Bezeichnernamen bei Sourcecode veröffentlichen mit GPL



  • Ich bin seit 1999 als Webentwickler beschäftigt und ich glaube nicht das ein Refactoringtool sinnvolle Bezeichner für eine Implementierung finden kann. Das würde die berühmte künstliche Intelligenz erfordern, die es so nicht gibt. Nur mit Getter- und Setternamen wird da wohl kaum was vernünftiges bei raus kommen, wie auch?

    Wenn du dich mal mit der Softwareentwicklung auseinandersetzt wirst du erkennen das du da Unsinn erzählt hast.

    Ich kann ja nochmal zum mitschreiben es verdeutlichen, ich habe so etwas nicht vor, es geht mir um das Prinzip. Ob es für jemanden anders Sinn macht ist irrelevant, da nur mich die Antwort interessiert hat und wie ich in englischen Foren gelesen habe bin ich bei weitem nicht allein mit der Frage gewesen.



  • hustbaer schrieb:

    Und ja, vermutlich sind das alles Dinge wo jedem vernünftigen Menschen klar sein sollte wie sie gemeint sind. Aber darum geht es eben nicht wenns hart auf hart kommt.

    Liest Du öfters Gesetzestexte? Es ist durchaus nicht unüblich, Sachen nicht bis ins letzte auszuformulieren sondern manchmal auch ein winziges Restrisiko offen zu halten, dass etwas falsch ausgelegt wird. Dafür wird aber die Anwendbarkeit auch in den nächsten Jahrzehnten nicht gefährdet, wenn vielleicht das Sourcecode-Konzept als solches sich so sehr ändert, dass eine genauere Definition es nicht mehr erfassen würde.

    Na ich hab' da schon Hinweise gelesen dass Firma XYZ GPL Gedöns für closed-source Software verwendet hat, und dann versucht hat sich aus der Schlinge zu ziehen, indem sie den Code verhunzt released haben. Nur stand da nix von einer Gerichtsverhandlung.

    Dann wird deren Code wohl nicht sehr interessant gewesen sein. Wenn irgendjemand mit ausreichend großen wirtschaftlichen Interessen so interessiert daran gewesen wäre, dass eine Gerichtsverhandlung billiger als eine Eigenentwicklung gewesen wäre, hätte es eine Klage gegeben. Klar, wenn niemand klagt und sich auch niemand ernsthaft für die entsprechende Software interessiert, passiert eben nichts. Wo kein Kläger…

    Wenn es keinen interessieren würde, dann würde man ja auch nicht so viele Fragen zu genau dem Thema im Netz finden.

    All das könnten die Damen und Herren GNU vermeiden, indem sie ihre Lizenz entsprechend anpassen.

    Nur dass die Sache mit dem Obfuscator riesiger Blödsinn ist. Weil man eben mit etwas Arbeit und einem Refactoring-Tool alles rückgängig machen kann. Dann gibt es eben einen Fork und sämtliche Arbeit ist wieder richtig frei. Und mit Pech hast Du auch noch ein Verfahren am Hals.

    Und zur Lizenzanpassung: Siehe oben. Und ich bezweifle ernsthaft, dass sich die Lizenz so schreiben lässt, dass niemand versucht, sie auf "originelle" Art und Weise zu umgehen.

    nochunklar: Die Bezeichner findet natürlich ein anderer Entwickler. Schau Dir doch mal an, was reverse engineers tagtäglich an komplizierteren Leistungen vollbringen, wenn die Sourcen überhaupt nicht vorliegen. Bestehende Sourcen de-obfuscaten lässt sich zwar nicht automatisieren, ist aber mit etwas Arbeit durchaus bequem machbar. Setzt nur voraus, dass Dein Projekt tatsächlich irgendjemanden interessiert.



  • Du erzählst aber einen ziemlichen Quatsch, wie soll ein Entwickler erkennen welche vielleicht eigenen Algorithmen ich verwende und warum ich so designt habe und nicht anders, da wäre schon ein erheblicher Aufwand von Nöten. Bei den Verhunzern ging es auch nie darum etwas unmöglich zu machen, sondern nur darum es zu erschweren. Diese Tools sind kein Blödsinn sonst würden wir nicht darüber reden und es würde sie auch nicht in der Form geben.

    comprende Amigo



  • zbtvrcex schrieb:

    Du erzählst aber einen ziemlichen Quatsch, wie soll ein Entwickler erkennen welche vielleicht eigenen Algorithmen ich verwende und warum ich so designt habe und nicht anders, da wäre schon ein erheblicher Aufwand von Nöten.

    Wesentlich weniger Aufwand, als das ohne Sourcen herauszufinden. Und selbst das bringen ein paar talentierte Menschen regelmäßig bei verschiedensten Programmen zustande.

    Bei den Verhunzern ging es auch nie darum etwas unmöglich zu machen, sondern nur darum es zu erschweren.

    Eben. Sobald es möglich ist, kann Dein Projekt in eine vernünftige Form übergeführt und geforkt werden und Du kannst nichts dagegen machen. (Den Aufwand dafür überschätzt Du übrigens offensichtlich.)

    Plus: Wenn Dein Projekt interessant genug ist, hast Du unter Umständen ein Gerichtsverfahren am Hals.

    Den ganzen Aufwand kannst Du umgehen, indem Du ein Projekt als Basis wählst, dessen Lizenz sich nicht mit der von Dir geplanten Verwendung beißt. Das kann durchaus auch heißen, dass Du irgendwas kommerzielles einkaufen musst, wenn Du keine FOSS-Variante findest. Immer noch besser als a) rechtliche Unsicherheit und b) vergleichsweise leicht de-obfuscatebare Sourcen, die dann unter der GPL verfügbar sind. (Offensichtlich ist das ja schlimm für Dich, sonst würdest Du den ganzen Aufwand nicht auf Dich nehmen.)



  • Mal ein wenig Offtopic: Wie erkenne ich das jemand meinen GPL-Code klaut und dann in Closed-Source verwendet?



  • Schau Dir mal die auf gpl-violations.org gelisteten Fälle an, davon sind ein paar recht gut dokumentiert.



  • Sehr nette Seite danke, hier mal ein Link zu einer deutschen Einstweiligen Verfügung.



  • Wobei das jetzt genau nichts mit verhunztem Code zu tun hat.



  • Da hast du recht.



  • nochunklar schrieb:

    Ich bin seit 1999 als Webentwickler beschäftigt

    lol, bestimmt so einer der mit rechtsklick-sperren versucht seinen glorreichen Quelltext zu schützen 😃
    Was für ein kackboon (-thread) 🙄



  • So selten sind verhunzte Variablennamen in OSS-Projekten gar nicht.
    Man denke nur mal an Variablen, die halb auf englisch und halb auf französisch benannte wurden; Variablen, die für andere Zwecke verwendet, als ursprünglich gedacht, oder die in C häufig verwendeten unverständlichen Abkürzungen.


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