Wo sind die Medien?



  • Ich muss zugeben, dass ich die traditionellen Medien nur so am Rande verfolge, aber ich kenne im Bekanntenkreis genug, die das für mich machen.

    Sollte es nicht Aufgabe der Medien sein, die Bevölkerung zu informieren? Wenn ich mir das Wissen meiner Mitmenschen über die Vorratsdatenspeicherung, den Lissabon-Vertrag und das SWIFT-Abkommen so ansehe, scheint da aber was nicht zu funktionieren.

    Wenn darüber berichtet wird, dann nur am Rande in den Schnellnachrichten oder in zielgruppenorientierten Sendungen im Nachtprogramm. In den regionalen Tageszeitungen auch eher weniger (wie es in den überregionalen aussieht, weiß ich nicht).

    Gerade auch die ÖR, die ja eine besondere Nähe zu den Parteien zu haben scheinen, enttäuschen dahingehend.

    Wie ist eure Erfahrung? Wenn ich mich so umhöre, dann will zwar jeder was davon gehört haben, aber welche Auswirkungen derartige Beschlüsse auf den einzelnen haben, weiß keiner so recht zu beantworten



  • zwutz schrieb:

    Wenn ich mich so umhöre, dann will zwar jeder was davon gehört haben, aber welche Auswirkungen derartige Beschlüsse auf den einzelnen haben, weiß keiner so recht zu beantworten

    Deswegen, weil dafür die Medienberichte (ich rede nicht von aufklärenden Berichten) nicht ausreichen. Zum wirklichen Verständnis muss jeder selbst überlegen, und das muss erstmal gelernt sein. Die Medien verwirren die meisten Leute, weil es so viele Informationsströme gibt, sodass man der einen Quelle aufs Wort glaubt und der anderen nicht. Ohne grundlegende Fakten über den Aufbau eines Themas kann man so ziemlich alles schmackhaft und überzeugend gestalten.

    Gruß



  • Irgendwie schön dein Beitrag! Wenn dir etwas nicht passt oder etwas anderes haben möchtest, dann realisiere doch einfach so etwas wie 'zwutz media international' mit Print-Medien, TV-Medien, und Online-Medien. Alles in verschiedenen Sprachen und auf die Minute aktuell, genauestens recherchiert und natürlich auch sorgfältig auf noch nicht bekannte Auswirkungen analysiert. Vielleicht wären auch Handy-Mitteilungen (z.B. per SMS) oder Unterbrechungen im Autoradio (wie beim Verkehrsfunk) interessant? Also etwa so: "zwutz meldet: morgen hast du weniger Geld, weil ... beschlossen worden ist". :p



  • zwutz schrieb:

    Sollte es nicht Aufgabe der Medien sein, die Bevölkerung zu informieren?

    Ich würde sagen nein. Jeder kann selbst entscheiden, was er berichten möchte und was nicht. Angebot und Nachfrage, regeln dann den Rest. Das Problem ist nur, dass das in Deutschland nicht möglich ist. Der Staat mischt sich sehr stark in die Medien ein.

    zwutz schrieb:

    Gerade auch die ÖR, die ja eine besondere Nähe zu den Parteien zu haben scheinen, enttäuschen dahingehend.

    Deswegen sind sie doch so schlecht. Glaubst Du wirklich der Staat sagt einem die Wahrheit?



  • Medien haben 2 Prioritäten.
    Die eine ist Propaganda, die andere ist Gewinn.

    Die Medien berichten nur, was dem korrupten Staat passt.



  • Der Lissabon-Vertrag und das SWIFT-Abkommen wurden in den Tagesthemen oder im Heutejounal schon recht ausführlich behandelt ( beim Lissabon-Vertrag liegt das ein paar Monate zurück), nur ist eine Fernsehsendung dafür zu kurz. Um sich wirklich sachlich zu informieren, müßte man die Verträge selbst lesen und internationales Recht studieren. Meist sind diese Verträge dermaßen verklausuliert formuliert, daß kein Normalsterblicher sie versteht. Abgesehen davon gibt/gabe es in fast allen überregionalen Zeitungen Artikel darüber, natürlich tendenziell, je nach politischer Ausrichtung des Blattes.

    Die Medien berichten nur, was dem korrupten Staat passt.

    Das halte ich für ziemlich daneben: Die Medien achten penibel darauf, daß ihnen der Staat nicht hineinpfuscht. Erinnere Dich mal an die Spiegel-Affäre von F. J. Strauß, oder an das Gebühren-Verfahren der ÖR-Sender gegen die Rundfunkgebühren von 2007. Die einzige Möglichkeit einer gewissen politischen Einflußnahme besteht im Rundfunkrat, der sich aus Deligierten der Parteien zusammensetzt.



  • Elektronix schrieb:

    Die Medien berichten nur, was dem korrupten Staat passt.

    Das halte ich für ziemlich daneben: Die Medien achten penibel darauf, daß ihnen der Staat nicht hineinpfuscht. Erinnere Dich mal an die Spiegel-Affäre von F. J. Strauß, oder an das Gebühren-Verfahren der ÖR-Sender gegen die Rundfunkgebühren von 2007. Die einzige Möglichkeit einer gewissen politischen Einflußnahme besteht im Rundfunkrat, der sich aus Deligierten der Parteien zusammensetzt.

    Ganz Deiner Meinung! Es ist sogar so, dass die ÖRs ausführlicher und fundierter unterrichten als der Privatschundfunk. Die Parteien wurden eher aus den Medien gedrängt, um so unangenehmer, dass da ein Vertrag beim ZDF auf Betreiben des Hessen- Hetzers Rolli Koch überraschenderweise nicht verlängert wurde ...

    Insgesamt haben sich die Möglichkeiten schon verbessert, sich zu informieren, aber die meisten können und wollen nicht viel Zeit auf Meinungsbildung verwenden, da bleibt es oft bei RTL Aktuell oder der Lispelbulimistin von Proll7.

    Früher gab es nur den Parteienfunk von ARD und ZDF und die Bild bzw. echte Zeitungen und den Spiegel unter ständigem Kommunismusverdacht, ich glaube nicht, dass ich mir das echt zurückwünschen würde.


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