Unterrichtsfach: Computerspiele?
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GNU-Fan schrieb:
Uns hat die Lehrerin Zeitungsartikel aus verschiedenen Zeitungen mitgebracht. Die haben wir dann für gleiche Ereignisse verglichen und auseinandergenommen in Hinblick auf Wortwahl, Bilder, Reihenfolge in der Fakten genannt wurden, etc. Ich denke schon, dass mich das motiviert hat, Medien seitdem kritischer zu "lesen".
Computerspiele sind noch etwas anderes, aber z.B. Artikel auf Webseiten von unterschiedlichen Staaten zu vergleichen wär doch mal was.
Ehm, ich weiss nicht, aber ich sehe irgendwie einen RIESEN UNTERSCHIED zwischen einem Zeitungsartikel und einem Computerspiel. Ein Computerspiel ist ein Spiel. Es ist für mich kein Medium, wie Literatur, TV, Radio, Zeitung, usw. usf.
Oder müssen die Kleinkinder dann auch ein Fach haben, wo sie differenziert über ihre Teddybären diskutieren müssen?Ich sehe den Sinn für sowas als Fach nicht. Wieso sollte man in einem Fach darüber diskutieren, worüber überhaupt? Und wenn dann ein Lehrer noch anfängt darüber zu diskutieren, welcher sowieso keine Ahnung vom Ganzen hat, dann ist es nur peinlich. Der einzige, mit welchem man darüber diskutieren konnte war unser Physiklehrer am Gym. Grundsätzlich ein Arschloch im Unterricht, aber der Typ war wirklich süchtig. Der hat immer wieder auf seinem Laptop während den Prüfungen gezockt. Später hat er mit seiner Klasse einen Call of Duty Clan gegründet. Kranker Typ und kranke Schüler, welche dem Clan beigetreten sind!
Grüssli
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Hallo
volkard schrieb:
Einen viel stärkeren Einfluß auf kurzfristiges agressives Verhalten (und Amokläufe!) haben aber Lehrer, die zu viel Erziehen wollen und dabei Menschen entwürdigen.
Erziehung ist aber nicht gleich Entwürdigung.
volkard schrieb:
Leider verstehen sich Lehrer vorwiegend als Erzieher, die werden das Fach "Medienumgang" schon irgendwie reinkriegen, lassen wir halt noch eine Stunde Mathe weg. Das Zeug braucht eh keiner.
Lernen geht nicht ohne Erziehung. Auch nicht in Mathe oder anderswo. Die Frage ist, wie sehr das eigene Meinungsbild jemand aufgezwungen wird. Schule hat den Auftrag zu erziehen. Das ist so. Mathe ist ein sehr wichtiges Fach und dementsprechend ist sein Vorkommen in der Stundentafel. Es ist eigentlich eher andersherum: Alle anderen Fächer fliegen fast komplett aus dem Stundenplan, weil es an den Schulen nicht genung Lehrer für die komplette Stundentafel gibt und demnach einiges an Unterricht gar nicht geleistet werden kann. da fallen dann immer Fächer wie Ethik, Werken, Sport, Musik usw. einfach ersatzlos weg.
chrische
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Ethik gehört aber auch gar nicht in die Schule.
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chrische5 schrieb:
Hallo
volkard schrieb:
Einen viel stärkeren Einfluß auf kurzfristiges agressives Verhalten (und Amokläufe!) haben aber Lehrer, die zu viel Erziehen wollen und dabei Menschen entwürdigen.
Erziehung ist aber nicht gleich Entwürdigung.
Hat auch niemand so behauptet. Entwürdigung gehört aber zur Erziehung. Und da die Schule damit beauftragt ist, sehe ich darin einige Probleme: Sie verletzt durch die Pflicht das Recht auf freie Entfaltung, Freizügigkeit und Berufswahl (ein Schüler ist eine Art Zwangsarbeiter, was auch verboten ist). Außerdem erfüllt sie das Recht auf Bildung nicht hinreichend.
volkard schrieb:
Ethik gehört aber auch gar nicht in die Schule.
Man muss ja die Ideologie bewahren und gleichzeitig den Anschein von freier Meinung erwecken.
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volkard schrieb:
Andererseits lernt man bei Zoggern manchmal Mathe. Ich habe neulich einem Spieler beigebracht, wie man aus "Hab schon 24%" und "Kriege 1.1% pro Mob" ausrechnen kann, wieviele Mobs man noch bis 100% braucht.
Na denn. Ersetzen wir doch einfach den langweiligen Matheunterricht durch eine Computerspielstunde.
Mr. N schrieb:
Andere Fächer sind wichtiger. Z.B. Mathematik.
Nein, siehe oben.
TyRoXx schrieb:
byto schrieb:
Ich erhoffe mir davon, dass der Umgang mit diesen Medien pädagogisch aufgearbeitet wird, genauso wie das idR bei anderen Medien (Film, Literatur, Zeitung) auch passiert.
nein
Wieso "nein"? Meinst Du, dass byto lügt?
TyRoXx schrieb:
ScRaT_GER schrieb:
aber z.B. die moralischen Werte eines Ego-Shooters im Ethik-/Philosophieunterricht zu hinterfragen oder, wie der interviewte Lehrer es vorgeschlagen hat, die Belohnungssysteme von Spielen in Pädagogik zu untersuchen, macht durchaus Sinn.
nein
Doch. Es macht Sinn.
TyRoXx schrieb:
byto schrieb:
Vielmehr gehts darum, die Schüler dazu zu bringen, auch mal über die Inhalte nachzudenken, anstatt sich einfach nur berieseln zu lassen.
nein (warum glaubst du diesen Mist?)
Wohl weil er sich vorstellen kann, dass es einige Schüler gibt, die nicht bildungsresistent sind.
TyRoXx schrieb:
byto schrieb:
Wenn Du eh der Meinung bist, dass man Kids sowieso nicht erreicht, dann kann man sich jegliche pädagogische Maßnahmen auch gleich schenken.
ja
OMG! Auf welcher Schule warst oder bist Du?
TyRoXx schrieb:
ScRaT_GER schrieb:
Lehrer spielen da eine viel geringere Rolle, als das soziale Umfeld.
Warum werden die Lehrer dann so gern erschossen?
Sag an, Du musst durch Schule tief traumatisiert sein. Was ist vorgefallen?
TravisG schrieb:
Wie gesagt, ein eigenes Fach für Computerspiele wäre total fürn *****, genauso wie ein eigenes Fach für "Fernseher guggen" und "Fussball spielen" nichts bringen würde. Das Medium an sich sollte einfach in mehr in die bestehenden Strukturen eingegliedert werden, so wie es Film und Literatur auch geht.
Dravere schrieb:
Ehm, ich weiss nicht, aber ich sehe irgendwie einen RIESEN UNTERSCHIED zwischen einem Zeitungsartikel und einem Computerspiel. Ein Computerspiel ist ein Spiel. Es ist für mich kein Medium, wie Literatur, TV, Radio, Zeitung, usw. usf.
Oder müssen die Kleinkinder dann auch ein Fach haben, wo sie differenziert über ihre Teddybären diskutieren müssen?Ihr scheint regelrecht Angst davor zu haben! Für einige ist Computerspielerei wohl sowas wie eine Heilige Kuh geworden.
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Hallo
Man nicht lehren ohne erziehen. Das geht halt nicht. Dass das gefährlich ist, sehe ich auch so. Man muss als Lehrer sich dieser Verantwortung eben bewusst sei.
Chrische
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Z schrieb:
Dravere schrieb:
Ehm, ich weiss nicht, aber ich sehe irgendwie einen RIESEN UNTERSCHIED zwischen einem Zeitungsartikel und einem Computerspiel. Ein Computerspiel ist ein Spiel. Es ist für mich kein Medium, wie Literatur, TV, Radio, Zeitung, usw. usf.
Oder müssen die Kleinkinder dann auch ein Fach haben, wo sie differenziert über ihre Teddybären diskutieren müssen?Ihr scheint regelrecht Angst davor zu haben! Für einige ist Computerspielerei wohl sowas wie eine Heilige Kuh geworden.
Wo bitte erkennst du darin eine Angst? Ich finde es einfach nur lächerlich, eine absolute Geldverschwendung. Jetzt gehen dir die Argumente aus oder wie? Sag mir doch, was das mit einem Medium zu tun hat? Seit wann ist ein Computerspiel kein Spiel mehr?
Grüssli
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Dravere schrieb:
Wo bitte erkennst du darin eine Angst?
Weil auf Computerspielen schon so viel rumgehackt wurde, dass sie abhängig oder aggressiv machen, kann ich mir vorstellen, dass viele Zocker gegen jede analytische Auseiandersetzung mit der Materie eine ablehnende Haltung entwickelt haben. Dazu die Angst, dass vielleicht doch was Wahres an den Vorurteilen dran sein könnte.
Dravere schrieb:
Ich finde es einfach nur lächerlich, eine absolute Geldverschwendung.
Ich finde es spannend. Ich denke, aktuell wird viel geforscht zu dem Thema. Und ausserdem ist es immer gut, wenn an Schulen Dinge behandelt werden, die viele Jugendliche direkt betreffen.
Dravere schrieb:
Jetzt gehen dir die Argumente aus oder wie?
Was? Nein, wieso?
Dravere schrieb:
Sag mir doch, was das mit einem Medium zu tun hat? Seit wann ist ein Computerspiel kein Spiel mehr?
Computerspiele sind viel mehr als das. Denk doch mal darüber nach, wie viel noch damit zusammenhängt, technisch, gesellschaftlich, psychologisch, wirtschaftlich, künstlerisch, ....
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Nö, mit Angst hat das nichts zu tun. Es würde einfach nichts bringen. Die Wochenstunde, die dafür draufgeht, ist einfach besser in anderes Zeug investiert.
Schulen sind imho nicht dafür da, sich mit allen Bestandteilen des realen Lebens auseinanderzusetzen, nur weil diese im Moment vll. kontrovers oder angesagt sind. Ein kräfitges Thema mal "anzukratzen" halte ich für in Ordnung, vll. im Rahmen des Deutschunterrichts, wie es ja auch mit Alkohol, Rauchen, Umweltschutz etc. gemacht wird, aber mehr ist einfach Zeit und Arbeitsverschwendung. Willst du demnächst auch ein Fach für "Mode" oder so?
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TravisG schrieb:
Nö, mit Angst hat das nichts zu tun. Es würde einfach nichts bringen. Die Wochenstunde, die dafür draufgeht, ist einfach besser in anderes Zeug investiert.
Gut, wenn es Dich nicht interessiert, kann ichs verstehen. Vielleicht bist Du auch jemand, der nicht gern am Computer zockt. Aber andere interessieren sich womöglich für Hintergründe, Wirkungen und Forschungsergebnisse zu dem, was sie in ihrer Freizeit treiben. Sicherlich wird es dazu führen, dass manche zu eigenen Gedanken über das Thema angeregt werden und damit eine feinere Kritikfähigkeit entwickeln, die nicht schaden kann.
TravisG schrieb:
Schulen sind imho nicht dafür da, sich mit allen Bestandteilen des realen Lebens auseinanderzusetzen, nur weil diese im Moment vll. kontrovers oder angesagt sind.
Nicht? Natürlich ist sie unter anderem auch dazu da. Wenn es nur um Lesen, Schreiben und Rechnen ginge, müsste jeder erst mit 15 anfangen und nur drei Jahre zur Schule gehen.
TravisG schrieb:
Ein kräfitges Thema mal "anzukratzen" halte ich für in Ordnung, vll. im Rahmen des Deutschunterrichts, wie es ja auch mit Alkohol, Rauchen, Umweltschutz etc. gemacht wird, aber mehr ist einfach Zeit und Arbeitsverschwendung.
In den vielen Schuljahren wird sicherlich Platz dafür sein. Ich glaube ihr unterschätzt den Einfluss, den Computerspiele heute schon haben. Was meinst du mit Arbeitsverschwendung?
TravisG schrieb:
Willst du demnächst auch ein Fach für "Mode" oder so?
Gibts bestimmt an einigen Schulen. Eine freiwillige Mode-AG.
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Sag mir doch, was das mit einem Medium zu tun hat? Seit wann ist ein Computerspiel kein Spiel mehr?
Schon lustig. Im einen Thread wird erklärt, dass Programme Kunst sind und hier werden Computerspiele einzig und allein auf ihren Spielcharakter reduziert, sodass sie nichts mit Kultur zu tun haben und deswegen auch nicht in der Schule thematisiert werden sollen.
Ein Fach, in dem man nur über Computerspiele redet, halte auch ich für übertrieben. Aber ein Fach, oder zumindest ein vierteljähriger Abschnitt im Lehrplan, zum Thema "Medienkompetenz" halte ich für nötig.
Man wird doch heutzutage von Informationen überflutet. Auf Twitter erfährt man, dass in China gerade ein Sack Reis umgefallen ist, auf Facebook oder StudiVZ vernetzt man sich mit hunderten von "Freunden" und glaubt man hat ein Sozialleben und im Fernsehen kann man Nachmittags den Asis beim Leben zusehen. Und auch Computerspiele vermitteln bestimmte moralische Wertvorstellungen, die, wenn sie unreflektiert aufgenommen werden, bestimmt negative Auswirkungen haben können.Schulen sind imho nicht dafür da, sich mit allen Bestandteilen des realen Lebens auseinanderzusetzen, nur weil diese im Moment vll. kontrovers oder angesagt sind.
Soll man also Themen diskutieren, die in den 60gern aktuell waren? Freie Liebe und Drogen für alle?
In Fächern, in denen es auch um Meinungsbildung geht, wie z.B. im Deutsch- oder Philosophieunterricht, sind aktuelle Themen eigentlich die einzig sinnvollen, da sie direkt den Schüler selbst betreffen.MfG,
ScRaT
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Ich denke, das eigentliche Problem besteht schon länger: http://www.little-idiot.de/teambuilding/JugendvonHeute.pdf
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Und es war auch immer die Aufgabe der älteren Generationen, das an der Jugend zu bemängeln. Vielleicht sollte man diese Aufgabenverteilung beibehalten. Never change a running system.
MfG,
ScRaT
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Z schrieb:
Weil auf Computerspielen schon so viel rumgehackt wurde, dass sie abhängig oder aggressiv machen, kann ich mir vorstellen, dass viele Zocker gegen jede analytische Auseiandersetzung mit der Materie eine ablehnende Haltung entwickelt haben. Dazu die Angst, dass vielleicht doch was Wahres an den Vorurteilen dran sein könnte.
Anscheinend ist das eine Wirkung, welche die Computerspiele-Gegner erreichen wollen, denn ich habe keine Ahnung, wie du auf so einen seltsamen Schluss kommst. Und wenn etwas Wahres an den Vorurteilen ist, dann finde ich das toll! Dann habe ich eine Entschuldigung! Juche! Ganz ehrlich, wenn dann jemand Angst haben muss, dann die anderen ...
Bevor jetzt Leprechaun oder andere fanatische Computergegner in die Hosen machen: DAS WAR EIN WITZ!
Z schrieb:
Dravere schrieb:
Ich finde es einfach nur lächerlich, eine absolute Geldverschwendung.
Ich finde es spannend. Ich denke, aktuell wird viel geforscht zu dem Thema. Und ausserdem ist es immer gut, wenn an Schulen Dinge behandelt werden, die viele Jugendliche direkt betreffen.
Ganz ehrlich, meiner Meinung nach verwechselst du hier zwei Dinge: Nämlich Forschung und Schulfach. Ich bin gegen eine Einführung eines Schulfaches Computerspiele, nicht gegen die Forschung über Computerspiele. Ich stelle mir nur die lächerliche Situation vor, wie unsere Deutschlehrerin oder sonst einer unsere x Lehrer und Lehrerinnen uns etwas über Computerspiele hätten erzählen wollen. Wir wären danach rausgegangen und hätten uns totgelacht. Das meine ich dann auch mit der absoluten Geldverschwendung. Der Nutzen davon wäre nämlich gleich 0, nada, nichts, könntest du die Banknoten gleich zum Heizen verwenden, würde mehr nützen.
Z schrieb:
Dravere schrieb:
Jetzt gehen dir die Argumente aus oder wie?
Was? Nein, wieso?
Ich habe nur die gleiche Argumentation gebracht, wie du sie gegen mich aufgebracht hast. Freut mich, dass du genauso verwirrt darüber reagierst, wie ich reagiert hatte.
Z schrieb:
Dravere schrieb:
Sag mir doch, was das mit einem Medium zu tun hat? Seit wann ist ein Computerspiel kein Spiel mehr?
Computerspiele sind viel mehr als das. Denk doch mal darüber nach, wie viel noch damit zusammenhängt, technisch, gesellschaftlich, psychologisch, wirtschaftlich, künstlerisch, ....
Weisst du, wie man all diese Punkte auch mit einem Teddybären verbinden kann? Der Teddybär hat eine extrem zentrale Rolle in unserer Gesellschaft. Wer hatte keinen Teddybären oder sowas ähnliches in seiner Kindheit? Gefährliche Raubtiere, welche die Kinder dann noch nachmachen! Gefährdung unserer Sicherheit! Gefährdung unserer Kinder! Die Zukunft unserer Kinder! Und das nur, weil ein paar Leute Geld machen wollen, indem sie Teddybären verkaufen!
Ja, ich mache mich lächerlich. Wieso? Weil ich es ein lächerliches Thema an sich finde. Ein Amokläufer, Problem die Gesellschaft, er spielte ein Computerspiel, die Gesellschaft will natürlich nicht schuldig sein, also versteckt man sich hinter dem Computerspiel und zeigt darauf und verurteilt dabei Millionenen von Menschen, wegen einem Amokläufer und einer Gesellschaft von Feiglingen. Darüber kann ich ehrlich gesagt nur lachen, weil mich das die Worte meines Geschichtslehrers erinnert:
Die Geschichte lernt, dass der Mensch aus ihr nichts lernt.Danach lies er uns nach Hause gehen, weil wir ja bereits alles über die Geschichte gelernt haben. Er hat es uns dann später bewiesen, dass der Satz stimmt
Und wie hängt das mit dem Thema zusammen? Alle Computerspiele-Gegner suchen andere Schuldige, statt sich selbst anzuschauen und zu bemerken, dass sie selbst schuldig sind. Es ist ganz typisch, dass der Mensch sich selbst nie in der Schuld sieht.
Übrigens, Geschichte ist ein sinnvolles Fach! Dem sollte man eher mehr Zeit widmen und zum Beispiel auch mehr aktuelle Themen reinnehmen, um den Leuten aufzuzeigen, was die heutigen politischen Ereignisse, welche uns deutlich stärker betreffen, wahnsinnig viel mit den geschichtlichen Entwicklungen über Jahrhunderte zurück zu tun haben. Aber Geschichtsstunden werden lieber gestrichen ... um dann solchen Mist einzuführen
ScRaT_GER schrieb:
Aber ein Fach, oder zumindest ein vierteljähriger Abschnitt im Lehrplan, zum Thema "Medienkompetenz" halte ich für nötig.
Das hatten wir im Unterrichtsfach Deutsch. Ich sehe nicht ein, wieso man sowas als zusätzliches Fach einführen sollte. Wir haben zum Beispiel auch das Thema Werbung durchgenommen, angefangen mit dem berühmten Satz: "Welche Farbe hat die Milch?"
Ein paar zusätzlichen Stunden Deutsch würden schlussendlich auch gar nicht schaden. (Habe ich das gerade hingeschrieben? Ich werde alt ...
)
ScRaT_GER schrieb:
Und auch Computerspiele vermitteln bestimmte moralische Wertvorstellungen, die, wenn sie unreflektiert aufgenommen werden, bestimmt negative Auswirkungen haben können.
1. Spielst du Computerspiele?
2. Wo siehst du den Unterschied zu anderen Spielen? Brettspiele? Kartenspiele? Würfelspiele? usw. usf.
3. Beeinflussen uns Spiele? Sicher. Wie stark und wo? Das hängt sicher von Mensch zu Mensch ab. Ich glaube nicht, dass mich bisher viele Spiele beeinflusst haben. Das Spiel was mich wohl am meisten beeinfluss hat, war oder ist Schach. Womöglich hier sogar moralisch, aber über die Zwischenkomponente Philosophie. Ich habe gewisse Zweifel, dass gewisse andere Mitspieler von diesem Spiel beeinflusst wurden, für die war es auch nur ein Spiel. Für sie war aber Philosophie auch nur dummes "BlaBla"
Dies zeigt eben auch auf, dass es von Mensch zu Mensch verschieden ist. Weshalb der Einfluss auf den Menschen unterschiedlich ist. Weshalb die pauschale Verurteilung von Millionen einfach nur lächerlich ist und dann dafür Geld rauszuwerfen erst recht, wenn das Problem ganz anderswo liegtGrüssli
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Z schrieb:
TravisG schrieb:
Nö, mit Angst hat das nichts zu tun. Es würde einfach nichts bringen. Die Wochenstunde, die dafür draufgeht, ist einfach besser in anderes Zeug investiert.
Gut, wenn es Dich nicht interessiert, kann ichs verstehen. Vielleicht bist Du auch jemand, der nicht gern am Computer zockt. Aber andere interessieren sich womöglich für Hintergründe, Wirkungen und Forschungsergebnisse zu dem, was sie in ihrer Freizeit treiben. Sicherlich wird es dazu führen, dass manche zu eigenen Gedanken über das Thema angeregt werden und damit eine feinere Kritikfähigkeit entwickeln, die nicht schaden kann.
Nur nebenbei: Ich verbring den größten Teil meiner Freizeit mit Freundin und Zocken, im Moment also fast ausschließlich mit Zocken, da ich Stress mit Freundin hab und ich die Ablenkung brauche um nicht in Depressionen zu versinken.
Das heisst, wäre ich selber noch Schüler, würde ich wahrscheinlich ein neues Lieblingsfach nach Physik haben. Das ändert nix dran, dass ich denke, dass es objektiv gesehen einfach keinen nennenswerten Werteinhalt hat, der nicht auch in anderen schon bestehenden Fächern untergebracht werden könnte, ohne Zusatzarbeit für die Schuler zu verursachen oder gar Zeit von wichtigeren Fächern wegzunehmen.
Natürlich ist es für viele interessant, detailliert über das Wirken von Computerspielen auf das Leben und die Gesellschaft bescheidzuwissen, keine Frage! Dennoch ist das einfach ein Randthema, welches in der Schule nichts verloren hat. Dann müssten auch noch Fächer für alles mögliche Andere her... Das Wirken des Fernsehers auf den Zuschauer, Was passiert wenn man Sachen in die Mikrowelle tut die da nicht hinein gehören, und so weiter. Es ist eben ein zeitgeistspezifisches Thema, von denen es Massenweise gibt, die einfach nicht abgearbeitet werden können und sollen, so interessant sie auch sind.
TravisG schrieb:
Schulen sind imho nicht dafür da, sich mit allen Bestandteilen des realen Lebens auseinanderzusetzen, nur weil diese im Moment vll. kontrovers oder angesagt sind.
Nicht? Natürlich ist sie unter anderem auch dazu da. Wenn es nur um Lesen, Schreiben und Rechnen ginge, müsste jeder erst mit 15 anfangen und nur drei Jahre zur Schule gehen.
Ja, aber nicht in eigenen Schulfächern dafür. Dass im Englischunterricht mal als Thema ein Text zu 9/11 bearbeitet wird, sollte klar sein. Deswegen braucht man kein Fach über Terrorismus.
TravisG schrieb:
Ein kräfitges Thema mal "anzukratzen" halte ich für in Ordnung, vll. im Rahmen des Deutschunterrichts, wie es ja auch mit Alkohol, Rauchen, Umweltschutz etc. gemacht wird, aber mehr ist einfach Zeit und Arbeitsverschwendung.
In den vielen Schuljahren wird sicherlich Platz dafür sein. Ich glaube ihr unterschätzt den Einfluss, den Computerspiele heute schon haben. Was meinst du mit Arbeitsverschwendung?
Die Lehrer, die sich damit beschäftigen müssten, täten besser daran, in anderen Bereichen kräftiger eingesetzt zu werden, beziehungsweise wäre die eine Stunde besser genutzt für ein anderes Fach (Deutsch, Mathe, Englisch, Physik, wie auch immer).
TravisG schrieb:
Willst du demnächst auch ein Fach für "Mode" oder so?
Gibts bestimmt an einigen Schulen. Eine freiwillige Mode-AG.
Das ist eine andere Idee. Gegen freiwillige Kurse hätte ich nichts einzuwenden.
edit: Sorry für die vielen Schnelledits. quote und /quote verkackt
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1. Spielst du Computerspiele?
Ja, auch Ego-Shooter.
2. Wo siehst du den Unterschied zu anderen Spielen? Brettspiele? Kartenspiele? Würfelspiele? usw. usf.
Der Unterschied ist, dass viele Eltern sich nicht mit Computerspielen auskennen und deswegen ihre Kinder dort auch nicht "erziehen" können. Das Problem wird sich, bezogen auf Computerspiele, mit der Zeit natürlich auswachsen.
3. Beeinflussen uns Spiele? Sicher. Wie stark und wo? Das hängt sicher von Mensch zu Mensch ab.
Ja, stimmt vollkommen.
Weshalb die pauschale Verurteilung von Millionen einfach nur lächerlich ist und dann dafür Geld rauszuwerfen erst recht, wenn das Problem ganz anderswo liegt
Leider kann die Schule nicht für jeden Schüler ein eigenes Curriculum entwerfen, sondern sie muss pauschalisieren. Es gibt sicherlich irgendwelche Experten, die das besser beurteilen können als ich, aber ich hatte in meiner Schulzeit den Eindruck, dass einige meiner Mitschüler etwas mehr "Medienkompetenz" hätten vertragen können.
Wir haben zum Beispiel auch das Thema Werbung durchgenommen, angefangen mit dem berühmten Satz: "Welche Farbe hat die Milch?"
Ja, so ein Fach steht und fällt natürlich mit der Art der Vermittlung. Da hat man es bei Mathe oder Geschichte leichter - da gibt es Fakten, an denen nichts zu rütteln ist.
Aber Geschichtsstunden werden lieber gestrichen ... um dann solchen Mist einzuführen
Halte ich auch für eine komplett falsche Maßnahme. Leider bekommen es die Länder (und der Staat) aber nicht hin, ein funktionierendes Bildungssystem aufzubauen. Es ist ja nicht so, als hätten die Schüler von heute viel zu tun - ich spreche da aus Erfahrung. Da ist sicherlich noch irgendwo Platz für eine weitere Stunde, in der dann auch mal Medienkompetenz gelehrt wird. Nur leider fehlt das Personal und das Geld.
MfG,
ScRaT
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Dravere schrieb:
Und wie hängt das mit dem Thema zusammen? Alle Computerspiele-Gegner suchen andere Schuldige, statt sich selbst anzuschauen und zu bemerken, dass sie selbst schuldig sind. Es ist ganz typisch, dass der Mensch sich selbst nie in der Schuld sieht.
Welche Schuld?
Übrigens, von unbegründetem Wettern gegen Computerspiele ist nicht die Rede und davon hat auch keiner was. Man will sich objektiv mit dem Phänomen Computerspiel auseinandersetzen. Das kann nur positiv sein. Dein Argument mit der Geldverschwendung kann ich nicht nachvollziehen, es geht ja in der Schule nicht um gebührenpflichtigen Einzelunterricht sondern darum, dass möglichst viele was davon haben. Und Computerspiele sind ein wichtiges Thema unserer Zeit, das kann niemand abstreiten. Du hast selbst zugegeben, wie lächerlich Dein Teddybären-Gleichnis war.
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ScRaT_GER schrieb:
2. Wo siehst du den Unterschied zu anderen Spielen? Brettspiele? Kartenspiele? Würfelspiele? usw. usf.
Der Unterschied ist, dass viele Eltern sich nicht mit Computerspielen auskennen und deswegen ihre Kinder dort auch nicht "erziehen" können. Das Problem wird sich, bezogen auf Computerspiele, mit der Zeit natürlich auswachsen.
Meine Eltern kannten sich auch nicht mit Brettspielen, Kartenspielen und Würfelspielen usw. usf. aus. Meine Eltern spielen nämlich nicht gern. Wo siehst du nun darin einen Unterschied? Trotzdem konnten sie mich erziehen. Wobei ich es ihnen noch heute vorwerfe, dass sie nie gerne mit mir gespielt haben :p
ScRaT_GER schrieb:
Wir haben zum Beispiel auch das Thema Werbung durchgenommen, angefangen mit dem berühmten Satz: "Welche Farbe hat die Milch?"
Ja, so ein Fach steht und fällt natürlich mit der Art der Vermittlung. Da hat man es bei Mathe oder Geschichte leichter - da gibt es Fakten, an denen nichts zu rütteln ist.
Ich hoffe du hast mich hier nicht falsch verstanden. Der Satz ist absolut toll! Geh mal in die Öffentlichkeit und frag die Leute, welche Farbe die Milch hat. Ich wette mit dir, dass ein sehr grosser Prozentsatz "blau" sagen wird. Es ist die erste Farbe, welche ihnen in den Sinn kommt, weil die Milchindustrie über die Werbung uns diese Farbe vermittelt. Als eine Farbe der Frische, die Milch ist etwas frisches
Z schrieb:
Dravere schrieb:
Und wie hängt das mit dem Thema zusammen? Alle Computerspiele-Gegner suchen andere Schuldige, statt sich selbst anzuschauen und zu bemerken, dass sie selbst schuldig sind. Es ist ganz typisch, dass der Mensch sich selbst nie in der Schuld sieht.
Welche Schuld?
Die Schuld an Amokläufen, dass unsere Kinder so "falsch" rauskommen. Wieso diskutiert man auf einmal überhaupt über Computerspiele? Wieso hat man das Gefühl, dass Computerspiele beeinflussen? Wieso hat man das Gefühl dass sie negativ beeinflussen? Wieso hat man das Gefühl, dass man dagegen was unternehmen muss? Wieso? Weil man einen schuldigen sucht. Um nichts anderes geht es hier. Es ist etwas passiert, man analysiert wieso, finden den Schuldigen und ergreift Massnahmen dagegen. Die Frage ist, hat man den richtigen Schuldigen gefunden und sind die Massnahmen korrekt?
Z schrieb:
Man will sich objektiv mit dem Phänomen Computerspiel auseinandersetzen.
Und wie geht das ohne objektive Daten in einem Schulfach? Es wurde hier schon mehrfach gesagt, dass es ein kontrovers diskutiertes Thema ist. Ich verstehe daher nicht, wie man dies dann als Schulfach einführen soll? Ich hatte schon mal gefragt: Worüber soll da überhaupt diskutiert werden in einem Schulfach? Ich sehe nicht, wie man über ein Computerspiel in einem Schulfach mit Schülern diskutieren soll? Wie stellt ihr euch das vor?
Z schrieb:
Dein Argument mit der Geldverschwendung kann ich nicht nachvollziehen, es geht ja in der Schule nicht um gebührenpflichtigen Einzelunterricht sondern darum, dass möglichst viele was davon haben.
Aber es hat niemand was davon, deshalb ist es eben Geldverschwendung. Der Nutzen ist nicht vorhanden. Welchen Nutzen erwartet ihr überhaupt davon? Was soll das Ziel davon sein? Was ist der Sinn von so einem Schulfach? Und bitte nicht wieder so verwaschene Aussagen, sondern konkrete Ziele bezogen auf Computerspiele! Welche sich auch umsetzen lassen!
Z schrieb:
Und Computerspiele sind ein wichtiges Thema unserer Zeit, das kann niemand abstreiten. Du hast selbst zugegeben, wie lächerlich Dein Teddybären-Gleichnis war.
Die Frage ist, war das Gleichnis lächerlich oder die Situation? Könnte das Gleichnis stimmen und die Situation in beiden Fällen lächerlich sein? Wir werden von VERDAMMT VIEL beeinflusst und das seit eh und je, deswegen muss man dafür nicht extra ein Schulfach einführen.
Ich möchte übrigens darauf hinweisen, dass ich nichts gegen den Schulstoff Medienkompetenz habe. Ich sehe allerdings nicht, wie man darin ein Computerspiel einordnen kann und ich habe nicht das Gefühl, dass es dafür extra ein Fach braucht, sondern dass kann man in den bestehenden Unterricht einordnen.
Grüssli
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Wie stellt ihr euch den ein Fach "Computerspiele" vor?
Computerspiele vermitteln nichts, genauso wie ein Horrorfilm oder ein Splatter. Das einzige was an einem Computerspiel interessant ist, ist die Technik, Marketing, Support, Ökonomie. Aber dafür gibt es schon Fächer, wie I.T., Wirtschaft (BWL/VWL), Medientechnik usw.
Soll das Fach "Computerspiele" also ein Moralfach werden? Zivilisten Töten ist falsch, auf Menschen schießen ist falsch, usw.? Was soll man bei Mario Card diskutieren oder bei Mario, Tetris? Langsam wird es lächerlich.
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DEvent schrieb:
Soll das Fach "Computerspiele" also ein Moralfach werden? Zivilisten Töten ist falsch, auf Menschen schießen ist falsch, usw.?
Auch. Das ist bei so vielen Pädagogen doch gar nicht zu vermeiden. Ich stelle mir das Fach ungefähr dreifaltig:
Erziehungsversuche: Seine Einleitung war sowas wie "Wie sieht das Belohnungssystem in Counterstrike aus? Wenn man dann für Frags Geld bekommt, um sich neue bessere Waffen kaufen zu können. Was bewirkt das, was macht es mit dem Spieler?".
Überinterpretieren: Was hat der Spieleautor gefühlt, als er den Innenraum so gestaltet hat? Welche Aussagen über die Welt macht er mit der Schuhgröße des Kapitäns? Beziehe die sozialkritischen Aspekte auf die jüngere Vergangenheit.
Realitätscheck: Technische Bedürfnisse könnten zu da einem Winkelgang und dort keinen weiteren 500 Lichtquellen führen. Ist geplant, kann aber personell nicht abgedeckt werden (meistens mangels technischer Kenntnisse, bei Deutschlehrern mangels grundlegender Relaitätskenntnisse). Dadurch laufen die anderen beiden Drittel aus dem Ruder.