Vegetarischer hype im Anmarsch?
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Walli schrieb:
Wenn Du Dich selber angesprochen fühlst und dazu zählen magst, bitte. Ich kenne Dich aber zu wenig, als dass ich Dich in eine Schublade mit den nervigen Zeitgenossen stecken möchte, die immer und überall dem fleischverzehrendem Volk auf die Eier gehen wollen.
Ich erinnere dich mal daran was du geschrieben hast:
Aber ich finde wenn man prinzipiell etwas gegen Tierhaltung hat, dann soll man auch gleich so konsequent sein und sich vegan ernähren.
prinzipiell gegen Tierhaltung == nerviger Zeitgenosse?
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_matze schrieb:
Kóyaánasqatsi schrieb:
Gar nichts von dem, ich bin BrainEater.
Aber hoffentlich als Rohkost, ja?
Püh, lass mich halt, vielleicht mag ich's ja delikat!
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otze schrieb:
Das Problem ist hierbei aber hauptsächlich, dass Vegetarismus ziemlich teuer sein kann. Viele Sachen gibts nur im Reformhaus oder im Bioladen. Es kommen zwar die ersten Produkte davon in die normalen Supermärkte, aber bis man dort eine anständige Auswahl hat, wird noch lange Zeit vergehen.
Das hört sich für mich rätselhaft an. Was genau gibt es nur in Reformhäusern oder Bioläden? Obst? Gemüse? Getreideprodukte? Ich kapiers grad nicht. Machs halt wie früher und iß sieben Tage pro Woche Suppe.
Also, auf den ersten Blick klingt das gerade eher wie ein Luxusproblem. Klär mich auf...
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scrub schrieb:
otze schrieb:
Das Problem ist hierbei aber hauptsächlich, dass Vegetarismus ziemlich teuer sein kann. Viele Sachen gibts nur im Reformhaus oder im Bioladen. Es kommen zwar die ersten Produkte davon in die normalen Supermärkte, aber bis man dort eine anständige Auswahl hat, wird noch lange Zeit vergehen.
Das hört sich für mich rätselhaft an. Was genau gibt es nur in Reformhäusern oder Bioläden? Obst? Gemüse? Getreideprodukte? Ich kapiers grad nicht.
Gute Sojabrätlinge, die wie echte Burger schmecken. Gute Sojadrinks, die wie echter Milchkakao schmecken. Sojagranulat, das man so hübsch in Spaghettisauce verarbeiten kann, daß man sie nicht von einer leckeren Bolognese unterscheiden kann (teilsweise mit dem Vorteil, dam man nicht auf minderwertiges Hachfleisch reinfallen kann).
Supermärkte führen gerne Pappgeschmackgrünkernbrätlinge und Sojagetränke, die einfach nur weißes oder braunes bitteres Wasser sind. Sowas kauft man nur einmal.
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volkard schrieb:
Gute Sojabrätlinge, die wie echte Burger schmecken. Gute Sojadrinks, die wie echter Milchkakao schmecken. Sojagranulat, das man so hübsch in Spaghettisauce verarbeiten kann, daß man sie nicht von einer leckeren Bolognese unterscheiden kann (teilsweise mit dem Vorteil, dam man nicht auf minderwertiges Hachfleisch reinfallen kann).
Supermärkte führen gerne Pappgeschmackgrünkernbrätlinge und Sojagetränke, die einfach nur weißes oder braunes bitteres Wasser sind. Sowas kauft man nur einmal.Also die vegetarische Bolognese aus'm Edeka ist echt super (und wirklich kaum zu unterscheiden, kaufe auch ich als Fleischgenießer gerne). Eine brauchbare Sojamilch gibt's da laut meiner Freundin auch. Fazit: These mindestens zu zwei Dritteln widerlegt => bezahlbarer, supermarktiöser Vegeratismus tendenziell möglich!
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volkard schrieb:
Gute Sojabrätlinge, die wie echte Burger schmecken. Gute Sojadrinks, die wie echter Milchkakao schmecken. Sojagranulat, das man so hübsch in Spaghettisauce verarbeiten kann, daß man sie nicht von einer leckeren Bolognese unterscheiden kann .
Sowas gibts wirklich? Nachdem ich einmal ein paar Sojabratwürste gegessen habe hatte ich von dem Zeug eigentlich genug (genauso wie von Tofu)... das schmeckte wirklich nur wie bitteres Wasser in festform.
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_matze schrieb:
Also die vegetarische Bolognese aus'm Edeka ist echt super (und wirklich kaum zu unterscheiden, kaufe auch ich als Fleischgenießer gerne).
Muß ich ausprobieren. Danke für den Tipp.
_matze schrieb:
Eine brauchbare Sojamilch gibt's da laut meiner Freundin auch.
Sag gelegentlich mal, welche genau gemeint ist.
Ich meine mich daran zu erinnern, daß es da einen Sojakakao gäbe, wo so uber Kakaogeschmack drin ist, daß es deswegen nicht mehr ging. Aber kein Bitterwasser war's._matze schrieb:
Fazit: These mindestens zu zwei Dritteln widerlegt => bezahlbarer, supermarktiöser Vegeratismus tendenziell möglich!
Ja. Die Ketteneinkäufer müssen ja nur bei uns hier nachlesen und davon lernen.
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Das finde ich beim üblichen europäischen Vegetarismus so schlimm, dass man dies mit einer merkwürdigen Ernährung verbindet. Gerade wenn Vegetarismus vom Umweltschutzgedanke begleitet wird, sollte man keine industriell gefertigten Sojaburger essen oder Sojamilch trinken. Sojapflanzen sind idR genetisch modifiziert, werden heftig mit Chemie behandelt, teilweise wird für den Anbau Regenwald vernichtet (Südamerika) und dann wird das ganze noch industriell zusammen geschustert.
In Indien gibt es dagegen ja wirklich eine eigene vegetarische Kultur mit schmackhaften Gerichten. Man sollte sich als Vegetarier eher daran orientieren.
Außerdem haben Vegetarier dafür gesorgt, dass Tofu einen schlechten Ruf hat. Tofu ist halt geschmacklos und bei der üblichen westlichen geschmacklosen Vegiküche bleibt das dann auch so. In Ostasien spielt die Konsistenz der Gerichte eine wichtige Rolle und da kommt Tofu ins Spiel. Da ist es auch üblich Tofu in Fleischgerichten zu essen. Wer einmal ein gutes Mapo doufu (麻婆豆腐) gegessen hat, wird ein ganz anderes Bild vom Tofu bekommen.
Nach meiner Erfahrung sind die meisten Vegetarier zwar in der Küche interessierter und kochen durchaus selbst. Aber oft haben sie einfach keine Ahnung was sie da genau tun und am Ende landet einfach viel Gemüse in einem Topf oder einer Pfanne und wird überkocht *graus*. Grillen mit Vegis ist immer ganz lustig. Erst gibt es Streit, dass man einen Teil des Grills nicht mit Fleisch belegen soll und Vegetarier natürlich auch eigenes Grillbesteck wollen (selten aber eigenes mitbringen). Wenn sie dann noch diese Alugrillbecher mitbringen und darauf die eigentlich ganz lecker angerichteten Gemüsestaberl und Tofubrätlinge grillen wollen, aber dank des Alugrillbechers alles nur im eigenen Saft kocht...
Wobei das jetzt natürlich alle meine negativen Erfahrungen mit Vegetarierin kombiniert sind. Die meisten Vegetarier sind nach meiner Erfahrung nicht sehr militant und dagegen fühlen sich Fleischgenießer oft von der Existenz von Vegetariern angegriffen oder meinen zumindest einen dummen Kommentar dazu abgeben zu müssen.
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rüdiger schrieb:
In Indien gibt es dagegen ja wirklich eine eigene vegetarische Kultur mit schmackhaften Gerichten. Man sollte sich als Vegetarier eher daran orientieren.
In der Annahme, daß Du nicht Mangelerscheinungsinder meinst, die das aus Armut betreiben, durch welche Tricks außer Soja kommen sie an die Fleischnährstoffe?
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volkard schrieb:
rüdiger schrieb:
In Indien gibt es dagegen ja wirklich eine eigene vegetarische Kultur mit schmackhaften Gerichten. Man sollte sich als Vegetarier eher daran orientieren.
In der Annahme, daß Du nicht Mangelerscheinungsinder meinst, die das aus Armut betreiben, durch welche Tricks außer Soja kommen sie an die Fleischnährstoffe?
Linsen haben auch einen hohen Protein- und Eisengehalt und sind ein wichtiger Bestandteil in der indischen Küche.
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rüdiger schrieb:
volkard schrieb:
rüdiger schrieb:
In Indien gibt es dagegen ja wirklich eine eigene vegetarische Kultur mit schmackhaften Gerichten. Man sollte sich als Vegetarier eher daran orientieren.
In der Annahme, daß Du nicht Mangelerscheinungsinder meinst, die das aus Armut betreiben, durch welche Tricks außer Soja kommen sie an die Fleischnährstoffe?
Linsen haben auch einen hohen Protein- und Eisengehalt und sind ein wichtiger Bestandteil in der indischen Küche.
Ach, es gibt ja gar kein Problem. Die Inder sind ja keine Veganer und haben nichts gegen Milch, Joghurt und Frischkäse.
Mal ein Ei oder Huhn ist auch nicht verkehrt und McDonalds prosperiert.Vielleicht ist die indische vegetarische Eßkultur auch nur völlig überbewertet rübergekommen. Vor dem Krieg gab's bei uns auch nur am Sonntag Fleisch, wenn überhaupt. Und es gab viele leckere Gerichte. In ländlichen Gebieten hat's ein wenig länger gehalten. Ich bin noch zum Teil damit aufgewachsen, denn Oma hat gekocht. Außer Linsen- oder Erbsensuppe, Pellkartoffeln mit grüner Soße oder Karthäuserklößen fällt mir jetzt kein Oma-Gericht ein, das ich auch woanders angetroffen hätte.
Und Erbsensuppe schmeckt ohne Speck viel besser. Vielleicht hat dieses Zwanghafte Specken der Wirtschaftswundergeneration viele Gerichte aussterben lassen, sodaß wir jetzt sehnsüchtig nach Hungergebieten ausschauen, wo das noch nicht passiert ist.Viel an der totalen Geschmacksverirrung wie Grünkernbrätlingen liegt auch daran, dam an glaubt, nur bittere Medizin sei gut. Sieht man ja auch beim Programmieren. Die Leute glauben nur an Styleguides, die so richtiger Hirnfick sind und gemein weh tun.
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otze schrieb:
Walli schrieb:
Wenn Du Dich selber angesprochen fühlst und dazu zählen magst, bitte. Ich kenne Dich aber zu wenig, als dass ich Dich in eine Schublade mit den nervigen Zeitgenossen stecken möchte, die immer und überall dem fleischverzehrendem Volk auf die Eier gehen wollen.
Ich erinnere dich mal daran was du geschrieben hast:
Aber ich finde wenn man prinzipiell etwas gegen Tierhaltung hat, dann soll man auch gleich so konsequent sein und sich vegan ernähren.
prinzipiell gegen Tierhaltung == nerviger Zeitgenosse?
Wenn Du mir damit auf die Eier gehst, ja, sonst nicht. Habe ich aber schon mehrfach deutlich genug gemacht, denke ich. Ich erinnere Dich mal daran, was ich geschrieben habe, bevor es um die militante Fraktion ging:
Walli schrieb:
Ich kann Leute verstehen, die sagen, dass es ihnen nicht bekommt, schmeckt oder sie mit dieser und jener Form der Tierhaltung nicht einverstanden sind. Übrig bleiben dann fast nur noch Spinner, die das 'schick' finden und gerne anderen Leuten den gehobenen Zeigefinger zeigen.
scrub schrieb:
Also, auf den ersten Blick klingt das gerade eher wie ein Luxusproblem. Klär mich auf...
/signed, Luxusproblem trifft es ganz gut. Die Welt verändern wollen, aber jeden Tag wie ein König essen, das passt irgendwie nicht zusammen. Die berühmten Inder machen es doch vor, dass auch viel ohne diese sündhaft teuren Schickimicki-Imitate geht. Und Linsen sind weiß Gott nicht teuer. Die muss man halt auch kochen und kann sie nicht einfach in die Mikrowelle stecken.
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Hi,
Tofu-Bratlinge und Sojamilch und Tofu-Bolognese sehe ich persöhnlich als Schwachsinn an. Wer tierische Produkte will, der soll auch dazu stehen und nicht nach Surrogaten schreien. Ausnahmen natürlich für Leute die aus gesundheitlichen Gründen verzichten müssen, denen sollte man schon maximal entgegen kommen.
Aber ansonsten gibt es nur einen wirklich sinnvollen Weg: weg vom Mainstream und hin zu eigenen Creationen, die sich auch im Geschmack grundsätzlich von herkömmlichen unterscheiden. Aber dann muss ich eben weg von dem Einheits-Maggi-und-Glutamat-Geschmack.
Dann muß ich eben auch den Salzkonsum einschränken und das ganze durch Kräuter und Gewürze aufwerten. Und dann darf ich eben nicht alles totkochen. Wenn ich zu lernfaul oder allgemein zu faul bin um so zu kochen daß ich auch ohne Fleisch auskomme, dann ist vegetarisch eben für meine Faulheit inkompatibel.
Ich kann mich noch sehr gut daran erinnern, daß meine Großmutter zum Beispiel gerne Mehlsuppe gekocht hat. Und ich hab die auch liebendgerne gegessen. War eine ganz einfache aber durchaus sättigende Sache. Schmeckte mir gut, macht aber eben nichts her. Oder eben Mehlklößchen mit brauner Butter.
Welcher Mann traut sich heute noch Griesbrei, Milchnudeln oder Milchreis zu bestellen? Oder die ganzen tollen Sachen, die man aus Kartoffeln machen kann.
Diese ganzen dogmatischen Vegetarier, die schon rummosern wenn ein paar Speckwürfel in der Soße sind, die sind doch (für mein Empfinden) übergeschnappt. Etwas Toleranz täte da vielen gut. Zwischen einer richtigen großen Schweinshaxe und vollkommen fleischlos liegen Welten. Es muß ja nicht jeder die fette Schweinshaxe essen. Aber von einem Speckwürfel in der Soße ist noch keiner gestorben, ganz besonders wenn sie irgendwo zu Gast sind. Dann muß man einfach (solange es nicht Dinge sind von denen ihnen übel wird wie bei mir Fisch) auch mal kompromissbereit sein. Aber das Wort Kompromiss ist ja eines von denen, die Vegetariern unbekannt sind.
Ganz schlimm (eigentlich verbrecherisch) finde ich es, wenn überzeugte Vegetarier selbst Kleinkinder, die das noch gar nicht verdauen können mit Körnerfutter traktieren.
Gruß Mümmel
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btw. http://www.youtube.com/watch?v=GKTsWjbjQ8E
volkard schrieb:
rüdiger schrieb:
volkard schrieb:
rüdiger schrieb:
In Indien gibt es dagegen ja wirklich eine eigene vegetarische Kultur mit schmackhaften Gerichten. Man sollte sich als Vegetarier eher daran orientieren.
In der Annahme, daß Du nicht Mangelerscheinungsinder meinst, die das aus Armut betreiben, durch welche Tricks außer Soja kommen sie an die Fleischnährstoffe?
Linsen haben auch einen hohen Protein- und Eisengehalt und sind ein wichtiger Bestandteil in der indischen Küche.
Ach, es gibt ja gar kein Problem. Die Inder sind ja keine Veganer und haben nichts gegen Milch, Joghurt und Frischkäse.
Mal ein Ei oder Huhn ist auch nicht verkehrt und McDonalds prosperiert.Milchprodukte und Eier sind ja wichtige Vitamin B12 Lieferanten. Vegan kann man sich auf natürliche Weise wohl nicht ernähren. Aber es sind ja auch nicht alle Inder Vegetarier. Ist ja ein großes Land mit vielen Kulturen und vielen Speiseverboten :). Muslime die kein Schwein essen, Vegetarier, Hindus die Fleisch außer vom Rind essen etc.
volkard schrieb:
Vielleicht ist die indische vegetarische Eßkultur auch nur völlig überbewertet rübergekommen. Vor dem Krieg gab's bei uns auch nur am Sonntag Fleisch, wenn überhaupt. Und es gab viele leckere Gerichte. In ländlichen Gebieten hat's ein wenig länger gehalten. Ich bin noch zum Teil damit aufgewachsen, denn Oma hat gekocht. Außer Linsen- oder Erbsensuppe, Pellkartoffeln mit grüner Soße oder Karthäuserklößen fällt mir jetzt kein Oma-Gericht ein, das ich auch woanders angetroffen hätte.
Und Erbsensuppe schmeckt ohne Speck viel besser. Vielleicht hat dieses Zwanghafte Specken der Wirtschaftswundergeneration viele Gerichte aussterben lassen, sodaß wir jetzt sehnsüchtig nach Hungergebieten ausschauen, wo das noch nicht passiert ist.Meine Eltern haben im Normalfall auch nur ein- oder höchstens zweimal in der Woche Fleisch gekocht und ich selbst koche auch gerne ohne Fleisch.
muemmel schrieb:
Dann muß ich eben auch den Salzkonsum einschränken
Warum muss man den Salzkonsum einschränken?
Die ganzen Verbindungen von Salz zu gewissen Erkrankungen (zB Bluthochdruck), sollen ja wissenschaftlich recht schwach belegt sein. Was aber gut belegt ist, dass man eine gewisse Menge an Salz benötigt.
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muemmel schrieb:
Welcher Mann traut sich heute noch Griesbrei, Milchnudeln oder Milchreis zu bestellen? Oder die ganzen tollen Sachen, die man aus Kartoffeln machen kann.
Was hat das mit 'trauen' zu tun? Es gibt diese Sachen kaum noch, wenn man mal von den ekligen Fertigprodukten aus dem Plastikbecher absieht. Früher gab es in der Mensa bei uns ab und zu mal Milchreis mit heißen Kirschen. Gut, billig und satt. Irgendwann gab es das nicht mehr, aber so Sachen wie "Celestine vom Rind mit Pariser Kartöffelchen und Romanesco", soll heißen totgekochter Gulasch mit Kroketten und extrem weich gekochtem und ungewürzten Romanesco. Mensa-Vegetarismus als Alternative zum Boykott (wie ich ihn praktiziere) ist übrigens auch ein interessantes Phänomen
.
muemmel schrieb:
Aber das Wort Kompromiss ist ja eines von denen, die Vegetariern unbekannt sind.
Kompromissbereitschaft ist was feines, aber man kann doch nicht von einem Vegetarier fordern, dass er Speckwürfel isst, weil die halt nun mal in der Soße sind. Allerdings finde ich, dass Vegetarier das durchaus auch vorher anmelden könnten, wenn sie irgendwo eingeladen sind.
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muemmel schrieb:
Tofu-Bratlinge und Sojamilch und Tofu-Bolognese sehe ich persöhnlich als Schwachsinn an. Wer tierische Produkte will, der soll auch dazu stehen und nicht nach Surrogaten schreien. Ausnahmen natürlich für Leute die aus gesundheitlichen Gründen verzichten müssen, denen sollte man schon maximal entgegen kommen.
Wieso sagen das eigentlich immer so viele? Wenn ein Vegetarier (zur Erinnerung: ich bin keiner) aus Überzeugung kein Fleisch zu sich nehmen möchte (um Tiere vor Qual und Tod zu bewahren), kann er doch trotzdem der Ansicht sein, dass er auf das geschmackliche Erlebnis nicht verzichten muss. Wo ist da der Gegensatz? Und wenn es da Möglichkeiten gibt (vegetarische Bolognese z.B. kann wirklich sehr ähnlich schmecken), wieso genau soll er die nicht nutzen dürfen? Also ich sehe da keinen Konflikt. Solltest du nicht auch froh sein, dass es Leute gibt, die trotz des Verlangens nach fleischähnlichem Geschmack dafür sorgen, dass ein paar Schweine weniger für uns leiden müssen? Wenn nun also die imitierte Bolognese das Methadon der Vegetarier ist (
), was zur Hölle stört dich so daran?
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Also ich lese hier die ganze zeit das über Vegetarier her gezogen wird, wie war das mit Toleranz oder Kompromiss?
Dieses "die schon rummosern wenn ein paar Speckwürfel in der Soße sind" ist nicht gerade Tolerant.
Wenn sich jemand dazu entschließt kein Fleisch zu essen, und es ist bekannt, dann lässt man die Speckwürfel eben weg.
Das klingt nach "Die sollen sich mal nicht so haben"
Ist genau das selbe als wenn man aufgehört hat zu rauchen aber man wird dazu gezwungen. Und wenn man sagt nein dann "mosert man gleich rum" => "Hab dich doch nicht so"Wie wäre es mal den Vegetariern auch mal Toleranz entgegen zu bringen.
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Walli schrieb:
Mensa-Vegetarismus als Alternative zum Boykott (wie ich ihn praktiziere) ist übrigens auch ein interessantes Phänomen
.
Ja, in der Tat. Ich bin auch bis auf den Freitagsfisch Mensa- und Kantinen-Vegetarier. Zu dem Preis kann man einfach kein gutes Fleisch einkaufen.
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rüdiger schrieb:
Das finde ich beim üblichen europäischen Vegetarismus so schlimm, dass man dies mit einer merkwürdigen Ernährung verbindet. Gerade wenn Vegetarismus vom Umweltschutzgedanke begleitet wird, sollte man keine industriell gefertigten Sojaburger essen oder Sojamilch trinken. Sojapflanzen sind idR genetisch modifiziert, werden heftig mit Chemie behandelt, teilweise wird für den Anbau Regenwald vernichtet (Südamerika) und dann wird das ganze noch industriell zusammen geschustert.
Gerade in Südamerika wird der Regenwald meist zugunsten von Weideflächen für Rinder gerodet, das sollte man Fairness halber dazu sagen.
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CSL schrieb:
Also ich lese hier die ganze zeit das über Vegetarier her gezogen wird, wie war das mit Toleranz oder Kompromiss?
Dieses "die schon rummosern wenn ein paar Speckwürfel in der Soße sind" ist nicht gerade Tolerant.
Ok, ich sehe da gerade nicht, wer intoleranter ist. Wenn ich einen Vegetarierer zum Essen einlade muss ich ihm vegetarische Gerichte anbieten, weil ich sonst intolerant bin. Wenn mich ein Vegetarierer einlädt, gibt es dort kein Fleisch. Punkt. Das ist dann vermutlich auch nicht intolerant, sondern nur konsequent und somit vermutlich auch noch löblich, oder wie soll ich das verstehen?