Wieso wird Holocaustleugnung bestraft?
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Schneewittchen schrieb:
Die Freiheit ist auch dei Freiheit der anderen - zB der Holocaustopfer.
Mit der Begründung kannst du jedes Thema tabuisieren.
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árn[y]ék schrieb:
Schneewittchen schrieb:
Die Freiheit ist auch dei Freiheit der anderen - zB der Holocaustopfer.
Mit der Begründung kannst du jedes Thema tabuisieren.
Stimmt. Aber andererseits sehe ich keinen Grund das Leugenen des Holocuasts in den Medien zu legalisieren. Mit Meinungsfreiheit hat das nichts zu tun, da die wahren Fakten keinen Spielraum zum relativieren des Holocausts lassen.
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Trotzdem interessiert es keine Sau, wenn ich etwa die Verbrechen der Russen an ihrem eigenen Volk leugne.
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árn[y]ék schrieb:
Trotzdem interessiert es keine Sau, wenn ich etwa die Verbrechen der Russen an ihrem eigenen Volk leugne.
Welches genau damit wir konkret werden? Wenn du ein Verbrechen in den Medien leugnest, dann wird es sehr wohl die eine oder andere Sau interessieren. Die Türken leugnen zB den Völkermord an den Armeniern. Das juckt sehr wohl die Leute hier...
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Schneewittchen schrieb:
Mit Meinungsfreiheit hat das nichts zu tun, da die wahren Fakten keinen Spielraum zum relativieren des Holocausts lassen.
Diese Aussage finde ich interessant. Ist das so? Ist der Holocaust für immer und alle Zeit die furchtbarste Sache, die geschehen ist/geschehen konnte?
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Warum ist es in den USA nicht nötig, die Leugnung der Sklaverei oder der Internierung der Japaner zu verbieten?
1945 war die Welt noch deutlich rassistischer, die Psychologen weltweit spekulierten ernsthaft, dass Deutsche besondere Veranlagung zur Boshaftigkeit haben. Schwarze hatten keine Rechte in den USA und japanischstämmige Bürger wurden pauschal des Verrats verdächtigt.
So kam es doch zum Beispiel erst zum bekannten Milgrim-Experiment.
http://de.wikipedia.org/wiki/Milgram-ExperimentNachtrag für die, die es nicht kennen:
http://de.wikipedia.org/wiki/Internierung_japanischstämmiger_Amerikaner
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árn[y]ék schrieb:
Trotzdem interessiert es keine Sau, wenn ich etwa die Verbrechen der Russen an ihrem eigenen Volk leugne.
Stalin soll einmal ungefähr gesagt haben:
Stalin schrieb:
Der Tod eines Menschen ist eine Tragödie, der Tod einer Million nur eine Statistik.
Wird diese Aussage nicht etwa von all denen hier voll und ganz bestätigt, die für die Abschaffung des §130 sind
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abc.w schrieb:
Wird diese Aussage nicht etwa von all denen hier voll und ganz bestätigt, die für die Abschaffung des §130 sind
Ich sehe keinen kausalen Zusammenhang ... !?
Allerdings mal wieder die Feststellung, dass Stalin ein durchaus scharfsinniger Mann war.
Wer immer noch dermaßen über den Holocaust flucht und mit ihm extra eigene Paragraphen der Gesetzgebung begründet, der sollte mal ein gescheites Geschichtsbuch zur Hand nehmen, dass mehr als einführende 200 Seiten der vor-ww2-geschichtlichen Zeit widmet.
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abc.w schrieb:
árn[y]ék schrieb:
Trotzdem interessiert es keine Sau, wenn ich etwa die Verbrechen der Russen an ihrem eigenen Volk leugne.
Stalin soll einmal ungefähr gesagt haben:
Stalin schrieb:
Der Tod eines Menschen ist eine Tragödie, der Tod einer Million nur eine Statistik.
Wird diese Aussage nicht etwa von all denen hier voll und ganz bestätigt, die für die Abschaffung des §130 sind
Nein. Die Redefreiheit muß sein, um nie wieder solche Zustände zu erreichen. Die Zensur ist eine gute Freundin des Totalitarismus. Redefreiheitbefürworter und andere Bürgerrechtler arbeiten nicht gegen, sondern für die Demokratie.
Zensur zum Schutz der Freiheit ist so eine dumme Idee wie Ficken zum Schutz der Jungfräulichkeit.
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abc.w schrieb:
Wird diese Aussage nicht etwa von all denen hier voll und ganz bestätigt, die für die Abschaffung des §130 sind
Wir sind uns hier hoffentlich alle einig, dass der Holocaust keine Lüge ist. Wir sind uns auch alle einig, dass das dritte Reich und diese Tat in den Geschichtsunterricht gehören.
Wir sind uns nur nicht darüber einig, ob man eine Falschaussage verbieten sollte. Und hier geht es einfach nur um eine Falschaussage, und es geht vor allem nur um eine einzige spezielle Aussage.
Gründe gegen so ein Verbot:
- Meinungsfreiheit bedeutet immer Freiheit der Andersdenkenden, insbesondere auch Freiheit der falschen Meinung
- Zensur ist immer gefährlich
- unverhältnismäßig geringe Wirksamkeit bei hoher Gefahr
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árn[y]ék schrieb:
abc.w schrieb:
Wird diese Aussage nicht etwa von all denen hier voll und ganz bestätigt, die für die Abschaffung des §130 sind
Ich sehe keinen kausalen Zusammenhang ... !?
Dann nimm mal ein paar gescheite Geschichtsbücher zur Hand...
volkard schrieb:
Nein. Die Redefreiheit muß sein ...
Ich sehe im Paragraphen keine einzige Zeile, die die Redefreiheit einschränkt! Welche sollen es denn sein? Jeder darf seine Meinung äußern, wie er will, aber bitte nicht so, dass daraus die in §130 aufgeführten Straftaten begangen werden!
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Hallo
Wie ist denn deine Definition von Einschränkung? Wenn ich über manches nicht reden darf, ist IMHO Einschränkung.
Chrische
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abc.w schrieb:
árn[y]ék schrieb:
abc.w schrieb:
Wird diese Aussage nicht etwa von all denen hier voll und ganz bestätigt, die für die Abschaffung des §130 sind
Ich sehe keinen kausalen Zusammenhang ... !?
Dann nimm mal ein paar gescheite Geschichtsbücher zur Hand...
Ich sehe trotzdem keinen kausalen Zusammenhang. Stalin hat viele Menschen ermorden lassen. Er hat gesagt, dass dies keinen kümmert, weil es so viele waren, dass man es gar nicht moralisch fassen kann sondern nur mathematisch. Wo bitte besteht der Zusammenhang mit dem Recht sagen zu dürfen, dass ein anderer Massenmord begangen wurde oder nicht?
volkard schrieb:
Nein. Die Redefreiheit muß sein ...
Ich sehe im Paragraphen keine einzige Zeile, die die Redefreiheit einschränkt! Welche sollen es denn sein? Jeder darf seine Meinung äußern, wie er will, aber bitte nicht so, dass daraus die in §130 aufgeführten Straftaten begangen werden!
Wie kannst du zwei widersprüchliche Sätze direkt hintereinanderschreiben und dabei behaupten, dass diese sich nicht widersprechen würden?
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[OT]
abc.w schrieb:
Stalin soll einmal ungefähr gesagt haben:
Stalin schrieb:
Der Tod eines Menschen ist eine Tragödie, der Tod einer Million nur eine Statistik.
Es ist kein Zitat Stalins, obwohl als solches (da, wo es gerade passt) weit verbreitet. Und auch wenn es eins wäre, würde es nichts über die genaue Bedeutung aussagen, da der Zusammenhang nirgendwo auftaucht. Das Zitat wurde Stalin in diesem Spielfilm zugeschrieben. Außerdem taucht die Phrase etwa genauso bei Remarques "Der schwarze Obelisk" auf.
[/OT]
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SeppJ schrieb:
abc.w schrieb:
volkard schrieb:
Nein. Die Redefreiheit muß sein ...
Ich sehe im Paragraphen keine einzige Zeile, die die Redefreiheit einschränkt! Welche sollen es denn sein? Jeder darf seine Meinung äußern, wie er will, aber bitte nicht so, dass daraus die in §130 aufgeführten Straftaten begangen werden!
Wie kannst du zwei widersprüchliche Sätze direkt hintereinanderschreiben und dabei behaupten, dass diese sich nicht widersprechen würden?
Es gibt eben keinen Gott und ich bin sein Prophet!
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earli schrieb:
Wir sind uns hier hoffentlich alle einig, dass der Holocaust keine Lüge ist.
Es reicht doch schon die offiziell verordnete Wahrheit auch nur im Geringsten anzuzweifeln. Und Hinterfragen sollte immer legetim sein, leider sehen das viele nicht ein weil sie "verblendet" und manipuliert wurden(von Medien, Politik und das über Jahre hinweg).
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krabbels schrieb:
earli schrieb:
Wir sind uns hier hoffentlich alle einig, dass der Holocaust keine Lüge ist.
Es reicht doch schon die offiziell verordnete Wahrheit auch nur im Geringsten anzuzweifeln. Und Hinterfragen sollte immer legetim sein, leider sehen das viele nicht ein weil sie "verblendet" und manipuliert wurden.
Kannst Du lesen? Warum diskutierst Du hier mit? Und nun stelle ich mich auf den Standpunkt, die beiden Fragen seien nicht Behauptungen sogar beleidigender Natur, sondern ernst gemeine Fragen, denn es würde mich wirklich interessieren. Wenn man ein Thema zensiert, muß man auch das leichte Hinterfragen zensieren. Natürlich waren meine Eingangsfragen nicht ernst gemeint, sondern dienten nur zur Verdeutlichung.
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Wie will man, als durchschnitts Bürger, denn überprüfen ob es den Holocaust wirklich gab? Jeder weiss doch, dass in Geschichtsbüchern nicht immer das drin steht was auch wirklich passiert ist. Die Bevölkerung wusste damals nichts davon, die Betroffenen sind tot. Also es ist schwierig noch einen Augenzeugen zu treffen, den man persönlich kennt und vertrauen kann. Da fällt es doch leicht irgendwelche Verschwörungstheorien zu konstruieren und vieleicht sogar daran zu glauben.
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Dass die Bevölkerung nichts wusste, stimmt nicht. Das wurde am Ende des Krieges immer gesagt, irgendwie muss man sich ja schützen. In meiner Familie ist es zum Beispiel so, dass der Ehemann einer Tante einen Halbbruder mit einer gelähmten Hand hat. Dieser Halbbruder ist 1942 (vielleicht war es auch 41 oder 43, weiß das Geburtsdatum jetzt nicht genau) geboren, und alle wussten, wenn ein Nazi ihn findet, wird er abgeholt und kommt nie wieder. Er wurde glücklicherweise lange genug versteckt und lebt heute noch.
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Dieser Paragraph hat vielleicht kurz nach dem Kieg in der Übergangsphase Sinn gemacht. Das man dann Nationalsozialisten die sich direkt nichts zu schulden haben kommen lassen dran kriegen konnten wenn sie bestimmte Tatsachen leugnen und weiter der alten Ideologie nachhingen. Heute würde ich ihn streichen.
EDIT: Meine Großeltern sagen das meine Urgroßeltern vom Holocaust nichts gewußt haben. (Von der systematischen Vernichtung in den Lagern.) Und ob man Gerüchten glauben schenkt die die eigene Seite so schwer belasten...