Graphen?!
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rüdiger schrieb:
btw. Andre Geim ist der erste, der einen Ig Nobelpreis und einen echten Nobelpreis hat :). Den Ig Nobelpreis hat er aber für Maglev bekommen.
Den Körber-Preis hat er auch. Auch nicht schlecht. :),
IMHO kommt ein Nobelpreis für Graphen viel zu früh. Klar, das ist ein Material mit vielen tollen Eigenschaften und man verspricht sich jede Menge davon. Aber bis jetzt ist mir noch kein Anwendungsgebiet jenseits der Grundlagenforschung bekannt, in dem man von Graphen profitiert.
BTW: Wir hatten hier vor einiger Zeit schon einen kleinen Thread zu Graphen. Ich verlinke den mal: http://www.c-plusplus.net/forum/viewtopic-var-t-is-244864-and-highlight-is-graphen.html Da ging es allerdings nur um eine der interessanten Eigenschaften von diesem Material.
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Gregor schrieb:
... Aber bis jetzt ist mir noch kein Anwendungsgebiet jenseits der Grundlagenforschung bekannt, in dem man von Graphen profitiert. ...
IBM hat einen Wafer aus/mit Graphen hergestellt dessen Transistoren mit 100GHz laufen. Leider sind da nur Transistoren drauf und keine komplexeren Strukturen.
http://www-03.ibm.com/press/us/en/pressrelease/26302.wss
http://www.hardware-infos.com/news.php?news=3415
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xroads42 schrieb:
IBM hat einen Wafer aus/mit Graphen hergestellt dessen Transistoren mit 100GHz laufen.
Naja, sooo beeindruckend ist das noch nicht. Es gibt längst eine ganze Menge Transistoren, die schneller schalten: http://www.sciencedirect.com/science?_ob=ArticleURL&_udi=B6VM5-4KMG63S-29&_user=10&_coverDate=07%2F31%2F2006&_rdoc=1&_fmt=high&_orig=search&_origin=search&_sort=d&_docanchor=&view=c&_searchStrId=1488998168&_rerunOrigin=google&_acct=C000050221&_version=1&_urlVersion=0&_userid=10&md5=393ba7eab523058223140f6155051506&searchtype=a
Ok, aber immerhin haben sie schonmal gezeigt, dass sie das Material tatsächlich nutzen können, um Transistoren herzustellen. Ob das jemals in der Praxis Bedeutung kriegen wird, ist eine andere Frage.
Weiß einer, wie schnell Transistoren in heute üblichen Computerchips schalten? Ich meine, die Schaltfrequenz eines einzelnen Transistors ist ja wesentlich höher als die Frequenz für einen ganzen Schaltkreis.
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Gregor schrieb:
Weiß einer, wie schnell Transistoren in heute üblichen Computerchips schalten? Ich meine, die Schaltfrequenz eines einzelnen Transistors ist ja wesentlich höher als die Frequenz für einen ganzen Schaltkreis.
Wohl 300GHz
http://download.intel.com/pressroom/kits/events/ces2010/pdfs/32nm_Fun_Facts.pdf
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volkard schrieb:
Gregor schrieb:
Weiß einer, wie schnell Transistoren in heute üblichen Computerchips schalten? Ich meine, die Schaltfrequenz eines einzelnen Transistors ist ja wesentlich höher als die Frequenz für einen ganzen Schaltkreis.
Wohl 300GHz
http://download.intel.com/pressroom/kits/events/ces2010/pdfs/32nm_Fun_Facts.pdfhmm. "can switch on and off over 300 billion times in one second." heißt nicht, dass die das in den handelsüblichen CPUs auch tun. 300GHz sind ja schön und gut, aber wie lange lebt der Transistor dann? Die gleiche frage kann man natürlich auch bei der Graphen Transistoren stellen..
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Oh, "Transistors on an Intel
Core
i5 processor act like switches controlling the flow of electrons inside a microchip. They turn on and off more than a trillion times per second.".
Komisch.
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volkard schrieb:
Oh, "Transistors on an Intel
Core
i5 processor act like switches controlling the flow of electrons inside a microchip. They turn on and off more than a trillion times per second.".
Komisch.trillion kann im Englischen auch Billion heißen.
Edit: Immer noch zu viel...vielleicht schalten ALLE GEMEINSAM so oft
MfG SideWinder
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SideWinder schrieb:
trillion kann im Englischen auch Billion heißen.
Edit: Immer noch zu viel...vielleicht schalten ALLE GEMEINSAM so ofthttp://www.heise.de/newsticker/meldung/Intel-erobert-die-Tera-Hertzen-update-55933.html
Und das ist 9 Jahre alt.
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rüdiger schrieb:
Ein Professor von mir hat sich heute über den Nobelpreis ein bisschen lustig gemacht, weil viele Wissenschaftler für sehr wichtige Forschung den Preis erst Jahrzehnte später bekommen haben. Jack Kilby hat die erste integrierte Schaltung 1958 gebaut und dafür 2000 den Nobelpreis bekommen oder Smith/Boyle die die CCD 1969 erfunden haben und letztes Jahr erst den Nobelpreis bekommen haben und den auch noch mit Kao teilen mussten, der in den 60er Jahren Fiberoptics begründet hat.
Ich habe auch den Eindruck, dass da oft sehr gute Wissenschaftler eher für ihr Lebenswerk als für eine einzelne Leistung geehrt werden. Da wird dann halt geschaut, wen man denn mal noch so ehren müßte und dann wird geschaut was der irgendwann mal gemacht hat. Das ist zwar auch nett, entspricht aber eigentlich glaube ich nicht dem ursprünglichen Gedanken von Nobel. Insofern finde ich es gut, dass dem mal entgegengewirkt wird und was aktuelleres den Preis erhält. Am besten finde ich eigentlich das System bei der Fields-Medaille, die kann man nur bis 40 bekommen und daher eben nicht als kleines dankeschön am Ende einer langen und produktiven wissenschaftlichen Karriere.
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seit obama das teil für nichts bekommen hat ist es für mich nichts mehr wert. das ist doch alles vetternwirschaft, die ganzen superbrains schieben sich den zu, wie auch viele positionen in firmen p2p vergeben werden.
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Jester schrieb:
Ich habe auch den Eindruck, dass da oft sehr gute Wissenschaftler eher für ihr Lebenswerk als für eine einzelne Leistung geehrt werden.
die wichtigkeit einer erfindung lässt sich doch nicht in dem moment des geistesblitzes bewerten. man muß bei sowas doch erstmal abwarten ob die auch genutzt/akzeptiert wird. rückblickend macht man dann eher weniger fehler, als wenn man das einem angehenden Ph.D verleiht, in der erwartung der reißt bestimmt noch was...
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rage_quit schrieb:
Jester schrieb:
Ich habe auch den Eindruck, dass da oft sehr gute Wissenschaftler eher für ihr Lebenswerk als für eine einzelne Leistung geehrt werden.
die wichtigkeit einer erfindung lässt sich doch nicht in dem moment des geistesblitzes bewerten. man muß bei sowas doch erstmal abwarten ob die auch genutzt/akzeptiert wird. rückblickend macht man dann eher weniger fehler, als wenn man das einem angehenden Ph.D verleiht, in der erwartung der reißt bestimmt noch was...
Was heißt schon "Fehler"? Die meisten großen Leistungen werden auch eher nicht von einem angehenden PhD erbracht. Und wenn doch, wo ist das Problem? So siehts jedenfalls ein bißchen nach nem Club aus, bei dem altgediente Wissenschaftler irgendwann einfach mal an der Reihe sind. Das ist zwar nett, aber eigentlich wollte Nobel "als Preis denen zugeteilt werden, die im verflossenen Jahr der Menschheit den größten Nutzen geleistet haben". Wegen mir können sie's auch ganz umstellen, aber diese Mischung von "wir ehren große Leistungen" und "oh, der wäre mal dran, ah der hat in den 60ern was tolles gemacht" wirkt auf micht eher komisch.
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Jester schrieb:
rüdiger schrieb:
Ein Professor von mir hat sich heute über den Nobelpreis ein bisschen lustig gemacht, weil viele Wissenschaftler für sehr wichtige Forschung den Preis erst Jahrzehnte später bekommen haben. Jack Kilby hat die erste integrierte Schaltung 1958 gebaut und dafür 2000 den Nobelpreis bekommen oder Smith/Boyle die die CCD 1969 erfunden haben und letztes Jahr erst den Nobelpreis bekommen haben und den auch noch mit Kao teilen mussten, der in den 60er Jahren Fiberoptics begründet hat.
Ich habe auch den Eindruck, dass da oft sehr gute Wissenschaftler eher für ihr Lebenswerk als für eine einzelne Leistung geehrt werden. Da wird dann halt geschaut, wen man denn mal noch so ehren müßte und dann wird geschaut was der irgendwann mal gemacht hat. Das ist zwar auch nett, entspricht aber eigentlich glaube ich nicht dem ursprünglichen Gedanken von Nobel. Insofern finde ich es gut, dass dem mal entgegengewirkt wird und was aktuelleres den Preis erhält. Am besten finde ich eigentlich das System bei der Fields-Medaille, die kann man nur bis 40 bekommen und daher eben nicht als kleines dankeschön am Ende einer langen und produktiven wissenschaftlichen Karriere.
Graphene ist aber trotzdem noch ein bisschen zu früh, da man ja bisher noch keine richtigen Anwendungen hat. Es kann sich halt alles noch als ein großer Reinfall herausstellen. Andererseits ist es natürlich blöd Kilby 42 Jahre nach dem Bau des ersten integrierten Schaltkreis auszuzeichnen, wenn man schon in den 70ern den enormen Einfluss davon gesehen hat (ähnlich bei den anderen Fällen).
rage_quit schrieb:
seit obama das teil für nichts bekommen hat ist es für mich nichts mehr wert. das ist doch alles vetternwirschaft, die ganzen superbrains schieben sich den zu, wie auch viele positionen in firmen p2p vergeben werden.
Der Friedensnobelpreis ist eine andere Sache, als die Nobelpreise für die Wissenschaft. Das der Friedensnobelpreis nichts wert ist, weiß man doch spätestens seit Kissinger oder Arafat. Der wird ja auch von einem Komitee vergeben, dass vom norwegischen Parlament bestimmt wird. Ist also eine sehr politische Sache. Die Wisssenschaftspreise werden dagegen von einem Experten Komitee vergeben.
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Hallo
rüdiger schrieb:
Der wird ja auch von einem Komitee vergeben, dass vom norwegischen Parlament bestimmt wird. Ist also eine sehr politische Sache. Die Wisssenschaftspreise werden dagegen von einem Experten Komitee vergeben.
Wer wäre denn als Experte für den frieden geeignet?
chrische
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chrische5 schrieb:
Wer wäre denn als Experte für den frieden geeignet?
Die vorherigen Preisträger.
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chrische5 schrieb:
Hallo
rüdiger schrieb:
Der wird ja auch von einem Komitee vergeben, dass vom norwegischen Parlament bestimmt wird. Ist also eine sehr politische Sache. Die Wisssenschaftspreise werden dagegen von einem Experten Komitee vergeben.
Wer wäre denn als Experte für den frieden geeignet?
chrische
Der Punkt ist doch, dass es da keine Experten gibt und es nur eine politische Entscheidung (die mit der Sitzeverteilung im norwegischen Parlament zusammenhängt) ist
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Hallo
ja klar, aber auch die anderen Entscheidungen scheinen ja nicht unbedingt frei von Politik zu sein.
chrische
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chrische5 schrieb:
ja klar, aber auch die anderen Entscheidungen scheinen ja nicht unbedingt frei von Politik zu sein.
Behauptet ja auch niemand
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Hallo
Verzeihung es klang für mich so, dass der eine Preis nichts wert sein, weil er politisch motiviert vergeben wird.
chrische
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Also für mich ist das schon ein 20 Jahre alter Hut. Vor vielen Jahren habe ich auf der Uni Essen mal ein AC (Anorganische Chemie) Praktikum machem müssen bei einer Arbeitsgruppe die Gold-Nanofaden, die aus Euklidischen Goldclustern bestanden, also somit besondere Leitereigenschaften hatten, mit organischen Molekülen zu kombinieren um Nano-Transitorschaltugen darzustellen. Zur Darstellungen der Faden hatten sie Graphit-Nanotubes verwendet -
http://de.wikipedia.org/wiki/Nanoröhre
http://de.wikipedia.org/wiki/Kohlenstoffnanoröhre
http://de.wikipedia.org/w/index.php?title=Datei:Graphit_gitter.svg&filetimestamp=20091017141226
Und die Forscher haben selbst haben damals schon erkannt, dass die Leiterbanden, die im Graphit erhalten und darstellen können, wesentlich leichter anzuwenden sind als die über Goldfaden. So das die Bestrebungen vom Gaphit zum Graphen zum kommen einfach nur imanent war.Die besondere Forschungsleisterung von Novoselov und Geim bestand in den Darstellungsverfahren, die eine industrielle Applikation überhaupt möglich machen.