Vegetarischer hype im Anmarsch?



  • Walli schrieb:

    Auf Eier und Milch zu verzichten macht schlimmstenfalls das Essen fad, man hat aber nicht mit einer starken psychischen Abhängigkeit zu kämpfen. Von daher ist das mit dem Luxusproblem vollkommen zutreffend, finde ich.

    Ich habe übrigens nicht Vegetarismus an sich als Luxusproblem bezeichnet, sondern eine Begründung von otze dafür, daß Vegetarismus/Veganismus noch nicht sehr weit verbreitet sind: Man habe beim Einkaufen dafür keine große Auswahl und es sei sehr teuer. In meinen Augen ist das immer noch eine Ausrede. Man kann sich in jedem beliebigen Laden mit allem möglichen eindecken, das vegetarisch oder veganisch ist. Oh, nein, Sojakrempel nicht. Katastrophe! Wenn dieses Sojazeug wirklich das sein soll, was man als Vegetarier dringend braucht, aber nur schwer kaufen kann, tuts mir echt total Leid. Aber von solchen Leuten muß man sich nicht beschimpfen lassen.

    Ich selbst esse übrigens vor allem weniger als früher (und insofern deutlich weniger Fleisch). Ein Weg, der wahrscheinlich für unser verfettendes Volk auch nicht schlecht wäre. 😉



  • rüdiger schrieb:

    Kein Fleisch zu essen und dann Lederkleidung tragen, ist nach meiner Ansicht nicht konsequent, wenn man Tierhaltung boykottieren will.

    Ja, aber den Grad der Konsequenz ab dem es akzeptabel ist, den erfindest Du völlig frei. Warum sind nicht auch kleine Beiträge okay? Wenn man ein Auto besitzt, weil man zum Beispiel aus beruflichen Gründen eins braucht, so ist es trotzdem sinnvoll es nicht jedesmal zu benutzen wenn man zum Briefkasten will. Natürlich wäre es noch besser garkeines zu haben, aber das kann oder will man vielleicht nicht. Trotzdem ist es gut, das im Blick zu haben und zumindest ein bißchen was zu tun.

    Sag mir mal irgendwas was Deiner Meinung nach gemacht werden sollte und was Du dafür tust, ich sag Dir dann wie inkonsequent Du bist. Man kann alles auf die Spitze treiben, aber nur weil weder schwarz noch weiß gut ist, heißt das nicht, dass nicht dazwischen noch was anderes liegen kann.



  • otze schrieb:

    Ich persönlich habe nichts dagegen, wenn mein Gegenüber Fleisch isst. Es ist seine Entscheidung. Ich muss das nicht gut finden, aber muss das akzeptieren - allerdings werde ich ihm gerne die Meinung geigen, wenn er anfängt, mit mir über das Thema zu diskutieren.

    Ja, das ist ja auch völlig okay. Anderen Leuten eine Diskussion aufdrängen ist nervig, aber wenn jemand gewillt ist über das Thema zu diskutieren, dann ist es doch perfekt um die eigene Meinung auf den Tisch zu bringen.

    scrub schrieb:

    Walli schrieb:

    Auf Eier und Milch zu verzichten macht schlimmstenfalls das Essen fad, man hat aber nicht mit einer starken psychischen Abhängigkeit zu kämpfen. Von daher ist das mit dem Luxusproblem vollkommen zutreffend, finde ich.

    Ich habe übrigens nicht Vegetarismus an sich als Luxusproblem bezeichnet, sondern eine Begründung von otze dafür, daß Vegetarismus/Veganismus noch nicht sehr weit verbreitet sind: Man habe beim Einkaufen dafür keine große Auswahl und es sei sehr teuer. In meinen Augen ist das immer noch eine Ausrede. Man kann sich in jedem beliebigen Laden mit allem möglichen eindecken, das vegetarisch oder veganisch ist. Oh, nein, Sojakrempel nicht. Katastrophe! Wenn dieses Sojazeug wirklich das sein soll, was man als Vegetarier dringend braucht, aber nur schwer kaufen kann, tuts mir echt total Leid. Aber von solchen Leuten muß man sich nicht beschimpfen lassen.

    Ja, das habe ich auch genauso verstanden. Vegetarismus gerne, aber wenn man missionieren will, dann auch konsequent sein. Das war meine Aussage. Wenn die Konsequenz nicht machbar ist, weil die preislich akzeptablen veganen Lebensmittel - aus welchem Grund auch immer - nicht gut genug für den feinen Gaumen sind, dann beginnt es zur Luxuserscheinung zu werden. Mit Überzeugung hat das für mich nicht mehr viel zu tun.

    Jester schrieb:

    Man kann alles auf die Spitze treiben, aber nur weil weder schwarz noch weiß gut ist, heißt das nicht, dass nicht dazwischen noch was anderes liegen kann.

    Jeder zieht aber für sich irgendwo die Grenze, ab der ein Mitmensch nicht mehr angenehm sondern nervig erscheint. Vielleicht ist die bei Dir ein Stückchen weiter angesetzt ;).



  • Walli schrieb:

    Wenn die Konsequenz nicht machbar ist, weil die preislich akzeptablen veganen Lebensmittel - aus welchem Grund auch immer - nicht gut genug für den feinen Gaumen sind, dann beginnt es zur Luxuserscheinung zu werden. Mit Überzeugung hat das für mich nicht mehr viel zu tun.

    Rein Vegan ist in Deutschland halt sehr schwierig. Das fängt bereits beim Frühstück an, das man sich recht aufwendig zusammenfrickeln muss. Inzwischen gibt es Supermärkte, die Sojamilch haben, aber die sind hauptsächlich in der Großstadt. Auf dem Land wirds da schon schwieriger. Bei Sojajoghurt wirds bereits in der Stadt schwierig. Sojakäse(der außer dem Namen und Schmelzeigenschaften recht wenig damit zu tun hat) habe ich bislang nur im Biomarkt gesehen. Vegane Brotaufstriche gibt es auch kaum. Wenn, dann muss man die selber machen - sofern man die Zeit hat. Müsli geht also noch, das Frühstücksbrot wird, sofern es nicht süß sein soll, schon schwieriger. Hat es was mit Luxus zu tun, wenn man mehr als Marmelade auf dem Brot haben will? Für mich nicht. Ich halte immer noch ein Wurstbrot für Luxus, aber Wurst ist ein vielfaches billiger als eine Gemüsepaste.

    Als nächstes können wir ja darüber reden, vegane Süßwaren aller Art zu kriegen. Auch das eigentlich eine pure Luxusware, die aber inzwischen für uns völlig alltäglich ist - und auf die Veganer fast keinen Zugriff haben.

    Als Veganer kann man auch mit nem mittelmäßig gefüllten Geldbeutel überleben (Harz IV und alle unteren Gehaltsklassen werden echt hart), aber mit Luxus nach unseren Maßstäben hat das aber rein gar nichts zu tun(mir würds ja schon reichen, wenn Tofu nicht teurer wäre als Schweinefilet...)



  • Ich gebe zu, ein großes Problem. Als gesetzestreuer Bürger will man natürlich nicht gegen das Frühstücksgesetz verstoßen, in dem ja schließlich steht, daß man zum Frühstück Brot mit Brotaufstrich essen muß. In dem Punkt würde ich meine Toleranzgrenze schon ziehen: Dann muß man halt anders oder was anderes essen. Aber ist das nicht irgendwie auch... logisch?



  • @otzeL Ja, dass es ein wenig eintönig sein könnte, wenn man mit kleinem Geldbeutel konsequent sein will, war mir schon bewusst. Allerdings macht mich Dein Beitrag ein wenig neugierig. Wie ist das denn mit Analogkäse? Wäre das keine vegane Alternative zu dem Sojakäse? Den müsste man doch eigentlich nachgeschmissen bekommen, wenn er so billiger Käseersatz ist, oder? Bei gratinierten Gerichten schmeckt man ja kaum einen Unterschied und ich finde, dass die Presse viel zu emotional mit dem Thema umgegangen ist, vielleicht sogar von der Milchindustrie gekauft war. Kennzeichnungspflicht schön, aber es wurde ja vielfach so hingestellt als wolle man uns vergiften. Im Endeffekt profitiert man doch sicher ein wenig davon, dass man mit dem Käseimitat mehr pflanzliche Fette und Eiweiße zu sich nimmt.


  • Administrator

    otze schrieb:

    Um ehrlich zu sein habe ich das noch nie so direkt erlebt. Ich komme mit relativ vielen Vegetariern in Kontakt (Studium, andere Foren ) und dort ist eigentlich Konsens, dass jeder Essen soll, was ihm schmeckt. Nur den wenigsten Vegetariern geht es um Missionierung, und die die Missionieren gehen den anderen auch auf den Geist.

    Ich habe relativ wenig mit Vegetarieren zu tun oder mir ist es vielleicht nie aufgefallen. Könnte natürlich auch sein, dass die "normalen" Vegetarier einfach still waren und es mir nicht aufgefallen ist, dass sie Vegetarier sind. Mir ist es ja völlig egal, was mein Gegenüber in der Mensa isst und ich führe darüber sicher auch nicht Buch. Aber wenn der andere anfängt zu missionieren, weiss ich sofort, dass er Vegetarier ist 🙂

    otze schrieb:

    Der Speck um den es hier vorher aber ging ist eine andere Geschichte. Sicherlich reicht es nicht, den Speck vorher aus der Suppe zu fischen. Es schmeckt immer noch danach, und insbesondere den Vegetariern denen Fleisch einfach nicht schmeckt, wird das übelst aufstoßen. Und den anderen wird es wieder morlaische Bedenken auf den Teller legen, sodass sie das Gericht gar nicht genießen könnten.

    Ich behaupte mal ganz bös, dass dies kein Vegetarier wird herausschmecken können. Zumindest kann ich das nicht glauben ...

    Aber wenn er es herausschmeckt, dann müsste sogar die Suppe eine Extrawurst sein? Oder ich mache keinen Speck rein ... *seufzt, dem Speck hinterher trauert* ... oder keine Vegetarier einladen 😃 🤡

    otze schrieb:

    Ein Bekannter hat es mal sehr direkt ausgedrückt: "Ihr würdet ja auch nicht über das Essen der anderen urinieren". Gilt übrigens auch für Fleischbrühe aus dem Glas ;).

    Das finde ich irgendwie immer völlig übertriebene Vergleiche. Wieso immer gleich so übertreiben? War auch schon beim Vergleich von CSL mit dem Rauchen so. Das ist doch völlig übertrieben.
    Ich würde es eher mit etwas vergleichen, welches einem halt einfach nicht schmeckt. Mein Vater kann zum Beispiel Käse überhaupt nicht ausstehen. Wenn man also Fleisch in den Risitto mixt, was der Vegetarier nicht mag, könnte man dies damit vergleichen, wenn man Käse in den Risotto mixt, was mein Vater gar nicht mag. Wobei der Käse womöglich immer noch schlimmer ist, denn einmal drin, kriegt man den nicht einmal ein bisschen wieder raus 😃

    Grüssli



  • otze schrieb:

    Zu der Sache mit dem "Fleischersatz". Es ist nunmal so, dass unsere Kultur ein sehr strenges Essschema hat: Fleisch+Gemüse+Sättingsbeilage. Das wird schon zur Kindheit anerzogen und es ist darum schwierig, seine ganze Esskultur über Board zu werfen und neu zu beginnen.
    [...]
    Und zum Thema Indische Esskultur: Das funktioniert bei uns kaum. Indische Küche ist nämlich sehr Zeitintensiv.

    Indische Küche war ja nur ein Beispiel dafür, dass sich eine sehr schmackhafte und vorallem vom Fleischverzehr unabhängige vegetarische Küche entwickelt hat. Ich finde eben, dass diese Distanz in der westlichen vegetarischen Küche auch ganz gut wäre. Ich finde zwar nicht, dass es zu "unserer" Kultur gehört, dass man ausschließlich Fleisch+Gemüse+Sättigungsbeilage isst. Aber gerade bei diesem Konzept ist das Fleisch ja der Mittelpunkt. Die Sättigungsbeilage wird mit der Soße, zu der als Hauptkomponente der Bratensaft/reste zählt, schmackhaft gemacht und das Gemüse ist ja leider oft eher eine magere Dreingabe. Wenn man also das Fleisch entfernt, dann endet man eben mit einer sehr faden Geschichte. Grünkernbrätlinge können natürlich sehr lecker sein, aber wer will schon eine Soße aus den Pfannenrückständen machen? Also bleibt die Sättigungsbeilage "trocken". Im Endeffekt bricht das ganze "Fleisch+Gemüse+Sättingsbeilage"-Konzept zusammen.

    Das ist genau der Punkt den ich kritisiere: Wenn man vegetarisch kochen will, dann sollte man sich nur bedingt an der Fleischküche orientieren. Fleisch ist nämlich in der Fleischküche fast immer der zentrale Aspekt und alles andere wird nur drumherum platziert.

    (Wobei ich in China mal in einem Restaurant von Buddhisten war, dass darauf spezialisiert war Fleischgerichte vegetarisch nachzumachen. Teilweise hat es funktioniert und teilweise nicht. Aber das war durch die chinesische Küche auch ein anderes Erlebnis, das man hier auch viele kleine Gerichte hat und hier Fleisch problemloser ersetzen kann)

    btw. ist nach meiner Erfahrung das vegetarische Nachkochen von Fleischgerichten durchaus recht aufwendig. Ein Gemüsecurry und ein paar andere kleine Gerichte dürften da durchaus schneller gehen. YMMV.

    otze schrieb:

    Ist man "Untrve", wenn man eine vegetarische Bolognese kocht?

    Das geht nicht. Bolognese kann nicht vegetarisch sein. Man hat vielleicht eine Tomaten-Gemüsesoße mit Soja gekocht. Aber sicher keine Bolognese. Warum nicht einfach eine echte vegetarische Nudelsoße? Es gibt doch auch viele klassische Nudelsoßen die fleischlos sind (die ganzen fleischlosen Pestos, einfache Tomatensoße (wobei gute einfache Tomatensoße aufwendig und nicht billig ist), Arrabbiata (wobei da einige Rezepte Speck nehmen, aber das kann man ja auch weglassen)).

    otze schrieb:

    Rein Vegan ist in Deutschland halt sehr schwierig.

    Rein Vegan ist immer schwierig, weil man hier nicht ohne aufwändig zu erzeugende Zusätze auskommt. Zusätze wie Vitamin B12 oder D müssen aufwendig in bakteriellen Kulturen erzeugt werden, wenn man es nicht aus Fleisch gewinnen will. Als Veganer muss man noch stärker darauf achten, dass man eine entsprechende Grundversorgung sicher stellt, wenn man nicht unter Mangelerscheinungen leiden will.

    otze schrieb:

    Inzwischen gibt es Supermärkte, die Sojamilch haben, aber die sind hauptsächlich in der Großstadt. Auf dem Land wirds da schon schwieriger. Bei Sojajoghurt wirds bereits in der Stadt schwierig. Sojakäse(der außer dem Namen und Schmelzeigenschaften recht wenig damit zu tun hat) habe ich bislang nur im Biomarkt gesehen. Vegane Brotaufstriche gibt es auch kaum. Wenn, dann muss man die selber machen - sofern man die Zeit hat. Müsli geht also noch, das Frühstücksbrot wird, sofern es nicht süß sein soll, schon schwieriger.

    Man muss sich auch hier nicht an die gegebenen europäischen Frühstücksrituale halten. Selbst wenn könnte man sich an den Briten orientieren und zB Baked Beans zum Frühstück essen.

    otze schrieb:

    Hat es was mit Luxus zu tun, wenn man mehr als Marmelade auf dem Brot haben will? Für mich nicht.

    Nein. Wurst, Käse und sogar Honig sind recht günstig und üblich. Will man etwas anderes, dann ist dies natürlich Luxus. Liegt aber wohl auch an dem Begriff Luxus ("man will etwas über dem normalen Maß hinaus").



  • CSL schrieb:

    Joe_M. schrieb:

    CSL schrieb:

    Also ich lese hier die ganze zeit das über Vegetarier her gezogen wird, wie war das mit Toleranz oder Kompromiss?

    Dieses "die schon rummosern wenn ein paar Speckwürfel in der Soße sind" ist nicht gerade Tolerant.

    Ok, ich sehe da gerade nicht, wer intoleranter ist. Wenn ich einen Vegetarierer zum Essen einlade muss ich ihm vegetarische Gerichte anbieten, weil ich sonst intolerant bin. Wenn mich ein Vegetarierer einlädt, gibt es dort kein Fleisch. Punkt. Das ist dann vermutlich auch nicht intolerant, sondern nur konsequent und somit vermutlich auch noch löblich, oder wie soll ich das verstehen?

    Wenn du zu mir kommst bekommst du keine Zigaretten, aber sobald ich zu dir komm muss ich mit Rauchen. Wäre ja nur fair wenn ich als Nichtraucher so tolerant bin.

    Dein Beispiel ist doch genau die Erwartung eines Vegetariers. Wenn du Zigaretten bzw. Rauchen mit "kein Fleisch" bzw. "vegetarisch essen" ersetzt:

    "Wenn du zu mir kommst bekommst du kein Fleisch, aber sobald ich zu dir komm muss ich mit vegetarisch essen."

    Siehe auch http://www.youtube.com/watch?v=GKTsWjbjQ8E



  • Jester schrieb:

    Ja, aber den Grad der Konsequenz ab dem es akzeptabel ist, den erfindest Du völlig frei.

    Im Grunde Ja. Geht ja nur um persönliche Einschätzung/Meinung.

    Jester schrieb:

    Warum sind nicht auch kleine Beiträge okay?

    Vielleicht sind sie okay, aber das heißt ja nicht, dass sie konsequent sind.

    Jester schrieb:

    Wenn man ein Auto besitzt, weil man zum Beispiel aus beruflichen Gründen eins braucht, so ist es trotzdem sinnvoll es nicht jedesmal zu benutzen wenn man zum Briefkasten will. Natürlich wäre es noch besser garkeines zu haben, aber das kann oder will man vielleicht nicht. Trotzdem ist es gut, das im Blick zu haben und zumindest ein bißchen was zu tun.

    Ich finde der Vergleich hinkt. Ein passender Vergleich wäre eher, wenn man Autos abschaffen und sogar verbieten will. Aber trotzdem mit dem Auto zur Arbeit fährt, aber vielleicht auf das rumfahren am Sonntag verzichtet.



  • rüdiger schrieb:

    Ich finde der Vergleich hinkt. Ein passender Vergleich wäre eher, wenn man Autos abschaffen und sogar verbieten will. Aber trotzdem mit dem Auto zur Arbeit fährt, aber vielleicht auf das rumfahren am Sonntag verzichtet.

    Ich finde, du gibst dir ganz schön viel Mühe, jemanden der mehr tut als du zu beweisen, dass er noch nicht genug tut. 😉

    Übrigens bin ich wie hoffentlich jeder vernünftige Mensch für das Abschaffen von Benzinautos, nutze sie aber trotzdem. Und du? :p



  • rüdiger schrieb:

    Jester schrieb:

    Ja, aber den Grad der Konsequenz ab dem es akzeptabel ist, den erfindest Du völlig frei.

    Im Grunde Ja. Geht ja nur um persönliche Einschätzung/Meinung.

    Achso, ich hatte es so verstanden, dass es sich dabei um ein (Gegen-)Argument handeln soll und das fand ich nicht stichhaltig.



  • rüdiger schrieb:

    CSL schrieb:

    Wenn du zu mir kommst bekommst du keine Zigaretten, aber sobald ich zu dir komm muss ich mit Rauchen.

    [...]

    "Wenn du zu mir kommst bekommst du kein Fleisch, aber sobald ich zu dir komm muss ich mit vegetarisch essen."

    Au weia, mir scheint Du ersetzt "nicht Rauchen" mit "kein Fleisch" und "Rauchen" mit "vegetarisch essen". Du ersetzt also im vorderen Teil "nicht rauchen" durch "vegetarisch essen" und im hinteren Teil "rauchen" mit "vegetarisch essen".



  • Wir werden immer älter, ob nun genervter Pflanzenfresser oder fauler Fleischfresser irgendwas machen wir schon verdammt richtig denn das Ergebnis spricht für sich.

    Wir leben hier in Deutschland in so einem Himmel im Vergleich zu vielen Anderen und schaffen es doch immer nur über das zu reden was schlecht ist.

    DAS IST KRANK



  • Was für ein zu diesem Thema völlig unpassender Einwand 👎

    Nebenbei: Wie lange glaubst du wohl würde es uns noch gut gehen, wenn wir zu allem 'ja und amen - alles ist super' sagen würden.



  • _matze schrieb:

    rüdiger schrieb:

    Ich finde der Vergleich hinkt. Ein passender Vergleich wäre eher, wenn man Autos abschaffen und sogar verbieten will. Aber trotzdem mit dem Auto zur Arbeit fährt, aber vielleicht auf das rumfahren am Sonntag verzichtet.

    Ich finde, du gibst dir ganz schön viel Mühe, jemanden der mehr tut als du zu beweisen, dass er noch nicht genug tut. 😉

    😕 Das war glaube ich Wallis Meinung. Mir ging es ja darum, dass man auch als Außenstehender Verhalten als Inkonsequent beurteilen kann.

    _matze schrieb:

    Übrigens bin ich wie hoffentlich jeder vernünftige Mensch für das Abschaffen von Benzinautos, nutze sie aber trotzdem. Und du? :p

    Ich finde die Alternativen auch besser und denke, dass sie sich langfristig durchsetzen werden.

    Jester schrieb:

    rüdiger schrieb:

    Jester schrieb:

    Ja, aber den Grad der Konsequenz ab dem es akzeptabel ist, den erfindest Du völlig frei.

    Im Grunde Ja. Geht ja nur um persönliche Einschätzung/Meinung.

    Achso, ich hatte es so verstanden, dass es sich dabei um ein (Gegen-)Argument handeln soll und das fand ich nicht stichhaltig.

    Nein, es ist kein Gegenargument. Bei radikalen Meinungen kann man aber leicht daraus ein Gegenargument konstruieren. Wenn man kein Fleisch isst, weil man gegen die Tierhaltung ("Folter!") protestieren will, dann aber andere Tierprodukte benutzt, kann man das ganze ja auch so sehen, dass ein Inkonsequentes Verhalten mit der Akzeptanz von zumindest ein bisschen Tierhaltung (und somit die Frage wieviel "Folter" ist okay/akzeptiert man/unterstützt man sogar?) einhergeht.

    Wenn ich zB für Elektroautos bin und dann doch mit Benzinautos fahre, dann ist das vielleicht inkonsequent. Aber andererseits bin ich kein radikaler Anhänger von Elektroautos und will alle Benzinautos auslöschen. Ich kann also gut damit leben, dass es noch Benzinautos gibt und das verstößt auch nicht gegen meine "milde" Einstellung zu dem Thema.

    Jester schrieb:

    Au weia, mir scheint Du ersetzt "nicht Rauchen" mit "kein Fleisch" und "Rauchen" mit "vegetarisch essen". Du ersetzt also im vorderen Teil "nicht rauchen" durch "vegetarisch essen" und im hinteren Teil "rauchen" mit "vegetarisch essen".

    Stimmt. Das war ein bisschen schief gegangen. 🙂

    Der Vergleich von CSL hinkt trotzdem. Es geht ja um die Situationen: "Bei mir gibt es kein Fleisch. Wenn ich bei dir bin, sollst du auch kein Fleisch essen." (radikale); "Bei mir gibt es kein Fleisch. Wenn ich bei dir bin, will ich bitte auch kein Fleisch" (übliche Variante); "Wenn du bei mir bist, kann ich dir Fleisch zubereiten. Dafür möchte ich aber kein Fleisch, wenn ich bei dir bin" (ausgleichende Variante).

    Persönlich habe ich natürlich nichts gegen die "übliche Variante".

    (Beim Vergleich mit dem Rauchen hat man natürlich immer das Problem, dass passiv Fleischessen nicht mit passiv Rauchen vergleichbar ist.)



  • rüdiger schrieb:

    CSL schrieb:

    Joe_M. schrieb:

    CSL schrieb:

    Also ich lese hier die ganze zeit das über Vegetarier her gezogen wird, wie war das mit Toleranz oder Kompromiss?

    Dieses "die schon rummosern wenn ein paar Speckwürfel in der Soße sind" ist nicht gerade Tolerant.

    Ok, ich sehe da gerade nicht, wer intoleranter ist. Wenn ich einen Vegetarierer zum Essen einlade muss ich ihm vegetarische Gerichte anbieten, weil ich sonst intolerant bin. Wenn mich ein Vegetarierer einlädt, gibt es dort kein Fleisch. Punkt. Das ist dann vermutlich auch nicht intolerant, sondern nur konsequent und somit vermutlich auch noch löblich, oder wie soll ich das verstehen?

    Wenn du zu mir kommst bekommst du keine Zigaretten, aber sobald ich zu dir komm muss ich mit Rauchen. Wäre ja nur fair wenn ich als Nichtraucher so tolerant bin.

    Dein Beispiel ist doch genau die Erwartung eines Vegetariers. Wenn du Zigaretten bzw. Rauchen mit "kein Fleisch" bzw. "vegetarisch essen" ersetzt:

    "Wenn du zu mir kommst bekommst du kein Fleisch, aber sobald ich zu dir komm muss ich mit vegetarisch essen."

    Siehe auch http://www.youtube.com/watch?v=GKTsWjbjQ8E

    Du hast da aber ein kleinen Denkfehler, der Fleischfresser isst auch alles was der Vegetarier zubreitet, umgekehrt aber nicht.
    D.h. es wird immer das zubereitet was alle essen, in dem genannten Beispiel wird aber etwas zubereitet was die Vegetarier nicht essen.

    Zudem, ich würde nicht von einem Vegetarier verlangen/fordern oder erwarten das er für mich Fleisch zubereitet, es ist gegen seiner Natur, er kann es auch nicht, und es auch mal ohne fleisch.



  • CSL schrieb:

    Du hast da aber ein kleinen Denkfehler, der Fleischfresser isst auch alles was der Vegetarier zubreitet, umgekehrt aber nicht.

    Auf mich bezogen kann ich das definitiv nicht bestätigen. Es gibt eine Menge Sachen, die Vegetarier essen, um die ich einen großen Bogen mache. Gekochtes Gemüse zum Beispiel. Egal in welcher Art und Weise zubereitet, es ekelt mich, wenn ich es essen muß. Zugeben esse ich gerne und viel Rohkost und Obst. Aber ich esse definitiv nicht alles, was ein Vegetarier essen würde.



  • CSL schrieb:

    Du hast da aber ein kleinen Denkfehler, der Fleischfresser isst auch alles was der Vegetarier zubreitet, umgekehrt aber nicht.

    Ich breche ja deswegen auch nicht in Weinkrämpfe aus, aber... muß das Wort sein? Und warum "ißt" ein "Fleischfresser" dann doch wieder?



  • scrub schrieb:

    muß das Wort sein?

    Ach laß ihn doch, er weiß es nicht besser. Der stänkert doch schon die ganze Zeit rum und bringt auch noch unpassende Vergleiche. Und wenn man diese widerlegt, dann übergeht er das einfach. Hm, klingt fast wie die Definition für Troll. Könnte man dann 'Gemüslitroll' draus machen. 😉


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