"Killerspiele"-Aktion des AAW



  • SeppJ schrieb:

    Das Abstumpfen ist im Alltag zwar größtenteils folgenlos, es hat aber Auswirkungen, wenn man unter großem Stress steht. Wenn jemand extremen Stresssituation ist, dann handelt er eher instinktiv. Wenn derjenige aber ein begeisterter Computerspieler ist, dann können seine natürlichen Instinkte teilweise durch die beim Spielen wichtigen Instinkte (schnell handeln und zuerst schießen) ersetzt sein. Das ist natürlich folgenlos, weil man selten eine Waffe in der Hand hat. Und ich gebe zu, dass der Zusammenhang Computerspiel<->Schießen sehr weit hergeholt ist. Das ist halt immer das Argument der Spielegegner dem ich mich nicht anschließen kann.

    Was jedoch bestimmt funktioniert, ist eine etwas realistischere Form der Abstumpfung. Wenn ein Soldat zr Übung öfters mal auf Mannpuppen schießt, dabei auch noch unter Stress gesetzt wird, dann wird er unter echten Gefechtsbedingungen eher geneigt sein tatsächlich zu schießen als jemand der kein Soldat ist. Letztere würden wohl eher weglaufen, sich verstecken, gar nichts tun oder ähnliches.

    Du vergleichst doch nicht ersthaft das anvisieren mit der Maus und das klicken auf die Maustaste mit irgendeiner reallen Situation in der reallen Welt? Ich denke es wird immer deutlicher, dass diejenigen die "Killerspiele" schreien, niemals selbst eine Waffe in der Hand hielten. Eine Waffe ist a) schwer, b) kompliziert, c) etwas vollkommen anderes als eine Computermaus. Diese beiden Dinge haben keine einzige Handbewegung gemeinsam.

    Zeig mir bitte eine Studie, die belegt, dass "Killerspiel"-spielende Jugendliche auch nur entfert besser mit einer Waffe umgehen koennen, aufgrund eines Trainings am Computer mit der Computermaus.



  • zwutz schrieb:

    Dieses Argument, dass man in Stresssituationen einfach zu denken aufhört und seine Handlungen durch angewohnte Reflexe steuern lässt, kann man aber recht leicht entkräften: Das Fadenkreuz zum Gegner zu ziehen und die Maustaste zu drücken ist das eine, eine Waffe zu ziehen, damit zu zielen, sie zu entsichern und auch noch abzudrücken das andere. Das passiert nicht reflexartig und schon garnicht instinktiv. Reflexartig würde ich entweder wegrennen oder dem gegenüber das Gesicht massieren (und dann wegrennen)

    Ach, ich denke schon das so ein Profi-Gamer seine Maus herausholt, den Gegner anvisiert und dann wie wild auf die Maustaste drueckt. "Angewohnte Reflexe" eben. 😃 :p



  • leich OT:

    beim bund ist uns ein Fall untergekommen, der mich zum nachdenken angeregt hat.

    Ein neuer Rekrut hat uns erzählt, wie gut er in CS ist, und wie geil seine Stats immer waren etc.

    Konnte er deswegen besser mit Waffen umgehen?
    Nicht im geringsten!
    Im gegenteil:
    Er hatte panische Angst vor Waffen, wenn sie denn real waren.
    Das war auch nicht gespielt, er hat krampfanfälle und richtige Angstzustände bekommen, mit allem drum und dran.
    Schweiß auf der Stirn, Zittern der Hände, Pupillen geweitet usw.

    Ich bezweifle ganz stark, dass jemand der in Shootern "übt", in der realität ein G3 / MG3 / P8 o.ä derart intuitiv "bedienen" kann, wie seine Maus.

    das ist ein ganz anderes kaliber..

    just my2cents



  • In CS hat er halt gesehen, was Waffen anrichten koennen. 😉

    Im Strassenverkehr sterben weit mehr Menschen, als bei Amoklaeufen. Daher sollten wir vielleicht auch ueber ein Verbot von Rennspielen nachdenken...


  • Mod

    DEvent schrieb:

    SeppJ schrieb:

    Das Abstumpfen ist im Alltag zwar größtenteils folgenlos, es hat aber Auswirkungen, wenn man unter großem Stress steht. Wenn jemand extremen Stresssituation ist, dann handelt er eher instinktiv. Wenn derjenige aber ein begeisterter Computerspieler ist, dann können seine natürlichen Instinkte teilweise durch die beim Spielen wichtigen Instinkte (schnell handeln und zuerst schießen) ersetzt sein. Das ist natürlich folgenlos, weil man selten eine Waffe in der Hand hat. Und ich gebe zu, dass der Zusammenhang Computerspiel<->Schießen sehr weit hergeholt ist. Das ist halt immer das Argument der Spielegegner dem ich mich nicht anschließen kann.

    Was jedoch bestimmt funktioniert, ist eine etwas realistischere Form der Abstumpfung. Wenn ein Soldat zr Übung öfters mal auf Mannpuppen schießt, dabei auch noch unter Stress gesetzt wird, dann wird er unter echten Gefechtsbedingungen eher geneigt sein tatsächlich zu schießen als jemand der kein Soldat ist. Letztere würden wohl eher weglaufen, sich verstecken, gar nichts tun oder ähnliches.

    Du vergleichst doch nicht ersthaft das anvisieren mit der Maus und das klicken auf die Maustaste mit irgendeiner reallen Situation in der reallen Welt? Ich denke es wird immer deutlicher, dass diejenigen die "Killerspiele" schreien, niemals selbst eine Waffe in der Hand hielten. Eine Waffe ist a) schwer, b) kompliziert, c) etwas vollkommen anderes als eine Computermaus. Diese beiden Dinge haben keine einzige Handbewegung gemeinsam.

    Zeig mir bitte eine Studie, die belegt, dass "Killerspiel"-spielende Jugendliche auch nur entfert besser mit einer Waffe umgehen koennen, aufgrund eines Trainings am Computer mit der Computermaus.

    Lest doch bitte mal den letzten Satz des ersten Absatzes. Aber schön, dass ihr mir alle so lautstark zustimmt 👍



  • SeppJ schrieb:

    DEvent schrieb:

    SeppJ schrieb:

    Das Abstumpfen ist im Alltag zwar größtenteils folgenlos, es hat aber Auswirkungen, wenn man unter großem Stress steht. Wenn jemand extremen Stresssituation ist, dann handelt er eher instinktiv. Wenn derjenige aber ein begeisterter Computerspieler ist, dann können seine natürlichen Instinkte teilweise durch die beim Spielen wichtigen Instinkte (schnell handeln und zuerst schießen) ersetzt sein. Das ist natürlich folgenlos, weil man selten eine Waffe in der Hand hat. Und ich gebe zu, dass der Zusammenhang Computerspiel<->Schießen sehr weit hergeholt ist. Das ist halt immer das Argument der Spielegegner dem ich mich nicht anschließen kann.

    Was jedoch bestimmt funktioniert, ist eine etwas realistischere Form der Abstumpfung. Wenn ein Soldat zr Übung öfters mal auf Mannpuppen schießt, dabei auch noch unter Stress gesetzt wird, dann wird er unter echten Gefechtsbedingungen eher geneigt sein tatsächlich zu schießen als jemand der kein Soldat ist. Letztere würden wohl eher weglaufen, sich verstecken, gar nichts tun oder ähnliches.

    Du vergleichst doch nicht ersthaft das anvisieren mit der Maus und das klicken auf die Maustaste mit irgendeiner reallen Situation in der reallen Welt? Ich denke es wird immer deutlicher, dass diejenigen die "Killerspiele" schreien, niemals selbst eine Waffe in der Hand hielten. Eine Waffe ist a) schwer, b) kompliziert, c) etwas vollkommen anderes als eine Computermaus. Diese beiden Dinge haben keine einzige Handbewegung gemeinsam.

    Zeig mir bitte eine Studie, die belegt, dass "Killerspiel"-spielende Jugendliche auch nur entfert besser mit einer Waffe umgehen koennen, aufgrund eines Trainings am Computer mit der Computermaus.

    Lest doch bitte mal den letzten Satz des ersten Absatzes. Aber schön, dass ihr mir alle so lautstark zustimmt 👍

    Ich hab den letzten Satz wohl uebersehen.

    Aber auch zu deinem letzten Absatz kann ich nicht zustimmen. Hier uebertraegst du wieder etwas aus der reallen Welt auf ein Computerspiel. Es findet eine Abstumpfung statt, ja, aber nur zu Computerspielen. Die Schwelle auf eine Pixelfigur/den Avatar des Spielers abzufeuern, wird immer geringer. Daraus zu schlusvollgern, dass auch die Schwelle auf einen reallen Menschen mit einer reallen Waffe zu schiessen gemildert wird, ist einfach nur laecherlich.

    Ein Soldat traeniert immer mit echten Waffen, auf menschenaehnliche Zielscheiben, mit dem Hintergedanken und dem Ziel auf Menschen zu schiesen. Ein Spieler sitzt auf seinem Stuhl/Sofa, schubst die Maus vor sich her und ballert auf Pixels/Avatars. Wie kann man hier irgendwelche Parallelen ziehen?


  • Mod

    Ich schrieb doch, dass ich diesem von mir genannte Argument der Spielegegner ebenfalls nicht zustimme und dass dies allenfalls für echte militärische Ausbildung zutrifft...



  • Apollon schrieb:

    Im Strassenverkehr sterben weit mehr Menschen, als bei Amoklaeufen. Daher sollten wir vielleicht auch ueber ein Verbot von Rennspielen nachdenken...

    Hallo Moderatoren, kann das jemand weglöschen, bevor es die falschen Leute lesen... 😉
    Ich verzichte lieber auf die 'Killerspiele', als auf die 'Raserspiele'.



  • Keithy schrieb:

    Ich bezweifle ganz stark, dass jemand der in Shootern "übt", in der realität ein G3 / MG3 / P8 o.ä derart intuitiv "bedienen" kann, wie seine Maus.

    Tja, das ist der Unterschied zw. Theorie und Praxis. In echt eine Wumme in der Hand halten und die Abläufe verinnerlichen und sich über die Gefahr im klaren sein (Verantwortung) ist eben doch noch was anderes, als bloß mit der Maus klicken.



  • SeppJ schrieb:

    Ich schrieb doch, dass ich diesem von mir genannte Argument der Spielegegner ebenfalls nicht zustimme und dass dies allenfalls für echte militärische Ausbildung zutrifft...

    Dann habe ich dich falsch verstanden. Sorry 🙂



  • Joe_M. schrieb:

    Apollon schrieb:

    Im Strassenverkehr sterben weit mehr Menschen, als bei Amoklaeufen. Daher sollten wir vielleicht auch ueber ein Verbot von Rennspielen nachdenken...

    Hallo Moderatoren, kann das jemand weglöschen, bevor es die falschen Leute lesen... 😉
    Ich verzichte lieber auf die 'Killerspiele', als auf die 'Raserspiele'.

    Ja, da ist (aus Sicht des 'Böse-Spiele-Hassers') einiges dran. Gerade, wenn man an Spiele wie Need for Speed denkt, in denen illegale Straßenrennen glorifiziert werden. Pfui, wie können die nur? Man denke nur an die Konsequenzen! Millionen NfS-Spieler fahren ihre Autos zu Schrott - und töten dabei wahrscheinlich Milliarden! Und schon haben wir böses Genre Nummer 2 gefunden. Die richtigen Leute werden sich dieses Thema schon irgendwann (vor der nächsten Wahl?) vornehmen. 😉



  • Es kommt aber niemand auf die Idee, Alkohol oder Autos zu verbieten. Ich verstehe allerdings wirklich nicht, wieso sich nicht mal die 0-Promille-Grenze beim Autofahren durchsetzen läßt. Ich weiß gar nicht, wie viele Leute dadurch jährlich sterben, aber garantiert mehr als bei allen bisherigen Amokläufen weltweit zusammen.



  • Raserspiele 👍

    Da seid ihr einer ganz heissen Story auf der Spur... 😃
    Bin mir sicher das sich da ganz leicht ein Zusammenhang
    Anzahl Verkehrsdelikte ∝ Anzahl/h mit Raserspiel
    finden laesst!!!



  • Ich hatte gehofft, Schach wäre die Nummer 2, denn Schach ist Krieg, und zwar von der übelsten Sorte, wo es nur um die vollständige Vernichtung des Gegners geht. Praktisch alle großen Kriegstreiber (außer Bush natürlich) spielten Schach1.
    Aber ihr habt wohl recht, es braucht bloß einen reißerischen Bericht, wo festgestellt wird, daß ein Diskoraser vorher Rennsimulator gespielt hat, und die Zensurmühle dreht eine weitere Runde.



  • volkard schrieb:

    Praktisch alle großen Kriegstreiber (außer Bush natürlich) spielten Schach1.

    Du hast da was falsch verstanden - man bringt den mob doch nicht gegen sich selbst auf. "Schach böse da von massenmordenen Kriegstreibern (aka Politiker)" gespielt ist doch ein Schuß ins eigene Bein. Der tote Amokläufer eignet sich da viel besser als Referenz, da tot und so kein Einspruch alla "aber der Grund war eingelich xyz, nicht CS" möglich.


  • Mod

    DEvent schrieb:

    Ein Soldat traeniert immer mit echten Waffen, auf menschenaehnliche Zielscheiben, mit dem Hintergedanken und dem Ziel auf Menschen zu schiesen.

    Das ist übrigens als Ausbildungsziel nicht richtig.

    Man trainiert den Schuß auf abstrakte Ziele und eben nicht gezielt mit dem Hintergedanken, auf Menschen zu schießen. Denn so reagiert man im Ernstfall automatisch und schießt auf das Ziel ohne die Überlegung, daß das ein Mensch ist.


  • Mod

    Marc++us schrieb:

    Man trainiert den Schuß auf abstrakte Ziele und eben nicht gezielt mit dem Hintergedanken, auf Menschen zu schießen.

    Also ich habe bei der Bundeswehr auf Menschen- und Panzerattrappen geschossen.


  • Mod

    Ich weiß. Das sage ich ja gerade. 🤡



  • SeppJ schrieb:

    Marc++us schrieb:

    Man trainiert den Schuß auf abstrakte Ziele und eben nicht gezielt mit dem Hintergedanken, auf Menschen zu schießen.

    Also ich habe bei der Bundeswehr auf Menschen- und Panzerattrappen geschossen.

    ... und zur Ablenkung hamse Dir im Unterricht noch was über Genfer Konvention erzählt.


  • Mod

    F98 schrieb:

    SeppJ schrieb:

    Marc++us schrieb:

    Man trainiert den Schuß auf abstrakte Ziele und eben nicht gezielt mit dem Hintergedanken, auf Menschen zu schießen.

    Also ich habe bei der Bundeswehr auf Menschen- und Panzerattrappen geschossen.

    ... und zur Ablenkung hamse Dir im Unterricht noch was über Genfer Konvention erzählt.

    Ja und danach hat der Oberfeld erklärt, wie man versteckte Sprengfallen legt, die erst nach Jahren hochgehen, wenn ein Kind vorbeikommt. Kein Scherz.

    (Nun, das mit dem Kind habe ich jetzt reininterpretiert, aber es ging eindeutig um Sprengfallen die zufällig vorbeikommende Leute töten)


Anmelden zum Antworten