Peinliche Wulff-Rede gerät endlich in die Kritik
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Zitat:
Jesus würde sich im Grabe rumdrehen
Nur zur Aufklärung: Er ist auferstanden. Das ist die zentrale Botschaft des christlichen Evangeliums.Ich denke kein mensch (außer vielleicht der Papst) glaubt ernsthaft dass sein Körper auferstanden ist (soll der sich in Luft aufgelöst haben oder was). Wenn dann ist ja wohl seine "Seele" auferstanden.
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linux_c89 schrieb:
Zitat:
Jesus würde sich im Grabe rumdrehen
Nur zur Aufklärung: Er ist auferstanden. Das ist die zentrale Botschaft des christlichen Evangeliums.Ich denke kein mensch (außer vielleicht der Papst) glaubt ernsthaft dass sein Körper auferstanden ist (soll der sich in Luft aufgelöst haben oder was). Wenn dann ist ja wohl seine "Seele" auferstanden.
Wer das nicht glaubt, kann sich nicht Christ nennen. Das ist ja die zentrale Sache, die Jesus gebracht hat.
Ansonsten wird der Papst es eher nicht glauben. Theologie-Studium und Priesterseminar garantieren dafür, dass man den Glauben verliert. Das erste, was man lernt, ist, wie die heiligen Schriften zusammengefälscht wurden. Viele historische Behauptungen haben nie stattgefunden, viele Autoren sind falsch zugeschrieben, Paulus hat Jesus nicht gekannt ...
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Theologie-Studium und Priesterseminar garantieren dafür, dass man den Glauben verliert. Das erste, was man lernt, ist, wie die heiligen Schriften zusammengefälscht wurden
Das lernt man auch schon in der Schule, von daher dürfte dann gar keiner dran glauben.
Daraus folgt auch sofort dass du nicht wissen kannst ob Jesus das gebracht hat. Vielleicht wollte auch irgendein übereifriger Evangeliumsschreiber die Heiligkeit von Jesus weiter herausstellen (und das ist noch die harmlose Variante).
Ein moderner Christ kann doch nicht Dinge glauben die nachweislich unmöglich sind (das plötzliche Verschwinden eines Körpers verletzt den 2. Hauptsatz der Thermodynamik). Und wenn Gott wirklich eingegriffen haben soll, wieso tut er es dann nicht öfter? Und wieso können wir dann Regeln zur Physik aufstellen? Das würde doch dann bedeuten dass Gott berechenbar ist
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linux_c89 schrieb:
Theologie-Studium und Priesterseminar garantieren dafür, dass man den Glauben verliert. Das erste, was man lernt, ist, wie die heiligen Schriften zusammengefälscht wurden
Das lernt man auch schon in der Schule, von daher dürfte dann gar keiner dran glauben.
Daraus folgt auch sofort dass du nicht wissen kannst ob Jesus das gebracht hat. Vielleicht wollte auch irgendein übereifriger Evangeliumsschreiber die Heiligkeit von Jesus weiter herausstellen (und das ist noch die harmlose Variante).
Ein moderner Christ kann doch nicht Dinge glauben die nachweislich unmöglich sind (das plötzliche Verschwinden eines Körpers verletzt den 2. Hauptsatz der Thermodynamik). Und wenn Gott wirklich eingegriffen haben soll, wieso tut er es dann nicht öfter? Und wieso können wir dann Regeln zur Physik aufstellen? Das würde doch dann bedeuten dass Gott berechenbar istDie Figur Jesus aus der Bibel hat das gebracht.
Was der echte Jesus gemacht hat, weiß niemand. Deshalb macht man über den auch keine Aussagen, nicht einmal, ob er gelebt hat.
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Ach ja, zum aktuellen Religionsunterricht in der Schule: Der scheint doch in der Tat mehr Atheisten zu produzieren als Christen. Das Durchschnittsalter der Gläubigen, die ich kenne, wird über 40 liegen, und damals war Religionsunterricht noch etwas anders. Und ich bin in einem katholischen Dorf aufgewachsen, dann gab es noch 10 % Evangelen. Heiden/Kinder mit Atheistischen Eltern gab es bei mir in der Schule keine.
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Religionsunterricht in der Schule: Der scheint doch in der Tat mehr Atheisten zu produzieren als Christen.
In der Tat ein merkwürdiges Phänomen.
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Erhard Henkes schrieb:
Religionsunterricht in der Schule: Der scheint doch in der Tat mehr Atheisten zu produzieren als Christen.
In der Tat ein merkwürdiges Phänomen.
Überhaupt nicht. Die meisten, die in Umfragen sagen, dass sie gläubig sind, wissen gar nicht, was ihre Kirchen lehren. Wüssten sie das, würden es wohl viel mehr Leute ablehnen.
Ich hatte schonmal diese aktuelle Studie verlinkt:
http://www.pewforum.org/Other-Beliefs-and-Practices/U-S-Religious-Knowledge-Survey.aspxAtheisten schneiden bei Fragen über Religion deutlich besser ab als Katholiken und Evangelikale.
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Erhard Henkes schrieb:
Zum Thema Glauben:
Das ist im ersten Ansatz sehr einfach: Entweder ich fühle, dass da mehr ist als nur der Körper oder eben nicht. Ist da nach meinem Gefühl mehr, mache ich mir Gedanken über meine Seele und sehe den Körper als "Gefängnis" in der Raumzeit. Dieses Gefühl, dass der Mensch eine Seele hat, ist in der Menschheitsgeschichte sehr alt. Die katholische Kirche hat mit dem Gefühl der Menschen eindeutig Schindluder getrieben. Dafür wird sie heute in aufgeklärten Staaten zurecht abgestraft, weil sie keinen klaren Trennstrich zu ihrer düsteren Vergangenheit zieht, ein klares Versagen des Papstes. Die Enzykliken werden ebenfalls nicht in verständlicher Form unter das Volk gebracht. Hochherrschaftliches, intellektuell überhebliches Verhalten plus zentrale globale Verwaltung führt in aufgeklärten Demokratien zum sicheren Niedergang.Ich glaube ich nicht, dass die materielle Welt alles ist. Aber ich finde die Idee absurd, anzunehmen, dass eine Antwort dazu in alten (übrigens materiellen) Büchern steht.
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Ich hab noch nie was von Roussau gelesen, und erst recht nicht hier zitiert.
Darum geht es mir auch gar nicht. Mir geht es darum im Fall von Wulff, dass er zwar glauben kann, was er will, aber mich damit in Ruhe lassen soll.
Weil er als Ministerpräsident auf evangelikalen Veranstaltungen aktiv war, wo gelehrt wird, dass die Erde 6000 Jahre alt und Homosexualität heilbar wären, bezeichne ich ihn als vollkommen untauglich. Damit hat er sowohl seine Inkompetenz als auch seine fehlende Unvoreingenommenheit bei aktuell brennend wichtigen Themen unserer Gesellschaft unter Beweis gestellt. Die von dir kritisierten Aussagen von ihm zum Islam zählen dazu, ich finde aber, dass sie nur einen kleinen Teil des Problems ausmachen.
Er darf gern als Abgeordneter in irgendeinem Parlament sitzen und die ihm Gleichgesinnten vertreten. Als Bundespräsident muss man aber etwas mehr bieten. Schon die Art, wie er das Thema als Problem zwischen Christen und Moslems angeht, womit er ignoriert, dass die größte Konfession die Konfessionsfreien sind, spricht Bände.
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dass die Erde 6000 Jahre alt und Homosexualität heilbar wäre
Diese zwei Punkte sind wohl naturwissenschaftlich unstrittig.
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Erhard Henkes schrieb:
dass die Erde 6000 Jahre alt und Homosexualität heilbar wäre
Diese zwei Punkte sind wohl naturwissenschaftlich unstrittig.
Ja, aber es gibt evangelikale Young-Earth-Kreationisten, die glauben nicht an die Wissenschaft.
Verbreiten ihren Unsinn dann aber mithilfe von Technologie (Audio, Video, Internet), die wir ohne Wissenschaft wohl nicht hätten.
Auch in Deutschland gibt es das: http://www.youtube.com/watch?v=2VFygFsIgdM
Bei solchen Leuten hat der Wulff sich herumgetrieben.
Nachtrag: noch ein Link
http://www.zeit.de/politik/2010-06/erzchristlichNoch ein Nachtrag an Erhard:
Damit du mich nicht falsch verstehst, "Jesusfreak" ist für mich keine allgemeine Bezeichnung für Christen. "Jesusfreak" sind die Christen, die den Bereich des Gesunden ganz verlassen haben.
Dich könnte ich mir schon als wählbar und verantwortungsvoll vorstellen, obwohl ich weiß, dass du Christ bist. Meine Eltern und Großeltern sind auch alle standfeste Christen, und ich mag sie trotzdem. Aber Religion ist keine Jokerkarte, die alles erlaubt und Entscheidungen ohne Rechtfertigung legitimiert.
Wenn du mir sagst, dass Abtreibung schlecht ist, weil ein ungeborenes Wesen auch schon Mensch ist, dann streite ich das nicht ab. Bei der Abtreibung sehe ich das sogar ähnlich, ich finde Abtreibung schon nach 20 Tagen sehr kritisch. In den 3 Monaten, die erlaubt sind, entwickelt sich das Kind schon ziemlich weit.
Aber wenn du mir mit einer Begründung aus irgendwelchen heiligen Schriften kommst, dann lehne ich die Begründung ab. Jeder Satz in der Bibel steht für mich genauso zur Diskussion wie jeder Satz in Platos "Staat" oder "Harry Potter".
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Also nochmal zu den Aussagen Wulffs:
- So lasche Sätze wie "das Christentum gehört zu Deutschland" passen einfach nicht zu einer Basis unserer Kultur. Das Christentum ist die Basis unserer Kultur - auch Leitkultur genannt - und kein Beiwerk. Das hätte er klipp und klar sagen müssen, wenn er schon damit anfängt.
- Der Islam ist dagegen (noch) keine Basis unserer Kultur (z.B. im Gegensatz zu Südspanien).
- Wir haben bereits 4 Mio. Muslime im Land, und wenn niemand etwas unternimmt, werden dies immer mehr. Hierauf muss man politisch reagieren. Wulff hat zur Zukunft Deutschlands keine klare Aussage gemacht. Man hat aber annehmen können, dass es ihm egal ist, wer hier auf Dauer lebt.
- Das GG gewährt Religionsfreiheit, also muss jedem Deutschen gestattet sein, seine Religion oder Nichtreligion ausüben zu können, soweit er nicht versucht, damit die freiheitliche Grundordnung zu zerstören (Scientologen, Islamismus, ...). Das ist auf allen Seiten unstrittig. So etwas muss man nicht erwähnen.
Hier ist ein interessanter Artikel zu dem Thema Islam und Christentum:
http://www.zeit.de/politik/2010-10/islam-christentum-sarrazin
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Das Christentum ist die Basis unserer Kultur - auch Leitkultur genannt - und kein Beiwerk
Wikipedia ist da anderer Meinung.
Viele grundlegende Werte unserer Kultur stimmen mit denen, die in der Bibel vermittelt werden, überein (ich drücke mich hier so umständlich aus, weil ich denke, dass sich viele dieser Werte auch ohne Bibel eingestellt hätten - natürlich kann ich das nicht belegen).
Laizismus, die Trennung von Religion und Staat, sollte trotzdem ein fester Bestandteil unserer Kultur sein. In der Türkei ist der Laizismus sogar Teil der Verfassung.MfG,
ScRaT
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Erhard Henkes schrieb:
Also nochmal zu den Aussagen Wulffs:
- So lasche Sätze wie "das Christentum gehört zu Deutschland" passen einfach nicht zu einer Basis unserer Kultur. Das Christentum ist die Basis unserer Kultur - auch Leitkultur genannt - und kein Beiwerk. Das hätte er klipp und klar sagen müssen, wenn er schon damit anfängt.
Der Begriff Europäische Leitkultur von Bassam Tibi bezeichnet einen Wertekonsens basierend auf den Werten der „kulturellen Moderne” (Jürgen Habermas) und beinhaltet:
* Vorrang der Vernunft vor religiöser Offenbarung,
* Demokratie, die auf der Trennung von Religion und Politik basiert,
* Pluralismus und
* Toleranz
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Hi,
um Deutschland zu entlasten sollte Präsident Wulf aus Schloss Bellevue und sich ein Neues Dominizil suchen. Hier hätte ich schon eine passende Adresse für ihn. Da kann er seine religiösen Vorstellungen richtig ausleben.
http://www.bild.de/BILD/news/2010/10/11/islam-klausel/mietvertrag-multi-kulti-hochhaus-regeln.htmlGruß Mümmel
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