Wissenschaftliche Umfragen und Persönlichkeitsrechte?



  • Moin Leute,

    Nehmen wir mal an: Wir haben eine Personengruppe, die wegen eines Themas X sehr interessant für die Wissenschaft ist. Nun sagen aber die Leute der Gruppe: "Nö, wir wollen keine Umfragen zu diesem Thema beantworten". Darf dann ein Wissenschaftler, der sich mit Thema X beschäftigt, vorgeben, eine Umfrage zu einem angrenzenden Thema Y zu machen, diese Umfrage dann aber so gestalten, dass die Antworten direkt Aufschluss auf X zulassen, und die so gewonnen Daten für seine Arbeit verwenden?

    Eigentlich hat ja die Personengruppe explizit gesagt, dass sie der Verwendung ihrer Daten widerspricht. Das BDSG ist etwas kompliziert vor allem was wissenschaftliche Themen angeht, aber ich hoffe mal, dass jemand von euch genaueres weiß.

    Grüße,
    Otze



  • Von rechtlichen Fragen mal abgesehen: Ethisch ists IMO absolut nicht okay.



  • Wer an einer Umfrage zum Thema Y teilnimmt muss sich bewusst sein dass aus seinen Antworten durchaus noch weitere Iformationen gewonnen werden können. Wer damit Informationen verrät, die er nicht verraten will, ist selber schuld.



  • pumuckl schrieb:

    Wer an einer Umfrage zum Thema Y teilnimmt muss sich bewusst sein dass aus seinen Antworten durchaus noch weitere Iformationen gewonnen werden können. Wer damit Informationen verrät, die er nicht verraten will, ist selber schuld.

    Sehe ich auch so.

    EDIT:
    Da kommen mir gerade die unzählige "Studien" in den Sinn, wo anhand deiner Schuhgrösse z.B deine Treue in einer Beziehung geschlossen wird.. 🙄



  • otze schrieb:

    Darf dann ein Wissenschaftler, der sich mit Thema X beschäftigt, vorgeben, eine Umfrage zu einem angrenzenden Thema Y zu machen, diese Umfrage dann aber so gestalten, dass die Antworten direkt Aufschluss auf X zulassen, und die so gewonnen Daten für seine Arbeit verwenden?

    doof ist nur, dass schlussfolgerungen von thema Y auf X immer etwas unsicher sind. das kann die publikation zweifelhaft machen oder ganz entwerten. ich denke, wer's ernst meint, wird immer gezielt fragen zu thema X stellen (ausser es soll 'ne psychologische arbeit werden). ausserdem kann das ganze ja immer noch anonym stattfinden.
    btw, was hat das mit programmieren zu tun?
    🙂



  • @fricky frag ich mich auch. sollte eigentlich in NADRW. kann das jemand verschieben? Vielen Danke!



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  • pumuckl schrieb:

    Wer an einer Umfrage zum Thema Y teilnimmt muss sich bewusst sein dass aus seinen Antworten durchaus noch weitere Iformationen gewonnen werden können. Wer damit Informationen verrät, die er nicht verraten will, ist selber schuld.

    Klingt nach "wer zu bloed ist, hats nicht anders verdient". Das find ich keine "nette" Einstellung. Angenommen jemand stellt mir eine sehr persoenliche Frage stellt und ich ihm sage, dass ich sie nicht beantworten will. Nun kann der Fragesteller das akzeptieren oder versuchen "hintenrum" doch an die Antwort zu kommen, indem er mir hinterlistige Fragen zu verwandten Themen stellt, bis ich mich verplappere. Dann ich bin zwar selbst Schuld, nichts desto trotz haette der Unbekannte meinen Wunsch nach Privatsphaere IMO respektieren muessen, anstatt auszunutzen dass er "schlauer" ist als ich um mich zum Gestaendnis zu zwingen.

    just my 2 cents



  • Das Recht auf informationelle Selbstbestimmung beinhaltet IMHO zu wissen wer, was, wieviel und wozu (über Dich) weiß.
    Wenn Du jmd. mittels einer Falschaussage zur Preisgabe persönlicher Informationen verleitest, widerspricht es dem fettgedruckten Punkt.
    Dagegen wird es sicherlich/hoffentlich ein Gesetz geben. ("Vorspiegelung falscher Tatsachen" o.ä.)


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