
Das Abstumpfen ist im Alltag zwar größtenteils folgenlos, es hat aber Auswirkungen, wenn man unter großem Stress steht. Wenn jemand extremen Stresssituation ist, dann handelt er eher instinktiv. Wenn derjenige aber ein begeisterter Computerspieler ist, dann können seine natürlichen Instinkte teilweise durch die beim Spielen wichtigen Instinkte (schnell handeln und zuerst schießen) ersetzt sein. Das ist natürlich folgenlos, weil man selten eine Waffe in der Hand hat. Und ich gebe zu, dass der Zusammenhang Computerspiel<->Schießen sehr weit hergeholt ist. Das ist halt immer das Argument der Spielegegner dem ich mich nicht anschließen kann.
Was jedoch bestimmt funktioniert, ist eine etwas realistischere Form der Abstumpfung. Wenn ein Soldat zr Übung öfters mal auf Mannpuppen schießt, dabei auch noch unter Stress gesetzt wird, dann wird er unter echten Gefechtsbedingungen eher geneigt sein tatsächlich zu schießen als jemand der kein Soldat ist. Letztere würden wohl eher weglaufen, sich verstecken, gar nichts tun oder ähnliches.
Du vergleichst doch nicht ersthaft das anvisieren mit der Maus und das klicken auf die Maustaste mit irgendeiner reallen Situation in der reallen Welt? Ich denke es wird immer deutlicher, dass diejenigen die "Killerspiele" schreien, niemals selbst eine Waffe in der Hand hielten. Eine Waffe ist a) schwer, b) kompliziert, c) etwas vollkommen anderes als eine Computermaus. Diese beiden Dinge haben keine einzige Handbewegung gemeinsam.
Zeig mir bitte eine Studie, die belegt, dass "Killerspiel"-spielende Jugendliche auch nur entfert besser mit einer Waffe umgehen koennen, aufgrund eines Trainings am Computer mit der Computermaus.
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zwutz schrieb:
Dieses Argument, dass man in Stresssituationen einfach zu denken aufhört und seine Handlungen durch angewohnte Reflexe steuern lässt, kann man aber recht leicht entkräften: Das Fadenkreuz zum Gegner zu ziehen und die Maustaste zu drücken ist das eine, eine Waffe zu ziehen, damit zu zielen, sie zu entsichern und auch noch abzudrücken das andere. Das passiert nicht reflexartig und schon garnicht instinktiv. Reflexartig würde ich entweder wegrennen oder dem gegenüber das Gesicht massieren (und dann wegrennen)
Ach, ich denke schon das so ein Profi-Gamer seine Maus herausholt, den Gegner anvisiert und dann wie wild auf die Maustaste drueckt. "Angewohnte Reflexe" eben.
:p
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leich OT:
beim bund ist uns ein Fall untergekommen, der mich zum nachdenken angeregt hat.
Ein neuer Rekrut hat uns erzählt, wie gut er in CS ist, und wie geil seine Stats immer waren etc.
Konnte er deswegen besser mit Waffen umgehen?
Nicht im geringsten!
Im gegenteil:
Er hatte panische Angst vor Waffen, wenn sie denn real waren.
Das war auch nicht gespielt, er hat krampfanfälle und richtige Angstzustände bekommen, mit allem drum und dran.
Schweiß auf der Stirn, Zittern der Hände, Pupillen geweitet usw.Ich bezweifle ganz stark, dass jemand der in Shootern "übt", in der realität ein G3 / MG3 / P8 o.ä derart intuitiv "bedienen" kann, wie seine Maus.
das ist ein ganz anderes kaliber..
just my2cents
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In CS hat er halt gesehen, was Waffen anrichten koennen.
Im Strassenverkehr sterben weit mehr Menschen, als bei Amoklaeufen. Daher sollten wir vielleicht auch ueber ein Verbot von Rennspielen nachdenken...