DVB-T in 2 Jahren kostenpflichtig?



  • DrGreenthumb schrieb:

    nee, aber das muss man trotzdem bezahlen.

    Wenn man keinen Fernseher hat nicht. Das Privatfernsehen zahlt man aber trotzdem indirekt mit.



  • Ich denke, dass die Privaten mit der Diskussion eher versuchen einen Teil der GEZ-Gebühren zu bekommen. Im übrigen glaube ich nicht, dass das abschaffen der GEZ-Gebühr Nischenprogramme verdrängt. ARD und ZDF bringen, wie volkard schon gezeigt hat, in der Regel auch nur Schrott. Und wie viel zahlt das öffentlich rechtliche für die Fußballgebühren? Ich glaube nicht, dass arte und 3sat so viel von den Gebühren abbekommen und gerade solche Sender könnten doch in einem Markt vermutlich gut überleben, weil sie eben eine Marktnische erfüllen und durchaus beliebt sind. Gerade für arte und 3sat hätte man sicher zahlungskräftige Kunden. Aber wer würde für die xte Telenovela auf ARD oder Richtershow im Privaten schon Geld bezahlen wollen?

    Außerdem ist Fernsehen eh obsolete.


  • Mod

    rüdiger schrieb:

    Gerade für arte und 3sat hätte man sicher zahlungskräftige Kunden.

    Außerdem ist Fernsehen eh obsolete.

    Ich habe auch keinen Fernseher, aber dafür bin ich täglich auf www.arte.tv, sehr zu empfehlen UND kostenlos.

    MfG SideWinder



  • Bashar schrieb:

    DrGreenthumb schrieb:

    nee, aber das muss man trotzdem bezahlen.

    Wenn man keinen Fernseher hat nicht. Das Privatfernsehen zahlt man aber trotzdem indirekt mit.

    Oder es zahlt dich mit.

    Werbung hat ja zwei Effekte:

    1. Es kostet an sich Geld -> Wettbewerbsdruck Richtung höherer Preise, und es hebt Unterschiede zwischen Produkten hervor -> Wettbewerbsdrucknimmt ab -> höherer Preise.
    2. Es erlaubt den Kunden, leichter herauszufinden, was die billigsten Produkte sind -> mehr Wettbewerb -> niedrigere Preise.

    Welcher Effekt überwiegt, ist letztlich eine empirische Frage ... und gar nicht so selten untersucht. Recht häufig (meistens?) sorgt Werbung für niedrigere Preise.


  • Mod

    Daniel E. schrieb:

    1. Es erlaubt den Kunden, leichter herauszufinden, was die billigsten Produkte sind -> mehr Wettbewerb -> niedrigere Preise.

    Also ich habe noch nie erlebt, dass Werbung mir wirklich geholfen hätte, ein billiges Produkt zu finden. Klar, sie vermittelt das Gefühl, dass es sich bei dem beworbenen Gut um das billigste handelt. Da das aber auch für die Werbung konkurierender Anbieter gilt, muss die Werbung lügen.

    Es sei denn du meinst, das man gezielt unbeworbene Ware kaufen sollte, weil diese oft billiger ist. Dann hättest du natürlich Recht.



  • Die "Glotze" ist schon ein merkwürdiges Phänomen. War sie in den 60er bis 80er Jahren ein zentrales Medium in deutschen Wohnzimmern, so hat das wachsende Angebot des Internets und Filme/Serien/Dokus schauen von Speichermedien das Verhalten und auch das TV-Angebot verändert. Die Privaten, die sich in den 90er breit gemacht haben, haben das Angebot auch nicht verbessert. Wer das TV-Spektrum in den USA beobachtet, der weiß wo unser Angebot in einigen Jahren landen wird.



  • SideWinder schrieb:

    Ich habe auch keinen Fernseher, aber dafür bin ich täglich auf www.arte.tv, sehr zu empfehlen UND kostenlos.

    Aber nur für Schwarzseher oder Ausländer. Wobei mir schleierhaft ist, warum es da keine IP-mäßigen Ländersperren gibt, wenn sie sich die Bereitstellung von Empfangsgeräten (also mittlerweile eigentlich alles) hierzulande schon vergolden lassen.


  • Mod

    Walli schrieb:

    SideWinder schrieb:

    Ich habe auch keinen Fernseher, aber dafür bin ich täglich auf www.arte.tv, sehr zu empfehlen UND kostenlos.

    Aber nur für Schwarzseher oder Ausländer. Wobei mir schleierhaft ist, warum es da keine IP-mäßigen Ländersperren gibt, wenn sie sich die Bereitstellung von Empfangsgeräten (also mittlerweile eigentlich alles) hierzulande schon vergolden lassen.

    Bin zwar als Österreicher in der Hinsicht Ausländer, aber über Kosten findet sich auf dieser Seite auch für Deutsche nichts...oder meinst du dass zu zahlen weil GEZ auch für Internet verlangt wird?

    MfG SideWinder



  • Ja, im Endeffekt waren diese Angebote ja die Rechtfertigung fuer die GEZ-Gebuehr auf die Bereithaltung internetfaehiger Empfangsgeraete.



  • SeppJ schrieb:

    Daniel E. schrieb:

    1. Es erlaubt den Kunden, leichter herauszufinden, was die billigsten Produkte sind -> mehr Wettbewerb -> niedrigere Preise.

    Also ich habe noch nie erlebt, dass Werbung mir wirklich geholfen hätte, ein billiges Produkt zu finden. Klar, sie vermittelt das Gefühl, dass es sich bei dem beworbenen Gut um das billigste handelt. Da das aber auch für die Werbung konkurierender Anbieter gilt, muss die Werbung lügen.

    Es sei denn du meinst, das man gezielt unbeworbene Ware kaufen sollte, weil diese oft billiger ist. Dann hättest du natürlich Recht.

    Ich weiß nicht ... "ich habe erlebt"-Geschichten sind nett, aber wenn man auch solides Datenmaterial hat, dann würde ich meine Analyse darauf aufbauen. Und da scheint mir die Datenlage recht eindeutig:

    The core empirical question in the economics of advertising is whether its presence is anti- or pro-competitive. Beginning with Benham (1972), a number of studies have compared prices across US states that do and do not prohibit advertising (for example, Cady, 1976; Kwoka, 1984). Because of the concern that advertising prohibitions may be the result of concerted effort among firms, the effectiveness of which may be correlated with their ability to collude, other studies have considered changes in advertising regimes over time. Thus Glazer (1981) exploits a newspaper strike in New York City, which impeded advertising by supermarkets (but not small grocery stores, which do not generally advertise) in most but not all of the city, while Milyo and Waldfogel (1999) trace the pattern of prices in Rhode Island and neighbouring Massachusetts around the time the US Supreme Court struck down a law prohibiting liquor store advertising in Rhode Island. Devine and Marion (1979) published supermarket prices in Ottawa during a five-week period, and compared prices during that period to prices before and after and in Winnipeg. In none of these studies, whether cross-section or event study, are prices higher in the advertising regime. Typically they are lower, and, typically within the advertising regime, prices of advertised products are lower than those not advertised. A different approach is taken in Ackerberg (2001), where it is shown that only consumers who have not previously purchased a newly introduced yogurt are affected by advertising, and from which the author concludes that advertising in this instance is informative.

    Es ist halt eine deutlich andere Information als im Brockhaus steht und die Darstellung ist nicht besonders intellektuell sondern oft platt und einfältig. Aber Werbung erfüllt eine Funktion und Bashars These, er würde fürs Privatfernsehen mitbezahlen, ist vermutlich nicht richtig (wenigstens gegenüber dem Szenario "gar keine Werbung").



  • SideWinder schrieb:

    Walli schrieb:

    SideWinder schrieb:

    Ich habe auch keinen Fernseher, aber dafür bin ich täglich auf www.arte.tv, sehr zu empfehlen UND kostenlos.

    Aber nur für Schwarzseher oder Ausländer. Wobei mir schleierhaft ist, warum es da keine IP-mäßigen Ländersperren gibt, wenn sie sich die Bereitstellung von Empfangsgeräten (also mittlerweile eigentlich alles) hierzulande schon vergolden lassen.

    Bin zwar als Österreicher in der Hinsicht Ausländer, aber über Kosten findet sich auf dieser Seite auch für Deutsche nichts...oder meinst du dass zu zahlen weil GEZ auch für Internet verlangt wird?

    In Deutschland muss man auch eine Gebühr zahlen, wenn man nur einen Internetanschluss hat. iirc müssen Spediteure sogar für jeden LKW, der mit UMTS-Modem unterwegs ist oder Banken für jeden Geldautomat zahlen...

    @Walli
    Mit einem Proxy in Deutschland ist das kein Problem :).



  • Afaik muss man für einen internetfähigen PC und nicht für einen Internetanschluss zahlen. Aber man zahlt nur die "kleine" Gebühr und nicht die volle.

    Ich denke die Öffentliche Rechtlichen sind schon in Ordnung, wenn man zu ihrer Zielgruppe (=alte Frauen) gehört.
    Aber zum Glück gibt es neben dem Ersten auch noch jede Menge andere Öffentlich Rechtliche Sender, die zu einem großen Teil teilweise interessante Sendungen senden die sich jeder angucken kann.
    Wenn ich mir aber die Unterhaltungs-Serien, Filme und Shows ansehe (in der Fernsehzeitung), dann fühl ich mich manchmal irgendwie verarscht. Warum muss ich genausoviel GEZ Gebühren zahlen wie alte Frauen die viel mehr geboten bekommen?

    Wollen die privaten Sender wirklich gebühren für ihr normales Programm verlangen? Kann ich mir nicht vorstellen, ich kenne niemanden der soetwas zahlen würde. Ausser vieleicht diejenigen die sowieso schon Kabelgebühren zahlen. Vorallem muss man dann ja auch erstmal neue Hardware kaufen um die Sender entschlüsseln zu können, das kann doch nicht funktionieren.



  • Grohool schrieb:

    ...
    Wollen die privaten Sender wirklich gebühren für ihr normales Programm verlangen? ...

    Den Anfang (nach dem digitalen Kabel) machen jetzt die Privaten mit ihrem HD-Programm. Das wird es nur verschlüsselt geben (HD+). Was aber auch daran liegt, daß die Rechteinhaber das hochauflösende Material nicht gerne rausrücken, wenn kein DRM verwendet wird.
    Wenn das genügend Verbreitung finden sollte, dann werden irgendwann die alten Kanäle abgeschaltet oder auch verschlüsselt.


  • Mod

    Fincki schrieb:

    Wenn das genügend Verbreitung finden sollte, dann werden irgendwann die alten Kanäle abgeschaltet oder auch verschlüsselt.

    Ich kann mir nicht vorstellen, dass die Privatsender erwarten, dass jemand explizit für sie bezahlt. Die werden das sicher so machen, dass sie sich der GEZ anschließen (welche dann verdoppelt wird) und das die GEZ dann für sie mit Gebühren eintreibt. Das ganze wird dann als allgemeiner Volkswillen verkauft, weil die Zuschauerzahlen aussagen, dass alle GEZ-Zahler auch Privatfernsehen gucken.



  • Mir ist das völlig egal. Wer auf öde Gerichts-Shows, GZSZ, viel Werbung und Dumpfbacken wie Bohlen, Raab und gecastete Möchtegern-Super-und Popstars 😡 steht, der kann, von mir aus, auch was dafür bezahlen. Die Sache beruht ja auf Freiwilligkeit, wie jedes Geschäft. Wer sich den Mist nicht anschaut, wird auch kein Geld los. Über eine Pauschalgebühr pro Haushalt wird es schon nicht finanziert werden.



  • rüdiger schrieb:

    Mit einem Proxy in Deutschland ist das kein Problem :).

    Klar, nur weiß kaum jemand was das ist und da muss man da auch erstmal 'nen schnellen und zuverlaessigen Proxy finden.



  • SeppJ schrieb:

    Also ich habe noch nie erlebt, dass Werbung mir wirklich geholfen hätte, ein billiges Produkt zu finden.

    Vielleicht verarbeitest Du die Werbung nur ähnlich, wie die wahrscheinlich nichtmal existierenden Schafe, für die sie speziell produziert wird.
    Also mir hilft sie schon. Habe zum Beispiel wegen der Aldi-Newsmail Schnäppchen nicht verpaßt. Und derzeit wirbt Media-Markt mit einem tollen Monitor. Da werde ich mal Elektronik-Müller fragen, was der kostet.



  • Generell tolle Szenarien:

    1. Das Fernsehen verschlüsselt sich selbst und verschwindet auf diesem Weg von der Bildfläche.
    2. Durch die verschlüsselten Inhalte und die hohen Preise sowie Anschaffungskosten der teuren HD-Hardware wollen die Bürger auch anspruchsvolles fürs Geld.



  • F98 schrieb:

    2. Durch die verschlüsselten Inhalte und die hohen Preise sowie Anschaffungskosten der teuren HD-Hardware wollen die Bürger auch anspruchsvolles fürs Geld.

    Hier begehst Du einen schweren Denkfehler. Wenn Du was "anspruchsvolleres" suchst, bist Du in der Minderheit. Der Müll zum Beispiel von ARD ist das, was "die Bürger" sehen wollen. Für mehr Geld werden die Seifenopern nur mit Special-Effects aufgeblasen.


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