Hanf legalisieren?



  • knivil schrieb:

    Aber von dem Geld was weltweit für die Drogenbekämpfung und Folgekosten ausgegeben wird, würde locker reichen, um jedem schwer Suchtkranken seine tägliche Dosis zu finanzieren.

    Ja, genau so hilft man den drogenabhaengigen Menschen ...

    Ja. So fällt nämlich der Beschaffungsdruck weg. Jemand der schwer Suchtkrank ist, befasst sich nur noch damit seine Sucht zu befriedigen. Wenn man diesen Druck entfernt, dann beseitigt man einerseits die Beschaffungskriminalität und ermöglicht andererseits dem Suchtkranken ein geregeltes Leben aufzubauen.

    knivil schrieb:

    So hat man gleich die Probleme von Spritzen auf Kinderspielplätzen, Suchtkriminalität, organisiertes Verbrechen, Überlastung der Strafverfolgungsbehörden, hohe Anzahl an Drogentoten etc. behoben. Die im Endeffekt ja nur die Folge der Gesetzgebung sind.

    Die Ursache fuer Drogentoten wuerde ich immer noch bei den Drogen suchen und nicht bei der Gesetzgebung.

    Die Gesetzgebung ist unmittelbar Schuld an den Drogentoten. Dealer strecken die Drogen mit allem möglichen ungesunden Dreck und die unhygienischen Bedingungen verschlimmern das ganze noch. Durch meinen Vorschlag würde man da Abhilfe schaffen. Die Drogen wären dann fachmännisch präpariert und die Einnahmebedingungen hygienisch. Bei einem medizinischen Notfall (zB Überdosis) könnte entsprechend schnell reagiert werden (Überdosis durch Opiate lässt sich zB schnell behandeln. Es gibt Mittel die die Aufnahme von Opiaten im Gehirn stoppen.).

    knivil schrieb:

    Einerseits verschwinden die Dealer und andererseits haben die Suchtkranken das Zeug ja nicht mehr in der Hand (außer eben in der Fixstube) und können es auch nicht an andere Leute weiter geben.

    Es waere immer noch ausserhalb der Fixstuben verboten. Die Dealer gaebe es weiterhin.

    Warum sollte es die Dealer weiterhin geben? Die Sucht wird ja in den Fixstuben befriedigt. Also wäre es für die Suchtkranken nicht mehr nötig zu einem Dealer zu gehen.

    TGGC schrieb:

    rüdiger schrieb:

    Nutzhanf ist doch schon länger wieder legalisiert.

    Warum dann die Umfrage?

    earli geht es glaube ich um "Rauschhanf".



  • Wie das Hanfverbot bei uns zustande kam:

    Auf der zweiten Opiumkonferenz am 19. Februar 1925 in Genf unterzeichnete Deutschland ein überarbeitetes Abkommen aus der ersten Opiumkonferenz über den Handel mit Drogen. Es wurde am 25. September 1928 in Kraft gesetzt. Daraufhin wurden auch Drogen wie Heroin, Kokain und, auf das Drängen von Ägypten hin, auch Cannabis mit in die Liste aufgenommen und mit Opiaten gleichgestellt.

    Indien, das auch als einziges Land eine wissenschaftliche Forschung vorzeigen konnte, widersprach aus religiösen und kulturellen Gründen. Auch Deutschland sah keinen Grund, Cannabis mit aufzunehmen. Daraufhin drohte Ägypten mit Importbeschränkungen für Kokain (Merck KGaA) und Heroin (Bayer AG).[13] Bayer intervenierte bei der damaligen Regierung und diese schloss sich dann dem Verbot an. 1929 wurde ein neues Opiumgesetz verabschiedet. Cannabis wurde durch die direkte Überführung des Opiumgesetzes des Deutschen Reiches in der Fassung vom 10. Dezember 1929 (RGBl. I S. 215) in das Betäubungsmittelgesetz am 24. Dezember 1971 (BGBl. I S. 2092) illegalisiert.

    Wie das Hanfverbot in den USA zustande kam:

    Die American Medical Association (AMA), natürlicher Gegner eines gesetzlichen Verbots, erfuhr erst zwei Tage vor der Anhörung davon, dass es sich bei der mordenden Droge Marihuana um Hanf handelte. Der AMA war es in der kurzen Zeit vor der Verabschiedung nicht mehr möglich, gegen das Gesetz zu opponieren. Als die Kommission in einer Debatte fragte, ob die AMA zu dem Inkrafttreten des Gesetzentwurfes befragt wurde, erklärte der Abgeordnete Vinson einfach, dass sie deren Einverständnis hätten.

    http://de.wikipedia.org/wiki/Marihuana



  • rüdiger schrieb:

    knivil schrieb:

    Einerseits verschwinden die Dealer und andererseits haben die Suchtkranken das Zeug ja nicht mehr in der Hand (außer eben in der Fixstube) und können es auch nicht an andere Leute weiter geben.

    Es waere immer noch ausserhalb der Fixstuben verboten. Die Dealer gaebe es weiterhin.

    Warum sollte es die Dealer weiterhin geben? Die Sucht wird ja in den Fixstuben befriedigt.

    Weil sich diese Leute nicht zur Ruhe setzen und einen Bratwurststand aufmachen. Die machen dann halt andere illegale Geschaefte. Die Kriminalitaet wird durch das Aufheben der Verbote nicht geringer.



  • TGGC schrieb:

    rüdiger schrieb:

    knivil schrieb:

    Einerseits verschwinden die Dealer und andererseits haben die Suchtkranken das Zeug ja nicht mehr in der Hand (außer eben in der Fixstube) und können es auch nicht an andere Leute weiter geben.

    Es waere immer noch ausserhalb der Fixstuben verboten. Die Dealer gaebe es weiterhin.

    Warum sollte es die Dealer weiterhin geben? Die Sucht wird ja in den Fixstuben befriedigt.

    Weil sich diese Leute nicht zur Ruhe setzen und einen Bratwurststand aufmachen. Die machen dann halt andere illegale Geschaefte. Die Kriminalitaet wird durch das Aufheben der Verbote nicht geringer.

    Sie wird nicht plötzlich verschwinden, aber durch das Verbot ist sie erst aufgekommen und solange das Verbot besteht, wird es schlimmer.

    Das war beim Alkoholverbot in den USA nicht anders.

    http://en.wikipedia.org/wiki/Prohibition_in_the_United_States



  • TGGC schrieb:

    Weil sich diese Leute nicht zur Ruhe setzen und einen Bratwurststand aufmachen. Die machen dann halt andere illegale Geschaefte. Die Kriminalitaet wird durch das Aufheben der Verbote nicht geringer.

    Häh? Was isn das für ne komische Argumentation?
    Natürlich werden die Leute die illegale Geschäfte machen weniger, wenn es weniger illegale Geschäfte zu machen gibt.
    D.h. der Konkurrenzdruck unter den restlichen illegale-Geschäfte-Machern erhöht sich dadurch und damit wandern Leute aus dem Gewerbe ab. (und, warum auch nicht, ins Bratwurstgewerbe :p )



  • scrontch schrieb:

    TGGC schrieb:

    Weil sich diese Leute nicht zur Ruhe setzen und einen Bratwurststand aufmachen. Die machen dann halt andere illegale Geschaefte. Die Kriminalitaet wird durch das Aufheben der Verbote nicht geringer.

    Häh? Was isn das für ne komische Argumentation?
    Natürlich werden die Leute die illegale Geschäfte machen weniger, wenn es weniger illegale Geschäfte zu machen gibt.
    D.h. der Konkurrenzdruck unter den restlichen illegale-Geschäfte-Machern erhöht sich dadurch und damit wandern Leute aus dem Gewerbe ab. (und, warum auch nicht, ins Bratwurstgewerbe :p )

    Er tut auch so, als gäbe es unbegrenzt andere illegale Geschäfte. Da es aber nur begrenzt viele Verbote gibt, gibt es auch nur begrenzt viele illegale Geschäfte.



  • Mit dieser Argumentation, koennte man einfach alles legalisieren. Dann haetten wir auch keine Kriminalitaet. Sorry, ich kann so manches Argument nicht nachvollziehen.



  • knivil schrieb:

    [...] alles legalisieren. Dann haetten wir auch keine Kriminalitaet.

    Diese Aussage an sich ist richtig. :p
    Ich hab ja nur TGGCs Argumentation widersprochen wonach sich Kriminelle unabhängig von der Gesetzeslage immer weiter kriminell betätigen.

    Natürlich muss man das Problem anders angehen, nämlich über abwägen der Werte die man in der Gesellschaftlich durchsetzen will bezüglich den Einschränkungen die man dafür der Gesellschaft aufzwingt.

    Also so Einschränkungen wie "Du darfst nicht rauben, morden, stehlen, ..." sind offensichtlich so nützlich für die Gesellschaft, dass man die dadurch entstehende Einschränkung in Kauf nimmt.

    Bei "Du sollst dich nicht mit Hanf zudröhnen" ist das für mich weniger offensichtlich.

    Natürlich sieht das bei "Du sollst nicht zugedröhnt Auto fahren" wieder anders aus.

    etc.



  • Das gilt für jede Menge Dinge, die strafbar sind bzw. mal waren. "Victimless Crime" sagen die Amerikaner.

    Zum Glück haben wir nicht mehr die Gesetze, die bei der Gründung der Bundesrepublik von demokratischen und nichtdemokratischen Vorgängerstaaten übernommen wurden.

    Der Entmüllungsprozess geht weiter.



  • Ich habe nie verstanden, warum Drogen illegal sind. Wenn jemand dumm genug ist, sich in den eigenen vier Wänden zuzudröhnen, so soll er/sie das doch tun. Stört mich nicht. Im Gegenteil: Vielleicht setzt er/sie sich ja den goldenen Schuss und wir haben eine(n) Dumme(n) weniger. ^^

    earli schrieb:

    Das gilt für jede Menge Dinge, die strafbar sind bzw. mal waren. "Victimless Crime" sagen die Amerikaner.

    Diese victimless Crimes gehören meiner Meinung nach alle legalisiert. Warum sollte es z.B. verboten sein, wenn jemand vorlagenfrei Kinderpornos zeichnet und diese seinen/ihren volljägrigen Freund(inn)en zeigt? Ich finde, das geht den Staat nichts an.



  • Husky Puppy schrieb:

    Vielleicht setzt er/sie sich ja den goldenen Schuss und wir haben eine(n) Dumme(n) weniger. ^^

    Vielleicht solltest du auch mal darüber nachdenken, Drogen zu nehmen....



  • Noch eine andere Sache dazu:

    Ich finde grundsätzlich, wer etwas verbieten will, sollte die Gefährlichkeit nachweisen müssen. Nicht die Gegner des Verbots. Das sollte auch gelten, wenn eine Sache schon zu Opas Zeiten verboten war.

    Die dubiose Geschichte der Hanfverbote habe ich ja schon zitiert (wer es nicht gelesen hat, schaue in die Wikipedia).



  • Leute, es geht hier um Cannabis. Könnt ihr mal aufhören, von Suchtkranken, Fixerstuben und goldenen Schüssen zu sprechen? Ihr scheint Cannabis mit Heroin/Crack/sonstwas in einen Topf zu werfen, was mehr als unangebracht ist.

    Ich denke, dass eine generelle Legalisierung von Drogen absolut richtig wäre. Die Menschen denken immer, dass dann plötzlich jeder anfängt, sich alles in den Kopf zu knallen. Das ist natürlich Quatsch. Holland hat's bewiesen. Soweit ich mich erinnere, ist der Konsum dort insgesamt sogar zurückgegangen in den Jahren nach der Legalisierung/Liberalisierung. Zumal jedem Menschen das Recht gewährt werden sollte, zu sich zu nehmen, was er möchte. Kaffee war auch mal verboten. Würde heutzutage noch irgendjemand Verständnis für so ein Verbot aufbringen? Sicher nicht. Früher hat der Großvater abends sein Pfeifchen, seinen Knaster geraucht, und keiner hatte was dagegen. Heute aber nimmt er illegale, süchtigmachende (?!) Drogen zu sich, oh weh! In meinen Augen ein unsinniges Verbot, wie so viele - verhängt durch politische und wirtschaftliche Interessen, jedoch ohne wissenschaftliche Grundlage. Ich kiffe übrigens nicht, falls ihr euch das fragt.



  • _matze schrieb:

    Leute, es geht hier um Cannabis. Könnt ihr mal aufhören, von Suchtkranken, Fixerstuben und goldenen Schüssen zu sprechen? Ihr scheint Cannabis mit Heroin/Crack/sonstwas in einen Topf zu werfen, was mehr als unangebracht ist.

    Gib ihnen nicht die Schuld, es gab schließlich mittlerweile fast ein Jahrhundert der Desinformation und Verwirrung. 🙂



  • Hallo

    [quote]Leute, es geht hier um Cannabis. Könnt ihr mal aufhören, von Suchtkranken, Fixerstuben und goldenen Schüssen zu sprechen? Ihr scheint Cannabis mit Heroin/Crack/sonstwas in einen Topf zu werfen, was mehr als unangebracht ist.

    Also goldener Schuss - Naja Quatsch bei Cannabis.

    Aber der Rest. 👍

    Wer von euch hat denn Erfahrung mit dem Zeug.

    Meine beiden Brueder haben sich damit Ighr Gehirn
    weggeballert (Konsum ca. 15-20 Jahre - auch nur so ein bischen 🤡 )

    Die sind heute nicht mehr in der Lage
    Zusammenhaenge, die fuer jeden ersichtlich sind zu
    verstehen.

    Ich kann verstehen, wenn das WEITERHIN verboten bleibt.
    Allerdings ist auch das mit dem Alkohol sehr
    problematisch.

    Mfg
    Klaus



  • KlausB schrieb:

    Ich kann verstehen, wenn das WEITERHIN verboten bleibt.
    Allerdings ist auch das mit dem Alkohol sehr problematisch.

    Da unterscheidest Du schon zwischen Crack&Co zu Cannabis und schmeißt dann Alkohol zu Cannabis in den selben Topf. Ist aber nicht.
    Also, wenn man sich nicht langjährig regelmäßig ins alkoholische Delirium schießt, fangen ein paar Wochen nach dem Entzug die Neuronen wieder an, die Ärmchen nach den Nachbarn auszustrecken, vorausgesetzt, daß nicht großvolumig zerstört wurde.
    [edit="stimmt so nicht mehr, sh. späteren Post"]Das tun durch Cannabis geschädigte Neuronen eben nicht mehr so umfassend.[/edit]

    Natürlich war ich auch mal in Holland in einem CoffeeShop, ist ja fast Pflicht. Aber ich verspürte nichts außer einem K.O.- Effekt. Nach einer Tüte (zu viert) hab' ich eine Dreiviertelstunde dagesessen und mich gefragt, ob ich's wohl jemals wieder ins Hotel schaffe und ob ich das auf allen Vieren in Angriff nehmen muß.
    Ne, Spaß ist für mich was anderes.

    Ob man's legalisieren soll? Ich glaube, der Suchtfaktor bei Alkohol und Nikotin ist höher und da ist der Staat bereits ein geschäftstüchtiger Dealer. Wegen des höheren Gesundheitsrisikos müßte es halt teurer sein, aber wer Tabak erlaubt und Gras verbannt, hat sowieso ein Glaubwürdigkeitsproblem.



  • _matze schrieb:

    Ich denke, dass eine generelle Legalisierung von Drogen absolut richtig wäre. Die Menschen denken immer, dass dann plötzlich jeder anfängt, sich alles in den Kopf zu knallen. Das ist natürlich Quatsch. Holland hat's bewiesen.

    Und Schweden den Gegenbeweis abgegeben. Bei denen sind nach der Freigabe von Heroin die Suchtkrankenzahlen explodiert.
    Der Unterschied: Das Suchtpotential, das bei Cannabis nicht so extrem zu sein scheint.
    Wobei: Nochwas hat Schweden gezeigt, sogar Heroinsüchtige funktionieren ohne Umstellung auf Methadon unter ärztlicher Überwachung, sauberen Stoff vorausgesetzt. Ist halt wie ein Mitarbeiter, der alle Stunde fünf Minuten zum Rauchen geht, der setzt sich stattdessen einen kleinen Schuß.

    Bin zu faul, das jetzt zusammenzugoogeln, war in einem Fernsehbeitrag vor etlichen Jahren, als Schweden das "legalize it" für Heroin wieder abgeschafft hat.



  • Hallo

    @pointercrash()

    hast du meinen Beitrag wirklich ganz gelesen ?

    Ich vermute nicht

    Ich verweise eigentlich bei Alk nur darauf, das Alk
    nicht unproblematisch ist.

    Vom Suchtpotential her glaube ich nicht,
    das sich da viel Unterschied auftut.
    Wie gesagt, ich habe das jahrelang verfolgt.
    Beim Rauchen, kann ich aus eigener Erfahrung (16 Jahre Raucher)
    - von heute auf morgen aufgehoert - nur
    sagen - mit Willen zum aufhoeren - kein Problem

    Dieser Willen wird aber bei Cannabis stark ausgehoelt

    Mfg
    Klaus



  • Jockelx schrieb:

    Husky Puppy schrieb:

    Vielleicht setzt er/sie sich ja den goldenen Schuss und wir haben eine(n) Dumme(n) weniger. ^^

    Vielleicht solltest du auch mal darüber nachdenken, Drogen zu nehmen....

    Ich erwarte nicht, dass du mich magst, aber freundlich wollen wir schon zueinander sein, ja? ^^



  • KlausB schrieb:

    Meine beiden Brueder haben sich damit Ighr Gehirn
    weggeballert (Konsum ca. 15-20 Jahre - auch nur so ein bischen 🤡 )

    Die sind heute nicht mehr in der Lage
    Zusammenhaenge, die fuer jeden ersichtlich sind zu
    verstehen.

    Kein Argument! Merkel ist auch nicht mehr in der Lage
    Zusammenhaenge, die fuer jeden ersichtlich sind zu
    verstehen.
    Das passiert so vielen Leuten, daß es natürlich auch Hanfrauchern passiert.


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