schönes c++?



  • In Java gibts einen GC. Welche Alternativen (außer manuelle Speicherverwaltung) gibts für C++?

    Durch Einhaltung von RAII musst du dich kaum mehr um Speicherverwaltung kümmern. Durch new erzeugte Objekte sollten bis auf Ausnahmen in einen shared_ptr verpackt werden (shared_ptr ist Teil von boost).

    In Java gibts keine Pointer sondern Referenzen. Wie vermeide ich Pointer-Arithmetik in C++?

    Durch Einsetzen von Iteratoren, wobei die nicht immer gegen Ausübung von Unfug schützen (so wie *(myVector.begin()+x)). Ist in der Praxis aber eher kein Problem, wenn man schon etwas allgemeine Programmiererfahrung mitbringt.

    In Java gibts das gut anerkannte JavaDoc. Was ist gang und Gäbe in C++?

    Die Dokumentationen der verwendeten Bibliotheken, also zuerst mal http://www.cppreference.com/wiki/ für die Standardbibliothek und http://www.boost.org/doc/ für boost.

    Welche Möglichkeiten gibt es, die Beschäftigung mit Header-Dateien zu vermeiden (imho sind Header redundant)?

    Je nachdem kann man den ganzen Code im Header belassen, das sorgt auch dafür, dass der Compiler absolut alles inlinen kann, wenn ihm das sinnvoll erscheint. Sieh dir boost an, dort ist fast alles header-only. In manchen Fällen geht es allerdings nicht, bzw. ist nicht sinnvoll. Änderungen an den Headern führt ja dazu, dass alle abhängigen Übersetzungseinheiten neukompiliert werden müssen.



  • Nanyuki schrieb:

    Durch new erzeugte Objekte sollten bis auf Ausnahmen in einen shared_ptr verpackt werden (shared_ptr ist Teil von boost).

    Auf keinen Fall! Ein shared_ptr ist nur nötig, wenn sich mehrere Objekte einen Besitz teilen und der letzte für die Freigabe verantwortlich sein soll. Und das ist eher die Ausnahme, im Allgemeinen ergibt sich durch das Design eindeutig, wer für die Speicherverwaltung zuständig ist. Oft braucht man gar keine dynamische Speicheranforderung. Oder man nimmt Smart-Pointer, die für den Fall angebracht sind, z.B. boost::scoped_ptr oder std::auto_ptr .

    Ich würde von dem Gedanken wegkommen, einen Garbage-Collector in C++ nachbauen zu wollen -- shared_ptr überall zu verwenden scheint mir so ein verzweifelter Versuch zu sein. Manuelle Speicherverwaltung kann auch auf ein Minimum beschränkt werden, ohne dass man einen (Pseudo-)GC benutzt.

    Nanyuki schrieb:

    Je nachdem kann man den ganzen Code im Header belassen, das sorgt auch dafür, dass der Compiler absolut alles inlinen kann, wenn ihm das sinnvoll erscheint.

    Moderne Compiler wie der von Visual Studio können das auch, wenn sich Code in Implementierungsdateien befindet.

    Nanyuki schrieb:

    Sieh dir boost an, dort ist fast alles header-only. In manchen Fällen geht es allerdings nicht, bzw. ist nicht sinnvoll. Änderungen an den Headern führt ja dazu, dass alle abhängigen Übersetzungseinheiten neukompiliert werden müssen.

    Für Templatedefinitionen ist es unbestritten sinnvoll. Ansonsten würde ich wie du sagst vorsichtig sein, da man schnell sehr lange Kompilierzeiten riskiert, wenn man sich bei der Codestrukturierung zu wenig überlegt (dazu gehören Header, die Definitionen oder #include -Statements nur aus Bequemlichkeitsgründen enthalten).



  • Nexus schrieb:

    Auf keinen Fall! Ein shared_ptr ist nur nötig, wenn sich mehrere Objekte einen Besitz teilen und der letzte für die Freigabe verantwortlich sein soll. Und das ist eher die Ausnahme, im Allgemeinen ergibt sich durch das Design eindeutig, wer für die Speicherverwaltung zuständig ist. Oft braucht man gar keine dynamische Speicheranforderung. Oder man nimmt Smart-Pointer, die für den Fall angebracht sind, z.B. boost::scoped_ptr oder std::auto_ptr .

    Ich würde von dem Gedanken wegkommen, einen Garbage-Collector in C++ nachbauen zu wollen -- shared_ptr überall zu verwenden scheint mir so ein verzweifelter Versuch zu sein. Manuelle Speicherverwaltung kann auch auf ein Minimum beschränkt werden, ohne dass man einen (Pseudo-)GC benutzt.

    Ja, ich habe mich etwas unglücklich ausgedrückt. Wenn ich mir so meinen Code anschaue, dann wandern viele mit new erzeugte Objekte sofort in einen Container, der sich fortan um die Speicherverwaltung kümmert. Oder ein mit new erzeugtes Objekt soll etwas später an eine Funktion übergeben werden, zwischendurch kann die Funktion aber verlassen werden (hier ist wohl auto_ptr angebrachter). shared_ptr setze ich dann ein, wenn teuer zu kopierende Objekte von Funktionen zurückgegeben werden.

    Nexus schrieb:

    Moderne Compiler wie der von Visual Studio können das auch, wenn sich Code in Implementierungsdateien befindet.

    Stimmt, aber ich glaube, dass der GCC das erst in der kommenden Version lernen wird.

    Nanyuki schrieb:

    Für Templatedefinitionen ist es unbestritten sinnvoll. Ansonsten würde ich wie du sagst vorsichtig sein, da man schnell sehr lange Kompilierzeiten riskiert, wenn man sich bei der Codestrukturierung zu wenig überlegt (dazu gehören Header, die Definitionen oder #include -Statements nur aus Bequemlichkeitsgründen enthalten).

    Ja, sicher. Ich halte auch nicht viel davon, die Header unnötig zu überfrachten, zumal ich noch eine Single-Core-Maschine habe und damit das Kompilieren ewig dauert. Aber gerade wenn Funktionen zumindest teilweise mit konstanten Parametern aufgerufen werden, können die Laufzeitersparnisse enorm sein, wenn der Compiler inlinen kann.



  • Und Vorsicht, Exception safety und copy assignment operator sind schlimmstes C++ Bashing und wird sofort von volkard gelöscht.



  • Nanyuki schrieb:

    Ja, ich habe mich etwas unglücklich ausgedrückt. Wenn ich mir so meinen Code anschaue, dann wandern viele mit new erzeugte Objekte sofort in einen Container, der sich fortan um die Speicherverwaltung kümmert.

    Genau, das mache ich ähnlich. Rohe besitzende Zeiger versuche ich meistens zu kapseln oder an ungefährlichen Stellen (z.B. einfache Klasse, die sicher keine Exceptions wirft) zu haben.

    Nanyuki schrieb:

    shared_ptr setze ich dann ein, wenn teuer zu kopierende Objekte von Funktionen zurückgegeben werden.

    Das ist für mich eher einer der wichtigsten Anwendungsbereiche für auto_ptr ; wenn die Funktion nur eine Factory-Aufgabe hat, kann man damit schön sichere Move-Semantik implementieren.

    avrül schrieb:

    Und Vorsicht, Exception safety und copy assignment operator sind schlimmstes C++ Bashing und wird sofort von volkard gelöscht.

    Mich würde wirklich mal interessieren, was du gesagt hast. 🙂
    Exceptionsicherheit ist in der Tat kein triviales Unterfangen, durch RAII kann allerdings viel vereinfacht werden. Sie besteht aber nicht nur aus korrektem Freigeben, je nach Situation soll beispielsweise ein Rollback durchgeführt werden oder ein Status konsistent gehalten werden. Mit dieser Gegebenheit muss man sich übrigens nicht nur in C++ beschäftigen.



  • > Mich würde wirklich mal interessieren, was du gesagt hast. 🙂

    Nichts, was mit fricky mithalten könnte. 🙂
    Ich erinnere mich dunkel, er meinte, dass "C++ für Exceptions zu kompliziert sei" oder so. Hab's mir leider nicht gemerkt.



  • Ad aCTa schrieb:

    Nichts, was mit fricky mithalten könnte. 🙂
    Ich erinnere mich dunkel, er meinte, dass "C++ für Exceptions zu kompliziert sei" oder so. Hab's mir leider nicht gemerkt.

    Interessant. Ja, war auch meine Vermutung im anderen Thread. Naja, so muss man sich nicht gerade wundern. 😉



  • musiknase schrieb:

    Vielleicht kennt ihr tolle Artikel im Netz, die über solche "Best Practices" informieren?

    die wichtigsten best practices wären etwa diese hier: http://yosefk.com/c++fqa/why.html
    🙂



  • Nexus schrieb:

    avrül schrieb:

    Und Vorsicht, Exception safety und copy assignment operator sind schlimmstes C++ Bashing und wird sofort von volkard gelöscht.

    Mich würde wirklich mal interessieren, was du gesagt hast. 🙂
    Exceptionsicherheit ist in der Tat kein triviales Unterfangen, durch RAII kann allerdings viel vereinfacht werden. Sie besteht aber nicht nur aus korrektem Freigeben, je nach Situation soll beispielsweise ein Rollback durchgeführt werden oder ein Status konsistent gehalten werden. Mit dieser Gegebenheit muss man sich übrigens nicht nur in C++ beschäftigen.

    Und in C++ hast du eben einige Sachen mehr die man schnell falsch macht, die es aber sonst in (fast) keiner Sprache gibt, z.B. copy assignment operator.

    Und auf

    hustbaer schrieb:

    avrül schrieb:

    ➡ Exceptions in c++ sind zu kompliziert

    was hättest du denn gern einfacher?

    Hab ich sowas ähnliches geantwortet: Man müsste wohl eher sagen, C++ ist zu kompliziert für Exceptions. Man muss sich nur mal anschauen, was alles über Exception safety und copy assignment operator geschrieben wurde.



  • Na und? Low-Level tut immer an mancher Stelle etwas weh, C++ ist lowlevel ----> C++ kann manchmal wehtun, musss es aber nicht. Es hindert dich niemand daran, Exception-Safety-Probleme zu abstrahieren (RAII/pImpl/Exceptionfree swap), das macht die Sprache eben attraktiv. (:



  • Ad aCTa schrieb:

    ...Exceptionfree swap

    was ist denn damit gemeint?
    🙂



  • ;fricky schrieb:

    Ad aCTa schrieb:

    ...Exceptionfree swap

    was ist denn damit gemeint?
    🙂

    wenns dich wirklich interessiert, dann suchs dir doch selber raus. da du dich aber garnicht für c++ interessierst, könntest du auch einfach aufhören in c++ threads rumzutrollen.



  • hustbaer schrieb:

    ;fricky schrieb:

    Ad aCTa schrieb:

    ...Exceptionfree swap

    was ist denn damit gemeint?
    🙂

    wenns dich wirklich interessiert, dann suchs dir doch selber raus.

    hab ich versucht. eigentlich bin ich ein meister im googlen, aber irgendwie finde ich den begriff nicht.
    🙂



  • @;fricky
    "Exception safe swap"
    oder
    "non-throwing swap"
    ist damit gemeint

    @avrül
    Exception-safety ist in (fast) allen Sprachen mit Exceptions ein Problem. Nur wird es da eben oft ignoriert.

    (Persönlich verstehe ich eh nicht, warum die ganzen modernen Skriptsprachen nicht das Exceptionsystem aus Common Lisp kopieren. Da kann man bei jeder Condition, nämlich mögliche Restarts definieren.)



  • ;fricky schrieb:

    eigentlich bin ich ein meister im googlen, aber irgendwie finde ich den begriff nicht.

    gemeint ist wohl das, was im fünften von "c++ Exception free swap" angesprochen wird.
    http://forums.devarticles.com/c-c-help-52/using-swap-to-make-assignment-operator-exception-safe-131249.html?p=178923

    http://en.wikibooks.org/wiki/More_C%2B%2B_Idioms/Copy-and-swap

    Und jetzt kommts endlich.
    http://en.wikibooks.org/wiki/More_C%2B%2B_Idioms/Non-throwing_swap



  • @volkard
    oh, More C++ Idioms schaut eh sehr interessant aus. Danke für den Link 🙂



  • rüdiger schrieb:

    @avrül
    Exception-safety ist in (fast) allen Sprachen mit Exceptions ein Problem. Nur wird es da eben oft ignoriert.

    In (fast) allen anderen Sprachen kann man keine copy assignment operatoren überschreiben, also schon mal eine Fehlerquelle weniger. Die meisten anderen Sprachen die Exceptions haben, haben auch einen GC und damit muss man schon mal nicht darüber nachdenken, ob man auch bei ner Exception allen Speicher wieder frei gibt. Und ja, ich weiß, in C++ haben wir doch auto und shared und smart und weak und ... pointer für sowas und das ist doch die Kompl... äähh Schönheit von c++ das wir uns immer wieder den passenden Pointer aussuchen könnten ...



  • rüdi, volkard: danke, das hätte ich allein nie gefunden.
    wenn ich's richtig verstanden habe, will man mit solchen verrenkungen verhindern, dass eine swap-funktion einem die objekte zersemmelt, wenn sie durch eine exception abbricht. klingt für mich nach einem der typischen c++ workarounds, also nichts, was allgemeingültigkeit hat (hätte ja sein können).
    🙂



  • nachtrag: warum nicht etwa so?

    void swap (object *a, object *b)
    {
       char *p = (char*)a;
       char *q = (char*)b;
       int s;
       for (s=0; s<izeof(object); s++)
       {
          p[s] = p[s] ^ q[s];
          q[s] = p[s] ^ q[s];
          p[s] = p[s] ^ q[s];
       }
    }
    

    ^^XOR-swap, dürfte keine exception triggern, weil z.b. kein temporärer speicher alloziert werden muss.
    🙂



  • ;fricky schrieb:

    nachtrag: warum nicht etwa so?

    void swap (object *a, object *b)
    {
       char *p = (char*)a;
       char *q = (char*)b;
       int s;
       for (s=0; s<izeof(object); s++)
       {
          p[s] = p[s] ^ q[s];
          q[s] = p[s] ^ q[s];
          p[s] = p[s] ^ q[s];
       }
    }
    

    ^^XOR-swap, dürfte keine exception triggern, weil z.b. kein temporärer speicher alloziert werden muss.
    🙂

    weils langsam ist.


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