soll ich jetzt mitleid haben?
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pointercrash() schrieb:
SeppJ schrieb:
Revolutionen werden nicht durch Massenarmut ausgelöst, sondern wenn es genügend Leuten gut geht, diese aber denken, dass es ihnen besser gehen könnte. Beispiele: Sämtliche Revolutionen in der Menschheitsgeschichte.
Woher beziehst Du Dein Geschichtswissen - aus der Simsalagrimm- Reihe?
Dir könnte ich die gleiche Frage stellen.
Meinst du es wäre zur französischen Revolution gekommen, wenn der König nicht Schwäche gezeigt hätte und die Ständeversammlung einberufen hätte in der sich das reiche Bürgertum auf einmal unheimlich mächtig vorkam und merkte, dass da etwas geht? Meinst du die englischen Barone hätten den König gezwungen die Magna Carta zu unterschreiben, weil es ihnen so schlecht ging? Meinst du die Amis hätten rebelliert, weil sie nichts zu essen hatten? Waren die Bolschewiken in Russland arm?
Allen diesen Gruppen die jeweils die Revolutionen angeführt hatten, ging es außerordentlich gut. Sie haben gesehen, dass der Staat Schwäche zeigt und dass sie davon profitieren würden.
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SeppJ schrieb:
Meinst du es wäre zur französischen Revolution gekommen, wenn der König nicht Schwäche gezeigt hätte und die Ständeversammlung einberufen hätte in der sich das reiche Bürgertum auf einmal unheimlich mächtig vorkam und merkte, dass da etwas geht?
Jo, war zu der Zeit bereits alternativenlos.
SeppJ schrieb:
Allen diesen Gruppen die jeweils die Revolutionen angeführt hatten, ging es außerordentlich gut. Sie haben gesehen, dass der Staat Schwäche zeigt und dass sie davon profitieren würden.
"Außerordentlich" würde ich bezweifeln, ansonsten d'accord, aber versuch's doch mal mit Lesen:
pointercrash() schrieb:
Daß die Köpfe der Revolutionen überwiegend bourgeoisen Kreisen entstammten, kann doch nicht entwerten, daß es verarmter Massen bedurfte, um einen Volkssturm zu entfachen.
Das eine ohne das andere funktioniert nicht so ohne weiteres.
Die Magna Carta als Ergebnis einer "Revolution" zu bezeichnen, hui, da frag' ich mich, ob die Kiddies von heute gar nix mehr lernen, das war eine pure Neuordnung der Machtverhätnisse zwischen Adel und Königtum ohne Mobilisierung der Zivilbevölkerung.
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pointercrash() schrieb:
"Außerordentlich" würde ich bezweifeln, ansonsten d'accord, aber versuch's doch mal mit Lesen:
pointercrash() schrieb:
Daß die Köpfe der Revolutionen überwiegend bourgeoisen Kreisen entstammten, kann doch nicht entwerten, daß es verarmter Massen bedurfte, um einen Volkssturm zu entfachen.
Das eine ohne das andere funktioniert nicht so ohne weiteres.
Amerikanische Revolution, englische Revolution (ob du jetzt den Adelsaufstand oder die glorious revolution nimmst ist mir egal), indische Revolution, alle nicht aus materieller Not geboren. Es gab auch Revolutionen wo die Bevölkerung durch Armut angestachelt wurde. In allen Fällen waren die Anführer aber wohlhabende Leute.
Die Magna Carta als Ergebnis einer "Revolution" zu bezeichnen, hui, da frag' ich mich, ob die Kiddies von heute gar nix mehr lernen, das war eine pure Neuordnung der Machtverhätnisse zwischen Adel und Königtum ohne Mobilisierung der Zivilbevölkerung.
Siehe oben. Es war noch nicht einmal ein Volkssturm nötig.
Und deine beleidigende Argumentationstechnik kannst du dir sonstwo hinstecken.
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SeppJ schrieb:
Revolutionen werden nicht durch Massenarmut ausgelöst, sondern wenn es genügend Leuten gut geht, diese aber denken, dass es ihnen besser gehen könnte. Beispiele: Sämtliche Revolutionen in der Menschheitsgeschichte.
SeppJ schrieb:
Amerikanische Revolution, englische Revolution (ob du jetzt den Adelsaufstand oder die glorious revolution nimmst ist mir egal), indische Revolution, alle nicht aus materieller Not geboren. Es gab auch Revolutionen wo die Bevölkerung durch Armut angestachelt wurde. In allen Fällen waren die Anführer aber wohlhabende Leute.
Ja, was jetzt? Sämtliche oder doch nicht sämtliche? Du widersprichst Dir selbst und erfindest gar noch eine "indische Revolution".
Revolution, wie wir sie heute verstehen lehnt sich an die französische Revolution an. Was Bevölkerungsmobilisierung aus materiellen Nöten anbelangt, ist sie geradezu der Klassiker, ohne das wäre der dritte Stand nicht weit gekommen.
Die Oktoberrevolution war zwar tatsächlich ein Infight um die Macht, die vorangegangene Februarrevolution war aber vom verarmten Proletariat getragen. Die Serie von Bauernkriegen in Europa war überwiegend von materieller Not und Unmut gegenüber Mißständen in Adel und Klerus geprägt. Oder nimm die spätantiken Bagaudenaufstände, die mit einer Folge von Mißernten begannen. Auch den Spartacusaufstand muß man dazuzählen, weil er viel Zulauf von verarmter römischer Landbevölkerung erhielt und von ihr letztlich politisiert wurde, was, wie wir wissen, zur mehrfachen Spaltung und letztlich zum Mißerfolg führte. Das war jetzt nur mal, was mir spontan an von Armut motivierten Revolutionen einfiel ohne wikigoogle.Mit Sicherheit wirst Du aber keinen Historiker finden, der Johan Ohnelands Auseinandersetzungen mit dem englischen Adel als Revolution einstuft. Letztlich konnte sich das Königshaus trotz einer Serie von Niederlagen weiterhin konstituieren, wenngleich mit deutlichen Machteinbußen - das Ringen um die absolutistische Macht ging ja noch etliche Jahrhunderte weiter.
SeppJ schrieb:
Und deine beleidigende Argumentationstechnik kannst du dir sonstwo hinstecken.
Argumentation kann eigentlich nicht beleidigend sein. Du hast Stuß behauptet, ihn auch noch bekräftigt und zitierst völlig unpassende Beispiele, da wirst Du schonmal einen Seitenhieb einstecken können, ohne gleich im Beleidigtsein zu zerfließen. Ausgangspunkt war Deine Behauptung, daß durch Massenarmut keine Revolutionen ausgelöst wurden, das ist nichtmal Käse, das ist Bullshit!
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pointercrash() schrieb:
SeppJ schrieb:
Revolutionen werden nicht durch Massenarmut ausgelöst, sondern wenn es genügend Leuten gut geht, diese aber denken, dass es ihnen besser gehen könnte. Beispiele: Sämtliche Revolutionen in der Menschheitsgeschichte.
SeppJ schrieb:
Amerikanische Revolution, englische Revolution (ob du jetzt den Adelsaufstand oder die glorious revolution nimmst ist mir egal), indische Revolution, alle nicht aus materieller Not geboren. Es gab auch Revolutionen wo die Bevölkerung durch Armut angestachelt wurde. In allen Fällen waren die Anführer aber wohlhabende Leute.
Ja, was jetzt? Sämtliche oder doch nicht sämtliche?
Lies noch einmal, beide Aussagen bestätigen sich gegenseitig.
Du widersprichst Dir selbst und erfindest gar noch eine "indische Revolution".
LOL. Und du führst dich als Historiker auf.
Revolution, wie wir sie heute verstehen lehnt sich an die französische Revolution an.
Da bist du alleine mit deiner Definition. Kein Wunder, dass du daher Blödsinn verzapfst. Guck noch einmal in ein Lexikon, was Revolution bedeutet.
SeppJ schrieb:
Und deine beleidigende Argumentationstechnik kannst du dir sonstwo hinstecken.
Argumentation kann eigentlich nicht beleidigend sein.
Du Argementierst aber nicht richtig, sondern versuchst durch Angriffe auf die Person deine Position auf durchschaubare Weise zu stärken.
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SeppJ schrieb:
Sämtliche Revolutionen werden nicht durch Massenarmut ausgelöst. Es gab auch Revolutionen wo die Bevölkerung durch Armut angestachelt wurde. Lies noch einmal, beide Aussagen bestätigen sich gegenseitig.
Alles klar
SeppJ schrieb:
LOL. Und du führst dich als Historiker auf.
Ich suche nach "indische Revolution" und, oh Wunder, da gibt's nichts.
SeppJ schrieb:
Da bist du alleine mit deiner Definition. Kein Wunder, dass du daher Blödsinn verzapfst. Guck noch einmal in ein Lexikon, was Revolution bedeutet.
Da sind sich mein Bertelsmann und die Wikipedia weitgehend einig.
SeppJ schrieb:
Du Argementierst aber nicht richtig, sondern versuchst durch Angriffe auf die Person deine Position auf durchschaubare Weise zu stärken.
Und das schreibt jemand, der wirres Zeug hinschottert und "LOL" für'n Argument hält?
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Schneewitchen schrieb:
All deine positiven Bemühungen werden jetzt zu nichte gemacht, denn obwohl du Jahrelang den Sozialstaat mitfinanziert hast (durch deien Steuern), wirst du jetzt dafür bestraft, dass du die vergangenen Jahre so mit deinen Finanzen umgegangen bist, wie es Eltern den Kindern versuchen beizubringen: Sparen.
Wer mit seinem Geld den Sozialstaat mitfinanziert geht, verschwendet meiner Meinung nach sein Geld.
Schneewitchen schrieb:
Dieses System ist einfach nur dämlich.
Dieses System gehört ja auch abgeschafft. Es ist ökonomisch nicht sinnvoll. Wichtiger aber ist die moralische Frage.
Schneewitchen schrieb:
Bloß wie man die arbeitsunwilligen Schmarotzer rausfiltern soll, das weiß ich nicht, das weiß keiner..
Ich habe die Lösung doch schon beschrieben( http://www.c-plusplus.net/forum/viewtopic-var-p-is-1959503.html#1959503 ). Das muss alles komplett privatisiert werden. Die Bürger die an Hilfsbedürftige Geld geben, würden sehr genau darauf achten was mit ihrem gespendeteten Geld passiert. Da hast du dann deine Filterung.
Scorcher24 schrieb:
Ja, aber durch die Aussagen hier wird sowas pauschalisiert und generell auf denen rumgehackt die Hilfe benötigen.
Die Menschen die staatliche Sozialhilfe annehmen handeln moralisch fragwürdig. Sie handeln aber ökonomisch sinnvoll. Je höher die Sozialhilfe steigt, desto mehr Leute werden diese annehmen. Erst kommt die Unterschicht, danach die Mittelschicht, danach bricht das System zusammen.
rage_quit schrieb:
du stellst dir das alles besonders einfach vor! als würden die jobs einfach so auf der straße liegen und jeder arbeitgeber sich nur nach einem harzer sehnen.
Das Problem liegt hier wieder mal beim Staat. Durch Kündigungsschutz, Mindestlohn, Steuern, Regularien usw..., haben viele Unternehmen Angst Menschen einzustellen.
KlausB schrieb:
Das ist kein Einzelfall. Mehrere Firmen bei uns im Umkreis, (man kennt sich halt)
haben Leute gesucht - Fehlanzeige bzw kein Interesse an Arbeit - trotz QuelleSehr interessant.
Schneewitchen schrieb:
Aber: die Leute hatten Arbeit und hatten damit das Gefühl gebraucht zu werden.
Die Arbeit die sie in der DDR verrichteten, war aber unproduktive Arbeit. Wenn Alle Gruben buddeln und dann wieder zubuddeln, dann haben sie zwar Arbeit, es ist aber unproduktive Arbeit. Deswegen war die DDR so arm.
Schneewitchen schrieb:
Ihr könnt hier noch so sehr pseudo-objektiv argumentieren, worauf ihr theoretisch als H4 Empfänger verzichten würdet, aber im Falle des sozialen Absturzes werdet ihr mit der Realität konfrontiert.
Wenn man vor Hartz 4 mit seiner Arbeit z.B 2650 Euro verdient hatte und nun arbeitslos wird, dann muss man zwangsweise verzichten. Da ist nichts Theoretisches. Die Meisten haben ja auch keine Ersparnisse. Kein Wunder bei den hohen Steuern.
whitespaces schrieb:
Irgendwer hat mal ausgerechnet das jeder sogar 1000EUR bekommen könnte. Wusstet ihr das Snops die z.B. in die Oper gehen dem Steuerzahler umgerechnet viel mehr kosten als ein H4-Empfänger?
Alle Subventionen sollen ja auch gestrichen werden.
SeppJ schrieb:
muemmel schrieb:
noch hält ja der soziale Frieden, letztlich mit vielen Millionen sichergestellt bzw. ruhiggestellt. Aber wie lange ist die Regel TV Schnaps und Zigaretten als Opium für die Massen noch aufrechtzuerhalten?
Beliebig lange. Es regt sich doch nicht der geringste Massenprotest gegen die Ausgaben für Banken, Griechenland & Co.
Der Massenprotest wird meiner Meinung nach dann starten, wenn die Rentner, Hartzer usw... ihr Geld nicht mehr kriegen. Also bald.
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Zur Privatisierung gibt es grad was aktuelles:
Feuerwehr lässt Haus abbrennen, obwohl sie schon da ist.
http://www.wpsdlocal6.com/news/local/Firefighters-watch-as-home-burns-to-the-ground-104052668.html
Privatisierung ist toll!
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earli schrieb:
Zur Privatisierung gibt es grad was aktuelles:
Feuerwehr lässt Haus abbrennen, obwohl sie schon da ist.
http://www.wpsdlocal6.com/news/local/Firefighters-watch-as-home-burns-to-the-ground-104052668.html
Privatisierung ist toll!
Da muss ich aber sagen: Selber schuld. Wenn es dort statt einer pauschalen Steuer eine freiwillige Haushaltsabgabe für Feuerwehr gibt, dann gehört eben auch dazu, dass diese nicht kommt, wenn man nicht zahlt. Dieses Risiko sind die Hausbesitzer bewusst eingegangen.
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SeppJ schrieb:
earli schrieb:
Zur Privatisierung gibt es grad was aktuelles:
Feuerwehr lässt Haus abbrennen, obwohl sie schon da ist.
http://www.wpsdlocal6.com/news/local/Firefighters-watch-as-home-burns-to-the-ground-104052668.html
Privatisierung ist toll!
Da muss ich aber sagen: Selber schuld. Wenn es dort statt einer pauschalen Steuer eine freiwillige Haushaltsabgabe für Feuerwehr gibt, dann gehört eben auch dazu, dass diese nicht kommt, wenn man nicht zahlt. Dieses Risiko sind die Hausbesitzer bewusst eingegangen.
Da muss ich sagen: Da hat diese "Feuerwehr" (es ist in meinen Augen keine...) hat den Zweck verfehlt und gehört abgeschafft. Feuerwehr ist primäre da um Brände zu löschen, Krankenhäuser (mitsamt des daran hängenden Gesundheitssystems) sind da zum heilen und nicht um primär Gewinne abzukassieren. Sollte in einem der beiden Fälle das Primärziel jedoch "Kapital" sein, dann hat es den Zweck komplett verfehlt und gehört abgeschafft.
Wir könnten ja auch nach NrSn gehen und den Rechtsstaat abschaffen. Bzw ersetzen durch eine Rechtsstaatsversicherung: Nur wenn du davor gezahlt hast, hast du Rechte.
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earli schrieb:
Zur Privatisierung gibt es grad was aktuelles:
Feuerwehr lässt Haus abbrennen, obwohl sie schon da ist.
http://www.wpsdlocal6.com/news/local/Firefighters-watch-as-home-burns-to-the-ground-104052668.html
Privatisierung ist toll!
Ähm, da wurde aber nichts privatisiert, South Fulton betreibt immer noch diese Feuerwehr ...
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Da muss ich aber sagen: Selber schuld. Wenn es dort statt einer pauschalen Steuer eine freiwillige Haushaltsabgabe für Feuerwehr gibt, dann gehört eben auch dazu, dass diese nicht kommt, wenn man nicht zahlt. Dieses Risiko sind die Hausbesitzer bewusst eingegangen.
So weit ist es also schon gekommen. Traurig! Ich verblute gerade, habe aber gerade nicht das Geld fuer einen Druckverband dabei ... Und dein Kommentar: Selber Schuld?
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knivil schrieb:
Da muss ich aber sagen: Selber schuld. Wenn es dort statt einer pauschalen Steuer eine freiwillige Haushaltsabgabe für Feuerwehr gibt, dann gehört eben auch dazu, dass diese nicht kommt, wenn man nicht zahlt. Dieses Risiko sind die Hausbesitzer bewusst eingegangen.
So weit ist es also schon gekommen. Traurig! Ich verblute gerade, habe aber gerade nicht das Geld fuer einen Druckverband dabei ... Und dein Kommentar: Selber Schuld?
Dein Szenario ist ein völlig anderes und das weißt du auch.
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SeppJ schrieb:
earli schrieb:
Zur Privatisierung gibt es grad was aktuelles:
Feuerwehr lässt Haus abbrennen, obwohl sie schon da ist.
http://www.wpsdlocal6.com/news/local/Firefighters-watch-as-home-burns-to-the-ground-104052668.html
Privatisierung ist toll!
Da muss ich aber sagen: Selber schuld. Wenn es dort statt einer pauschalen Steuer eine freiwillige Haushaltsabgabe für Feuerwehr gibt, dann gehört eben auch dazu, dass diese nicht kommt, wenn man nicht zahlt. Dieses Risiko sind die Hausbesitzer bewusst eingegangen.
Es sagt auch keiner, dass die Feuerwehr kostenlos sein Haus lößchen sollte, wenn er nciht bezahlt hat.
Aber 2 Stunden lang haben nur irgendwelche Tonnen im Garten gebrannt, und der Betroffene wollte alles bezahlen, was nötig ist, damit sie den Brand löschen, bevor das Haus getroffen wird.
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Es ist eine ueberspitzte Variante aber soweit liegen sie nicht auseinander. Die Familie hat ihr ganzes Hab und Gut (Mutmassung) verloren und dein Kommentar: Selber Schuld! Ich erwarte jetzt nicht unbedingt Mitgefuehl, aber das Kommentar haette man sich auch sparen koennen. Niemanden ist dadurch geholfen. Man kann das noch weiter treiben. Der Waldbrand wird auch nicht mehr geloescht, da der Wald auch keine 75$ gezahlt hat. Das ist doch dumm.
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Hi,
ich sehe das schon als richtig an. Es ging schließlich nicht um Leben und Gesundheit.
Wenn sich herausstellt, daß auch gelöscht wird, wen man nicht bezahlt hat, dann kann man fast darauf warten, wie sich die Zahlungsmoral der anderen entwickeln wird. Eine Feuerwehr zu unterhalten ist eine sauteure Sache. Um sie aber bei Bedarf zu haben, muß man sie auch dann vorhalten, wenn nichts brennt.Ist wie mit dem Miete zahlen. Wenn sich herausstellt, daß es auch beim Nichtzahlen der Miete keinen Ärger gibt, dann zahlt binnen kurzer Zeit fast das ganze Haus keine Miete mehr. Wenn man sich dann aber mal einen Ruck gibt und den schlimmsten rausschmeist kommen in den nächsten Tagen alle anderen an und bieten Ratenzahlungen für die entstandenen Mietschulden an. (eigene Erfahrung aus Mitarbeit in einer Wohnungsgenossenschaft).
Ähnlich ist es bei Organspenden. Da alle wissen, daß es auf der Liste für sie keinen Nachteil ausmacht wenn sie selber keine Organspender sind, hat niemand einen Organspendeausweis. Wenn man sich dagegen entschließen könnte, nur noch Leute die auch selber Spenden würden als Empfänger in Betracht zu ziehen wäre vermutlich schlagartig der Mangel an Spendenorganen behoben (ich meine hier Spenden nach dem Tode, nicht Lebendspenden wie bei Steinmeier).
Gruß Mümmel
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earli schrieb:
Es sagt auch keiner, dass die Feuerwehr kostenlos sein Haus lößchen sollte, wenn er nciht bezahlt hat.
Aber 2 Stunden lang haben nur irgendwelche Tonnen im Garten gebrannt, und der Betroffene wollte alles bezahlen, was nötig ist, damit sie den Brand löschen, bevor das Haus getroffen wird.
Vielleicht konnte er nicht genug zahlen? Ein Feuerwehreinsatz ist ganz schön teuer.
Das alles ist ziemlich so als würde er jetzt bei einer Versicherung anfragen, ob sie ihm den Schaden bezahlt, obwohl er keine Police hat. Er verspricht auch in Zukunft artig zu zahlen. Trotzdem wird ihm jede Versicherung was husten und ich hätte volles Verständnis dafür.
knivil schrieb:
Es ist eine ueberspitzte Variante aber soweit liegen sie nicht auseinander. Die Familie hat ihr ganzes Hab und Gut (Mutmassung) verloren und dein Kommentar: Selber Schuld! Ich erwarte jetzt nicht unbedingt Mitgefuehl, aber das Kommentar haette man sich auch sparen koennen. Niemanden ist dadurch geholfen. Man kann das noch weiter treiben. Der Waldbrand wird auch nicht mehr geloescht, da der Wald auch keine 75$ gezahlt hat. Das ist doch dumm.
Der Waldbrand würde wohl gelöscht, da die Waldbesitzer oder die Gemeinde dafür bezahlen. Und ich stehe voll und ganz zu meinem Kommentar. Wenn jemand durch eigenes Verschulden ganz bewusst ein Unglück erleidet (der Hausbesitzer wusste, dass ihm nicht geholfen würde, aber er war zu geizig die 75$ pro Jahr zu zahlen) und dann auch noch Mitleid erwartet der bekommt von mir keines. Und wenn dies auch noch als Beispiel dienen soll, warum Privatisierung nicht funktioniert (zumal es gar nicht privatisiert ist
), dann ist es ein sehr schlechtes Beispiel und das muss man in einer Diskussion dann auch deutlich machen.
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Es ging schließlich nicht um Leben und Gesundheit.
Seltsame, mein gesamtes Hab und Gut ist schon ein grosser Teil meines Lebens.
Eine Feuerwehr zu unterhalten ist eine sauteure Sache.
Deswegen liegt der Fehler meines Erachtens auch nicht bei Feuerwehr oder Eigenheimbesitzer. Aber die Verteilung der Gelder in einer US-Gemeinde ist etwas anders, dort bestimmen die Einwohner, wofuer z.B. die Mehrwertsteuer verwendet wird. In einem Thread wurde der entsprechende Blog schon mal verlinkt, finde ich jetzt aber nicht. Als Aussenstehender ist es immer recht schwer, ohne die ausseren Umstaende zu kennen.
Das alles ist ziemlich so als würde er jetzt bei einer Versicherung anfragen, ob sie ihm den Schaden bezahlt, obwohl er keine Police hat.
Bullshit-Beispiel. Die Feuerwehr kann handeln und den Einsatz in Rechnung stellen. Das haette ich wahrscheinlich gemacht. Die beiden anderen Beispiele mit Miete und Organspende halte ich "nur" fuer unguenstig.
eigenes Verschulden ganz bewusst ein Unglück erleidet
Der Brand war nicht selbstverschuldet.
aber er war zu geizig die 75$ pro Jahr zu zahlen
Das ist eine Unterstellung.
dann auch noch Mitleid erwartet
Ich haette einfach die Muelltonnen geloescht und den Feuerwehreinsatz in Rechnung gestellt.
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knivil schrieb:
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eigenes Verschulden ganz bewusst ein Unglück erleidet
Der Brand war nicht selbstverschuldet.
Das meinte ich nicht. Ich meinte, dass er nicht gezahlt hat. Das heißt er ist das Risiko bewusst eingegangen. Und er hat verloren. Wenn er all sein Geld in einem Casino auf's Spiel gesetzt hätte und verloren, sollte ich dann auch Mitleid haben?
aber er war zu geizig die 75$ pro Jahr zu zahlen
Das ist eine Unterstellung.
Warum auch immer. Fakt ist, er hat nicht bezahlt. Er hatte 75$ im Jahr mehr als sein Nachbar. Er wusste, dass dafür die Feuerwehr nicht kommen würde.
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earli schrieb:
SeppJ schrieb:
earli schrieb:
Zur Privatisierung gibt es grad was aktuelles:
Feuerwehr lässt Haus abbrennen, obwohl sie schon da ist.
http://www.wpsdlocal6.com/news/local/Firefighters-watch-as-home-burns-to-the-ground-104052668.html
Privatisierung ist toll!
Da muss ich aber sagen: Selber schuld. Wenn es dort statt einer pauschalen Steuer eine freiwillige Haushaltsabgabe für Feuerwehr gibt, dann gehört eben auch dazu, dass diese nicht kommt, wenn man nicht zahlt. Dieses Risiko sind die Hausbesitzer bewusst eingegangen.
Es sagt auch keiner, dass die Feuerwehr kostenlos sein Haus lößchen sollte, wenn er nciht bezahlt hat.
Aber 2 Stunden lang haben nur irgendwelche Tonnen im Garten gebrannt, und der Betroffene wollte alles bezahlen, was nötig ist, damit sie den Brand löschen, bevor das Haus getroffen wird.
Ja, aber wir haben es im Beispiel mit einer öffentlichen Nichtprofitfeuerwehr zu tun und die macht halt, was in den Regeln steht. Und da steht: nicht löschen.
Das ist üblicherweise nicht, was Unternehmen, die Wettbewerb ausgesetzt sind, machen (ab irgendeinem Preis löscht man und es werden Nachzahloptionen eingeräumt, wie zB. wenn man seine Hypothek nicht bezahlt).
Andererseits: http://www.marginalrevolution.com/marginalrevolution/2010/10/should-we-let-the-guys-house-burn-down.html