Italien: Google-Manager wegen YouTube-Content: 6 Monate auf Bewährung


  • Mod

    Ja, weil das LEIDER notwendig ist.

    Aber die Hauptarbeit von Moderatoren ist eher Spam loszuwerden (nicht aus gerichtlichen Problemen sondern weil er nervt und wir uns nicht für ein gutes Google-Ranking hergeben) und Trollen das Handwerk zu legen 🙂

    MfG SideWinder



  • SideWinder schrieb:

    @Artchi: Ganz nebenbei, es geht leider nicht, aber ja, ich bin der Meinung ein TV-Sender und eine Zeitung sollten grundsätzlich mal alles senden können.

    Na, dann will ich mal nicht hoffen, das morgen um 15 Uhr auf dem KinderKanal ein hardcore-Porno laufen wird. Das wäre die Konsequenz.



  • Golem schreibt:

    Nach einem Hinweis der italienischen Polizei hat Google das Video innerhalb weniger Stunden von der Seite entfernt und mit den Behörden kooperiert, um die Verantwortlichen für das Video zu ermitteln.

    Davon abgesehen ist es absolut lächerlich, irgendwelche Google Manager zu verurteilen, die weder etwas mit dem Video zu tun haben noch in den Prozess der Löschung des Videos involviert sind.

    Das ist so als verurteilt man Ferdinand Porsche, weil irgendwer mit einem Porsche 911 mit 200km/h bei Rot über die Ampel fährt. 👎



  • Artchi schrieb:

    SideWinder schrieb:

    Dir ist doch klar, dass in einer Zeitung ich selbst publiziere, auf einer solchen Plattform aber 1Mio+ Leute publizieren und daher die Kontrolle jedes einzelnen Videos nicht möglich ist.

    Nö, Zeitungen und Zeitschriften haben sehr viele Artikel von Nicht-Mitarbeitern. Viele TV-produktionen sind nicht die der Sender. Das wird alles meistens "eingekauft". TV-Sender sind heute meistens Broadcaster, besonders die privaten Sender rproduzieren so gut wie nichts selber. Nach deiner Argumentation könnte ich also eine Zeitung rausbringen, und alles dort veröffentlichen lassen, was mir jemand zu schickt. Und ich kann auch einen TV-Sender betreiben und ich sende ALLES, weil ich es nicht selber produziert habe?

    Aber so geht das ebend nicht! Jede Zeitung und Sender muß sein zu sendendes Material bewerten, was er veröffentlicht und ob es mit den Mediengesetzen vereinbar ist. Oder denkst du, es gibt in Deutschland keine Medienwächter?

    Auch Kinos könnten ALLES senden, weil die ja auch nur eine Plattform bereit stellen. Komische Logic...

    Und wenn Youtube es nicht schafft zu kontrollieren, müssen sie mehr Mitarbeiter einstellen, die das kontrollieren können. Oder die Plattform dicht machen, wenn sie damit nicht fertig werden und die Plattform ihre Kompetenz sprengt. Wenn ich meine Arbeit nicht schaffe, bin ich entweder einen Loser und scheitere oder ich hole mir Verstärkung, was natürlich Geld kostet. Das sind einfache Marktgesetze. Und Google (Youtube) ist ein kommerzielles Unternehmen, die unterliegen diesen Marktgesetzen erst Recht.

    der argumentation nach müsste man im internet veröffentlichten content genauer und besser prüfen als das bei zeitungen oder fernsehen der fall ist.

    die begründung war auch eher, dass es keine ausreichenden schutzmaßnahmen gibt.

    die strafe find ich trotzdem ziemlich heftig. bei zeitungen muss man doch maximal einen wiederruf drucken oder? strafen gibt es erst, wenn man sich weigert dies zu tun.
    das video ist entfernt worden und trotzdem gibt es eine strafe ...



  • Artchi schrieb:

    Na, dann will ich mal nicht hoffen, das morgen um 15 Uhr auf dem KinderKanal ein hardcore-Porno laufen wird. Das wäre die Konsequenz.

    Das ist ein schlechter Vergleich. Besser: Es hängt jemand Pornobilder ans schwarze Brett im Kindergarten. Wenn verurteilst Du nun (kreuze an):



    🤡



  • Artchi schrieb:

    Und wenn Youtube es nicht schafft zu kontrollieren, müssen sie mehr Mitarbeiter einstellen, die das kontrollieren können.

    Dir ist schon klar was das bedeutet, oder?

    Das bedeutet das der betreiber eines für die widerrechtliche Nutzung eines Dienstes haftbar ist.

    Youtube ist nicht mit einem Fernsehsender vergleichbar. Youtube ist mehr mit einer Kneipe vergleichbar. Youtube stellt die Infrastruktur (Sitze, Tische) gratis zur verfügung und die User (Kunden) können sich dort untereinander austauschen (Videos hochladen und darüber diskutieren) und youtube lebt davon diesen Leuten Getränke zu verkaufen (das wäre zB die Werbung die youtube schaltet).

    Wenn der Barmann erst bei der 3. Sitzung dieser kriminelen Gruppe merkt dass sie gegen das Gesetz verstößt, dann kann man ihm doch nicht vorwerfen dass er sie erst dann aus dem Lokal wirft.

    Wenn der Dienstleister für das missbrauchen seines Dienstes haftet, möchte ich folgendes wissen: Wieviele verbrechen wurden mit Waffen/Gegenständen verübt die der Täter mit Geld vom Staat (Familienbeihilfe, Sozialbeihilfe, etc.) bezahlt hat. Ist der Staat haftbar? Schliesslich wurde der Täter ja erst 3 Wochen später verhaftet...





  • Den Kindergarten, weil die Mitarbeiter nicht ihrer Aufsichtspflicht nachgekommen sind. Denn ich vertraue ihnen schließlich meine Kinder an. Und dann haben sie auch dafür zu sorgen, das sowas nicht passiert. Den der die Bilder aufgehängt hat, natürlich gleich mit, weil er es aufgehängt hat.

    Ihr argumentiert nur deshalb so, weil ihr selber keine Verantwortung für etwas übernehmen wollen würdet. Und Manager bekommen deshalb mehr Geld, weil sie evtl. für Risiken haftbar gemacht werden können.



  • Artchi schrieb:



    Den Kindergarten, weil die Mitarbeiter nicht ihrer Aufsichtspflicht nachgekommen sind. Denn ich vertraue ihnen schließlich meine Kinder an. Und dann haben sie auch dafür zu sorgen, das sowas nicht passiert. Den der die Bilder aufgehängt hat, natürlich gleich mit, weil er es aufgehängt hat.

    Aha. Und welchen Zeitraum räumst Du den Mitarbeitern ein, die Bilder zu entfernen? 1 Tag? 1 Stunde? 1 Minute? Im Fall Youtube wurde das Video wenige Stunden nach Hinweis der Polizei entfernt.



  • @Artchi: Sollte nach deiner Logik nicht auch der ISP haften für Daten die er überträgt?

    Edit: Oder anderes, wenn du youtube mit dem Fernseher vergleichen willst, ist youtube ein Anbieter von Satelliten und die Nutzer von youtube sind die Sendeanstalten. Sollten die Firmen, welche die Satelliten an die Sendeanstalten vermieten für Inhalte haften die diese verbreiten?





  • Absolut nichts gegen einzuwenden, dass sich dort jemand gegen ein ihn blossstellendes Video wehrt. Mit der zuegigen Loeschung des Videos und der Kooperation von google zum Ausfindigmachen der Urheber haette die Sache fuer google damit aber erledigt sein sollen. Das Urteil ist bestenfalls laecherlich.

    Etwas Anderes waere es allerdings, falls google vorangegangene Aufforderung zur Loeschung vom Betroffenen selbst/dessen Vertretern laengere Zeit ignoriert haette. Dann waere es evtl. gerechtfertigt, wenn erst auf die Staatsanwaltschaft reagiert wird, an einzelnen Figuren ein Exempel zu statuieren.



  • byto schrieb:

    Im Fall Youtube wurde das Video wenige Stunden nach Hinweis der Polizei entfernt.

    Ohne mich jetzt auf Artchi's Seite schlagen zu wollen, aber der Wahrheit halber:

    Auf Spon ist von 2 Monaten die Rede.



  • 2 Monate hat es gedauert, bis die Polizei den Hinweis gab, woraufhin das Video innerhalb weniger Stunden entfernt wurde.



  • Lies das Telemediengesetz http://www.gesetze-im-internet.de/tmg/BJNR017910007.html#BJNR017910007BJNG000300000

    Es ist wichtig, dass man keine Vorzensur betreiben muss! Ansonsten wäre das Internet als Kommunikationssystem nicht betreibbar! E-Mail, Chats, Foren, Videoseiten, Webspaceangebote etc. wären einfach nicht realistisch betreibbar und vorallem nicht in der Größe, die man heute im Internet hat.



  • @byto: Ah, okay, hast du ja wirklich geschrieben.
    Ich bin wohl wegen deiner Kindergartenanalogie durcheinander gekommen.



  • Ich frag mich, warum sich so viele europäische Staaten gegen die Internetindustrie wehren. Das ist ein Multimilliarden Euro Geschäft - welches unabhängig von der Geografie ist - und die europäischen Regierungen haben nichts besseres zu tun, als klipp und klar zu sagen, dass man so etwas nicht haben will.

    Deutschland mit dem Abmahnunwesen und den Unrechtsurteilen ist für eine kleine Internetfirma doch ein Todesstoß. In Italien wird man für den Inhalt von Nutzern nun mit Gefängnisstrafen verurteilt (und die haben ja auch andere Gesetze geplant, nachdem der Duce äh Berlusconi verletzt wurde und davon Videos bei YouTube zu finden waren). Das britische "Libel Law" ist wohl so bescheuert, dass das einer Zensur gleichkommt. In Dänemark verurteilen Richter ISPs dazu ganze IP-Ranges zu sperren etc.

    Die Medien entwickeln sich einfach zu schnell. Politiker und Richter kommen da nicht hinterher (was ist das Durchschnittsalter des Bundestags?) und selbst in einem Programmiererforum scheint so mancher Benutzer damit überfordert.



  • Nobuo T schrieb:

    Das Urteil ist bestenfalls laecherlich.

    full ack



  • rüdiger schrieb:

    Deutschland mit dem Abmahnunwesen und den Unrechtsurteilen ist für eine kleine Internetfirma doch ein Todesstoß. In Italien wird man für den Inhalt von Nutzern nun mit Gefängnisstrafen verurteilt (und die haben ja auch andere Gesetze geplant, nachdem der Duce äh Berlusconi verletzt wurde und davon Videos bei YouTube zu finden waren). Das britische "Libel Law" ist wohl so bescheuert, dass das einer Zensur gleichkommt. In Dänemark verurteilen Richter ISPs dazu ganze IP-Ranges zu sperren etc.

    Nicht zu vergessen die Franzosen, die Bannerklicks auf französischem Boden versteuern wollen ("Google Steuer"). 🤡



  • rüdiger schrieb:

    Ich frag mich, warum sich so viele europäische Staaten gegen die Internetindustrie wehren. Das ist ein Multimilliarden Euro Geschäft - welches unabhängig von der Geografie ist - und die europäischen Regierungen haben nichts besseres zu tun, als klipp und klar zu sagen, dass man so etwas nicht haben will.

    Wenn es keine Staatsgrenzen für den Informationsaustausch gibt, dann findet man immer irgendwo etwas, das im eigenem Staate nicht gedultet würde.
    Ist ja auch keine reines Europäisches Problem.
    Auf amerikanischen Servern liegen Texte und Lieder, die hier strafbar sind. Dafür sind wir hier eben etwas freizügiger mit Sexualität, und das wäre dann ja für einen Saudi nur einen Mausklick entfernt. Das darf in "deren" Augen eben nicht sein.

    Und das obige gilt jetzt erstmal nur für Wertvorstellungen.
    Da sind noch gar keine Theorien über Machterhalt etc. mit drin...
    Was sind da schon ein paar Mrd. Euro?



  • Mit Information wurde immer schon viel Geld verdient. Seit dem Internet ist das nicht mehr so.
    Nun verdienen wenige und das auch noch mit der Macht zu entscheiden werde was darf.
    Aber: andere Länder andere Sitten.
    Selbst hier in DE ist man sich nicht einig wie mit dem Internet umgegangen werden muss. HH urteilt anders als andere Gerichte.
    Hier werden Leute abgemahnt die wo es nicht notwendig ist.
    Im Gegensatz dazu lässt sich bei DENIC eine Domain registrieren (Ähnlichdomains) obwohl der Verantwortliche in DE nicht existent ist und wenn man die Domain löschen lassen möchte dann ist das kompliziert und langwierig.
    Google entscheidet wer Adwords schalten darf.
    Apple entscheidet was in den Appstore darf.
    Im Internet kann man solchen Unternehmen nur mit solchen Urteilen weh tun.
    Auch wenn ich das Urteil falsch finde kann ich diese Doppelmoral nicht gut finden.
    Meinungsfreiheit in diesem Fall und in anderen nicht.


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