Wie weit muss/darf Meinungsfreiheit gehen? (Mit besseren Antwortmöglichkeiten)
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volkard schrieb:
Minispiri schrieb:
Was ich damit sagen will, ist, dass man jede Meinung ohne Diskrimminierung aussprechen kann und nicht mit Beleidigungen um sich wirft.
Die Diskriminierung bereits ist da, ob sie ausgesprochen wird oder nicht. Und sie ist nicht oder nur extrem schwach ansteckend. Aufklärerische Gedanken sind viel ansteckender, und denen tut freie Sprache gut.
Ich denke, Sprache beeinflusst Diskriminierung in erheblichem Maße. Generell beeinflusst Sprache in erheblichem Umfang gesellschaftlichen Umgang und auch das eigene Denken. Der Ton macht die Musik.
Aufklärerische Gedanken haben Beleidigungen nicht nötig.
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Auf einmal darf man nicht mehr öffentlich sagen, daß Bundeskanzler Schöder sich die Haare färbt!!!
Ich finde, dass man das sagen darf, da es keine Diskrimminierung ist. Es gibt einen wesentlichen Unterschied zwischen:
Schöder färbt seine Haare.
Oder
Schöder hat voll die hässliche Haare.Andererseits, was spricht dagegen, sie öffentlich zu beschimpfen?
Ich finde es spricht vieles dagegen. Ich finde, man sollte ihnen eine ehrliche Meinung geben, aber keine Meinung, die jemanden verletzen kann. Was ich damit meine ist, dass man sich die Beleidigung im Kopf denken kann, aber nich unbedingt aussprechen muss.
z.B.
Ich kann die Schwulen nicht verstehen.
oder
Ich hasse diese Sch*** Schwulen!Völlig unabhängig davon, ob es erlaubt ist, wissen sie, daß sie eine Minderheit sind, und daß es Leute gibt, die sie beschimpfen.
Es gibt immer Leute die jemanden beschimpfen, weil sie halt so sind, wie sie sind, das ist wahr. Jedoc sollte sich der "Schimpfer" mal in die Situation des Beleidigten setzen. Das fühlt sich nicht gut an.
Und was soll denn schlimmstenfalls passieren, wenn es erlaubt wird, Schwule zu beschimpfen?
Die Betroffenen werden immer mehr entmutigt, obwohl sie nichts wegen ihrer Meinung können. Das iit eiac so in ihrem Kopf ud daran können die Schwulen auch selbst nichts dran ändern.
Die Diskriminierung bereits ist da, ob sie ausgesprochen wird oder nicht.
Das ist wahr, die Diskriminierung wird auch immer da sein, weil es immer Leute gibt, die eben unbedingt diese Menschenrasse beleidigen wollen. Doch wenn mehr Leute einfach nur die Beleidigungen für sich halten würde, würde es auch weniger Probleme geben.
( Interessanter Thread
)
MfG Spiri
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Minispiri schrieb:
Auf einmal darf man nicht mehr öffentlich sagen, daß Bundeskanzler Schöder sich die Haare färbt!!!
Ich finde, dass man das sagen darf, da es keine Diskrimminierung ist. Es gibt einen wesentlichen Unterschied zwischen:
Schöder färbt seine Haare.
Oder
Schöder hat voll die hässliche Haare.Aber es wurde gerichtlich verboten. Soweit kommt's nämlich tatsächlich.
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volkard schrieb:
Aber es wurde gerichtlich verboten. Soweit kommt's nämlich tatsächlich.
Und genau das ist, was ich komplett falsch finde.
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Gregor schrieb:
volkard schrieb:
Minispiri schrieb:
Was ich damit sagen will, ist, dass man jede Meinung ohne Diskrimminierung aussprechen kann und nicht mit Beleidigungen um sich wirft.
Die Diskriminierung bereits ist da, ob sie ausgesprochen wird oder nicht. Und sie ist nicht oder nur extrem schwach ansteckend. Aufklärerische Gedanken sind viel ansteckender, und denen tut freie Sprache gut.
Ich denke, Sprache beeinflusst Diskriminierung in erheblichem Maße. Generell beeinflusst Sprache in erheblichem Umfang gesellschaftlichen Umgang und auch das eigene Denken. Der Ton macht die Musik.
Du willst also nicht vorrangig ein Sprechverbot, sondern ein Denkverbot. Armes Deutschland.
Gerade weil es manchmal, je nach Umständen, erst möglich ist, etwas zu denken, wenn man auf die Kernidee gebraucht wird, ist es doch unbedingt nötig, daß alles gesagt werden darf. Nur so kann alles gedacht werden, oder?
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volkard schrieb:
Minispiri schrieb:
Auf einmal darf man nicht mehr öffentlich sagen, daß Bundeskanzler Schöder sich die Haare färbt!!!
Ich finde, dass man das sagen darf, da es keine Diskrimminierung ist. Es gibt einen wesentlichen Unterschied zwischen:
Schöder färbt seine Haare.
Oder
Schöder hat voll die hässliche Haare.Aber es wurde gerichtlich verboten. Soweit kommt's nämlich tatsächlich.
Das war keine Meinung, sondern eine Faktenbehauptung. Wenn die dann auch noch falsch ist, dann ist es einfach Diffamierung. Dafür habe ich kein Verständnis.
Was würdest Du denn davon halten, wenn plötzlich Arbeitskollegen behaupten würden, Du hättest Dein Diplom gefälscht. Und dann reden die darüber. Vielleicht auch in Gegenwart des Chefs und so. Gegen so etwas muss man vorgehen können und man muss dagegen auch vorgehen.
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Minispiri schrieb:
volkard schrieb:
Aber es wurde gerichtlich verboten. Soweit kommt's nämlich tatsächlich.
Und genau das ist, was ich komplett falsch finde.
Gute Ziele, ein wenig Logik und eine Prise Realsatire, ein wenig umrühren, und fertig ist der Liberale.
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Du willst also nicht vorrangig ein Sprechverbot, sondern ein Denkverbot. Armes Deutschland.
Nein, ungekehrt meine ich das.
Kommen wir zum Punkt.
Freie Meinungsaussage ist so lange okay, wenn sich auch dabei keiner verletzt fühlt.
Denken darf jeder was er möchte.
Beleidiguns-Meinung sollte in meinen Augen verboten werden.Gute Ziele, ein wenig Logik und eine Prise Realsatire, ein wenig umrühren, und fertig ist der Liberale.
Das hab ich jetzt nicht ganz verstanden.
(Wollte darauf hinweisen, dass ich in Luxemburg lebe und mich nicht extrem gut mit der Deutschen Grammatik auskenne.MfG Spiri
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Minispiri schrieb:
Du willst also nicht vorrangig ein Sprechverbot, sondern ein Denkverbot. Armes Deutschland.
Nein, ungekehrt meine ich das.
Kommen wir zum Punkt.
Freie Meinungsaussage ist so lange okay, wenn sich auch dabei keiner verletzt fühlt.
Denken darf jeder was er möchte.
Beleidiguns-Meinung sollte in meinen Augen verboten werden.Gute Ziele, ein wenig Logik und eine Prise Realsatire, ein wenig umrühren, und fertig ist der Liberale.
Das hab ich jetzt nicht ganz verstanden.
(Wollte darauf hinweisen, dass ich in Luxemburg lebe und mich nicht extrem gut mit der Deutschen Grammatik auskenne.MfG Spiri
BITTE POST LÖSCHEN, WOLLTE DEN VORHERIGEN POST EDITIEREN. DANKE
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Warum lassen wir christliche und islamische Prediger verkünden, dass Homosexualität Sünde ist, aber dürfen keine Religion in angemessenem Maße kritisieren?
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Minispiri schrieb:
Freie Meinungsaussage ist so lange okay, wenn sich auch dabei keiner verletzt fühlt.
Denken darf jeder was er möchte.
Beleidiguns-Meinung sollte in meinen Augen verboten werden.Dann wird zu jeder unerwünschten Meinung jemand behaupten, dass er sich beleidigt fühlt. Es gibt kein objektives Maß für Beleidigung, und ein subjektives taugt nicht!
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earli schrieb:
Warum lassen wir christliche und islamische Prediger verkünden, dass Homosexualität Sünde ist, aber dürfen keine Religion in angemessenem Maße kritisieren?
Hmmm... ich muss sagen, dass ich zwar meine, dass freie Meinungsäußerung Beleidigungen nicht beinhalten sollte, dass ich aber eine Beschränkung der freien Meinungsäußerung durch die Religionsfreiheit für falsch halte. Aber das liegt vermutlich daran, dass ich keinen Bezug zur Religion habe. Ich weiß nicht, wie sich ein stark gläubiger Moslem im nahen Osten fühlt, wenn jemand in Amerika den Koran verbrennt.
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Man kann ja auch einfach mal in die Geschichte schauen:
Die USA hatten in ihren Gründungstagen einige Eigenschaften, die wir heute nicht akzeptieren würden. Es gab Sklaverei und Frauen waren nicht gleichberechtigt. Die USA hatte aber freie Meinungsäußerung.
Hat es den Frauen und den Sklaven geschadet? Nein, man könnte sogar sagen, dass es ihnen geholfen hat. Es macht nichts, wenn eine Mehrheit öffentlich verkündet, dass Frauen nicht wählen sollten. Kritisch wird es erst, wenn man daran gehindert wird, dagegen zu reden.
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earli schrieb:
Die USA hatte aber freie Meinungsäußerung.
Die selbstverständlich nicht für Frauen und Sklaven galt
earlie schrieb:
Hat es den Frauen und den Sklaven geschadet? Nein, man könnte sogar sagen, dass es ihnen geholfen hat.
Das ist ein schlechter Witz, oder?
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@Seppj und @ earli
Die Antwortmöglichkeiten sind immer noch suggestiv. Das Problem sind die Aussagen in den (...). Wenn man sowas macht, was man nicht tun sollte, wenn man an einer unverfälschten Meinung interessiert ist, dann müssen hinter allen Antwortmöglichkeiten die (...) stehen und gleichberechtigt sein. Das fehlen der (...) würde implizieren, dass die Antwotmöglichkeit keine Nachteile hätte.
Das nächste Problem der Umfrage ist, dass die Antwortmöglichkeiten eine Steigerung von oben nach unten implizieren. Da wäre eine Mehrfachauswahl besser gewesen.
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zwutz schrieb:
earli schrieb:
Die USA hatte aber freie Meinungsäußerung.
Die selbstverständlich nicht für Frauen und Sklaven galt
earlie schrieb:
Hat es den Frauen und den Sklaven geschadet? Nein, man könnte sogar sagen, dass es ihnen geholfen hat.
Das ist ein schlechter Witz, oder?
Eben nicht. Wenn ein einziger freier Mensch es ungerecht fand, dass die damals noch unfreien behandelt wurden, wie sie behandelt wurden, hatte er durch seine Meinungsfreiheit die Möglichkeit, die anderen davon zu überzeugen.
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otze schrieb:
@Seppj und @ earli
Die Antwortmöglichkeiten sind immer noch suggestiv. Das Problem sind die Aussagen in den (...). Wenn man sowas macht, was man nicht tun sollte, wenn man an einer unverfälschten Meinung interessiert ist, dann müssen hinter allen Antwortmöglichkeiten die (...) stehen und gleichberechtigt sein. Das fehlen der (...) würde implizieren, dass die Antwotmöglichkeit keine Nachteile hätte.
Das nächste Problem der Umfrage ist, dass die Antwortmöglichkeiten eine Steigerung von oben nach unten implizieren. Da wäre eine Mehrfachauswahl besser gewesen.Da hast du Recht. Ich hab aber ein Beispiel, das gut erläutert, warum ich der Meinung bin, dass alles erlaubt sein sollte. Das hatte ich auch schonmal hier gepostet im Thread über Holocaustleugnung.
Was haben wir von einem Holocaust-Leugnungsverbot? Haben wir weniger Leute, die den Holocaust leugnen? Ich glaube, das einzige, was uns das Verbot bringt, ist, dass wir keine Ahnung haben, wie viele Nazis wir wirklich in diesem Land haben.
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otze schrieb:
@Seppj und @ earli
Die Antwortmöglichkeiten sind immer noch suggestiv. Das Problem sind die Aussagen in den (...). Wenn man sowas macht, was man nicht tun sollte, wenn man an einer unverfälschten Meinung interessiert ist, dann müssen hinter allen Antwortmöglichkeiten die (...) stehen und gleichberechtigt sein. Das fehlen der (...) würde implizieren, dass die Antwotmöglichkeit keine Nachteile hätte.
Das nächste Problem der Umfrage ist, dass die Antwortmöglichkeiten eine Steigerung von oben nach unten implizieren. Da wäre eine Mehrfachauswahl besser gewesen.Ja, das Problem hatte ich bei der Fragestellung selbst gesehen, doch technische Probleme hielten mich von einer Umfrage dieser Form ab. Denn ich habe keine Ahnung wie ich hier im Forum Mehrfachauswahlfragen machen kann. Soweit ich weiß geht das gar nicht.
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earli schrieb:
Da hast du Recht. Ich hab aber ein Beispiel, das gut erläutert, warum ich der Meinung bin, dass alles erlaubt sein sollte. Das hatte ich auch schonmal hier gepostet im Thread über Holocaustleugnung.
Ja, aber das ist deine Meinung. Und die Umfrage soll ein Meinungsbild liefern. Deine Meinung gibst du mit deiner Stimme und deinen Erläuterungen ab. Nicht mit der Umfrage selber.
Unabhängig davon was du denkst, können andere Menschen mit anderen Werten und anderen Wertgewichtungen auf ein anderes Ergebnis kommen. Es kann sein, dass für dich "alles erlaubt" keine Nachteil hat, für andere aber schon und damit sind die Antwortmöglichkeiten nicht mehr gleichberechtigt. Für andere ist zum Beispiel: "alles ohne Beleidigung" völlig Nachteilsfrei. Die würden durch die (...) eventuell in ihrer Meinung beeinflusst werden. Andere wiederum könnten dir aus dem Stehgreif Nachteile für "alles ist erlaubt" nennen.
Ein ähnliches bei der Steigerung der Antwortmöglichkeiten. Ich würde in meiner Gewichtung gerne Beleidigung mit Falschinformationen tauschen, weil ich letzteres viel gefährlicher empfinde als eine Beleidigung. Unabhängig davon könnte ich aber immer noch der Meinung sein, dass jeder alles sagen dürfte - nur dass ich mir der Gefahren bewusst bin (und sie anders Gewichte als du oder SeppJ).
@SeppJ oh, wenn das nicht ginge wäre das echt bitter...ich habe hier noch nie eine Umfrage erstellt...
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Gregor schrieb:
Was würdest Du denn davon halten, wenn plötzlich Arbeitskollegen behaupten würden, Du hättest Dein Diplom gefälscht. Und dann reden die darüber. Vielleicht auch in Gegenwart des Chefs und so. Gegen so etwas muss man vorgehen können und man muss dagegen auch vorgehen.
Reden sie so, daß ich es mitkriege und einfach klarstellen kann? Oder reden die so, daß ich es nicht mitkriege und auch nicht klagen kann?
Wenn es generell erlaubt wäre, alles auszusprechen, dann würde der Chef das eh nicht einfach so glauben. Außerdem würde er mich auch ohne Diplom behalten wollen. Und er könnte mich ansprechen, daß es dahingehende Gerüchte gibt, die er ausräumen möchte, indem er mal mein Diplom auf Echtheit prüft.
Da braucht es doch gar kein Gericht und keine Klage.Ich sehe nur Vorteile. Besonders die herabgesetzte allgemeine Gerüchtegläubigkeit, die entstehen würde. Die schützt stärker als ein Gericht, das ich nicht anrufen kann, weil ich vom Gerücht nichts erfahre.