"Es ist ein Fehler, daß wir mit den Deutschen Hochdeutsch reden"



  • drakon schrieb:

    Ja und die paar Milionen, die nicht deiner Meinung sind sollen gefälligst Deutsch sprechen, oder wie?

    Nein, wieso?



  • Schneewittchen schrieb:

    Dravere schrieb:

    Wir sind unabhängig, eigenständig, ein eigenes Land. Zu dieser ganzen Identifikation gehört halt auch das Schweizerdeutsch. Daher gibt es da keine Verbindung zum Hochdeutschen. 😉

    Keine Verbindung? Ist ja wie bei C & C++. Da behaupten Fanatiker auch die ganze Zeit, es gäbe absolut keine Verbindung. 🤡

    Man kann die Analogie gut benutzen, aber halt nicht ganz. 😉
    C und C++ sind sich zwar ähnlich, aber doch eigenständige Sprachen. Deutsch und Schweizerdeutsch ebenfalls.

    Wir haben vielleicht die gleichen Ausgangssprache, aber naja.. das hat so ziemlich jede Sprache auf dieser Welt.
    Spanisch und Italienisch sind auch verschiedene Sprache, oder? - Und trotzdem sind sie sich verdammt ähnlich und es kann wahrscheinlich praktisch jeder Spanier mit einem Italiener sprechen ohne gross Probleme zu haben, aber trotzdem wiederspricht niemand, dass es verschiedene Sprachen sind. Warum denn also bei Schweizerdeutsch?



  • Wenn Schweizer von Hochdeutsch reden, meinen sie dann Hochdeutsch aus Deutschland oder Schweizer Hochdeutsch?

    So wie ich es gelesen habe, regen sich viele Schweizer über Arbeiter (oft Handwerker) auf, die für eine befristete Zeit in die Schweiz kommen (~6 Monate) und da arbeiten und in der Regel sehr sparsam im möblierten Zimmer leben. Das man in so einer kurzen Zeit nicht das Schweizer Hochdeutsch oder gar irgend eine Mundart lernt, sollte klar sein. Ich kann mir aber nicht vorstellen, dass die Deutschen in der Schweiz da total ignorant umgehen.

    Mundart ist ja auch immer etwas schwieriges. Die ganzen Feinheiten hinzubekommen erfordert viel Übung und Geschick und jemand der den Dialekt spricht, wird das immer raushören. Und viele Leute finden es zB gar nicht gut, wenn jemand versucht ihren Dialekt nachzumachen. Weil es scheußlich klingt oder man das Gefühl hat, dass sich jemand nur über einen lustig macht. Wenn alle Deutschen in der Schweiz versuchen würden, einen lokalen Dialekt zu sprechen, dann würden sich die Schweizer wohl darüber auch aufregen. Das man natürlich versucht Wörter aus dem Schweizer Hochdeutsch zu benutzen und Wörter nicht benutzt, die in der Schweiz ungewöhnlich sind, ist natürlich etwas anderes.

    Dravere schrieb:

    Edit: Im übrigen geht es beim Dialekt nicht darum, mit Touristen so zu reden sondern Deutschen, welche sesshaft werden. Und ich finde es ein Witz, wenn die Deutschen dann meinen, sie müssten den Dialekt nicht lernen, Hochdeutsch sei absolut genügend. Die deutschen Eltern wundern sich dann, dass ihre Tocher oder ihr Sohn sich nicht genügend integrieren kann, wenn sie ihm verbieten Schweizerdeutsch zu reden. Dann sind wir bösen Schweizer schuld 🙄

    Ist das etwas, was du dir ausgedacht hast oder passiert das regelmäßig? Ich kann mir nicht vorstellen, dass Deutsche in der Schweiz ihren Kindern verbieten Schweizerdeutsch zu sprechen.

    rant schrieb:

    Zum Titel muss ich sagen, finde ich stimmt es schon. Wenn ich nach Deutschland komme, dann reden die Leute auch nicht Schweizerdeutsch oder Spanisch oder sonst eine Sprache mit mir...

    Die meisten Menschen dürften sich sehr bemühen, dass du sie verstehst.



  • rüdiger schrieb:

    Wenn Schweizer von Hochdeutsch reden, meinen sie dann Hochdeutsch aus Deutschland oder Schweizer Hochdeutsch?

    So wie ich es gelesen habe, regen sich viele Schweizer über Arbeiter (oft Handwerker) auf, die für eine befristete Zeit in die Schweiz kommen (~6 Monate) und da arbeiten und in der Regel sehr sparsam im möblierten Zimmer leben. Das man in so einer kurzen Zeit nicht das Schweizer Hochdeutsch oder gar irgend eine Mundart lernt, sollte klar sein. Ich kann mir aber nicht vorstellen, dass die Deutschen in der Schweiz da total ignorant umgehen.

    Das Hochdeutsch, wie wir es lernen. Die geschriebene Sprache.
    Nein. Gastarbeiter sind eigentlich in der Schweiz kaum ein Thema.

    Mundart ist ja auch immer etwas schwieriges. Die ganzen Feinheiten hinzubekommen erfordert viel Übung und Geschick und jemand der den Dialekt spricht, wird das immer raushören. Und viele Leute finden es zB gar nicht gut, wenn jemand versucht ihren Dialekt nachzumachen. Weil es scheußlich klingt oder man das Gefühl hat, dass sich jemand nur über einen lustig macht. Wenn alle Deutschen in der Schweiz versuchen würden, einen lokalen Dialekt zu sprechen, dann würden sich die Schweizer wohl darüber auch aufregen. Das man natürlich versucht Wörter aus dem Schweizer Hochdeutsch zu benutzen und Wörter nicht benutzt, die in der Schweiz ungewöhnlich sind, ist natürlich etwas anderes.

    Ich habe mir eben auch von einem Deutschen sagen lassen, dass es schwierig ist, aber schwieriger, als eine "normale" Fremdsprache?!
    Es ist halt auch so, dass es viele gar nicht erst probieren, sondern eben einfach eine Haltung haben, dass sie die Leute schon verstehen und sonst ist das ihr Problem..

    @Schneewittchen
    Ich sagte ja, dass man sich über die Definition einer Sprache streiten kann, aber was braucht es denn? - Einen Staat? Ok, haben wir. Unabhängige Entwicklung der Sprache selbst? Ok, haben wir auch.
    Aber mach dir mal klar, dass wir eine andere Satzstellung haben und wir benutzen ebenfalls manchmal andere Zeitformen. (z.B das Präteritum existiert schlichtweg in Schweizerdeutsch nicht).



  • Solange ihr keine eigene Schriftsprache habt und bei der deutschen Rechtschreibung mitreden wollt, wird man das eigentliche Schweizerdeutsch nicht anerkennen.



  • Bashar schrieb:

    Solange ihr keine eigene Schriftsprache habt und bei der deutschen Rechtschreibung mitreden wollt, wird man das eigentliche Schweizerdeutsch nicht anerkennen.

    1. Wer sagt, dass wir bei der deutschen Rechtschreibung mitreden wollen und in wiefern spielt es da eine Rolle, ob wir eine eine eigene Schriftsprache haben?

    2. Wer bestimmt ob etwas eine Sprache ist oder nicht?

    3. Gibt es, denke ich viele Sprachen, welche nur mündlich existieren.

    4. Haben wir durchaus eine Schriftsprache. Sie ist halt nicht standardisiert, aber wenn du willst kann ich dir auch ein Schriftstück geben, wo drin steht, wie du etwas auf Schweizerdeutsch zu schreiben hast. Dran halten muss sich ja niemand.


  • Administrator

    Schneewittchen schrieb:

    Ach komm, Dialekte sind von Natur aus leicht separatistische Bewegungen und bezeichnen sich selber gerne als eigenständige Sprache. Siehe Bayrisch.

    Du vergisst hier einen wichtigen Unterschied:
    Bayern -> Bundesland, teil von Deutschland.
    Schweiz -> Eigener Staat, gehört NICHT zu Deutschland.

    Wenn du nun Schweizerdeutsch als separatistisch bezeichnest, bezeichnest du die Schweiz (oder zumindest einen Teil davon) als separatistisch gegenüber Deutschland (einem anderen Staat). Dann wundere dich nicht darüber, dass die Schweizer entsprechend über dich denken.

    rüdiger schrieb:

    Dravere schrieb:

    Edit: Im übrigen geht es beim Dialekt nicht darum, mit Touristen so zu reden sondern Deutschen, welche sesshaft werden. Und ich finde es ein Witz, wenn die Deutschen dann meinen, sie müssten den Dialekt nicht lernen, Hochdeutsch sei absolut genügend. Die deutschen Eltern wundern sich dann, dass ihre Tocher oder ihr Sohn sich nicht genügend integrieren kann, wenn sie ihm verbieten Schweizerdeutsch zu reden. Dann sind wir bösen Schweizer schuld 🙄

    Ist das etwas, was du dir ausgedacht hast oder passiert das regelmäßig? Ich kann mir nicht vorstellen, dass Deutsche in der Schweiz ihren Kindern verbieten Schweizerdeutsch zu sprechen.

    Beides nicht. Also ich habe es mir nicht ausgedacht und glaube auch nicht, dass es regelmässig vorkommt. Ich glaube sowieso, dass sich ca. 90% der Deutschen ganz höflich und korrekt in der Schweiz verhalten. Aber weil die ja auch höflich und korrekt sind, fallen sie nicht auf. Man redet nur über die, welche auffallen, und das sind halt die "schwarzen Schafe".

    Grüssli



  • Dravere schrieb:

    Schneewittchen schrieb:

    Ach komm, Dialekte sind von Natur aus leicht separatistische Bewegungen und bezeichnen sich selber gerne als eigenständige Sprache. Siehe Bayrisch.

    Du vergisst hier einen wichtigen Unterschied:
    Bayern -> Bundesland, teil von Deutschland.
    Schweiz -> Eigener Staat, gehört NICHT zu Deutschland.

    Und? Nur weil Schweiz ein eigenständiger Staat ist, heisst es noch lange nicht, dass Schweizerdeutsch eine eigenständige Sprache ist.

    "Eigenständiger Staat" ist eh ein sinnbefreites Kriterium für eine eigenständige Sprache, da Sprachen sich generell nicht um den Grenzverlauf von Ländern scheren...


  • Administrator

    @Schneewittchen,
    Du musst das ein wenig anders sehen, die andere Mentalität verstehen. Schweizerdeutsch ist für die Schweizer eine Identifikation, wie ich es schon mal gesagt hatte. Da geht es nicht um wissenschaftliche Definitionen. Die meisten Schweizer haben nicht mal eine Ahnung, dass es eine Wissenschaft gibt, welche sich mit Sprachen beschäftigt, würde ich mal ganz bös behaupten 😉

    Wenn nun ein Deutscher kommt und so daher redet. Versetz dich mal in diese Lage. Du kannst da nicht mit deinem deutschen Denken rangehen, sonst wirst du es nie begreifen. Es schadet auch nicht, wenn du dich ein wenig über die Geschichte der Schweiz informierst und überlegst, wie man so eingeengt aufwachst. Wir sind keine Deutschen, dass musst du dir mal klar machen. 😉

    Und um dem ganzen Thread noch ein wenig mehr Brisanz zu geben:
    http://bazonline.ch/wirtschaft/konjunktur/Neuer-Bankdatenklau-Greift-Schaeuble-zu/story/27816118

    Was sollen wir über die Deutschen denken, wenn sie mit Kriminellen Geschäfte treiben? Sie haben schon mal, damals mit Liechtenstein, werden sie es nochmals tun? Findet Deutschland in etwa die Wirtschaftsspionage als ein legales Mittel? Scheeren sich die Deutschen einen Dreck um andere Staaten und Gesetze?

    Fragen über Fragen 😉

    Grüssli



  • Dravere schrieb:

    Und um dem ganzen Thread noch ein wenig mehr Brisanz zu geben:
    http://bazonline.ch/wirtschaft/konjunktur/Neuer-Bankdatenklau-Greift-Schaeuble-zu/story/27816118

    Was sollen wir über die Deutschen denken, wenn sie mit Kriminellen Geschäfte treiben? Sie haben schon mal, damals mit Liechtenstein, werden sie es nochmals tun? Findet Deutschland in etwa die Wirtschaftsspionage als ein legales Mittel? Scheeren sich die Deutschen einen Dreck um andere Staaten und Gesetze?

    Jedes Land hat Gesetze. So muss man z.B. Steuern zahlen. Daher ist es sebstverständlich dass man auf die Daten zugreift (in Bezug auf den von dir verlinkten Artikel).

    Der Informant habe den deutschen Steuerbehörden fünf Fälle als Testmaterial übergeben, und die Stichproben seien ein Treffer ins Schwarze gewesen: In jedem einzelnen Fall würde eine Steuernachzahlung von je 1 Million Euro fällig, heisst es in dem Bericht.

    1.000.000 Euro in jedem einzelnen Fall.... das its kein Kavaliersdelikt.

    Dravere schrieb:

    Was sollen wir über die Deutschen denken, wenn sie mit Kriminellen Geschäfte treiben?

    Wenn Schweiz das Paradies für Steuerhinterzieher ist, dann macht die Schweiz geschäfte mit Kriminellen. Deutschland ist in dem Fall ja das Opfer (-> 1 Mio pro Fall Steuernachzahlunge). Ich finde es geschmacklos, dass sich die Schweiz auf Kosten anderer bereichert, in dem es Kriminelle aka Steuerhinterzieher schützt.



  • Süß, wie die kleinen Schweizer rumzicken. Mir war das Land der Steuerhinterzieher schon immer unsympathisch.



  • Schneewittchen schrieb:

    Und? Nur weil Schweiz ein eigenständiger Staat ist, heisst es noch lange nicht, dass Schweizerdeutsch eine eigenständige Sprache ist.

    Nur weil Schweizerdeutsch ähnlichkeiten mit Deutsch hat, heisst das noch lange nicht, dass es die gleiche Sprache (oder lediglich ein Dialekt davon) ist.

    Wer gibt dir (oder sonst jemandem) eigentlich das Recht (oder überhaupt eine Definition) zu entscheiden, was eine Sprache ist und was nicht?

    "Eigenständiger Staat" ist eh ein sinnbefreites Kriterium für eine eigenständige Sprache, da Sprachen sich generell nicht um den Grenzverlauf von Ländern scheren...

    Und das sagst du einem Schweizer, der in einem Land mit 4 amtlichen Sprachen lebt?

    @this->that
    Solche unqualifzierte Kommentare kannst du dir sparen.



  • drakon schrieb:

    1. Wer sagt, dass wir bei der deutschen Rechtschreibung mitreden wollen und in wiefern spielt es da eine Rolle, ob wir eine eine eigene Schriftsprache haben?

    Habt ihr, jedenfalls waren bei der Rechtschreibreform Schweizer dabei.

    2. Wer bestimmt ob etwas eine Sprache ist oder nicht?

    Keiner. Die Abgrenzung ist nicht klar möglich. Deshalb rede ich ja von Anerkennung, denn letztlich geht es in dieser Diskussion darum, ob Deutsche, die in der Schweiz leben, Schweizerdeutsch als Dialekt oder als Sprache anerkennen.

    3. Gibt es, denke ich viele Sprachen, welche nur mündlich existieren.

    In Europa?

    4. Haben wir durchaus eine Schriftsprache. Sie ist halt nicht standardisiert, aber wenn du willst kann ich dir auch ein Schriftstück geben, wo drin steht, wie du etwas auf Schweizerdeutsch zu schreiben hast. Dran halten muss sich ja niemand.

    Entscheidend ist, dass ihr euch momentan schriftlich in einer Fremdsprache ausdrückt. Schreibt schweizerdeutsch, sprecht untereinander nur schweizerdeutsch, dann ist es nur eine Frage der Zeit, bis der eigenständige Status anerkannt wird.



  • Bashar schrieb:

    drakon schrieb:

    1. Wer sagt, dass wir bei der deutschen Rechtschreibung mitreden wollen und in wiefern spielt es da eine Rolle, ob wir eine eine eigene Schriftsprache haben?

    Habt ihr, jedenfalls waren bei der Rechtschreibreform Schweizer dabei.

    Wusste ich nicht, aber darum war ja noch die Anschlussfrage dabei. 😉

    2. Wer bestimmt ob etwas eine Sprache ist oder nicht?

    Keiner. Die Abgrenzung ist nicht klar möglich. Deshalb rede ich ja von Anerkennung, denn letztlich geht es in dieser Diskussion darum, ob Deutsche, die in der Schweiz leben, Schweizerdeutsch als Dialekt oder als Sprache anerkennen.

    Befürchte ich eben auch. Aber ich kenne keinen Schweizer, der Schweizerdeutsch als Deutschen Dialekt ansieht. 😉 - Von dem liegen wir nicht falsch den Deutschen, die das so sehen zu sagen, dass es nicht so ist. Zumindest siehts von uns keiner so und dann wird es wohl eher so sein, als, wenn Deutsche glauben, dass Schweizerdeutsch lediglich ein Dialekt ist.

    3. Gibt es, denke ich viele Sprachen, welche nur mündlich existieren.

    In Europa?

    Unter anderem ja. Samen haben (oder hatten zumindest bist 1980) lediglich eine gesprochene Sprache, aber wahrscheinlich auch noch schwedisch gesprochen.
    Aber z.B in Afrika oder Südamerika gibt es sicher sehr viele "anerkannte" Sprache, bei welchen es keine Schriftsprache gibt.

    4. Haben wir durchaus eine Schriftsprache. Sie ist halt nicht standardisiert, aber wenn du willst kann ich dir auch ein Schriftstück geben, wo drin steht, wie du etwas auf Schweizerdeutsch zu schreiben hast. Dran halten muss sich ja niemand.

    Entscheidend ist, dass ihr euch momentan schriftlich in einer Fremdsprache ausdrückt. Schreibt schweizerdeutsch, sprecht untereinander nur schweizerdeutsch, dann ist es nur eine Frage der Zeit, bis der eigenständige Status anerkannt wird.

    Ja, ich denke, dass das wahrscheinlich das Hauptroblem ist, warum viele Schweizerdeutsch nicht anerkennen.

    EDIT:
    Hier gibt es z.B Codes für die Representation von Namen für Sprachen:
    http://www.loc.gov/standards/iso639-2/ascii_8bits.html

    und Schweizerdeutsch wird hier:
    http://www.loc.gov/standards/iso639-2/ISO-639-2_8859-1.txt

    unabhängig von Deutsch aufgelistet. Bayrisch finde ich da nicht.

    Ich kann jetzt nicht sagen in wie fern das File Representativ ist, aber auf jeden Fall sieht man, dass selbst das ISO Schweizerdeutsch als eigenständige Sprache ansieht und nicht als Dialekt.

    Wenn jetzt also jemand was anderes behauptet liegt er nicht nur nach der Meinung der Schweizer, sondern eines Standardisierungskomitees falsch. Und wer da noch behauptet, dass Schweizerdeutsch keine Sprache ist, dem ist leider nicht mehr zu helfen. Der glaubt dann wahrscheinlich auch noch daran, dass die Erde eine Scheibe ist.



  • Schweizer Deutsch ist syntaktisch Kontext Sensitiv, Deutsch Kontextfrei. damit sollte sich die Frage, ob es unterschiedliche Sprachen sind, geklärt haben.



  • Sicher ist Schweizerdeutsch eine Sprache. Eine Art deutsche Sprache. Zufällig schreibt man das nämlich genau wie Deutsch. Niederländisch schreibt man z.B. ganz anders. Englisch auch.
    Bayerisch schreibt man auch "Hochdeutsch" (Wahrscheinlich ist der Ausdruck "Standarddeutsch" hier zutreffend). Meine Oma spricht irgendeine Art halbes Plattdeutsch, schreibt aber Standarddeutsch. Die Eingeborenen hier vor Ort sprechen Badisch und schreiben Standarddeutsch. Komisch, nicht wahr?

    Also, um eine echte Abgrenzung mit nationaler Identität und Tschingderassabumm hinzubekommen, sollte euer Bergvölkchen schnellstens ein eigenes Alphabet einführen, eure Steckdosen sollten 50V DC liefern, eure Eisenbahn sollte auf einer Spur von 700mm fahren, dann wird das vielleicht was.



  • Wikipedia sagt:
    Schweizerdeutsch ist eine Sammelbezeichnung für die in der Deutschschweiz gesprochenen alemannischen Dialekte.

    Ihr selber nennt es Schweizerdeutsch.

    So what? Schweizerdeutsch ist nur Dialekt und fertig. Wo lag nochmal das Problem? Ein Wichtigtuer hats damit in die Medien geschafft? Sollte uns alle nicht bockig machen. Schweizerdeutsch ist am Aussterben? Naja, so schnell schießen die Preußen nicht. Und wenn es ausstirbt, sind allein die Schweizer selber dran schuld. Und den anderen historischen Dialekten geht's genauso. Es ist auch Quatsch, immer alles Tausende von Jahren aufzuheben. Kultur lebt.



  • scrub schrieb:

    Also, um eine echte Abgrenzung mit nationaler Identität und Tschingderassabumm hinzubekommen, sollte euer Bergvölkchen schnellstens ein eigenes Alphabet einführen, eure Steckdosen sollten 50V DC liefern, eure Eisenbahn sollte auf einer Spur von 700mm fahren, dann wird das vielleicht was.

    Die Ösis haben es mit Fernsehsport hinbekommen, ihre nationale Identität aufzubauen.



  • drakon schrieb:

    Das Hochdeutsch, wie wir es lernen. Die geschriebene Sprache.

    Und Schweizerdeutsch sind dann lokale Dialekte oder gibt es da irgend ein offizielles Wörterbuch für? Und klingt das gut, wenn ein Deutscher versucht die lokale Mundart nachzumachen?

    Bashar schrieb:

    Solange ihr keine eigene Schriftsprache habt und bei der deutschen Rechtschreibung mitreden wollt, wird man das eigentliche Schweizerdeutsch nicht anerkennen.

    Schweizer Hochdeutsch ist AFAIK ne eigene Hochdeutschvariante. Aber das halten die Schweizer ja offenbar nicht für Schweizerdeutsch.

    drakon schrieb:

    1. Wer sagt, dass wir bei der deutschen Rechtschreibung mitreden wollen und in wiefern spielt es da eine Rolle, ob wir eine eine eigene Schriftsprache haben?

    Bei der letzten Rechtsschreibreform der deutschen Sprache waren auch Schweizer beteiligt.

    drakon schrieb:

    4. Haben wir durchaus eine Schriftsprache. Sie ist halt nicht standardisiert, aber wenn du willst kann ich dir auch ein Schriftstück geben, wo drin steht, wie du etwas auf Schweizerdeutsch zu schreiben hast. Dran halten muss sich ja niemand.

    Für schweizer Hochdeutsch gibt es doch aber eigene Standards. Aber wenn den Schweizern der Erhalt des "Schweizerdeutsch" so wichtig ist, warum wird das dann nicht standardisiert? Und in den Schulen unterrichtet? Und in welcher Sprache sind Dokumente vom Staat? Schweizer Hochdeutsch nehme ich an und nicht "Schweizerdeutsch".

    Dravere schrieb:

    Beides nicht. Also ich habe es mir nicht ausgedacht und glaube auch nicht, dass es regelmässig vorkommt.

    Das finde ich bei solchen Diskussionen immer so nervig, dass man mit seltenen extremen Beispielen kommt. Es gibt immer Trottel.

    Dravere schrieb:

    Ich glaube sowieso, dass sich ca. 90% der Deutschen ganz höflich und korrekt in der Schweiz verhalten. Aber weil die ja auch höflich und korrekt sind, fallen sie nicht auf. Man redet nur über die, welche auffallen, und das sind halt die "schwarzen Schafe".

    👍

    Dravere schrieb:

    Sie haben schon mal, damals mit Liechtenstein, werden sie es nochmals tun?

    In der Schweiz braucht man das ja auch nicht, die geben die Bankdaten ja freiwillig raus :p *hust* UBS *hust*

    drakon schrieb:

    Aber z.B in Afrika oder Südamerika gibt es sicher sehr viele "anerkannte" Sprache, bei welchen es keine Schriftsprache gibt.

    Das glaub ich so ohne weiteres nicht. Da wurden/werden die einheimischen Sprachen ja oft ziemlich unterdrückt.


  • Administrator

    Schneewittchen schrieb:

    Jedes Land hat Gesetze. So muss man z.B. Steuern zahlen. Daher ist es sebstverständlich dass man auf die Daten zugreift (in Bezug auf den von dir verlinkten Artikel).

    Und dadurch mit Kriminellen Geschäfte treibt? Aja. Ich finde wir führen ein Gesetz ein, dass unsere Wirtschaft gefördert werden muss. Oh moment, das gibt es ja schon! Los, wird betreiben nun Wirtschaftsspionage, um unsere Industrie zu fördern. Schliesslich halten wir so nur das Gesetz ein. Wir verstossen bei der Industriespionage ja nicht gegen unsere Gesetze, sondern nur gegen die im Ausland. Ist doch egal, die haben uns nichts zu kümmern.

    Tut mir leid, aber deine Aussage ist sowas von egoistisch und kurzsichtig. Da kann man nur noch satirisch werden.

    Schneewittchen schrieb:

    Wenn Schweiz das Paradies für Steuerhinterzieher ist, dann macht die Schweiz geschäfte mit Kriminellen. Deutschland ist in dem Fall ja das Opfer (-> 1 Mio pro Fall Steuernachzahlunge). Ich finde es geschmacklos, dass sich die Schweiz auf Kosten anderer bereichert, in dem es Kriminelle aka Steuerhinterzieher schützt.

    Ich möchte dich mal auf einen wichtigen Punkt hinweisen. Unser Bankgeheimnis tut grundsätzlich nur eine einzige Sache:
    Informationen werden nur herausgegeben, wenn ein begründeter Verdacht vorliegt.

    Das ist alles! Wir schützen keine Steuerhinterzieher. Wenn ein begründeter Verdacht vorliegt, geben wir die Daten gerne raus! Sofort! Der Witz ist, in anderen Staaten werden die Bankkonten vom Staat direkt überwacht. In Deutschland kann der Staat jederzeit in jegliche Bankkonten reinsehen und schauen, ob deine Angabe auch mit dem übereinstimmt, was du auf dem Bankkonto hast. In der Schweiz gibt es da eine Privatsphäre und sowas ist nicht erlaubt.

    Du bist also für einen Überwachungsstaat, wenn ich dich richtig verstehe? Soll ich jetzt sagen: Kein Wunder, ist schliesslich ein Deutscher, die haben Erfahrung damit. Hmmm, nein, sonst werde ich der Nazi Keule bezichtigt. Und so eine Aussage von mir wäre ja auch nicht ganz fair und nett. Allerdings ist deine Anschuldigung auch nicht korrekt und zeigt, dass du keine Ahnung vom Thema hast und nur irgendwelchen populistischen Redner nachplapperst.

    rüdiger schrieb:

    In der Schweiz braucht man das ja auch nicht, die geben die Bankdaten ja freiwillig raus :p *hust* UBS *hust*

    Dafür werden Köpfe rollen, dass ist ziemlich sicher. Herr Merz wird kaum wieder gewählt werden.
    (Wird eine ganz interessante Wahl werden. Herr Leuenberger hat Chancen rausgeworfen zu werden, wegen einiger grober Fehler in letzter Zeit und ist auch langsam alt, Frau Widmer hat eine zu kleine Partei hinter sich und die SVP will wieder zwei Sitze, Herr Merz wird kaum wiedergewählt werden und die CVP ist scharf auf den Sitz, die SP möchte ihre Sitze behalten und sucht Unterstützung und muss wohl dabei die Unterstützung von zwei verfeindeten Parteien CVP und FDP in Anspruch nehmen. FDP erwartet die Hilfe von der SVP, welche aber wegen ein paar politischer Tricks besser ihr Wort brechen würden, was wiederrum folgen haben würde. Wird sehr interessant werden :D)

    @scrub & volkard,
    Ihr habt nichts verstanden und eure Aussagen zeigen, dass es sinnlos ist, es euch zu erklären. Ihr gehört dann wohl zu diesen 10%, welche auch in der Schweiz weiterhin Hochdeutsch reden, weil schliesslich Schweizerdeutsch nur ein Dialekt vom Hochdeutschen ist und ihr euch somit nicht anpassen müsst. 🙄

    Grüssli


Anmelden zum Antworten