Vegetarischer hype im Anmarsch?
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muemmel schrieb:
Tofu-Bratlinge und Sojamilch und Tofu-Bolognese sehe ich persöhnlich als Schwachsinn an. Wer tierische Produkte will, der soll auch dazu stehen und nicht nach Surrogaten schreien. Ausnahmen natürlich für Leute die aus gesundheitlichen Gründen verzichten müssen, denen sollte man schon maximal entgegen kommen.
Wieso sagen das eigentlich immer so viele? Wenn ein Vegetarier (zur Erinnerung: ich bin keiner) aus Überzeugung kein Fleisch zu sich nehmen möchte (um Tiere vor Qual und Tod zu bewahren), kann er doch trotzdem der Ansicht sein, dass er auf das geschmackliche Erlebnis nicht verzichten muss. Wo ist da der Gegensatz? Und wenn es da Möglichkeiten gibt (vegetarische Bolognese z.B. kann wirklich sehr ähnlich schmecken), wieso genau soll er die nicht nutzen dürfen? Also ich sehe da keinen Konflikt. Solltest du nicht auch froh sein, dass es Leute gibt, die trotz des Verlangens nach fleischähnlichem Geschmack dafür sorgen, dass ein paar Schweine weniger für uns leiden müssen? Wenn nun also die imitierte Bolognese das Methadon der Vegetarier ist (
), was zur Hölle stört dich so daran?
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Also ich lese hier die ganze zeit das über Vegetarier her gezogen wird, wie war das mit Toleranz oder Kompromiss?
Dieses "die schon rummosern wenn ein paar Speckwürfel in der Soße sind" ist nicht gerade Tolerant.
Wenn sich jemand dazu entschließt kein Fleisch zu essen, und es ist bekannt, dann lässt man die Speckwürfel eben weg.
Das klingt nach "Die sollen sich mal nicht so haben"
Ist genau das selbe als wenn man aufgehört hat zu rauchen aber man wird dazu gezwungen. Und wenn man sagt nein dann "mosert man gleich rum" => "Hab dich doch nicht so"Wie wäre es mal den Vegetariern auch mal Toleranz entgegen zu bringen.
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Walli schrieb:
Mensa-Vegetarismus als Alternative zum Boykott (wie ich ihn praktiziere) ist übrigens auch ein interessantes Phänomen
.
Ja, in der Tat. Ich bin auch bis auf den Freitagsfisch Mensa- und Kantinen-Vegetarier. Zu dem Preis kann man einfach kein gutes Fleisch einkaufen.
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rüdiger schrieb:
Das finde ich beim üblichen europäischen Vegetarismus so schlimm, dass man dies mit einer merkwürdigen Ernährung verbindet. Gerade wenn Vegetarismus vom Umweltschutzgedanke begleitet wird, sollte man keine industriell gefertigten Sojaburger essen oder Sojamilch trinken. Sojapflanzen sind idR genetisch modifiziert, werden heftig mit Chemie behandelt, teilweise wird für den Anbau Regenwald vernichtet (Südamerika) und dann wird das ganze noch industriell zusammen geschustert.
Gerade in Südamerika wird der Regenwald meist zugunsten von Weideflächen für Rinder gerodet, das sollte man Fairness halber dazu sagen.
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CSL schrieb:
Also ich lese hier die ganze zeit das über Vegetarier her gezogen wird, wie war das mit Toleranz oder Kompromiss?
Dieses "die schon rummosern wenn ein paar Speckwürfel in der Soße sind" ist nicht gerade Tolerant.
Ok, ich sehe da gerade nicht, wer intoleranter ist. Wenn ich einen Vegetarierer zum Essen einlade muss ich ihm vegetarische Gerichte anbieten, weil ich sonst intolerant bin. Wenn mich ein Vegetarierer einlädt, gibt es dort kein Fleisch. Punkt. Das ist dann vermutlich auch nicht intolerant, sondern nur konsequent und somit vermutlich auch noch löblich, oder wie soll ich das verstehen?
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Joe_M. schrieb:
Wenn mich ein Vegetarierer einlädt, gibt es dort kein Fleisch. Punkt. Das ist dann vermutlich auch nicht intolerant, sondern nur konsequent und somit vermutlich auch noch löblich, oder wie soll ich das verstehen?
Meno! Wenn ich beim Vegetarier kein Fleisch kriege, dann muss der bei mir aber Fleisch essen!
Voll fies sonst!Lass ihn doch zur Strafe nicht mit deinen Bauklötzen spielen! Dann seid ihr wieder quitt!
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Joe_M. schrieb:
CSL schrieb:
Also ich lese hier die ganze zeit das über Vegetarier her gezogen wird, wie war das mit Toleranz oder Kompromiss?
Dieses "die schon rummosern wenn ein paar Speckwürfel in der Soße sind" ist nicht gerade Tolerant.Ok, ich sehe da gerade nicht, wer intoleranter ist. Wenn ich einen Vegetarierer zum Essen einlade muss ich ihm vegetarische Gerichte anbieten, weil ich sonst intolerant bin. Wenn mich ein Vegetarierer einlädt, gibt es dort kein Fleisch. Punkt. Das ist dann vermutlich auch nicht intolerant, sondern nur konsequent und somit vermutlich auch noch löblich, oder wie soll ich das verstehen?
Ja, so betrachtet ist das stark asymmetrisch zugunsten der Veggies.
Aber ich denke, es geht hier mehr um ein nettes Miteinander und das Wahren der Verhältnismäßigkeit. Kommt der Veggie zu Besuch, dann kriegen halt alle ihr Schitzel und er muß sich mit Kartoffeln und Soße begnügen. Das macht ihm aber auch nichts aus. Es ist fair und voll unproblematisch, wenn ich die Speckwürfel aus der Soße draußen lasse, finde ich.
Kommt der Veggie aber zum Grillen (wir machen da keine Salate, es gibt nur Fleisch und Bier), dann kriegt er keine Extrawurst. Das wäre nicht verhältnismäßig. Aber er ist ein ganz Schaluer und tut so, als hätte er angenommen, es sei ein Grillen mit Damen und Salat und bringt "für alle" Salat mit.
Und er fordert genausowenig ein, bei uns seine Extrawurst zu bekommen, wie wir es bei ihm einfordern. Es dürfte wohl üblich sein, daß bei Veggie-Gastgebern das Essen ausgelagert wird auf umliegende Gaststätten.
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Joe_M. schrieb:
CSL schrieb:
Also ich lese hier die ganze zeit das über Vegetarier her gezogen wird, wie war das mit Toleranz oder Kompromiss?
Dieses "die schon rummosern wenn ein paar Speckwürfel in der Soße sind" ist nicht gerade Tolerant.
Ok, ich sehe da gerade nicht, wer intoleranter ist. Wenn ich einen Vegetarierer zum Essen einlade muss ich ihm vegetarische Gerichte anbieten, weil ich sonst intolerant bin. Wenn mich ein Vegetarierer einlädt, gibt es dort kein Fleisch. Punkt. Das ist dann vermutlich auch nicht intolerant, sondern nur konsequent und somit vermutlich auch noch löblich, oder wie soll ich das verstehen?
Wenn du zu mir kommst bekommst du keine Zigaretten, aber sobald ich zu dir komm muss ich mit Rauchen. Wäre ja nur fair wenn ich als Nichtraucher so tolerant bin.
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Walli schrieb:
/signed, Luxusproblem trifft es ganz gut. Die Welt verändern wollen, aber jeden Tag wie ein König essen, das passt irgendwie nicht zusammen.
Nichts tun und denen, die was tun wollen zurufen, dass sie da noch viel konsequenter sein müssten passt aber auch nicht gut. Klingt nicht sehr durchdacht.
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CSL schrieb:
Wenn du zu mir kommst bekommst du keine Zigaretten, aber sobald ich zu dir komm muss ich mit Rauchen. Wäre ja nur fair wenn ich als Nichtraucher so tolerant bin.
Ich bin zwar Raucher, aber nein, Du wirst nicht gezwungen mitzurauchen. Alleine schon, weil meine Freundin nicht raucht, gehe ich zum Rauchen auf den Balkon oder in mein Arbeitszimmer (das ist der einzige Raum in der Wohnung, in dem ich rauche).
Und doch, bei uns bekommen die Vegetarier ihre Extrawurst.
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CSL schrieb:
Joe_M. schrieb:
CSL schrieb:
Also ich lese hier die ganze zeit das über Vegetarier her gezogen wird, wie war das mit Toleranz oder Kompromiss?
Dieses "die schon rummosern wenn ein paar Speckwürfel in der Soße sind" ist nicht gerade Tolerant.
Ok, ich sehe da gerade nicht, wer intoleranter ist. Wenn ich einen Vegetarierer zum Essen einlade muss ich ihm vegetarische Gerichte anbieten, weil ich sonst intolerant bin. Wenn mich ein Vegetarierer einlädt, gibt es dort kein Fleisch. Punkt. Das ist dann vermutlich auch nicht intolerant, sondern nur konsequent und somit vermutlich auch noch löblich, oder wie soll ich das verstehen?
Wenn du zu mir kommst bekommst du keine Zigaretten, aber sobald ich zu dir komm muss ich mit Rauchen. Wäre ja nur fair wenn ich als Nichtraucher so tolerant bin.
Das stimmt so nicht, korrekter wäre es so:
"Wenn du zu mir kommst, bekommst du keine Zigaretten, aber sobald ich zu dir komme, verbiete ich dir das Rauchen."Daher finde ich es korrekt, es so zu halten, wie volkard es gesagt hat:
volkard schrieb:
Aber ich denke, es geht hier mehr um ein nettes Miteinander und das Wahren der Verhältnismäßigkeit. Kommt der Veggie zu Besuch, dann kriegen halt alle ihr Schitzel und er muß sich mit Kartoffeln und Soße begnügen. Das macht ihm aber auch nichts aus. Es ist fair und voll unproblematisch, wenn ich die Speckwürfel aus der Soße draußen lasse, finde ich.
Nur mit dem "Das macht ihm aber auch nichts aus" bin ich nicht ganz einverstanden, da ich da durchaus schon anderes erlebt habe. Aber das kommt wohl einfach nur darauf an, wie fanatisch der Vegetarier ist
Grüssli
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Dravere schrieb:
Nur mit dem "Das macht ihm aber auch nichts aus" bin ich nicht ganz einverstanden, da ich da durchaus schon anderes erlebt habe. Aber das kommt wohl einfach nur darauf an, wie fanatisch der Vegetarier ist
Das scheint hier nicht gerade weit verbreitet zu sein, aber es gibt auch Gegenden (ich z.B. kenne es nur so),
in denen man seine Gäste möglichst zuvorkommend behandelt.
Völlig undenkbar einem Vegetarier Fleisch vorzusetzen! Und auch einem Gast Kartoffeln vorzusetzen würde ich mir NIEMALS einfallen.
Wenn ich zu einem Vegetarier essen gehe, dann erwarte ich als Fleisch-Nudeln-Reis-Salat-Gemüse-Brot-Fisch-Obst-Eis-Esser kein Fleisch-Nudeln-Reis-Salat-Gemüse-Brot-Fisch-Obst-Eis-Gericht, sondern irgendwas, was er gut kochen kann.
IdR wird das was ohne Fleisch sein - wie schlimm
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Hi,
wem die Speckwürfel in der Soße nicht passen, der kann sie die ja raussuchen. Aber dafür muss man ja nicht gleich deswegen die ganze Soße als nicht essbar bezeichnen... Zumindest wenn man privat zu Besuch ist (war zum Glück nicht bei mir, sonst hätte ich gesagt: "und Du bist nicht aushaltbar"...). Ich lehne ja dann ein Steak auch nicht ab weil es in der gleichen Pfanne wie der Fisch gebraten ist. Da hilft dann eben nur Luft anhalten und durch...
Gruß Mümmel
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Wie gesagt, hier gibt es offenbar völlig unterschiedliche Sichtweisen, wie man sich als Gastgeber verhalten sollte.
muemmel schrieb:
Da hilft dann eben nur Luft anhalten und durch...
...ist jetzt nicht die Reaktion, die ich mir von meinen Gästen bei einem Essen von mir erhoffe.
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Hi Jockelx,
wenn ich zu einem Vegetarier gehe, dann wird eben gegessen was es da gibt, (und falls es gut schmeckt gleich noch das Rezept abgestaubt). Ich brauch da keine Extrawurst. Und wenn ich Besuch bekomme, der was nicht isst, dann lass ich mir da auch was einfallen.
Aber wenn, wie ich es erlebt habe, bei einem Kumpel ne Fete gefeiert wird und einer hat ohne Vorwarnung ne Freundin mit, die alles als nicht zum essen findet und die anderen noch dämlich anmotzen muss, dann hätte ich als Gastgeber keine Probleme damit, sie im interesse der anderen achtkantig rauszuwerfen. Zum Glück war ich nicht der Gastgeber, so dass ich das nicht entscheiden brauchte.Gruß Mümmel
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@Jockelx,
Ich verstehe nicht, was du mir da sagen willst.
Ich habe nichts dagegen gesagt, dass wenn ich zu einem Vegetarier essen gehe und dort kein Fleisch bekomme. Das ist auch so zu erwarten.
Wenn ich einen Vegetarier einlade, heisst das aber nicht, dass ich deswegen auf Fleisch verzichten muss. Wenn ich 10 Leute einladen und 9 davon essen gerne Fleisch, dann mache ich ein Fleischgericht und schaue, dass ich für den einen was spezielles mache. Wenn ich nur einen Vegetarier einlade, dann werde ich wohl auch selber auf das Fleisch verzichten, weil es mir einfach ein zu grosser Aufwand ist, zwei Gerichte für zwei Personen zu machenWas soll daran verkehrt sein?
Zur Erbsensuppe mit Speck:
Wenn der Gastgeber gewusst hat, dass der Gast Vegetarier ist, ist das meiner Meinung ein Fehler des Gastgebers. Ist ja wirklich keine Sache, das schnell durch ein Sieb gehen zu lassen
Wenn der Gastgeber es nicht wusste, dann soll sich der Vegetarier nicht so zieren. Ich esse auch immer wieder Dinge, welche ich gar nicht gern habe und sage nichts. Das kann man schliesslich auch nicht mit Rauchen vergleichen, was schädlich für die Gesundheit ist. Ein wenig Speck wird ihn wohl kaum umbringen und schon gar nicht seiner Gesundheit schaden. Man kann es ja anmerken, damit der Gastgeber es beim nächsten Mal weiss, aber die Suppe verweigern, halte ich für übertrieben.Grüssli
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Dravere schrieb:
"Wenn du zu mir kommst, bekommst du keine Zigaretten, aber sobald ich zu dir komme, verbiete ich dir das Rauchen."
So ist es aber nicht, er setzt soße mit Fleisch vor, und die die es nicht wollen dürfen selber rum puhlen oder essen es mit, es ist dann ein zwang.
Liest einfach muemmels Beitrag, da siehst du das es so gemeint ist das die Vegetarier wissentlich schlecht und respektlos behandelt werden.@muemmel
Dein ganzer letzter post ist:dazu fällt mir nichts mehr ein als den Kopf zu schütteln.
// der Beitrag sollte direkt unter muemmels vorletzten
bin zu langsam
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Jester schrieb:
Nichts tun und denen, die was tun wollen zurufen, dass sie da noch viel konsequenter sein müssten passt aber auch nicht gut. Klingt nicht sehr durchdacht.
Doch, ist es. Wenn ich mit dem Finger auf andere zeige, dann gehe ich mit dem besten Beispiel voran. Vom Vegetarier an sich fordere ich diese Konsequenz nicht, von Missionaren im Dienste gegen die Ausbeutung von Tieren allerdings schon. Wer mir auf den Geist damit geht, dass ich Fleisch esse, der muss sich auch die Frage gefallen lassen woher denn seine Milch kommt und ob die Milchkühe nicht lieber weniger überzüchtet und eingesperrt wären.
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muemmel schrieb:
wem die Speckwürfel in der Soße nicht passen, der kann sie die ja raussuchen.
Das sagst du dann deinem vegetarischen Gast? Und um dir das leisten zu dürfen, akzeptierst du dann auch das Steak aus der Fischpfanne, obwohl es dir eigentlich gar nicht passt? Was haben denn hier manche Leute für ein seltsames Gast-Gastgeber-Verhältnis? Wenn ich Gäste empfange, dann sind das doch meist Freunde, die ich zufriedenstellen will. Man muss ja nicht gleich einen Riesenaufwand für die Veggies betreiben. Aber muss man denen denn unbedingt eine speckhaltige Suppe ohne Alternative vor die Nase stellen, wenn man schon weiß, dass die kommen? Ich habe nicht viele Vegetarier unter meinen Freunden. Aber ich bin sicher, wenn ich einen so behandeln würde - vielleicht sogar mehrfach - würde er wohl nicht mehr oft zum Essen kommen, mit Recht.
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Hi Jockelx,
Jockelx schrieb:
muemmel schrieb:
Da hilft dann eben nur Luft anhalten und durch...
...ist jetzt nicht die Reaktion, die ich mir von meinen Gästen bei einem Essen von mir erhoffe.
Der "Koch" kann ja schlecht wissen, daß bei mir schon wenn das Steak in der gleichen Butter gebraten wurde das Essen bei Obekrante Untelippe steht.
Aber die Selbstbeherrschung wie die englische Queen, daß ich gegarte Ochsenaugen mit allen Zeichen grösten Vergnügens verzehren würde, blos um keinen diplomatischen zwischenfallzu riskieren, so viel Selbstüberwindung hätte ich dann auch nicht.
Alles was Fisch und ähnlich ist, wird "unauffällig" beiseite (wenn man nicht vorher verhindern kann, daß es auf dem Teller landet) getan und der Rest aufgemuffelt.
Gruß Mümmel