Free for free - eure Meinung?



  • Immer mehr Entwickler gehen den Schritt in Richtung "Free for free". Sprich, wer kostenlose Programme herstellt, darf auch die Libraries kostenlos verwenden. So unter anderem die Unreal Engine und viele andere kommerzielle Libraries.

    Wie seht Ihr das? Sollten Entwickler kostenloser Programme prinzipiell mehr Zugriff auf Libraries und Technologien erhalten die sonst nur zahlenden Kunden vorbehalten sind?

    Ich rede hier ja nun nicht (nur) von Open Source, sondern auch vom Closed Source Sektor, der sich bisher kaum in dieses Konzept einfügt - der Trend geht langsam aber schleppend in diese Richtung, da es ja auch ein ungenutztes Marketingwerkzeug ist.
    rya.


  • Mod

    Ich sehe daran nur Vorteile. Übersehe ich etwas?



  • SeppJ schrieb:

    Ich sehe daran nur Vorteile. Übersehe ich etwas?

    Man sollte sich natürlich keine Illusionen machen, kostenlose Versionen von proprietärer Software sind in erster Linie zum anfixen da um später evtl doch Lizenzen zu verkaufen.

    Ich finde es z.B. fragwürdig, wenn an Hochschulen die Unreal Engine für Projekte eingesetzt wird, obwohl eine open source Engine wie Ogre3D völlig reichen würde. Erwächst daraus ein Startup, so hat man erstmal nur Wissen über Technologie, die man sich womöglich eh nicht leisten kann.



  • @maximAL:
    Sehe ich jetzt nicht ganz so krass wie du, aber dennoch ist da was dran an dem was du schreibst.

    Was ich doof finde, ist, dass man dann oft vor der Wahl steht "free for free" vs. "so verdammt teuer dass ich es mir nicht leisten kann", mit nix dazwischen.



  • Das Konzept hat einen Haken... Wenn man aus dem Hotel Mama dann endlich ausgezogen ist und für den eigenen Lebensunterhalt plus eventuell den einer Familie selbst sorgen muß dann stellt man schnell fest das man damit Probleme hat wenn man die eigene Arbeitsleistung nur verschenkt, egal zu wievielen freien Libraries man dann Zugriff hat...

    Das könnte man schon einen Nachteil nennen.



  • Der Papa schrieb:

    Das Konzept hat einen Haken... Wenn man aus dem Hotel Mama dann endlich ausgezogen ist und für den eigenen Lebensunterhalt plus eventuell den einer Familie selbst sorgen muß dann stellt man schnell fest das man damit Probleme hat wenn man die eigene Arbeitsleistung nur verschenkt, egal zu wievielen freien Libraries man dann Zugriff hat...

    Das könnte man schon einen Nachteil nennen.

    Also ich bin aus dem Hotel Mama bereits ausgezogen und programmiere trotzdem an mehreren Open-Source-Projekten für Lau, obwohl ich noch Familie zu versorgen habe. Das ist kein Widerspruch. Man kann auch als Familienvater noch Hobbys haben. Da ist das Leben noch nicht zu Ende.



  • hustbaer schrieb:

    Was ich doof finde, ist, dass man dann oft vor der Wahl steht "free for free" vs. "so verdammt teuer dass ich es mir nicht leisten kann", mit nix dazwischen.

    Ja, da gebe ich Dir recht. Ein Beispiel wäre die Unity 3D Engine. Die ist kostenlos für freebie Entwickler, hat aber bestimmte Features nicht. Es gibt aber nichts zwischen den 0€ und den 880€.
    rya.


  • Mod

    Wenn ich gelegentlich ein paar alte Asm Schmierzettel finde, auf denen ich vielleicht schnell eine gute Algorithmus-Idee hingeschrieben hatte, dann kann ich die meist kaum noch lesen...voll closed source ey...

    Die Frage ist immer auch von den Team-Mitgliedern abhängig, unter welchen Bedingungen der oder die mitarbeitet.
    Vom Grundsatz her ziehe ich Open Source für Werkzeuge und eigene Programme vor, denn es wäre doch schade, wenn nur die wenigsten meinen tollen code bewundern dürften.

    Falls eine Eigenentwicklung sich als wirtschaftlich/betrieblich sehr nützlich erweist, dann würde ich wahrscheinlich zwischen frei, kleinere Unternehmen und AGs unterscheiden. Kann mir aber kaum vorstellen, das ich sowas wie 123 oder SAP entwickeln täte.



  • Ich kenn mich mit dem Lizenzzeug nicht wirklich aus, aber gibt es nicht auch eine Menge kostenloser Libs, die man auch in kommerziellen Programmen verwenden darf, ohne dass das Programm Open Source sein muss? QT, boost, ACE?



  • Scorcher24 schrieb:

    hustbaer schrieb:

    Was ich doof finde, ist, dass man dann oft vor der Wahl steht "free for free" vs. "so verdammt teuer dass ich es mir nicht leisten kann", mit nix dazwischen.

    Ja, da gebe ich Dir recht. Ein Beispiel wäre die Unity 3D Engine. Die ist kostenlos für freebie Entwickler, hat aber bestimmte Features nicht. Es gibt aber nichts zwischen den 0€ und den 880€.
    rya.

    Naja die Unity finde ich ist ein schlechtes Beispiel, da sie wirklich sehr billig ist für das was sie kann. Die €1100 die sie aktuell kostet kann man sich im Prinzip auch für ein Hobby-Projekt leisten wenn man unbedingt will. Vor allem weil sie im Prinzip alles abdeckt was man braucht (jetzt mal nur auf Engines/Middleware bezogen). D.h. es fallen diesbezüglich keine weiteren Kosten an.

    Andere Game-Engines kosten da *wesentlich* mehr, und werden dann oft noch pro Spiel lizensiert! (Ich gehe mal davon aus dass die Konsolen-Versionen der Unity auch deutlich teurer sind, aber die PC Version finde ich wie gesagt ziemlich billig)



  • nachgefragt? schrieb:

    Ich kenn mich mit dem Lizenzzeug nicht wirklich aus, aber gibt es nicht auch eine Menge kostenloser Libs, die man auch in kommerziellen Programmen verwenden darf, ohne dass das Programm Open Source sein muss? QT, boost, ACE?

    Ja, gibt es, aber um die geht es dem OP nicht.
    Sondern um die Dinger, die es eben auch gibt, die nur "free for free" erlauben.


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