Hanf legalisieren?
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Der Staat verdient gut an den letzten beiden Verbindungen, das Gewinnmodell lässt sich sicher übertragen.
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Erhard Henkes schrieb:
Der Staat verdient gut an den letzten beiden Verbindungen, das Gewinnmodell lässt sich sicher übertragen.
Vor allem, geraucht wird es sowieso. Ob es legal ist oder nicht. Damit geht das ganze Geld an die organisierte Kriminalität, was man auch in der Staatskasse gut gebrauchen könnte.
Außerdem sind illegale Drogen viel gefährlicher als legale, weil es keine Regulierung der Qualität gibt. Es könnte schmutzig oder gar giftig sein.
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Der Trend geht doch gerade in die andere Richtung - die EU will Rauchen aus dem öffentlichen Raum verbannen. Wieso sollte man da Hanf legalisieren? Das passt doch gar nicht zum Trend der Zeit, den Bürger zum gesunden Menschen zu erziehen.
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Marc++us schrieb:
erziehen.
dressieren.
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Marc++us schrieb:
Der Trend geht doch gerade in die andere Richtung - die EU will Rauchen aus dem öffentlichen Raum verbannen. Wieso sollte man da Hanf legalisieren? Das passt doch gar nicht zum Trend der Zeit, den Bürger zum gesunden Menschen zu erziehen.
Unsinn. Zu Hause darf man weiterhin rauchen. Niemand fordert Hanf-Wagons im ICE.
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Ich benutz(t)e es ja auch gern, aber mal mit einer Prise Objektivität betrachtet: "aber zuhause darf man" ist nicht gerade ein gutes Argument.
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Auch das nur eingeschränkt: in vielen Mietverträgen ist inzwischen das Rauchen in der Wohnung ausgeschlossen.
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Ist nur die Frage, ob das auch durchsetzbar ist, mein bisheriger Eindruck war eher: Es ist nicht. Aber die Rechtsprechung dazu wird für mich ein Buch mit sieben Siegeln bleiben.
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Ja klar, legalisieren. Es ist unweltvertraeglich und waere nuetzlich fuer viele Sachen wie Verpackungen oder Seile -> weniger Erdoelabhaengigkeit.
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Marc++us schrieb:
Der Trend geht doch gerade in die andere Richtung - die EU will Rauchen aus dem öffentlichen Raum verbannen. Wieso sollte man da Hanf legalisieren? Das passt doch gar nicht zum Trend der Zeit, den Bürger zum gesunden Menschen zu erziehen.
War hier schon mal jemand in Amsterdam? Rauchen darf man dort im öffentlichen Raum praktisch nicht mehr, da es gedunheitsgefährdend sei. Ein riesen Vorteil für die Coffee Shops, die dann angepriesen werden, dass man dort Hanf in allen möglichen und unmöglichen Formen konsumieren darf; dies wurde nicht verboten.
Im Gegensatz zu früher, vor der Regelung gegen das Rauchen von Zigaretten, darf man die Joints jetzt aber nur noch rein (d.h. ohne Beigabe von normalem Tabak) drehen und rauchen, wodurch diese natürlich viel stärker geworden sind. Aber es ist ja im Namen der Gesundheit.
Ich verstehe die Menschen nicht...
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/rant/ schrieb:
Marc++us schrieb:
Der Trend geht doch gerade in die andere Richtung - die EU will Rauchen aus dem öffentlichen Raum verbannen. Wieso sollte man da Hanf legalisieren? Das passt doch gar nicht zum Trend der Zeit, den Bürger zum gesunden Menschen zu erziehen.
War hier schon mal jemand in Amsterdam? Rauchen darf man dort im öffentlichen Raum praktisch nicht mehr, da es gedunheitsgefährdend sei. Ein riesen Vorteil für die Coffee Shops, die dann angepriesen werden, dass man dort Hanf in allen möglichen und unmöglichen Formen konsumieren darf; dies wurde nicht verboten.
Im Gegensatz zu früher, vor der Regelung gegen das Rauchen von Zigaretten, darf man die Joints jetzt aber nur noch rein (d.h. ohne Beigabe von normalem Tabak) drehen und rauchen, wodurch diese natürlich viel stärker geworden sind. Aber es ist ja im Namen der Gesundheit.
Ich verstehe die Menschen nicht...
Hanf hat zwar die stärkere Rauschwirkung, aber praktisch kein Suchtrisiko verglichen mit Nikotin und Alkohol.
Nikotin hat ein sehr großes Suchtrisiko.
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earli schrieb:
Hanf hat zwar die stärkere Rauschwirkung, aber praktisch kein Suchtrisiko verglichen mit Nikotin und Alkohol.
Nikotin hat ein sehr großes Suchtrisiko.
Und was ist mit der Sucht nach dem Rausch?
Erstaunlich, daß jemand so schmalbandig argumentiert. Offensichtlich geht's dir wirklich nur um Hanf, aber nicht um die Frage, wie weit der Staat überhaupt bei solchen Dingen in das Privatleben eingreifen können sollte.
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Marc++us schrieb:
earli schrieb:
Hanf hat zwar die stärkere Rauschwirkung, aber praktisch kein Suchtrisiko verglichen mit Nikotin und Alkohol.
Nikotin hat ein sehr großes Suchtrisiko.
Und was ist mit der Sucht nach dem Rausch?
Erstaunlich, daß jemand so schmalbandig argumentiert. Offensichtlich geht's dir wirklich nur um Hanf, aber nicht um die Frage, wie weit der Staat überhaupt bei solchen Dingen in das Privatleben eingreifen können sollte.
Er soll gar nicht in das Privatleben eingreifen. Aber er schafft zwangsläufig die Bedingungen für den Markt. Entweder er tut nichts, dann gibt es einen Schwarzmarkt mit allen Implikationne, oder er reguliert.
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TGGC schrieb:
Ja klar, legalisieren. Es ist unweltvertraeglich und waere nuetzlich fuer viele Sachen wie Verpackungen oder Seile -> weniger Erdoelabhaengigkeit.
Das ist glaube auch legal. Du musst halt nur Auflagen erfuellen, die garantieren, dass deine Pflanzen nicht zum Berauschen geeignet sind.
Aber er schafft zwangsläufig die Bedingungen für den Markt. Entweder er tut nichts, dann gibt es einen Schwarzmarkt mit allen Implikationne, oder er reguliert.
Verbot ist eine Regulierung und ist grundverschieden von Nichts-Tun.
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Die Drogenpolitik ist imho das größte Problem. Menschen haben schon immer Drogen genommen und werden immer Drogen nehmen. Wenn man hier mit Verboten handelt, dann treibt man einfach nur Menschen in die Hände der Mafia. Man könnte die Drogengesetzgebung also als staatliche Subvention für kriminelle Organisationen ansehen. Es ist natürlich schon sinnvoll, dass man den Handel und Konsum von Drogen reguliert. Aber von dem Geld was weltweit für die Drogenbekämpfung und Folgekosten ausgegeben wird, würde locker reichen, um jedem schwer Suchtkranken seine tägliche Dosis zu finanzieren. Die dann sauber und staatlich geprüft in einem Kontrollraum eingenommen werden kann. So hat man gleich die Probleme von Spritzen auf Kinderspielplätzen, Suchtkriminalität, organisiertes Verbrechen, Überlastung der Strafverfolgungsbehörden, hohe Anzahl an Drogentoten etc. behoben. Die im Endeffekt ja nur die Folge der Gesetzgebung sind. So könnte man auch verhindern, das andere Menschen zu harten Drogen kommen. Einerseits verschwinden die Dealer und andererseits haben die Suchtkranken das Zeug ja nicht mehr in der Hand (außer eben in der Fixstube) und können es auch nicht an andere Leute weiter geben.
Cannabis ist dagegen aber eine und angeblich nicht stärker gefährlich als Alkohol oder Nikotin. Aus dem Grund stellt sich natürlich die Frage, warum es überhaupt verboten ist. Zumindest für medizinische Anwendungen könnte es legalisiert werden. Ein Arzt darf einem Patienten zwar Haufenweise Opiate oder andere suchtgefährdende Stoffe verschreiben aber kein Cannabis. Also werden Leute mit viel härterem Zeugs behandelt. zB Benzos die eine deutlich höhere Suchtgefährdung haben.
TGGC schrieb:
Ja klar, legalisieren. Es ist unweltvertraeglich und waere nuetzlich fuer viele Sachen wie Verpackungen oder Seile -> weniger Erdoelabhaengigkeit.
Nutzhanf (also Hanf der nicht berauschend wirkt) ist doch schon länger wieder legalisiert. Hier gibt es einige Brauereien die den Extrakt sogar in Bier tun.
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rüdiger schrieb:
Nutzhanf ist doch schon länger wieder legalisiert.
Warum dann die Umfrage?
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Aber von dem Geld was weltweit für die Drogenbekämpfung und Folgekosten ausgegeben wird, würde locker reichen, um jedem schwer Suchtkranken seine tägliche Dosis zu finanzieren.
Ja, genau so hilft man den drogenabhaengigen Menschen ...
So hat man gleich die Probleme von Spritzen auf Kinderspielplätzen, Suchtkriminalität, organisiertes Verbrechen, Überlastung der Strafverfolgungsbehörden, hohe Anzahl an Drogentoten etc. behoben. Die im Endeffekt ja nur die Folge der Gesetzgebung sind.
Die Ursache fuer Drogentoten wuerde ich immer noch bei den Drogen suchen und nicht bei der Gesetzgebung.
Einerseits verschwinden die Dealer und andererseits haben die Suchtkranken das Zeug ja nicht mehr in der Hand (außer eben in der Fixstube) und können es auch nicht an andere Leute weiter geben.
Es waere immer noch ausserhalb der Fixstuben verboten. Die Dealer gaebe es weiterhin.
Zu Alkohol oder Nikotin: Ist eben historisch gewachsen.
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rüdiger schrieb:
Cannabis ist dagegen aber eine und angeblich nicht stärker gefährlich als Alkohol oder Nikotin. Aus dem Grund stellt sich natürlich die Frage, warum es überhaupt verboten ist. Zumindest für medizinische Anwendungen könnte es legalisiert werden. Ein Arzt darf einem Patienten zwar Haufenweise Opiate oder andere suchtgefährdende Stoffe verschreiben aber kein Cannabis. Also werden Leute mit viel härterem Zeugs behandelt. zB Benzos die eine deutlich höhere Suchtgefährdung haben.
Es ist verboten, weil die östlichen Länder zu den westlichen gesagt haben: "Wir verbieten Opium nur, wenn ihr Hanf verbietet."
Sehr lehrreich ist es, sich die Situation in Kalifornien anzuschauen. Sie wollen Cannabis legalisieren. Für verschreibungspflichtiges Medikament gibt es das sogar schon.
Als es vor zwei Jahren um die Straffreiheit von Konsumenten ging (Nonviolent Offenders Rehabilitation Act), zeigte sich folgendes:
Wer war dafür?
- California Nurses Association (Krankenschwestern)
- California Society of Addiction Medicine (Suchtärzte)
- California League of Women Voters (Frauen)
- California Academy of Family Physicians. (Familienärzte/Hausärzte)Wer war dagegen?
- California Beer and Beverage Distributors (Bier- und Getränkeindustrie)
- The California prison guards' union (Gewerkschaft der Gefängniswärter)http://www.spreeblick.com/2008/11/03/marihuana-schadet-der-volksgesundheit/
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knivil schrieb:
Aber von dem Geld was weltweit für die Drogenbekämpfung und Folgekosten ausgegeben wird, würde locker reichen, um jedem schwer Suchtkranken seine tägliche Dosis zu finanzieren.
Ja, genau so hilft man den drogenabhaengigen Menschen ...
Ja. So fällt nämlich der Beschaffungsdruck weg. Jemand der schwer Suchtkrank ist, befasst sich nur noch damit seine Sucht zu befriedigen. Wenn man diesen Druck entfernt, dann beseitigt man einerseits die Beschaffungskriminalität und ermöglicht andererseits dem Suchtkranken ein geregeltes Leben aufzubauen.
knivil schrieb:
So hat man gleich die Probleme von Spritzen auf Kinderspielplätzen, Suchtkriminalität, organisiertes Verbrechen, Überlastung der Strafverfolgungsbehörden, hohe Anzahl an Drogentoten etc. behoben. Die im Endeffekt ja nur die Folge der Gesetzgebung sind.
Die Ursache fuer Drogentoten wuerde ich immer noch bei den Drogen suchen und nicht bei der Gesetzgebung.
Die Gesetzgebung ist unmittelbar Schuld an den Drogentoten. Dealer strecken die Drogen mit allem möglichen ungesunden Dreck und die unhygienischen Bedingungen verschlimmern das ganze noch. Durch meinen Vorschlag würde man da Abhilfe schaffen. Die Drogen wären dann fachmännisch präpariert und die Einnahmebedingungen hygienisch. Bei einem medizinischen Notfall (zB Überdosis) könnte entsprechend schnell reagiert werden (Überdosis durch Opiate lässt sich zB schnell behandeln. Es gibt Mittel die die Aufnahme von Opiaten im Gehirn stoppen.).
knivil schrieb:
Einerseits verschwinden die Dealer und andererseits haben die Suchtkranken das Zeug ja nicht mehr in der Hand (außer eben in der Fixstube) und können es auch nicht an andere Leute weiter geben.
Es waere immer noch ausserhalb der Fixstuben verboten. Die Dealer gaebe es weiterhin.
Warum sollte es die Dealer weiterhin geben? Die Sucht wird ja in den Fixstuben befriedigt. Also wäre es für die Suchtkranken nicht mehr nötig zu einem Dealer zu gehen.
TGGC schrieb:
rüdiger schrieb:
Nutzhanf ist doch schon länger wieder legalisiert.
Warum dann die Umfrage?
earli geht es glaube ich um "Rauschhanf".
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Wie das Hanfverbot bei uns zustande kam:
Auf der zweiten Opiumkonferenz am 19. Februar 1925 in Genf unterzeichnete Deutschland ein überarbeitetes Abkommen aus der ersten Opiumkonferenz über den Handel mit Drogen. Es wurde am 25. September 1928 in Kraft gesetzt. Daraufhin wurden auch Drogen wie Heroin, Kokain und, auf das Drängen von Ägypten hin, auch Cannabis mit in die Liste aufgenommen und mit Opiaten gleichgestellt.
Indien, das auch als einziges Land eine wissenschaftliche Forschung vorzeigen konnte, widersprach aus religiösen und kulturellen Gründen. Auch Deutschland sah keinen Grund, Cannabis mit aufzunehmen. Daraufhin drohte Ägypten mit Importbeschränkungen für Kokain (Merck KGaA) und Heroin (Bayer AG).[13] Bayer intervenierte bei der damaligen Regierung und diese schloss sich dann dem Verbot an. 1929 wurde ein neues Opiumgesetz verabschiedet. Cannabis wurde durch die direkte Überführung des Opiumgesetzes des Deutschen Reiches in der Fassung vom 10. Dezember 1929 (RGBl. I S. 215) in das Betäubungsmittelgesetz am 24. Dezember 1971 (BGBl. I S. 2092) illegalisiert.
Wie das Hanfverbot in den USA zustande kam:
Die American Medical Association (AMA), natürlicher Gegner eines gesetzlichen Verbots, erfuhr erst zwei Tage vor der Anhörung davon, dass es sich bei der mordenden Droge Marihuana um Hanf handelte. Der AMA war es in der kurzen Zeit vor der Verabschiedung nicht mehr möglich, gegen das Gesetz zu opponieren. Als die Kommission in einer Debatte fragte, ob die AMA zu dem Inkrafttreten des Gesetzentwurfes befragt wurde, erklärte der Abgeordnete Vinson einfach, dass sie deren Einverständnis hätten.