Warum ist Griechenland ein Problem für den Euro?


  • Mod

    Mr. N schrieb:

    Marc++us schrieb:

    In der Krise wird das Undenkbare denkbar: in den _USA_ war 1929 sogar der Privatbesitz von Gold verboten!

    Ich dachte das war ab 1933, bis in die 70er Jahre.

    Das wußte ich gar nicht, hatte nur 1929 in Erinnerung, da wurde das erstmalig eingeführt.


  • Mod

    muemmel schrieb:

    Ich denke, dass das durchaus für ein hochindustriealisiertes Land wie Deutschalnd zu schultern wäre, wenn wirklich alle Kosten und Zahlungen auf den Prüfstand kämen und auch wirklich alle mittragen. Danach wäre Deutschland in vielleicht 20-25 Jahren schuldenfrei.

    Ich persönlich glaube, daß das Thema durch ist.

    Schuldenabbau wird nicht angestrebt, das läuft jetzt auf den großen Knall mit Geldentwertung raus, also irgendwann der Schnitt "100.000 EUR = 1 New Euro".

    Mir ist das auch durch diesen Artikel klar geworden, die China-Blase wird von den Chinesen auch gezielt aufgepumpt, die wissen auch, daß es den Knall gibt - allerdings geben die ihr Geld gerade für Wissen und den Aufbau von Infrastruktur aus, die Bestand hat, während wir das Geld für "weiche" Ausgaben (="verfressen") verballern.



  • Hi,

    was mich wundert, ist daß es keine von den Rechtspopulisten geschaft haben aus dieser Steilvorlage der Politik Kapital zu schlagen und in NRW Prozente einzufahren. Anscheinend ist Deutschland doch noch nicht total verblödet.

    Ich frage mich nur, wie lange sich das die Bevölkerung der anderen Euro-Länder noch gefallen läßt. Franzosen und Italiener sind doch sonst ein streitlustiges Völkchen. Habe da meine Zweifel ob die das genau so brav mitttragen werden wie wir Deutschen oder obs da nicht vielleicht Randale wie in Griechenland geben wird.

    Bei diesen Summen sollte man lieber die Reißleine ziehen und die Eurozone in einen NordEuro und einen SüdEuro aufteilen die unabhängig voneinander floaten können.

    Gruß Mümmel





  • Die Deflation ab 1929 in Europa wurde vor allem dadurch ausgelöst, dass aufgrund zurückgegangener Goldreserven (es handelte sich nur um geliehenes Gold) zugehörige Geldscheine eingezogen und nicht wieder ausgegeben wurden. Der private Goldbesitz wurde dann in der Folge in den USA verboten. Dort musste das gesamte private Gold per Gesetz ab Anfang Mai 1933 bei staatlichen Annahmestellen zum Festpreis von 20,67 US-$/Unze abgegeben werden. Dieses Goldverbot dauerte dann bis zum 31. Dezember 1974.

    http://de.wikipedia.org/wiki/Gold => Deflation durch Gold





  • Marc++us schrieb:

    Ich persönlich glaube, daß das Thema durch ist.

    Schuldenabbau wird nicht angestrebt, das läuft jetzt auf den großen Knall mit Geldentwertung raus, also irgendwann der Schnitt "100.000 EUR = 1 New Euro".

    Punkt 1:
    Glaube ich nicht, da offensichtlich mehr Länder als nur Griechenland in der Schieflage sind. Neuer Kreditrahmen = 750 Mrd Euro. Wenn es nicht reicht mehr.

    Punkt 2:
    Könnte schon eher möglich sein sein - der NEURO. Bringt aber auch nichts, wenn die Bedingungen unverändert bleiben. Nur die alten Schulden sind dann vielleicht weg oder minimiert. Das Spiel selbst beginnt von neuem. Morgen ein Liter Benzin 0,20 NEURO-Cent, übermorgen 0,22 NEURO-Cent = satte 10% mehr!


  • Mod

    Mit "daß das Thema durch ist" meinte ich nicht die aktuelle Lage!!! Ich meinte damit die Idee, daß man die Krise durch SPAREN lösen würde/zu lösen versuchen würde (zu konservativ).


  • Mod

    Gerade eben lief hier im Hotel im TV eine Werbung "Tagesgeld bei der Bank of Scotland" - hohe Zinsen, und TÜV-geprüft. Deja vu anyone?



  • Hi,

    auch ein sehr lesenswerter Artikel.
    http://www.ftd.de/finanzen/maerkte/marktberichte/:das-kapital-sparer-aller-laender-verweigert-euch/50112683.html

    "Zuerst die gute Nachricht. Theoretisch kann die Einhaltung der Schuldenbremse nun als ausgemachte Sache gelten. Denn es ist jetzt bloß noch eine Frage von wenigen Jahren, dass Deutschland auf dem Kapitalmarkt von privaten Anlegern keinen Cent mehr erhalten wird."

    Gruß Mümmel



  • Na toll, ich spare gerade mein Geld, weil ich mir irgendwann mal eine Eigentumswohnung kaufen möchte, wenn möglich, ohne viel Kredit aufzunehmen.
    Das wäre dann ja bei der momentanen Lage der falsche Weg, oder?
    Irgendwelche Prognosen, wie viele Jahre es noch bis zum Knall dauert?



  • keine progonse, nur eine Spekulation:
    nicht mehr lange!
    Der richtige Weg zur Eigentumswohnung wäre wohl Verschuldung.
    Denn die wird dann auch entwertet..
    Aber wann das passiert, puh wer soll das sagen können.



  • muemmel schrieb:

    DFerzeit hat Deutschland ca 1,7 Billionen Dollar Schulden.

    Die impliziten Schulden sind noch viel höher. So ca. 7 Billionen Euro. Das sind die Zahlungsversprechen die in der Zukunft eingelöst werden müssen(Renten usw...).

    muemmel schrieb:

    was spricht eigentlich dagegen, daß Deutschland mit einem Ruck aus ALLEM also Euro, EU, UNO... und wo sonst noch Geld von uns gewünscht wird austritt, alle Staatsschulden ignoriert und verfallen läßt und ab dem Moment einen reinen Guthabenhaushalt führt?

    Der Hauptgrund meiner Meinung nach ist, dass die Politiker dann enorm viel an Macht verlieren. Die Politiker wollen über andere bestimmen und herrschen. Wenn alle Staatschulden einfach nicht bedient würden, dann wären die Menschen ruckizucki auf den Strassen. Die Leute wollen ihr Hartz 4, Renten usw.... Der Staat müsste enorm schrumpfen.

    Da der Staat also sehr wahrscheinlich nicht sparen wird, wird der Staat so reagieren, wie er es meistens in der Vergangenheit tat. Er wird einfach Geld drucken. Da hilft meiner Meinung nach nur noch kein Papiergeld zu besitzen. Immobilien werden wie F98 geschrieben hat mit einer Zwangshypothek belegt(Politiker: Die Immobilienbesitzer sind Krisenprofiteure. Die müssen jetzt auch was für den Wiederaufbau tun).

    Die Schulden müssen liquidiert werden. Schulden sind vorgezogener Konsum. Fast alle westlichen Staaten haben über ihre Verhältnisse gelebt. Der Lebensstandard wird also sinken müssen. Das was die Regierungen jetzt machen, zögert den Bankrott nur noch etwas hinaus. Wenn man nach dem Bankrott knallhart auf die Prinzipien der Freien Marktwirtschaft setzt könnte sich Deutschland meiner Meinung nach aber doch recht schnell wieder erholen(Den Staat kann es dann ja immer noch geben, nur sehr sehr viel kleiner als jetzt).

    Die Frage die ich mir stelle ist folgende:
    Werden die Menschen nach dem Staatsbankrott immer noch Vertrauen in den Staat haben?



  • Hi,

    auch wenn die Zeitung nicht gerade mit seriosität glänzt (ich weiß untertrieben)
    http://www.bild.de/BILD/politik/wirtschaft/2010/05/11/euro-milliarden-rettung-unwirksam/abwaerts-sog-kabinett-bringt-hilfe-auf-den-weg.html

    "Der Kurs des Euro sackte am Morgen deutlich ab: 1,27 Dollar zu 1,30 Dollar am Montag. Gleiches Spiel an den Börsen. Nach dem Kursfeuerwerk am Vortag: Ernüchterung! Der Dax rutschte in den ersten Handelsminuten um 1,13 Prozent ins Minus."

    Das heist wir zahlen ein Schweinegeld ohne daß es etwas bewirkt. Warum zahlen wir dann überhaupt. Wäre es nicht an der Zeit mal einen Generalstreik auszurufen um diesen unwirksamen Zahlungsirrsin endlich zu stoppen?
    Griechenland streikt schon, weil es sich endlich mit dem begnügen soll was es auch erwirtschaftet. Da ist es aus meiner Sicht legitim dafür zu streiken uns nicht für andere die nicht sparen wollen selbst zu ruinieren.

    Gruß Mümmel


  • Mod

    muemmel schrieb:

    "Der Kurs des Euro sackte am Morgen deutlich ab: 1,27 Dollar zu 1,30 Dollar am Montag. Gleiches Spiel an den Börsen. Nach dem Kursfeuerwerk am Vortag: Ernüchterung! Der Dax rutschte in den ersten Handelsminuten um 1,13 Prozent ins Minus."

    Naja, bei allem was heilig ist, aber das heute ist völlig normal - die kurzfristigen Leute nehmen heute ihre Gewinne von gestern raus. Der Beobachtungszeitraum ist zu kurz, man muß warten bis diese Effekte rausgewaschen wurden. Vergleichen wir mal den nächsten Montag mit gestern...



  • Die Angst um das Geld scheint berechtigt. Ist völlig egal wie die Währung heisst (EURO, DOLLAR, TALER, KRONEN, ..., NEURO), das sind nur Verrechnungseinheiten für erwirtschaftete Dinge aus Arbeit und Dienstleistungen. Wenn dauerhaft mehr ausgegeben als erwirtschaftet wird, dann steigen die Schulden und es beginnt eine Inflation. Das alles hat mit Griechenland nichts mehr zu tun - es betrifft alle in Europa und auch anderswo. Früher hiess es einmal "Ein Staat kann nicht pleite gegen". Das stimmt schon lange nicht mehr!

    Wer sich da persönlich unabhängig machen will, hat nur eine Chance: Alles vorhandene Geld zusammenkratzen - irgendwo Land kaufen - Hütte darauf bauen - Land selbst bewirtschaften - Tiere halten. Also möglichst autarker Selbstversorger werden. Eine Solaranlage zur Stromerzeugung sollte man auf jeden Fall einplanen, damit man Licht hat, Radio hören, TV sehen, und noch übers Internet seine Gewohnheiten pflegen und vielleicht etwas Geld dazu verdienen kann.

    Viele aus den seit langem wirtschaftlich angeschlagenen Industrieländern haben den ersten Schritt dorthin bereits gemacht - ich auch.

    Warten wir einfach ab, ob und wann es den grossen Knall gibt. Wenn er kommt, ist der Handlungsspielraum für jeden einzelnen sehr beschränkt!



  • muemmel schrieb:

    Das heist wir zahlen ein Schweinegeld ohne daß es etwas bewirkt. Warum zahlen wir dann überhaupt.

    🙂 .

    Die Politiker wollen einfach noch Zeit schinden. Aber der Schweine(PIIGS)mist ist nicht mehr wegzukriegen 🙂 . Da können dann alle die noch irgendwie Papiergeld haben umschichten. Die Politiker können auch noch ein paar Massnahmen einleiten. Glaubt ihr dass ein Krieg gestartet werden wird, um von der Krise abzulenken?

    berniebutt schrieb:

    Wenn dauerhaft mehr ausgegeben als erwirtschaftet wird, dann steigen die Schulden und es beginnt eine Inflation.

    Die Inflation(=Ausweitung der Geldmenge) wird aber nicht durch die Schulden verursacht, sondern von den Politikern/Zentralbanken.

    berniebutt schrieb:

    Früher hiess es einmal "Ein Staat kann nicht pleite gegen". Das stimmt schon lange nicht mehr!

    Das stimmte noch nie.

    berniebutt schrieb:

    Wer sich da persönlich unabhängig machen will, hat nur eine Chance: Alles vorhandene Geld zusammenkratzen - irgendwo Land kaufen - Hütte darauf bauen - Land selbst bewirtschaften - Tiere halten. Also möglichst autarker Selbstversorger werden. Eine Solaranlage zur Stromerzeugung sollte man auf jeden Fall einplanen, damit man Licht hat, Radio hören, TV sehen, und noch übers Internet seine Gewohnheiten pflegen und vielleicht etwas Geld dazu verdienen kann.

    Mmm..., macht Sinn.



  • Hi Marc++us,

    sicher hast Du recht, wenn du schreibst, dass das erst mal durch kurzfristige Gewinnmitnahmen verursacht ist, sehe ich ja ebenso. Aber deswegen ändert es damit nichts an der Tatsache dass der Euro dadurch gleich wieder abrutscht und das auf die Börse auch eine psychologische Wirkung hat, die ganz schnell das ganze viele Geld verpuffen lassen kann. Irgendwie sind die doch an der Börse derzeit alle wie die Lemminge oder wie die Rinder, wo eine Kuh hinrennt da alle hinterher.
    Früher hieß es mal, das Kapital wäre ein scheues Reh. Nun, derzeit scheit es eher ein kopfloser Hase zu sein, und die Eurostaten sind, um in diesem Vergleich zu bleiben, die noch viel kopfloseren Wildhüter.
    Zur Zeit ist es doch so, daß alle Geld im Topf haben und aus Angst das zu velieren werfen sie immer mehr hinterher in der Hoffnung es wieder zukriegen. Wenn sie es denn wiederkriegen dann ist das ja auch in Ordnung, aber wenn nicht, dann haben sie am Ende nicht nur das Geld verloren, welches im Topf liegt, sondern auch alles was sie hinterher geschmissen haben. Dass der große Knall kommt, das ist aus meiner Sicht keine Frage mehr ob, sondern nur noch wann, ich rechne innerhalb der nächsten 5-spätestens 10 Jahre damit. Dann ist es aber ein Unterschied, ob man noch etwas in der Hand hat oder alles ausgegeben hat und völlig mit runtergelassenen Hosen dasteht.
    Nach dem großen Finanzknall ist die Welt auch nicht zu Ende, da geht das Leben auch weiter, nur eben auf einem niedrigeren Niveau. Und da fangen auch keineswegs alle bei Punkt null an, sondern da wo sie im Knall stehengeblieben sind. Entweder mit gar nichts, oder mit Resten. Und die Reste werden dann darüber entscheiden, wie lange man braucht um wieder auf die Beine zu kommen.
    Bei dem großen Rettungsschirm jetzt werden sich alle, vor allem die absoluten Habenichtse darum reißen, beim ersten der kippt sofort mit helfen zu dürfen, um dann wenn der eigene Pelz angesengt ist um so überzeugender sagen zu können "jetzt müsst Ihr uns aber helfen, wir haben schließlich auch geholfen".
    Vielleicht sollte man einen Teil seiner Barschaft schon immer in Schweizer Fränkli anlegen, die werden sicher noch am ehsten glimpflich aus der Sache rauskommen. Oder in der Währung irgendwelcher Schwellenländer die über wichtige Rohstoffe verfügen...

    Gruß Mümmel



  • muemmel schrieb:

    Dass der große Knall kommt, das ist aus meiner Sicht keine Frage mehr ob, sondern nur noch wann, ich rechne innerhalb der nächsten 5-spätestens 10 Jahre damit.

    Kann sein. Ich persönlich rechne damit, dass die Währungsreform viel früher kommt. Ich kann mir sogar sehr gut vorstellen dass es in 1-12 Wochen soweit ist.

    Schaut euch mal das hier an(ab ca. 1:28 Minuten): http://www.youtube.com/watch?v=DP2K69Q8ZeE

    Wo Gysi sagt, dass man den Freitag abwarten solle, da passiere ja noch was. In einem Interview mit Cornelia Pieper(FDP-Politikerin) auf Phoenix(Sendung: Unter den Linden) soll sie gesagt haben, dass der Euro kurz vor dem Kollaps stand. Den Video-Podcast gibt es hier: http://content.zdf.de/podcast/phx_udl/udl_v.xml (Ich habe ihn noch nicht gesehen).

    muemmel schrieb:

    Vielleicht sollte man einen Teil seiner Barschaft schon immer in Schweizer Fränkli anlegen, die werden sicher noch am ehsten glimpflich aus der Sache rauskommen. Oder in der Währung irgendwelcher Schwellenländer die über wichtige Rohstoffe verfügen...

    Sind nicht alle Papierwährungen wertlos? Die Rohstoffwährungen sind vielleicht etwas besser als andere Nichtrohstoffwährungen. Aber warum nicht gleich die Rohstoffe kaufen? Gold und Silber sind das einzig wahre Geld. Als Toilettenpapier ist der Euro vielleicht ganz brauchbar, wobei er mir etwas zu hart ist 🙂 . Als Tapete eignet er sich nicht, da zu hässlich.



  • NrSr schrieb:

    Sind nicht alle Papierwährungen wertlos? Die Rohstoffwährungen sind vielleicht etwas besser als andere Nichtrohstoffwährungen. Aber warum nicht gleich die Rohstoffe kaufen? Gold und Silber sind das einzig wahre Geld. Als Toilettenpapier ist der Euro vielleicht ganz brauchbar, wobei er mir etwas zu hart ist 🙂 . Als Tapete eignet er sich nicht, da zu hässlich.

    investiere lieber in toilettenpapier, deiner meinung nach geht die scheiße doch schon bald los 🙄

    edit: zitat erweitert.


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