Bilaterale Gespräche: USA <-> Nordkorea



  • Hallo Forum,

    in den Medien wird immer geschrieben das Nordkorea mit den USA bilaterale Gespräche wünscht (und nicht in der 6'er Gruppe wie bisher). Wieso verweigern sich die USA dem Ansinnen? Was erhoft sich NK dadurch bzw was will die USA dadurch verhindern? So ganz habe ich da noch nicht den Punkt gerafft.

    Vielen Dank

    Peter



  • Na was kann den NK von den USA wollen?
    Nur solange NK nur den harten Kurs in Sachen Atomprogramm, Raketentest etc durchfuehrt und somit die relativ stabile Lage in der Region gefaehrdet, werden die USA nicht bereit zum Verhandeln sein. Die staendigen Provokationen von NK in Richtung SK, werden sicher auch nicht zu einer moeglichen Wirtschaftshilfe fuehren.
    So ist das eben in rot gegierten Laendern. Die meiste Kohle geht fuer das Militaer und die Regierung drauf, waehrend die Bevoelkerung in Not lebt.

    NK ist ein bitterarmes Land, welches von der kommunistischen Diktatur gnadenlos unterdrueckt wird. Den meisten Menschen ist es bei schweren Strafen verboten, mit Auslaendern (es kommen doch ab und an mal welche rein) zu sprechen. Wenn man NK besuchen will, geht das nur als gefuehrte Tour mit zwei 'Reisebegleitern in Deiner Landessprache'. Die drei Hotels in Pjongjang, die fuer Auslaender offen sind, wurden nur fuer Besucher des Landes gebaut. Also werden die Waende auch tausend Ohren und Augen haben. Internet ist auch nur in den Hotels moeglich, ich wuerde es aber nicht unbedingt nutzen.

    Solange wie Nordkorea der westlichen Welt den Mittelfinger zeigt, kann das Land auch keine Hilfe erwarten.

    Gibt es eigendlich ein kommunistisch, sozialistisch gefuehrtes Land, welches halbwegs in Wohlstand lebt?
    Fuehre in der Wueste den Sozialismus ein und kurze Zeit spaeter wird der Sand zur Mangelware.



  • Die Lage von NK ist mir klar. Mir geht es nur um diesen Satz der immer wiederholt wird. Da muß es doch einen Grund geben warum nicht bilateral verhandelt wird. Wenn man schon in 6'er Runde verhandelt, warum dann nicht auch in 2'er Runde. Gibt es da Forderungen Südkoreas auf die NK nicht eingehen und stattdessen lieber nur mit den USA eine Nichtangriffspakt schließen will? Quasi: Hauptsache die USA greifen mich nicht an, der Rest der Welt ist mir egal.

    Venezuela könnte ein solches Land durch das Erdöl werden. Wenn man sich Saudi Arabien und all die anderen Erdöl Länder ansieht sind doch alle anderen Wirtschaftsbereiche vollkommen unproduktiv bzw in ausländischer Hand.



  • Klar unter zwei Partnern kann man was anderes aushandlen, als unter sechs.
    Nur wird NK eh bald am Ende sein. Jahrelange wirtschaftliche Sanktionen, die isolierte politische Stellung und die magere eigene Produktion wird das Land in die Ecke treiben. Auf Dauer wird NK verlieren. Und das wird NK auch klar sein.

    Lieber heimlich mit dem Feind verhandeln und Schadensbegrenzung betreiben, als der ganzen Welt sagen: "Sorry, wir waren zwar immer der Agressor, aber nun brauchen wir Hilfe" -> Das wird kaum ein Asiate machen, das Gesicht ist zu wichtig. Und das ist beim kleinen Nudelhaendler nicht anders als beim Regierungschef.



  • Das nahe Ende von NK halte ich für Spekulation, höchstens das es der Nachfolger vergeigt. Wenn es keine externen Medien gibt die der Bevölkerung zeigen das eine bessere Welt möglich ist, wird es keine Revolution geben. So wie Geheimdienst, Militär und die Propaganda das Land unter Kontrolle halten ist das ja 24 millionenfach Einzelhaft. Die Hungersnöte werden einfach den Japaner oder den USA angehängt. Wenn man es schafft diese Botschaft mit Sanktionen (wahrer Kern) und Nationalismus zu verkaufen und es keine Gegenstimmen gibt wird es denke ich auch gegelaubt. Der einzige Unruhefaktor ist dann wohl das Ausland.
    Das mit dem Gesicht wahren ist doch nur eine Sache des Kulturkreises. In NK werden sich doch wohl ein paar harte Knochen finden lassen die diese Verhandlungen rotzfrech führen können. Zumahl sie ja nicht öffentlich stattfinden.

    So wie man ließt ist doch den Südkoreanern der Norden vollkommen egal. Sie wollen nichts vom Norden wissen, Wiedervereinigung etc interessiert sie nicht, SK hat sich mit der jetzigen Situation abgefunden und wäre mit einem Nichtangriffspakt NK<->USA der ausdrücklich SK als verbündeten der USA einschließt vermutlich einverstanden. Demnach hätte also SK nichts gegen 2'er Gespräche und würde sie nicht blockieren. Das die USA einen Krieg vor den Toren des heute mächtigen Chinas anfangen halte ich auch für ausgeschlossen. Einzig das sich die USA da vielleicht eine Kommandoaktion in Zukunft vorstellen könnten und das dann ein Friedensvertrag vielleicht hinderlich ist.


  • Mod

    Die Frage ist doch eher, was hätten die USA von bilateralen Verhandlungen? Mir fällt absolut nichts ein - bestenfalls können sie Verluste machen durch Zugeständnisse. Und so lange es keinen ersichtlichen Vorteil gibt ist doch klar, dass sie nicht verhandeln.

    Also klär mich auf, wieso die USA die Gespräche annehmen sollten.

    Aber komm jetzt nicht mit idealistischen Werten wie "um dem NK-Volk zu helfen". Das interessiert bei der Außenpolitik von Staaten nicht. Es müssen schon geldwerte Vorteile sein.



  • Demnach wäre die Antwort: Weil Nk nichts anzubieten hat bzw nicht das richtige anbietet. Klingt schlagend. In der Konequenz heißt das dann auch das die 6'er Gespräche nutzlos. Es sind nur mehr Personen mit Nebeninteressen am Tisch.



  • Hallo

    SK ist eine enger Verbündeter von den USA. Sie werden es wohl nicht gut finden, wenn NK und USA direkt und ohne Wissen um den Inhalt miteinander verhandeln. Es wird wohl demnach ein Zugeständnis an SK und China sein. Was sollen die beiden auch miteinander besprechen? China und Sk haben dort so starke Interessen, dass sie eh alles abnicken müssten...

    chrische



  • Ivo schrieb:

    Fuehre in der Wueste den Sozialismus ein und kurze Zeit spaeter wird der Sand zur Mangelware.

    Führe in der Wueste den Kapitalismus ein und kurze Zeit später wird für jedes Sandkorn, über das du schreitest, eine Mautgebühr erhoben.

    Was für ein Schwachsinn, stupide Propaganda.

    Ivo schrieb:

    Nur wird NK eh bald am Ende sein. Jahrelange wirtschaftliche Sanktionen, die isolierte politische Stellung und die magere eigene Produktion wird das Land in die Ecke treiben. Auf Dauer wird NK verlieren. Und das wird NK auch klar sein.

    Und jetzt mal das ganze noch mal, nur realitätsbezogener:
    Nur wird das Nordkoreanische VOLK bald am Ende sein. Jahrelange wirtscahftliche Sanktionen gegenüber dem NK-VOLK, die isolierte politische Stellung und die magere eigene Produktion wird das Land in die Ecke und das Volk in den Abgrund treiben. Auf Dauer wird Das NK-VOLK verlieren. Und das wird sowohl der NK-Regierung als auch dem West egal sein.

    Diese ganzen Sanktionen bestrafen doch immer nur das Volk. Und das Volk kann nichts für die Regierung, da Diktatur. 🙄 😡 Die Sanktionen haben doch kaum bestrafende Wirkung auf die Regierung, gegen die man eigentlich vorgehen will. Schließlich kann die Regierung alles auf die Sanktionen von Außen schieben...was ja auch stimmt.



  • Ivo schrieb:

    Solange wie Nordkorea der westlichen Welt den Mittelfinger zeigt, kann das Land auch keine Hilfe erwarten.

    Zum Streit sowie zur Versöhnung gehören immer 2. Bzw mehr. Du erwartest doch nicht ernsthaft, dass NK dem Westen auf den Knien in den Arsch kriecht...

    Man muss sich gegenseitig entgegenkommen, anders geht es nicht.



  • Was ich bisher gelesen habe klingt eher so als wenn NK eine Art Garantie haben möchte das die USA an ihnen keinen Exorzismus durchführen. Diese Garantie (Friedenvertrag) können die USA auch ohne Konsultation der anderen geben. Nur scheinbar ist das Gegenangebot des geliebten Führers nicht allzu verlockend.

    Lustig auch:

    Eine neue Dimension von Gewalt und Menschenverachtung wurde mit dem 2007 bekanntgewordenen Fall Shin Dong-hyuk erreicht. 1982 in einem Konzentrationslager geboren, war er niemals dafür vorgesehen, dieses zu verlassen... Nachdem er 22 Jahre im Lager lebte, die Hinrichtung seiner Mutter und seines Bruders miterlebte, monatelang gefoltert, ihm ein Finger abgetrennt und er Zeuge unzähliger öffentlicher Hinrichtungen wurde, gelang ihm im Januar 2005 die Flucht... Nach China geflüchtete Nordkoreaner, die aus China zurück nach Nordkorea abgeschoben wurden, sollen hingerichtet worden sein, teilweise öffentlich, um Landsleute vor einer Flucht abzuschrecken. So sollen Anfang 2005 in nur einem Monat 70 Menschen auf diese Weise ermordet worden sein.

    Quelle



  • Hallo

    Schneewittchen schrieb:

    Ivo schrieb:

    Solange wie Nordkorea der westlichen Welt den Mittelfinger zeigt, kann das Land auch keine Hilfe erwarten.

    Zum Streit sowie zur Versöhnung gehören immer 2. Bzw mehr. Du erwartest doch nicht ernsthaft, dass NK dem Westen auf den Knien in den ***** kriecht...

    Man muss sich gegenseitig entgegenkommen, anders geht es nicht.

    So ein Mist. Wie will man einem Land und vor allem dessen geistige verwirrten Führer entgegenkommen?

    chrische



  • Schneewittchen schrieb:

    Ivo schrieb:

    Solange wie Nordkorea der westlichen Welt den Mittelfinger zeigt, kann das Land auch keine Hilfe erwarten.

    Zum Streit sowie zur Versöhnung gehören immer 2. Bzw mehr. Du erwartest doch nicht ernsthaft, dass NK dem Westen auf den Knien in den ***** kriecht...

    Man muss sich gegenseitig entgegenkommen, anders geht es nicht.

    Was will denn bitte die USA von Nordkorea? NK ist das Land, welches etwas will.
    Oder soll ich dem Bettler am Bahnhof, neben dem Euro auch noch Kreditkarte + Pin geben, damit er den Euro annimmt?



  • chrische5 schrieb:

    Hallo

    Schneewittchen schrieb:

    Ivo schrieb:

    Solange wie Nordkorea der westlichen Welt den Mittelfinger zeigt, kann das Land auch keine Hilfe erwarten.

    Zum Streit sowie zur Versöhnung gehören immer 2. Bzw mehr. Du erwartest doch nicht ernsthaft, dass NK dem Westen auf den Knien in den ***** kriecht...

    Man muss sich gegenseitig entgegenkommen, anders geht es nicht.

    So ein Mist. Wie will man einem Land und vor allem dessen geistige verwirrten Führer entgegenkommen?

    chrische

    Sicherlich nicht in dem man das Volk für die verkackte Regierung bestraft (Sanktionen).



  • Hallo

    Das sind doch nicht alles nur Wirtschaftssanktionen, sondern zum Beispiel auch das Einfrieren von Konten oder den Verkaufsstopp von Luxusgütern. Hier aber schon wieder andeutungsweise so zu tun, als wären zwei Parteien am Tisch, die aufeinander zugehen müssen und ja beide nicht so toll sind... trifft IMHOP den Nagel nicht auf den Kopf. NK ist ein absolutes Unrechtsregime und sollte mit allen möglichen Mittel gestürzt werden. Was da abgeht, kann man sich von hier kaum vorstellen.

    chrische



  • Notrationen fuer die Bevoelkerung stehen ja nicht unter den Sanktionen. Nur blockiert NK die Lieferungen und gibt sie nicht an die Bevoelkerung weiter.
    Es gibt auch fuer die CIA wenig Moeglichkeiten dort ein wenig zu schueren, da die USA keine Botschaft in Pjongjang betreibt. Also sind Sachen, wie Rebellen unterstuetzen (siehe Afghanistan, Laos, Irak) nicht so einfach durchzufuehren.

    Da irgendwelche Leute einzuschleusen, die Lebensmittel, Medikamente und Geld bringen um dort eine proamerikanische Stimmung zu erzeugen, gleicht einen Selbstmordkommando. Es wimmelt nur so von Spionen, dagegen was die DDR eine Bluemchenwiese...

    Dazu kommt noch, das NK von VR China halbwegs unterstuetzt wird, sei es mit Ausbildung (angeblich haben die 15000 Hacker beim Militaer -> minus propaganda + desinformation, geh ich mal von nicht mehr als 1000 - 1500 aus), Nahrung, Waffen etc.
    NK hat sich so eingekesselt, wie es nur geht. Die Grenze zu SK, soll circa 150km breit sein. Dahinter direkt der hoechste Flaggenmast der Welt.

    Die arme geknechtet Bevoelkerung kann einen echt leid tun. Wahrscheinlich haben die aber keine Ahnung wie es in der restlichen Welt aussieht und denken, das Leben ist absolut normal.



  • Ivo schrieb:

    Notrationen fuer die Bevoelkerung stehen ja nicht unter den Sanktionen. Nur blockiert NK die Lieferungen und gibt sie nicht an die Bevoelkerung weiter.
    Es gibt auch fuer die CIA wenig Moeglichkeiten dort ein wenig zu schueren, da die USA keine Botschaft in Pjongjang betreibt. Also sind Sachen, wie Rebellen unterstuetzen (siehe Afghanistan, Laos, Irak) nicht so einfach durchzufuehren.

    Da irgendwelche Leute einzuschleusen, die Lebensmittel, Medikamente und Geld bringen um dort eine proamerikanische Stimmung zu erzeugen, gleicht einen Selbstmordkommando. Es wimmelt nur so von Spionen, dagegen was die DDR eine Bluemchenwiese...

    "proamerikanische" Stimmung? Du meinst die gleiche "proamerikanische" Stimmung wie in Süd Amerika, z.B. Venezuela, Bolivien, Chile, Guatemala und Nicaragua? Die USA hat schon immer Diktatoren, Faschisten und Mörder unterstützt, der einzige Grund wieso das in NK nicht so ist, ist weil es keine Ressourcen hat.

    http://venezuelanalysis.com/analysis/2363

    Den amerikanischen Kapitalismus sollten wir uns wirklich nicht zum Maß aller Dinge nehmen.



  • Ja die USA ist oft zu Recht in der Kritik. Nur sind die leider das einzige Land, was irgendwas unternimmt. Meistens nicht um eine Demokratie zu schaffen, sondern eher strategische oder finanzielle Ziele.
    Proamerikanisch war vielleicht falsch ausgedrueckt, ich meinte eher prowestlich.



  • Hallo

    War ja klar, dass jemand kommt und die USA und NK ungefähr gleichsetzt. Man sollte einfach mal den Lebensstandard vergleichen...

    chrische



  • chrische5 schrieb:

    Hallo

    War ja klar, dass jemand kommt und die USA und NK ungefähr gleichsetzt. Man sollte einfach mal den Lebensstandard vergleichen...

    chrische

    Also ich wars diesmal nicht 🙂


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