Christen in Deutschland



  • Ich selber glaube an Gott.

    Wie die Menschen geschaffen wurden ist mir nicht so wichtig, die Evolutionstheorie scheint mir recht wahrscheinlich zu sein.

    Jesus:
    Ich denke auch, dass es mit Jesus einen gescheiten Menschen gab, der die wichtigsten Punkte im Leben begriffen hat, und versucht hat, diese weiterzuvermitteln. Ob man ihn als Gottes leiblichen Sohn betrachtet oder als normalen Erdenbürger, ist mMn ziemlich egal. Mit dem leiblichen Sohn tu ich mich immer recht schwer. Vielleicht hat es ihn auch gar nicht so gegeben, aber was zählt, sind seine Geschichten, und die Botschaft der Freundschaft, die sie mMn vermitteln wollen.

    Bibel:
    Da die Bibel mMn letztendlich ein Menschenwerk ist, kann man ihr keine Unfehlbarkeit zuerkennen. Alle Geschichten wurden von Menschen weitergegeben und vermutlich verändert. Vielleicht jemand einfach vor lauter Verbitterung den Text geändert/erfunden oder wie auch immer. Dennoch denke ich, dass man, vom Willen beseelt, Lösungen schwieriger Probleme zu erhalten, wichtige richtige Denkanstöße erhalten kann. Dass ohne Nachdenken vielleicht Mist rauskommt, ist klar. Die Schwierigkeit besteht meines Erachtens einfach darin, dass die katholische Kirche für mich keine unbedingten und undbedingt glaubhaften Moralgrundsätze herausgeben kann.

    AT:
    Das AT ist für mich eine Geschichtensammlung, ich gehe davon aus, dass alle an wahre Geschichten angelehnt sind, wenn auch manchmal sehr entfernt. Es sollen anhand von Beispielen Lebenslagen und die richtigen bzw. falschen Reaktionen verdeutlicht werden.

    NT:
    Eigentlich wie AT, mit der Besonderheit, dass die Hauptfigur Gottes Sohn ist/sein soll.

    Tod:
    Dieses Thema steht mir zu sehr im Vordergrund. Ich glaube nicht, dass Nichtchristen in eine Hölle oder so kommen, dass Christen in einen Himmel kommen zweifle ich genauso an, aber darüber habe ich mir noch nicht genug Gedanken gemacht, auch weil es jetzt vor allem darum geht, sein Leben hier auf der Erde gescheit hinzukriegen. (Ob) Was danach kommt, sieht man dann schon. Furcht vor Strafe bzw Streben nach Glück im Jenseits, falls es sowas denn gibt, können halt auch als Ansporn dienen, Gutes zu tun. Bei religiösen Fanatikern o.ä. liegt das Problem dann schon in der Falschauslegung.

    Bedeutung im Leben:
    Der Gedanke, mich immer vor einer höheren Macht - nennt man sie Gott oder das Ahnengericht oder die 4 Winde oder wie auch immer - verantworten zu müssen und nicht nur vor mir selbst, nimmt mir die Möglichkeit des vollkommen freien Handelns. Normalerweise tut das auch das erlernte/angeborene? Moralgefühl, aber nicht in diesem Ausmaß und auf diese Art und Weise wie (ein) Gott es tut.
    Dazu kommt, dass man jemand hat, der hinter einem steht. Das ist meine Art, Gott zu begreifen, nicht nur als absoluter Herrscher über einem, sondern auch als Helfer neben einem.

    Was ich mir immer denke ist, dass viel mehr Menschen an einen (Ab)Gott glauben, als sich eingestehen. Meistens nennen sie ihn bloß anders. Ich bin natürlich befangen, wie jeder andere auch.

    Es bleibt noch viel zu sagen, aber ich denke, dass ich einen genügend großen Teil umrissen habe, das wars erstmal.



  • Carmack schrieb:

    Ich selber glaube an Gott.

    Das ist nicht entscheidend.

    Entscheidend ist, ob dieser Gott sich für uns interessiert. Interessiert es ihn, ob wir an ihn glauben? Interessiert es ihn, was wir wann essen und mit wem wir vögeln?

    Die meisten Leute, die sich Christen oder Moslems nennen, glauben an genau so einen Gott. Gott ist bei ihnen keine Metapher für die Natur oder die Liebe.

    Wenn du das nicht glaubst, solltest du dich nicht Christ nennen. Damit unterstützt du nämlich die Kirchen, die obiges predigen. Das einzige Machtinstrument, das sie heute noch haben, ist, dass sie sagen können: "Die meisten deutschen sind aber Christen". Mit dem Geld, was diese Kirchen hier sammeln, wird in anderen Ländern missioniert, katholische Predigten gegen Kondome verhindern die Bekämpfung von HIV/Aids, protestantische bringen Leute dazu, ihre eigenen Kinder als Hexen zu jagen.

    Ganz nett zum Thema:
    You make your own Christianity



  • Ich habe nicht behauptet, Christ zu sein. Dass Bashar sich in seiner Frage auf Christen bezog, habe ich jetzt erst bemerkt
    Hast du meinen Text sonst überhaupt gelesen? Schreib bitte die Stellen raus, auf die du dich beziehst. Wie es für mich jetzt ausschaut, redest du an mir vorbei.

    Ach ja, und ich werde weiterhin meine Kirchensteuer(katholisch) zahlen.



  • Carmack schrieb:

    Ach ja, und ich werde weiterhin meine Kirchensteuer(katholisch) zahlen.

    Was versprichst du dir davon? Dir ist klar, dass weniger als 10 % (katholische Kirche) davon in caritative Zwecke gehen? Den Rest bezahlen alle Steuerzahler, nur die Katholiken schmücken sich damit.

    Übrigens ist die Caritas besonders unsozial gegenüber seinen Mitarbeitern etc.

    Und das, was ich geschrieben hatte, bezog sich nicht auf die Kirchensteuer. Ich meinte nur das Geld, das die Kirchen aus dem normalen Steuertopf, in den jeder einzahlt, bekommt. Und davon nur das, was für kircheneigene Zwecke ausgegeben wird.

    Ach ja: Die Antwort war nicht so sehr auf dich bezogen, sondern allgemein. Wenn du sowieso nicht betroffen bist, freu dich. 🙂



  • Carmack, danke erstmal für deine offene Antwort. Bevor ich das kommentiere, würde ich aber gerne erstmal abwarten, ob es noch andere "Bekenntnisse" gibt.



  • Hallo

    @Carmack

    👍 👍 👍

    @earli
    👎 👎 👎

    Mfg
    Klaus



  • Noch was für alle, die die katholische Kirche unterstützen:

    Schaut mal, was ihr tolles finanziert habt:
    http://www.spiegel.de/spiegel/print/d-15348789.html

    Und das sind keine Ausrutscher. Selbst die Leute, mit denen sich die Kirche schmückt, sind Verbrecher:
    An der Heilsgeschichte von Mutter Theresa ist praktisch nichts wahres dran



  • @walli
    Na ja, für mich scheint es so zu sein dass die Beiden folgendes denken: "Entweder ihr seid keine richtige Christen weil ihr die Bibel nicht wortwörtlich nimmt und ihr euren Glauben nach gut dünken zusammenschustert und ihr deswegen genauso gut an Bugs Bunny glauben könnt oder ihr seid richtige Christen weil ihr die Bibel Wort für Wort glaubt und damit seid ihr potenzielle Schwerverbrecher." 😡

    Gewiss die Kirche/der Glauben ist und war nie unschuldig. Das man deswegen aber die Kirche/den Glauben zum alleinigen Sündenbock abstempelt ist völliger Schwachsinn. Denn die Wahrheit ist nicht schwarz oder weiss sonder eher zartgrau wie der Nebel. (freies Zitat von Terry Pratchett aus "The Science Of Discworld"). Aber ich glaube das will man hier nicht hören und deswegen werden hier auch viele Fakten einfach unter dem Tisch gekehrt und nur auf dem Glauben eingedroschen. 😡

    Und wenn ich ehrlich bin, traue ich der Sache langsam nicht mehr. 😞



  • Bitte ein Bit schrieb:

    @walli
    Na ja, für mich scheint es so zu sein dass die Beiden folgendes denken: "Entweder ihr seid keine richtige Christen weil ihr die Bibel nicht wortwörtlich nimmt und ihr euren Glauben nach gut dünken zusammenschustert und ihr deswegen genauso gut an Bugs Bunny glauben könnt oder ihr seid richtige Christen weil ihr die Bibel Wort für Wort glaubt und damit seid ihr potenzielle Schwerverbrecher." 😡

    Was spielt es für eine Rolle, was ich denke oder nicht. Ich habe eine neutrale Frage gestellt. Findest du die Formulierung zu provokant? Wie sollte ich sie ändern? Oder findest du dass eine Frage nach konkreten Glaubensinhalten generell unzulässig ist?



  • Bitte ein Bit schrieb:

    Na ja, für mich scheint es so zu sein dass die Beiden folgendes denken: "Entweder ihr seid keine richtige Christen weil ihr die Bibel nicht wortwörtlich nimmt und ihr euren Glauben nach gut dünken zusammenschustert und ihr deswegen genauso gut an Bugs Bunny glauben könnt oder ihr seid richtige Christen weil ihr die Bibel Wort für Wort glaubt und damit seid ihr potenzielle Schwerverbrecher." 😡

    Bei dem zweiten Zitat ging es doch überhaupt nicht um Christen 😕 .



  • Bitte ein Bit schrieb:

    Denn die Wahrheit ist nicht schwarz oder weiss sonder eher zartgrau wie der Nebel.

    Wischi-Waschi-Logik ist die Mutter der Unwissenheit.

    Und dieser komische Gott ist keiner ernsten Betrachtung wert, solange jeder Christ einen eigenen hat und sich die Gottesbilder echt widersprechen. Offensichtlicher Quatsch das.

    Daß es so viele Gläubige gibt, ist für mich auch kein Indiz für die Existenz eines höheren Wesens. Das sagt nur, daß der Mensch eine erstaunlich starke Veranlagung dazu hat, an sowas zu glauben. Kein Wunder, wurden doch Jahrtausende lang alle Skeptiker umgebracht.



  • Man muss es den Kindern nur früh genug eintrichtern...



  • Walli schrieb:

    Man muss es den Kindern nur früh genug eintrichtern...

    Dafür gibt es ja so viele Kindergärten mit kirchlicher Trägerschaft.
    http://www.kindergarten-vergleich.de/information/ueberblick/traeger.html
    Wobei die Trägerschaft nur sagt, daß die Kirche das Sagen hat und dafür lächerliche 10% der Kosten übernimmt. http://www.kirchensteuer.de/rundfunk_geld.html
    Und den Religionsunterricht aus dem Reichskonkordat.



  • @Bashar:

    Findest du die Formulierung zu provokant?

    In diesem Kontext: ja! In einem anderen Sachverhalt, dessen Ziel es nicht ist den Bock durch den Garten zu jagen, nein.

    @volkard:

    Wischi-Waschi-Logik ist die Mutter der Unwissenheit.

    Äh ja, darauf basiert doch unser Verständis der Ethik. 😕 Ist Abtreibung/Euthanasie gut oder schlecht ?

    Übrigens schon mal was von Fuzzy Logik gehört ? 😃



  • Bitte ein Bit schrieb:

    @volkard:

    Wischi-Waschi-Logik ist die Mutter der Unwissenheit.

    Äh ja, darauf basiert doch unser Verständis der Ethik. 😕 Ist Abtreibung/Euthanasie gut oder schlecht ?
    Übrigens schon mal was von Fuzzy Logik gehört ? 😃

    Nagut. Du schuldest mir 1000000€. Da Du ja der Meinung bist, daß an jedem Müll ein Quentchen Wahrheit ist, und Wahrheit grau ist, mußt Du mir jetzt Geld schicken. Vielleicht nicht die volle MIllion, aber mehr als 10000€ sollten schon drin sein.



  • Bitte ein Bit schrieb:

    @Bashar:

    Findest du die Formulierung zu provokant?

    In diesem Kontext: ja! In einem anderen Sachverhalt, dessen Ziel es nicht ist den Bock durch den Garten zu jagen, nein.

    Sehr konstruktiv 😞



  • Edit: Egal stand da schon, übersehen, sry



  • Jockelx schrieb:

    ...

    Fuzzy-Logic hatte ich nicht gemeint, sondern die allgemeine Aussage, es gäbe nirgends scharfe Wahrheit.
    Du hast aber nicht in Deiner Diplomarbeit geschrieben, Fuzzy-Logic ist zartgrau wie ein Nebel, vermute ich. 🤡
    Darin gemachte Aussagen mögen ja unscharf sein, aber die Theorie geht hoffentlich nicht so weit, sich selber prinzipiell anzuzweifeln.



  • volkard schrieb:

    Fuzzy-Logic hatte ich nicht gemeint

    War mir klar; war auch nur'n Witz, der aber Kacke war, da 'Bitte ein Bit' das auch schon erwähnt hatte.
    Daher hab ich's auch wieder gelöscht.



  • Was schon wieder übersehen wird:

    Das Erlösungsversprechen allein impliziert schon vieles. Selbst wenn man nur an die Erlösung durch Jesus Ideen glaubt, ohne Auferstehung, Wunder, Jungfrauengeburd usw.

    Wo es eine Erlösung gibt, da muss es ein Problem geben, von dem man erlöst werden muss. Und das impliziert automatisch, dass die Menschen, die nicht an diese Erlösung glauben, mit diesem Problem behaftet sind. Und das bedeutet auch, dass die Menschen, die nicht an diese Erlösung glauben, den Gläubigen in seiner Erlösung gefährden, da sie ihn vom Glauben abbringen könnten.

    Ich glaube nicht, dass die christliche Geschichte intolerant ist, weil Jesus zur Verbreitung des Evangeliums auffordert. Die christliche Geschichte ist intolerant, weil die christliche Lehre so bescheuert ist, dass sie nicht geglaubt werden kann, wenn einen nicht die ganze Zeit das Umfeld immer wieder daran erinnert. Wenn nur ein einziger Skeptiker da ist, fallen schnell viele vom Glauben ab, weil einfach hinter diesem Glauben so wenig dahinter steckt.


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