Worum handelt es sich bei einer "Scherbennacht"?
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Kann auch im Internet keine guten Informationen finden, das Wort scheint aber auch hier manchmal vorzukommen (im Duden allerdings nicht)...habe es soeben in einem Buch gelesen und es entpuppte sich als wichtig zu wissen worum es sich hier für das Paar handelte.
Nacht des Streites
Nacht der Versöhnung
...ganz was anderesBitte keine Mutmaßungen anstellen, das schaffe ich selbst auch noch
MfG SideWinder
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Ich kenne nur den norddeutschen "Polterabend" an dem man vor einer Hochzeit allerlei Porzellan zerschrottet auf das einem die Scherben Glück bringen. Während der Prozedur ist der zukünftige Bräutigam in der Regel mit Scherben wegfegen beschäftigt, während der Rest gröhlend und saufend um ihn herumsteht und noch mehr altes Geschirr zu Bruch gehen lässt.
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Diese Nacht wird von einem Liebespaar verbracht, alleine bzw. evtl. auch getrennt, jedenfalls ohne Dritte. Das wird es also leider nicht sein.
PS: Evtl. handelt es sich um einen schweizer Begriff, da das Buch von einem schweizer Autor verfasst wurde.
MfG SideWinder
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Das Wort wird eher selten verwendet, aber alles, was ich bisher gefunden hab, hat einen negativen Eindruck hinterlassen. Von daher würde ich eine "Nacht der Versöhnung" eher nicht als Scherbennacht bezeichnen
Es wird bei Mutmaßungen bleiben müssen, da es augenscheinlich kein feststehender Begriff sondern eher eine bildhafte Umschreibung ist. Der Begriff findet sich oft im Zusammenhang mit Krawallen und eben Streit.
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scherbennacht würde ich im "deutschen" als kristallnacht interpretieren. eventuell ist bei den schweizern die scherbennacht auch einfach die kristallnacht?
edit: wenn ich mich an geschichte in der schule noch recht erinnere wurde kristallnacht auch ab und an mal als scherbennacht bezeichnet (keine garantie)mir persönlich sagt der begriff "scherbennacht" zuminderst nichts, ausser das was er eben aussagt. eine nacht mit vielen scherben (in der viel zu bruch geht)
ein polterabend kommt mir da weniger in den sinn.
per google findet man auch eher (wie ein vorposter bereits erwähnt) negative erwähnungen wie zb "hamburg droht erneuete scherbennacht"
u.a scheint scherbennacht auch eine buchautorin zu sein.
das passt aber alles nicht so sehr zu dem von dir erwähnten liebespaar
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eMpTy schrieb:
edit: wenn ich mich an geschichte in der schule noch recht erinnere wurde kristallnacht auch ab und an mal als scherbennacht bezeichnet (keine garantie)
ja das müsste stimmen.
Wie heist denn das Buch? Stiller?
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Ich würde sagen das ist der Zeitpunkt des streites wenn danach, durch den streit, alles zu brüche ging.
Dann sitzt man vor dem Trümmern des sein, Scherben der Beziehung.
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Hatte kein Bock mir alles durchzulesen, aber soweit ich weiß ist die "Scherbennacht" auch als "Reichskristallnacht" bekannt. War glaube ich damals in der Hitlerzeit geläufig und man meinte damit eine bestimmte Nacht, an denen Moscheen putt putt macht worden sind...
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Kóyaánasqatsi schrieb:
Hatte kein Bock mir alles durchzulesen, aber soweit ich weiß ist die "Scherbennacht" auch als "Reichskristallnacht" bekannt. War glaube ich damals in der Hitlerzeit geläufig und man meinte damit eine bestimmte Nacht, an denen Moscheen putt putt macht worden sind...
lol..
Reichspogromnacht - glaube dann meinst du wohl eher synagogen ^^
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PRIEST schrieb:
eMpTy schrieb:
edit: wenn ich mich an geschichte in der schule noch recht erinnere wurde kristallnacht auch ab und an mal als scherbennacht bezeichnet (keine garantie)
ja das müsste stimmen.
Wie heist denn das Buch? Stiller?
Ja, das Buch heißt Stiller...nicht schlecht Herr Specht...
Aber das wär ja vollkommen ohne Zusammenhang an der Stelle?!
MfG SideWinder
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PRIEST schrieb:
Reichspogromnacht - glaube dann meinst du wohl eher synagogen ^^
Lass mich, ich kenne nichtmal den Unterschied lol.
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@SideWinder: hm.. dann weiß ich aber grad nicht, wieso das wort wichtig sein soll?
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Kóyaánasqatsi schrieb:
Hatte kein Bock mir alles durchzulesen, aber soweit ich weiß ist die "Scherbennacht" auch als "Reichskristallnacht" bekannt. War glaube ich damals in der Hitlerzeit geläufig und man meinte damit eine bestimmte Nacht, an denen Moscheen putt putt macht worden sind...
Kóyaánasqatsi schrieb:
PRIEST schrieb:
Reichspogromnacht - glaube dann meinst du wohl eher synagogen ^^
Lass mich, ich kenne nichtmal den Unterschied lol.
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Sagt der richtige^^
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SideWinder schrieb:
PRIEST schrieb:
eMpTy schrieb:
edit: wenn ich mich an geschichte in der schule noch recht erinnere wurde kristallnacht auch ab und an mal als scherbennacht bezeichnet (keine garantie)
ja das müsste stimmen.
Wie heist denn das Buch? Stiller?
Ja, das Buch heißt Stiller...nicht schlecht Herr Specht...
Aber das wär ja vollkommen ohne Zusammenhang an der Stelle?!
MfG SideWinder
IIRC bezieht Stiller das auf die Stelle im Buch (das Buch ist ja so schön selbstreflexiv), wo er ja auch andere Sachen kaputt macht. (Also das Tässlein in den Trog/Wand wirft). Und er will IIRC nicht, dass die Nacht, die er da meint wieder gleicht läuft, wie dijenige Nacht endet.
Wie gesagt ohne Garantie.
Es gibt ja noch mehr Stellen, wo Sachen kaputt gehen. (irgendeine Büste, die Julika kaputt macht und irgendwas fliegt glaube ich auch mal noch aus dem Fenster).Wenn du die Stelle ein wenig ausführst fällt mir vielleicht noch mehr dazu ein. Ist halt ein paar Jährchen her, als ich das gelesen habe.
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Dann zäumen wir das Pferd von hinten auf.
Sibylle und der gute Stiller verstehen sich gar nicht gut, weil der Herr Stiller nur deswegen nach Paris fuhr um dort irgendwas für seine Ausstellung zu besorgen.
Sie darüber und weil immer noch die Julika immer im Hinterkopf ist stinkesauer => lässt ihr Kind abtreiben und fährt nach Pontresina (nachdem sie auch mit Rolf nicht klar kommt).
Dort fährt ihr Stiller dann aber nach und erzählt ihr davon, dass er Julika endgültig verabschiedet hat. Sie vertragen sich wieder mehr oder weniger und jetzt kommt die Stelle:
"Ins Schleudern gekommen", dieser Ausdruck tröstete Sibylle offenbar ungemein, gab ihr die Möglichkeit zurück, sogar die Zuversicht, von dieser STunde an wieder auf den Weg zu kommen. Und sie glaubten sogar (so sagt sie) noch an jenem Abend daß es ein gemeinsamer Weg sein könnte.
Das erwies sich als Irrtum.
Am anderen Morgen - nach einer Scherbennacht - verabschiedeten sie sich auf dem kleinen Bahnhof von Pontresina.
Also, war die Nacht so furchtbar und deswegen erweist es sich bereits jetzt als Irrtum oder ist die Scherbennacht etwas gutes und "Das erwies sich als Irrtum" bezieht sich erst auf den späteren Verlauf der Beziehung.
MfG SideWinder
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Phu..
Mir fällt nix weiteres mehr ein.Ich hätte nicht gedacht, dass ich mal bereue, dass ich das Buch in den Dachstock verstaut habe.. Aber da steig ich jetzt wegen den Notizen nicht mehr rauf.
Also ich würde immernoch sagen, dass es was mit den Scherben von vorher zu tun hat. (Also einfach eine Analogie zu der Situation ist).
Und ich denke es ist eh alles Spekulation. Um wirklich zu wissen, was da gemeint ist, müsstest du wahrscheinlich mal Frisch selbst anschreiben.
Es gibt noch mehrere Stellen im Buch, wo wirklich nicht klar ist, was gemeint ist und nur der Autor überhaupt wissen kann, ohne sich auf Spekulation zu verlassen.btw:
Du liest das freiwillig? - Ok, ich habe es auch 3x gelesen, aber ich find das Buch zwar literarisch eine Herausforderung, aber genau darum so mühsam. Und ich mag den Schreibstil von Frisch in dem Buch nicht.. Zu langatmig..
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Ich glaube beim Anschreiben vom Herrn Frisch werde ich an gewisse Grenzen stoßen. Zumindest als Ungläubiger, und noch dazu bin ich nicht abergläubisch. Also fällt das wohl weg
Dass sich das Zitat auf diese Scherben-Dinge von vorher bezieht kann ich irgendwie nicht glauben, das wäre an diesem Punkt zu weit hergeholt.
Ja, ich lese es sogar freiwillig vor in diesem Fall
Finde es nicht mühsam, mir gefällt der Schreibstil und bin soweit sehr begeistert
MfG SideWinder
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SideWinder schrieb:
Dass sich das Zitat auf diese Scherben-Dinge von vorher bezieht kann ich irgendwie nicht glauben, das wäre an diesem Punkt zu weit hergeholt.
Hmm. Du glaubst nicht, was teilweise weit hergeholt ist.. Ich kann jetzt kein Beispiel (wegen fehlenden Notizen) nennen, aber naja.. Es gibt Stellen, wo ich einfach nur gedacht habe, dass das selbst Frisch so gar nicht gemeint hat, was da gewisse Leute reininterpretiert haben..
Aber ich denke ich bin der falsche, um über Literatur zu sprechen. :p - Meinem Lehrer haben meine Gedankengänge nie gepasst und ich habe nicht viel von seinen Gehalten. Ich bin also offensichtlich literarisch nicht begabt und froh, dass ich das auch nie mehr sein muss. (Das ist auch der Grund, warum die Notizen so weit weg sind.. ;))
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Ja, wahrscheinlich habe ich hier grundsätzlich das falsche Forum ausgewählt, aber ich habe immer soviel Zuversicht in die hiesige Kompetenz
Werde mich noch anderswo umsehen und erstmal einfach damit leben, dass es sich wohl um eine üble Nacht handeln muss, weil sie sich am nächsten Tag verabschiedet und dann lange Zeit nicht mehr gesehen haben.
MfG SideWinder