Wort-Erfindungen von Professoren?



  • SideWinder schrieb:

    Ärgern euch solche Dinge auch? Wenn ihr ein Stichwort auf einer Folie nachschlagen wollt und sowohl die Volltextsuche eurer Bibliothek als auch diverse Suchmaschinen liefern allesamt 0 Treffer bzw. den Foliensatz?

    Bspw. lerne ich gerade den Unterschied zwischen Stair- und Fork-Kontrolle in Softwaresystemen. Sagt das jemandem etwas?

    Klassiker an der TU Wien ist natürlich die "Signanz"

    MfG SideWinder

    Das habe ich auch immer geliebt. Früher, als Professor Schauer noch zugegen war (den kennst du vielleicht auch noch...) haben wir uns immer daran erfreut, dass manchmal ausschliesslich wieder seine Folien auftauchten, wenn man nach etwas gesucht hat. Und das war ja noch okay, aber auch er hatte irgend so ein Wort erfunden, welches nur er benutzte. Und er benutzte es seit Jahren (oder Jahrzehnten) 🤡 👍

    Ich wette, dass dies bei den Dozenten an der TU Wien so eine Mode ist^^



  • Walli schrieb:

    So lange Du nicht Prof84 als Dozenten hast, kann es ja kaum so wild sein.

    😃 😃 😃
    http://de.wikipedia.org/wiki/Begriff_(Philosophie)
    http://en.wikipedia.org/wiki/Concept



  • Prof84 schrieb:

    Walli schrieb:

    So lange Du nicht Prof84 als Dozenten hast, kann es ja kaum so wild sein.

    😃 😃 😃
    http://de.wikipedia.org/wiki/Begriff_(Philosophie)
    http://en.wikipedia.org/wiki/Concept

    Ahh diese Schmerzen 😞



  • Selbst wörter erfinden macht aber spaß 🙂



  • /rant/ schrieb:

    Ahh diese Schmerzen 😞

    ... der einzige wahre Weg zur 36. Kammer des Techfu! :xmas2:



  • Prof84 schrieb:

    Techfu!

    Dummfu



  • Indiskutabilens



  • 🕶 Habe gerade zwei neue Worte gelernt: Techfu und Dummfu.
    ➡ Wofür steht nun 'fu'? Mir fällt spontan nur ein: 'furz' oder 'falsch unterrichtet'



  • berniebutt schrieb:

    Wofür steht nun 'fu'? Mir fällt spontan nur ein: 'furz' oder 'falsch unterrichtet'

    "Fu" kann für verschiedene Dinge stehen, zum Beispiel Shaq Fu, U2 Fu oder Robin Williams Fu.



  • Neuwortfindungen sind - besonders im Deutschen - doch normal.

    'fu' : http://catb.org/jargon/html/F/suffix-fu.html



  • berniebutt schrieb:

    🕶 Habe gerade zwei neue Worte gelernt: Techfu und Dummfu.
    ➡ Wofür steht nun 'fu'? Mir fällt spontan nur ein: 'furz' oder 'falsch unterrichtet'

    zum Verständnis des Insider-Witzes:
    http://de.wikipedia.org/wiki/Die_36_Kammern_der_Shaolin
    http://www.youtube.com/watch?v=cJ1XgxooqEg&feature=related



  • Prof84 schrieb:

    berniebutt schrieb:

    🕶 Habe gerade zwei neue Worte gelernt: Techfu und Dummfu.
    ➡ Wofür steht nun 'fu'? Mir fällt spontan nur ein: 'furz' oder 'falsch unterrichtet'

    zum Verständnis des Insider-Witzes:
    http://de.wikipedia.org/wiki/Die_36_Kammern_der_Shaolin
    http://www.youtube.com/watch?v=cJ1XgxooqEg&feature=related

    Nein, der Witz dran war "Prof84 deutet an, er habe Ahnung von Tech".



  • volkard schrieb:

    Nein, der Witz dran war "Prof84 deutet an, er habe Ahnung von Tech".

    War das denn überhaupt ein Witz?
    Ich mag keine Drei-Lach-Witze, die erst erzählt, dann erklärt, und erst im 3. Anlauf verstanden werden.
    Vielleicht hat 'Prof84' keine Ahnung von Tech, aber er weiss immerhin was 'fu' ist. Das ist doch auch schon was!
    Die ursprüngliche Frage dieses threads könnte somit beantwortet sein, denke ich.



  • Vielleicht habe ich aber auch mehr Ahnung von Tech als das halbe Forum zusammen ... 😃

    Das Volkard an meinen Hintereifen kaut ist schonmal ein guter Indikator dafür. 🕶



  • Berniebutt, beim nächsten mal verstehst Du's vielleicht schon beim ersten. Das nennt man dann "Lernen", das ist so eine altmodische Sache noch von früher.



  • peterchen schrieb:

    Neuwortfindungen sind - besonders im Deutschen - doch normal.

    'fu' : http://catb.org/jargon/html/F/suffix-fu.html

    Neuwortfindungen sind normal. Ja.
    Aber ich bezweifle, daß es davon im Deutschen mehr gibt als woanders.
    Außer natürlich aus dem rein technischen Grund, daß durch die Zusammenschreibung zusammengesetzter Begriffe ein zusammengesetzter Begriff auch gerne mal ein neues Wort ist, also wo der Ami "new word" schreibt, kann der Deutsche neben "neues Wort" auch "Neuwort" schreiben und hat gleich ein Neuwort. Die sind ja auch kein Problem. Aber was ist Cauchysierung? Ich denke zuerst an Gödelisierung. Was ist eine Zonentaxonomie?

    SideWinder schrieb:

    Bspw. lerne ich gerade den Unterschied zwischen Stair- und Fork-Kontrolle in Softwaresystemen. Sagt das jemandem etwas?

    Zuerstmal klingt es wie eine schlechte Übersetzung von "stair control", was dann aber "Stairsteuerung" und nicht -Kontrolle heißen müßte.
    Aber nee, das sagt mir gar nichts.
    Mit google komme ich zu http://www.stevenblack.com/HooksAndAnchorsDesignPattern.html



  • Prof84 schrieb:

    ... Hintereifen ...

    WAS IST DENN DAS SCHON WIEDER FÜR EIN NEUES WORT? So heissen gewöhnlich Orte oder Ortsteile wie Hinterzarten. Dachte ich bis heute so.
    @peterchen: Ich bin ja bereit zu lernen, aber bitte nicht jeden 'Dödelkram' (dieses Wort gibt es wirklich, jedenfalls in Norddeutschland)
    Zurück zum Thema: Professoren haben manchmal ihre ganz spezifischen Eigenarten in der Wortwahl und legen darauf Wert, da es wissenschaftlich sein
    soll oder zumindest so klingen muss. Lassen wir ihnen doch diesen Spass!



  • @volkard: ja, das mein ich 🙂 Trifft natürlich auch für andere Sprachen zu - Eskimoschnee.

    Das Wort sollte sich natürlich aus dem gegebenen Kontext erklären. Wenn nicht, ist das natürlich doof, aber kontextfreies Nachschlagen von Worten auch nicht so die Lösung.

    @bernie: Bezog sich auf das 'fu', nicht deine Cauchysierung.
    Das "wissenschaftlich klingen" hat auch - begrenzt - seinen Sinn. Im Allgemeinwortschatz haben die meisten Begriffe kontextabhängig verschiedene oder zumindest aufgeweichte Bedeutungen, während ein fachspezifischer Wortschatz immer möglichst präzise und Verwechslungsfrei aber dennoch kompakt ist. Das ist ein Grund, warum z.B. Juristendeutsch so verkackt bescheuert sein muß.

    Ein anderer Aspekt ist die Analyse und Modellierung von Sprache. Für Deinen Prof ist "Cauchysierung" möglicherweise der naheliegendste Formulierung für (was weiß ich, z.B.) "Überführung des Problems in den Formalismus eines Cauchy-Problems". Für einen analytisch denkenden Menschen ist das "Spielen" mit Sprache nicht unbedingt Egomanie.

    Aber sorry, do wolltest Dich doch eigentlich nur aufregen, oder? 😉
    Blöde komische Worte, ey!



  • peterchen schrieb:

    Das Wort sollte sich natürlich aus dem gegebenen Kontext erklären. Wenn nicht, ist das natürlich doof, aber kontextfreies Nachschlagen von Worten auch nicht so die Lösung.

    @bernie: Bezog sich auf das 'fu', nicht deine Cauchysierung.
    Das "wissenschaftlich klingen" hat auch - begrenzt - seinen Sinn. Im Allgemeinwortschatz haben die meisten Begriffe kontextabhängig verschiedene oder zumindest aufgeweichte Bedeutungen, während ein fachspezifischer Wortschatz immer möglichst präzise und Verwechslungsfrei aber dennoch kompakt ist. Das ist ein Grund, warum z.B. Juristendeutsch so verkackt bescheuert sein muß.

    Ein anderer Aspekt ist die Analyse und Modellierung von Sprache. Für Deinen Prof ist "Cauchysierung" möglicherweise der naheliegendste Formulierung für (was weiß ich, z.B.) "Überführung des Problems in den Formalismus eines Cauchy-Problems". Für einen analytisch denkenden Menschen ist das "Spielen" mit Sprache nicht unbedingt Egomanie.

    Aber sorry, do wolltest Dich doch eigentlich nur aufregen, oder? 😉
    Blöde komische Worte, ey!

    Deine Erklärungen klingen richtig geleehrt. Im Sinne der Fragestellung stimmt das allles aber nur bedingt. Die vermeintlich mehrdeutige Umgangssprache ist jedoch oft genauso präzise oder sogar deutlicher als so manche Fachsprache! Ich nenne mal ein selbst erlebtes Beispiel: In Spanien habe ich einmal ein Mittel gegen Durchfall haben wollen. In der Apotheke verstanden die aber nicht den medizinisch korrekten Fachbegriff. Also habe ich 'caca liquida' = 'flüssige Kacke' gesagt und wurde sofort verstanden. Was lernt uns das? Der Fragesteller hat recht mit seiner unterschwelligen Kritik an manchen professoreneigenen Wortschöpfungen! 😋



  • Ich hoffe, es ist nicht unverständlich 🙂

    Ich sag' ja nicht, daß eine Fachsprache unbedingt präziser ist, nur weil sie mit eigenen Worten daherkommt - auhc die umwerfendsten Wortschöpfungen bekommen ihre Präzision nur aus dem Kontext.

    Was ich meine in einem Beispiel: Für einen COM-Programmierer ist "out, retval" hochspezifishc definiert. Über das "seltsame" Wort "retval" wird der entsprechende Kontext ausgewählt, dadurch bekommt das Allerweltswort "out" eine hochspezifische Bedeutung ("Der Wert ist ein Rückgabewert, der Aufrufer stellt das Puffer über einen Zeiger bereit, der vom Aufrufer übergebene Wert wird dabei ignoriert, eventuell notwendige Allokationen werden vonn der aufgerufenen Funktion durchgeführt und vom Aufrufer freigegeben ...") - das klappt "aus der Kalten" aber eben nur durch Jargon.

    Ob Dein/sein Prof das so verwendet oder nur Cargo-Cult-mäßig nachahmt, kann ich von hier aus und als Fachfremder natürlich nicht beurteilen.

    "caca liquida" gefällt mir - nicht der Zustand, sondern die Bezeichnung 😉


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