Bildungsstreik - Meinungsbild
-
scrub schrieb:
Es überrascht mich keineswegs, daß ein Egoist wie du es nicht nachvollziehen kann, wenn man sich mit etwas beschäftigt, was einen selbst nicht direkt betrifft. Allerdings liegst du in dem Punkt auch noch daneben. Tja, schade.
Hi. Die gesetzliche Grundlage des eigenen Studiums ist die Studienordnung, die zu Beginn des Studiums gilt. Wenn man dann als Student die Abkehr von den Regelungen in dieser Studienordnung fordert, dann hat das nunmal keine Auswirkungen mehr auf das eigenes Studium, sondern eben erst auf zukünftige Studienordnungen. Und wenn man als Student zum Beispiel die Einstellung von mehr Professoren fordert, dann unterschätzt man ganz einfach, wie lange soetwas dauert. Von dem Zeitpunkt, an dem soetwas politisch durchgesetzt wird, bis zu dem Zeitpunkt, an dem es mehr Professoren gibt, vergehen einige Jahre. Im Allgemeinen sollte man dann schon aus der Hochschule draußen sein oder zumindest den Großteil des Studiums hinter sich haben. Ich habe mir eben mal die Forderungen der Studenten angesehen:
http://www.bildungsstreik.net/aufruf/forderungen-der-studierenden/
Letztendlich gehe ich davon aus, dass die meisten dieser Forderungen, sollten sie in Folge der jetzigen Demonstrationen umgesetzt werden, keine Auswirkungen mehr auf das Studium der jetzigen Studenten haben. Inwiefern siehst Du das anders? Glaubst Du, die Studiengebühren werden von heute auf morgen abgeschafft, weil die Studenten das fordern? Die würden wohl am Ehesten in Folge einer Landtagswahl abgeschafft werden, in der das entsprechend andere politische Lager gewinnt. Auf gar keinen Fall läuft soetwas kurzfristig ab, sondern man muss damit rechnen, dass es Jahre dauert, bis man da am Ziel ist.
-
Die Aktionen sind richtig und absolut notwendig. Es ist eine Unverschämtheit
was die "Politik" da heute abzieht. Laßt euch das nicht gefallen !(Joe, Ex-Student)
-
Jetzt wachen die Leute hoffentlich endlich mal auf die für ein sozialistisches Bildungssystem sind. Der Staat kanns halt nicht.
Ich habe gelesen, dass nur ein sehr kleiner Teil der Studenten streikt. Jeder Student kann gerne streiken, aber nicht in den Universitätsgebäuden(können das ja im Park oder so machen). Ausserdem darf ein Streikender Student andere Studenten nicht von der Arbeit abhalten.
Die Studenten wissen halt nicht was sie tun. Sie verstehen nicht das Grundproblem. Die Studenten machen sich auf Kosten anderer ein schönes Leben. Sie zahlen nichts für ihr Studium. Sie zahlen sehr viel später in die Rentenkasse ein. Nichtstudierende bezahlen das Studium der Studierenden. Die Eltern eines Auszubildenden kriegen ihr Geld nicht zurück. Was ist wenn man im Ausland studiert? Das kann man nicht verrechnen. Warum soll man für das Studium eines anderen bezahlen? Nun haben die Nichtstudierenden weniger Geld für ihre eigene Bildung.
Es gibt aber meiner Meinung nach eine Lösung. Man muss die Bildung privatisieren und das gestohlene Geld den Bürgern zurückgeben.
-
FrSan schrieb:
Es gibt aber meiner Meinung nach eine Lösung. Man muss die Bildung privatisieren und das gestohlene Geld den Bürgern zurückgeben.
Das hieße Bildung nur noch für Leute mit dicker Brieftasche. Keine Industrienation kann es sich heute noch leisten, nur einer Minderheit Bildung zukommen zu lassen. Deine Forderung ist blanker Unsinn.
Zum Thema: ich finde es richtig und hoffe sehr, dass sich durch die Streiks die Lage der Studenten verbessern wird.
-
Im Klartext: Für die Kinder der Eltern, die sich das leisten können.
-
Die Proteste sind ziemlich lächerlich und es zeigt sich das übliche Bild: Die Protestbewegung wird von den Berufsprotestierern übernommen. Deshalb hängen nun auch Plakate, auf denen ein Grundeinkommen gefordert wird, an der Uni. Was hat das bitte mit dem Studium zu tun? Oder warum lädt man Globalisierungsgegner zu Vorträgen ein? Und wenn ich schon höre, dass die Besetzer Frauenbeauftragte haben und Verhandlungsgremien nach einer Frauen- und Migrantenquote besetzen...
Und das Bildungsministerium kann die ganzen Proteste eh aussitzen. Mittlerweile interessiert es kaum noch die Presse und die Berufsprotestierer machen das ganze nur noch lächerlich.
Im Endeffekt leiden darunter also nur die Studenten: Vorlesungen fallen aus und die Uni verliert viel Geld. Und wofür das ganze? ... Damit ein paar Berufsprotestierer mal wieder ihre "F-u-c-k Globalization"-Poster aus dem Keller kramen können ...
-
Servus Rüdiger,
Du erzählst da einen ziemlichen Unsinn. Unter dem ganzen Mist leiden nicht nur
die Studenten. Was meinst Du denn, wer die Studiengebühren und die andere Abzocke
im Endeffekt bezahlt ?Du hörst Dich an wie so ein ein Depp von der Jungen Union, sorry. Popper, Mammi
fährt das Bubi mit dem Ferrari zur ersten BWLer-Vorlesung. Treffer
-
Die Tatsache, dass sich bei derartigen Demonstrationen andere Interessensvertreter einmischen, ist mir auch schon vor ein paar Jahren aufgefallen, als es auch schon Demonstrationen gegen Studiengebühren gab. Damals haben die Gewerkschaften bei diesen Demonstrationen mitgemischt und entsprechend war die Forderung nicht, dass keine Studiengebühren eingeführt werden sollen, sondern "Keine Einführung von Studiengebühren und ... und ... und ... und ... und ...". Soetwas macht derartige Demonstrationen IMHO völlig unglaubwürdig. Man kann nichtmal zu so einer Demonstration gehen und speziell für den zentralen Punkt demonstrieren, weil das immer gleich von anderen Interessensgruppen mitinstrumentalisiert wird. Wie rüdiger das schon sagt: Wenn ich gegen Studiengebühren bin, dann heißt das noch lange nicht, dass ich automatisch auch für ein bedingungsloses Grundeinkommen oder vielleicht für einen flächendeckenden Mindestlohn von 10€ oder so bin. Wenn man zu so einer Demonstration geht, kann man doch gar nicht ernstgenommen werden, weil es bei derart vielfältigen Forderungen klar ist, dass es letztendlich nur noch darum geht, überhaupt mal zu demonstrieren.
@rüdiger: Du studierst in Österreich. AFAIK haben dortige Streiks und Demonstrationen teilweise ganz andere Ziele als der Bildungsstreik in Deutschland. In Österreich ist zum Beispiel eins der Hauptprobleme, dass die dortigen Hochschulen von deutschen Studenten überschwemmt werden, so dass einheimische Studenten Probleme kriegen. Ich weiß deshalb nicht, ob es sinnvoll ist, die Studentenproteste in Deutschland und Österreich auf gleicher Ebene zu diskutieren: Sie haben unterschiedliche Ursprünge und Ziele.
-
Hallo
Gregor schrieb:
Hi. Die gesetzliche Grundlage des eigenen Studiums ist die Studienordnung, die zu Beginn des Studiums gilt. Wenn man dann als Student die Abkehr von den Regelungen in dieser Studienordnung fordert, dann hat das nunmal keine Auswirkungen mehr auf das eigenes Studium, sondern eben erst auf zukünftige Studienordnungen. ...
Wo ist denn das Problem? Fällt es dir wirklich so schwer, dass es Menschen gibt, die nicht nur für ihre eigenen Interessen demonstrieren, sondern eben auch bessere Bedingungen für die nächsten Studenten wollen? Ich halte die Proteste auch grundsätzlich für sinnlos, aber das Argument, dass das die jetztigen Studenten nicht mehr erreicht, rechen ich ihnen eher positiv an, weil sie damit eher über den Tellerrand der persönlichen Bedürfnisse hinausschauen.
Es bleibt halt das Problem, dass es keinen interessiert, wenn Studenten streiken und das es im Gegenteil sogar die Vorurteil über Studenten bestätigt. Davon abgesehen ist es eine Sauerei, wei man als Nichtprotestierender teilweise behandelt wird. Zumindest war das während meiner Studienzeit noch so.chrische
-
Wie bereits gesagt: Eine Diskussion zu diesem Thema ist sinnlos. Ihr könnt da eh nichts ändern.
Die Proteste zielen größtenteils darauf ab Aufmerksamkeit auf Probleme zu ziehen. Mich interessiert es in wie fern das klappt.
Ich bitte darum noch mal: Lasst die Meinung anders denkender stehen! Das verfälscht nur das Meinungsbild, da sich die Gegner zurückhalten und damit unterrepräsentiert werden.
-
Die Studenten die im Moment die Hörsäle besetzen haben ganz konkrete
Forderungen erarbeitet in der Zeit der Besetzung. Eigentlich sind alle
Punkte unterstützenswert und von Mindestlohn oder Globalisierung steht da auch
nichts!http://kitbrennt.unserebildung.de/wiki/Forderungskatalog
Unser Bildungssystem ist im Moment einfach eine Zumutung, dies sehen nicht
nur die paar Protestler so, auch viele Professoren. Die Uni ist ein Lebensraum
und keine Firma wo die Studenten "Kunden" sind!
-
Storm.Xapek.de schrieb:
Die Uni ist ein Lebensraum und keine Firma wo die Studenten "Kunden" sind!
Zur Zeit sind sie noch nichtmal Kunden, sondern mehr sowas wie Bittsteller. Ich unterstütze den Protest.
-
Den Grundgedanken des Protests unterstütze ich auch, auch wenn es nicht mich selbst betrifft. An unserer Uni ist es teils sehr krass in den Geisteswissenschaften. Da zahlen Studenten jedes Semester 500€ können aber nur 1-2 Kurse belegen, da dank Modulbedingungen und Auslosung(!) von Seminarplätzen einfach nichts für sie bei rum kommt. Die Kurse, wo Platz ist, können sie nicht belegen weil sie sich die nicht anrechnen lassen können, und die Kurse die sie brauchen um weiter machen zu können, werden mit rand() zugeteilt.
Und das ist ein Zustand, der einfach nicht sein kann.
Allerdings wurden die Proteste bei uns an der Uni auch wie beschrieben instrumentalisiert. Es wurde alles mit Sprühkreide vollgeschmiert, man sieht überall Anarchie zeichen, A.C.A.B und den ganzen üblichen Sermon. Demzufolge habe ich mir das Recht rausgenommen bei den Protesten dann einfach mal nicht da zu sein, weil ich diese Idiologie nicht unterstützen will. Oder ums deutlicher auszudrücken: Ich möchte nicht mit solchen Leuten zusammen gesehen werden.
-
Storm.Xapek.de schrieb:
Die Studenten die im Moment die Hörsäle besetzen haben ganz konkrete Forderungen erarbeitet in der Zeit der Besetzung. Eigentlich sind alle Punkte unterstützenswert und von Mindestlohn oder Globalisierung steht da auch nichts!
Das liest sich eigentlich recht moderat, ich stimme dir zu.
Was ich absolut nicht verstehe, ist diese Fiktion auf Bachelor-Master-Durchgängigkeit?
Ich hab in meinem Studium nach dem Vordiplom eigentlich keine analytischen Fähigkeiten mehr gelernt, sondern nur noch ziemlich spezielles Wissen, das ich vermutlich nie wieder brauchen werde und die Fähigkeit, 100-Seiten-Dokumente in LaTeX zu tippen. Ich sehe nicht, warum das jeder oder "die meisten" machen sollten. Bildung hat einfach recht wenig mit einem Studienabschluß oder der Studiendauer zu tun und wir verschwenden extrem viel Potential von Leuten, indem wir sie durch ein ellenlanges Studium schleifen.
Ansonsten scheinen mir das individuell halbwegs plausible Vorschläge zu sein, aber halt ein bißchen aus wünsch-dir-was. Es ist nicht einfach, adequate Ressourcenausstattung (Professoren, Wohnheime, Platz ...) zu garantieren und gleichzeitig zu fordern, dass jeder letztlich für alles zugelassen wird, bei gleichzeitiger Maximierung der individuellen Wahlmöglichkeiten. Irgendwie muß man die beliebig große Nachfrage halt limitieren, also Studienzeiten verkürzen, weniger Leute studieren lassen, Lehrpläne straffen oder für die zusätzliche Kapazität bezahlen ...
Witzig finde ich übrigens, daß es irgendwer geschafft hat, den steinalten neoliberalen Vorschlag von Bildungsgutscheinen in dem Forderungskatalog unterzubringen.
-
FrSan schrieb:
Sie zahlen nichts für ihr Studium.
Du bist disqualifiziert!
gruss
v R
-
Storm.Xapek.de schrieb:
Die Studenten die im Moment die Hörsäle besetzen haben ganz konkrete
Forderungen erarbeitet in der Zeit der Besetzung. Eigentlich sind alle
Punkte unterstützenswert und von Mindestlohn oder Globalisierung steht da auch
nichts!http://kitbrennt.unserebildung.de/wiki/Forderungskatalog
Unser Bildungssystem ist im Moment einfach eine Zumutung, dies sehen nicht
nur die paar Protestler so, auch viele Professoren. Die Uni ist ein Lebensraum
und keine Firma wo die Studenten "Kunden" sind!Die meisten Forderungen finde ich ja absolut berechtigt. Mir geht es ja nicht darum, dass die Forderungen falsch sind, sondern darum, dass die Protestbewegung von den Berufsprotestierern übernommen wird und die Proteste in einer Form abgehalten werden, die das Bildungsministerium einfach ignorieren kann und dann zu Lasten der Uni und der Studenten gehen.
Ich beziehe mich übrigens vorallem auf die Proteste in Österreich. zB hängt an der Akademie für angewandte Kunst folgendes Poster: http://www.flickr.com/photos/unibrennt/4134544255/
@Gregor:
Offiziell geht es zumindest nicht um die Deutschen. Habe gehört, dass einige der Organisatoren sogar Deutsche sind. Das Thema ist natürlich indirekt schon vorhanden und es ist natürlich einfach die Deutschen Studenten zu Beschuldigen. Österreich fordert ja sogar Ausgleichszahlungen von Deutschland. Das wird natürlich alles ein bisschen populistisch aufgespielt. Aber dabei geht es natürlich vorallem um die üblichen Studiengänge: (Tier-)Medizin, Psychologie, Publizistik, Medienbla etc.
-
otze schrieb:
Den Grundgedanken des Protests unterstütze ich auch, auch wenn es nicht mich selbst betrifft. An unserer Uni ist es teils sehr krass in den Geisteswissenschaften. Da zahlen Studenten jedes Semester 500€ können aber nur 1-2 Kurse belegen, da dank Modulbedingungen und Auslosung(!) von Seminarplätzen einfach nichts für sie bei rum kommt. Die Kurse, wo Platz ist, können sie nicht belegen weil sie sich die nicht anrechnen lassen können, und die Kurse die sie brauchen um weiter machen zu können, werden mit rand() zugeteilt.
Und das ist ein Zustand, der einfach nicht sein kann.
Ok, das sehe ich auch so. Wenn jemand einen Studienplatz kriegt und jedes Semester Studiengebühren und Semesterbeiträge zahlt, dann steht demjenigen aus meiner Sicht auch zu, das Studium entsprechend der Studienordnung durchzuziehen (Gibt es wegen derartigen Situationen eigentlich Klagen vor Gericht?). Wenn das nicht so ist, dann muss an diesem Zustand etwas gemacht werden. Letztendlich ist das ein Geldproblem, das sehe ich auch. Aber so lange die Uni nicht genügend Geld hat, um entsprechende Studienbedingungen für die gegebene Anzahl an Studenten zu schaffen, ist die Lösung doch offensichtlich: Die Uni muss härtere Zulassungsbeschränkungen in den betroffenen Fächern einführen, damit es nur noch so viele Studenten gibt, wie sinnvoll an dem entsprechenden Fachbereich studieren können.
Ich muss zudem sagen, dass ich derart schlechte Studienbedingungen nicht kennengelernt habe. Das scheint sehr fächerspezifisch zu sein, also wirklich ein Problem bestimmter Fachbereiche. Und es gibt ja auch eine ganze Menge Fachbereiche, die dann entsprechende Konsequenzen ziehen und hohe Zulassungshürden einführen. NCs von 1,1 und ähnliches. Ich frage mich, warum das in den von Dir erwähnten Geisteswissenschaften nicht gemacht wird. Letztendlich ist das doch ein Betrug am Studenten. Wenn jemand einen Studienplatz bekommt, dann muss er mit diesem Studienplatz auch vernünftig studieren können. Dass starke Zulassungsbeschränkungen auch nicht wünschenswert sind, ist ein ganz anderes Thema, das ich allerdings auch nachvollziehen kann. Aber die Studienbedingungen für eingeschriebene Studenten sehe ich als relevanter an.
chrische5 schrieb:
Hallo
Gregor schrieb:
Hi. Die gesetzliche Grundlage des eigenen Studiums ist die Studienordnung, die zu Beginn des Studiums gilt. Wenn man dann als Student die Abkehr von den Regelungen in dieser Studienordnung fordert, dann hat das nunmal keine Auswirkungen mehr auf das eigenes Studium, sondern eben erst auf zukünftige Studienordnungen. ...
Wo ist denn das Problem? Fällt es dir wirklich so schwer, dass es Menschen gibt, die nicht nur für ihre eigenen Interessen demonstrieren, sondern eben auch bessere Bedingungen für die nächsten Studenten wollen? Ich halte die Proteste auch grundsätzlich für sinnlos, aber das Argument, dass das die jetztigen Studenten nicht mehr erreicht, rechen ich ihnen eher positiv an, weil sie damit eher über den Tellerrand der persönlichen Bedürfnisse hinausschauen.
Hi chrische5: Das war nur eine Antwort auf scrub's Beitrag, der das mit den Auswirkungen auf die jetzigen Studenten eben anders sieht. Natürlich kann man es positiv sehen, wenn sich Leute für etwas einsetzen, das nichts mit ihnen zu tun hat. Aber gerade wenn es um Studienbedingungen geht, finde ich es schon merkwürdig, wenn dann nicht diejenigen, die wirklich davon betroffen sind, auch massiv protestieren. Warum gibt es keine groß angelegten Proteste von zukünftigen Studenten und deren Eltern? Ich meine, das ist ja keine Gruppe an Menschen, die ein echtes Problem damit hätte, auf sich aufmerksam zu machen. Die sind nicht zu schwach oder ähnliches, um auch selbst für sich zu kämpfen. Insofern muss man eigentlich davon ausgehen, dass das Thema die Betroffenen gar nicht interessiert. Die sehen da kein ernsthaftes Problem, gegen das man unbedingt etwas unternehmen muss. Und wenn das Problem wirklich als ernsthaft eingestuft werden muss: Warum gehen die jetzt protestierenden Studenten nicht an die Schulen, um dort über die Situation aufzuklären. Ich meine, Proteste in der jetzigen Form werden von vielen als Marotte von irgendwelchen Studenten angesehen. Ich glaube, die Allgemeinheit nimmt zwar wahr, dass dort Proteste stattfinden und hört auch, wofür demonstriert wird, aber es entsteht trotzdem kein Problembewusstsein. Das Problem ist abstrakt und auf kurze Beiträge in Nachrichtensendungen reduziert. Das reicht wohl nicht, um über die Situation aufzuklären.
@Beobachter: Sorry, dass ich mich auch zum Inhalt der Proteste äußere. Vermutlich wird es schwer werden, entsprechende Diskussionen aus dem Thread hier rauszuhalten. Es ist einfach zu verführerisch, auch etwas zum Inhalt zu sagen. Wenn Du ein einfaches Meinungsbild haben möchtest, dann versuch doch mal die Optionen, die Dich interessieren, auf wenige alternative Aussagen zu beschränken und starte eine Umfrage, in der man konkrete Wahlmöglichkeiten hat.
-
Stimme rüdiger im Wesentlichen zu. Ich habe mir die Aktionen an der TU Berlin angeschaut. Ich wuerde den Grossteil des Kerns dort allerdings weniger als "Berufsprotestierer" beschreiben, sondern mehr als Anarcho/-Penner. Dh. einigen von denen traue ich durchaus zu, die Besetzung des Audimax vor allem auch des relativ komfortablen Obdachs wegen mitgemacht zu haben.
Ansonsten kann ich auch die massive Einflussnahme anderer Interessengruppen bestaetigen. Es wirkt schon allein in den Versammlungen ueberhaupt nicht foerderlich, wenn irgendwelche Pseudo-Alt-68ern immer wieder versuchen, utopischen Systemdiskussionen vom Zaun zu brechen oder auf andere Weise ueberall ihre fragwuerdige politische Meinung zur Schau stellen. zB. in Form von riesigen sinnfreien Plakaten wie ("lernt und lebt radikal" - rote Schrift auf schwarzem Grund, Sternchen als i-Punkt) oder sonstigen Schmierereien. Unsere Uni-CDU-Lobby lehnt dagegen jegliche studentische politische Initiative einfach mal grundsaetzlich ab und beschraenkt sich dann auf einzelne poebelige Stoeraktionen bei den Protestlern. Zwar auch wenig hilfreich, aber wenigstens schnell wieder vorbei.Trotz allem halte ich die Proteste im Prinzip fuer gerechtfertigt. Auch an der TU sind die Studienbedingungen deutlich verbesserungswuerdig und es ist wichtig, dass auch weiter immer wieder darauf aufmerksam gemacht wird.
Allerdings glaube ich nicht, dass diese von fast schon linksextremen Interessengruppen durchsetzten Proteste am Ende des Tages wirklich irgendwas verbessern werden.
-
scrub schrieb:
Es überrascht mich keineswegs, daß ein Egoist wie du es nicht nachvollziehen kann, wenn man sich mit etwas beschäftigt, was einen selbst nicht direkt betrifft.
Ist auch nicht ungewoehnlich. Vor allem bei Einzelkindern sehr verbreitet. Die mussten ja noch nie an jemand anders denken als an sich. Wie soll man dann sowas nachvollziehen koennen?
-
Apollon schrieb:
scrub schrieb:
Es überrascht mich keineswegs, daß ein Egoist wie du es nicht nachvollziehen kann, wenn man sich mit etwas beschäftigt, was einen selbst nicht direkt betrifft.
Ist auch nicht ungewoehnlich. Vor allem bei Einzelkindern sehr verbreitet. Die mussten ja noch nie an jemand anders denken als an sich. Wie soll man dann sowas nachvollziehen koennen?
Ich sehe an Gregors Meinung nichts wirklich egoistisches. Persönlich zu werden in ner Diskussion die man absichtlich [siehe Erstpost in diesem Thread] objektiv halten möchte ist nicht wirklich hilfreich für die Meinungsbildung anderer.
Er hinterfrägt doch nur, wieso so wenige (wenn überhaupt) Eltern bzw. zukünftige Studenten (16-20 Jährige Schüler) protestieren. Stattdessen besetzen Studenten, von denen höchstwahrscheinlich ein Großteil noch keinen konkreten Familienplan hat (und die anscheinend laut Postings hier auch noch meist in der Unterzahl sind) die Vorlesungen von Studenten, die mit den Protesten nix zu tun haben wollen und behindern somit deren Studium. Um halt ihre Meinung breitzutreten und allen zu zeigen, wie alternativ und erhaben sie doch sind. Oder so ähnlich.
Natürlich gibts in dem Bereich 'n Haufen Probleme, aber so ne "aggressive" Herangehensweise ist imho vollkommen fehl am Platz.