Was verbindet Ihr mit der (angeblich) gescheiterten Multi-Kulti Vision?
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Die Aussage, dass "Multi-Kulti Vision" gescheitert ist, ist nichts als ein Stammtisch-Märchen von Rechtspopulisten. Irgendwie leben wir doch friedlich miteinandern. Ausnahmen gibt es überall.
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Schneewittchen schrieb:
Die Aussage, dass "Multi-Kulti Vision" gescheitert ist, ist nichts als ein Stammtisch-Märchen von Rechtspopulisten. Irgendwie leben wir doch friedlich miteinandern. Ausnahmen gibt es überall.
Kanzlerin Merkel erklärt Multikulti für absolut gescheitert. Nicht, dass ich sie ernst nehmen würde, aber ist sie auch eine Rechtspopulistin die Stammtisch-Märchen erzählt?
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krabbels schrieb:
Nicht, dass ich sie ernst nehmen würde, aber ist sie auch eine Rechtspopulistin die Stammtisch-Märchen erzählt?
Sie erzählt immer das was die Leute hören wollen, oftmals sind das auch rechte Stammtischparolen.
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Ich sehe das so: Die Integration der CDU in die Gesellschaft ist fehlgeschlagen.
Die Leben jetzt in einer gewissen Parallelgesellschaft.
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phlox81 schrieb:
Ich sehe das so: Die Integration der CDU in die Gesellschaft ist fehlgeschlagen.
Die Leben jetzt in einer gewissen Parallelgesellschaft.Immer noch ~30-35% der Wähler, somit ~15-20% der Gesamtbevölkerung...
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SeppJ schrieb:
phlox81 schrieb:
Ich sehe das so: Die Integration der CDU in die Gesellschaft ist fehlgeschlagen.
Die Leben jetzt in einer gewissen Parallelgesellschaft.Immer noch ~30-35% der Wähler, somit ~15-20% der Gesamtbevölkerung...
Nein, die 30% kommen doch nur zustande, weil die CSU noch so gut in Bayern ist.
Für die CDU sieht es da schlimmer aus. Siehe letzte Wahl in NRW.Diese "Integrationsdebatte" bzw. das scheitern der "Ausländer" daran, ist nichtsweiteres als der Versuch der CDU im rechten Lager auf Stimmenfang zu gehen.
Da haben sie ja schon immer gerne mal sich ihre Prozente besorgt.
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Schneewittchen schrieb:
Irgendwie leben wir doch friedlich miteinandern. Ausnahmen gibt es überall.
Miteinander oder nebeneinander? Das ist doch die entscheidende Frage. Hast Du viele Bekannte, die einer anderen Kultur angehören und diese stark ausleben? Und profitierst Du davon?
Ich muss sagen, dass ich durchaus einige ausländische Bekannte habe. Das aber vermutlich deshalb, weil sich diese Leute sehr gut integriert haben. Die leben ihre Kultur nicht öffentlich aus. Egal, ob sie aus China, der Türkei oder Russland kommen. Diese Leute akzeptieren eine deutsche Leitkultur, wenn ich das mal so ausdrücken darf. Sie sprechen die deutsche Sprache, sie achten die deutschen Gesetze und so weiter und so fort. Das ist aber nicht das, was man unter Multi-Kulti versteht. Bei Multi-Kulti geht es darum, dass das gesellschaftliche Leben von kultureller Vielfalt geprägt ist. In der Multi-Kulti-Vision gibt es keine Leitkultur.
Und jetzt kannst Du mal überlegen, was mit den Leuten in unserer Gesellschaft passiert, die nach so einem Motto leben. IMHO führt es zu Armut, wenn sich Leute nicht integrieren. Das sieht man dann in den Stadtvierteln der größeren Städte, die einen hohen Ausländeranteil haben. Da wird dann nicht mehr Deutsch gesprochen, die Kinder lernen die deutsche Sprache nicht und bringen es in dieser Gesellschaft nicht weit.
Ich zitiere jetzt doch mal wikipedia, auch wenn der Threadersteller explizit kein Wikipedia wollte. Aber vermutlich haben bis zu dieser Stelle im Thread eh schon alle abgestimmt...
http://de.wikipedia.org/wiki/Multikulturalismus
Multikulturalismus steht dem Gedanken einer dominanten Nationalkultur ebenso entgegen, wie dem in den USA weit verbreiteten Gedanken des Melting Pot, der von einer Angleichung der verschiedenen Kulturen ausgeht.
[...]
Ziel des Multikulturalismus ist die multikulturelle Gesellschaft, in der es keinen staatlichen oder auch nichtstaatlichen Anreiz oder „Druck“ zur Assimilation geben soll.Also derartiges gibt es in Deutschland nicht. Wenn man das realisieren wollte, dann ist man damit tatsächlich gescheitert. Und ich glaube auch nicht, dass das irgendwer noch ernsthaft realisieren will. Heute sieht man das doch wesentlich realistischer... "Lern Deutsch! Integrier Dich! Oder Deine Zukunft ist Armut."
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Punkt 3: "Gegenseitige Annäherung: Wobei auch Gebräuche der Einwanderer von der aufnehmenden Gesellschaft übernommen werden."
Halte ich für ... Nunja wer auch immer dies als gut oder richtig bezeichnet ist entweder ein Gast, äußerst Tolerant, er interresiert sich nicht für das Thema oder hat darüber nicht nachgedacht.
Weshalb sollte sich der Gastgeber dem Gast anpassen und nicht andersherum ?
Mit: "fremde Kultur tolerieren" bin ich einverstanden, aber dessen Kultur einfließen zu lassen...
Passiert sicherlich unbemerkt nebenbei.PS: In der Geschichte ist sowas schon öfter passiert, aber meist ging es dabei um Eroberer und Eroberter, mir fällt aber grad kein Beispiel ein, außer das man das in der Architektur nachgewiesen habe.
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Diese "Multikulti ist gescheitert" Parolen sind doch nur ein Versuch der CDU/CSU Stimmen von Rechts zu bekommen.
Gregor schrieb:
Schneewittchen schrieb:
Irgendwie leben wir doch friedlich miteinandern. Ausnahmen gibt es überall.
Miteinander oder nebeneinander? Das ist doch die entscheidende Frage. Hast Du viele Bekannte, die einer anderen Kultur angehören und diese stark ausleben? Und profitierst Du davon?
In meiner Nachbarschaft wohnen zwei türkische Familien. Die haben mich noch nie beschimpft. Manchmal bringen die sogar Essen vorbei, wenn die was gefeiert haben.
Mich würde mal interessieren, was die Leute unter der "deutschen Leitkultur" verstehen. Schweinebraten mit Sauerkraut? Stammtische mit Bier? Christliche Ehen? Goethe und Schiller? Sauber geputzte Autos? Gartenzwerge?...
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MrBurns schrieb:
Mich würde mal interessieren, was die Leute unter der "deutschen Leitkultur" verstehen. Schweinebraten mit Sauerkraut? Stammtische mit Bier? Christliche Ehen? Goethe und Schiller? Sauber geputzte Autos? Gartenzwerge?...
Das stimmt vermutlich recht stark mit dem Begriff der "Europäischen Leitkultur" überein...
http://de.wikipedia.org/wiki/Leitkultur
Für Bassam Tibi basiert die europäische Leitkultur auf westlichen Wertvorstellungen: „Die Werte für die erwünschte Leitkultur müssen der kulturellen Moderne entspringen, und sie heißen: Demokratie, Laizismus, Aufklärung, Menschenrechte und Zivilgesellschaft.” (B. Tibi, Europa ohne Identität, S. 154). Dieser Begriff hat Ähnlichkeit mit dem in der Verfassungsrechtsprechung üblichen Begriff der „Freiheitlichen demokratischen Grundordnung”.
[...]
Im Rahmen der Debatte über Integration von Migranten in Deutschland regte Bassam Tibi an, eine solche Europäische Leitkultur für Deutschland zu entwickeln. Er sprach sich für Kulturpluralismus mit Wertekonsens, gegen wertebeliebigen Multikulturalismus und gegen Parallelgesellschaften aus.
Aus meiner Sicht ist es eine Trivialität, dass wenn man in ein Land zieht, dass man die dortige Leitkultur akzeptieren und respektieren muss. Und ich halte eine Leitkultur auch für wichtig. Es muss in Deutschland zum Beispiel einen Konsens geben, dass wir uns alle zur Demokratie bekennen. Es muss in Deutschland einen Konsens geben, dass Menschenrechte wichtig sind und geachtet werden müssen. ...und das gilt auch für die anderen Werte, die man mit der Leitkultur verbindet.
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Gregor schrieb:
MrBurns schrieb:
Mich würde mal interessieren, was die Leute unter der "deutschen Leitkultur" verstehen. Schweinebraten mit Sauerkraut? Stammtische mit Bier? Christliche Ehen? Goethe und Schiller? Sauber geputzte Autos? Gartenzwerge?...
Das stimmt vermutlich recht stark mit dem Begriff der "Europäischen Leitkultur" überein...
http://de.wikipedia.org/wiki/Leitkultur
Für Bassam Tibi basiert die europäische Leitkultur auf westlichen Wertvorstellungen: „Die Werte für die erwünschte Leitkultur müssen der kulturellen Moderne entspringen, und sie heißen: Demokratie, Laizismus, Aufklärung, Menschenrechte und Zivilgesellschaft.” (B. Tibi, Europa ohne Identität, S. 154). Dieser Begriff hat Ähnlichkeit mit dem in der Verfassungsrechtsprechung üblichen Begriff der „Freiheitlichen demokratischen Grundordnung”.
[...]
Im Rahmen der Debatte über Integration von Migranten in Deutschland regte Bassam Tibi an, eine solche Europäische Leitkultur für Deutschland zu entwickeln. Er sprach sich für Kulturpluralismus mit Wertekonsens, gegen wertebeliebigen Multikulturalismus und gegen Parallelgesellschaften aus.
Aus meiner Sicht ist es eine Trivialität, dass wenn man in ein Land zieht, dass man die dortige Leitkultur akzeptieren und respektieren muss. Und ich halte eine Leitkultur auch für wichtig. Es muss in Deutschland zum Beispiel einen Konsens geben, dass wir uns alle zur Demokratie bekennen. Es muss in Deutschland einen Konsens geben, dass Menschenrechte wichtig sind und geachtet werden müssen. ...und das gilt auch für die anderen Werte, die man mit der Leitkultur verbindet.
Da kann man im Prinzip zustimmen. Ich würde sowas aber nie mit dem Begriff "deutsche Leitkultur" in Verbindung bringen. Würde man es einfach "demokratische Leitkultur" nennen, würden nicht so viele Missverständnisse entstehen. "Deutsche Leitkultur" hört sich für mich mehr nach etwas aus dem dritten Reich an.
Ich glaube auch kaum, dass die Multikulti Befürworter meinen, dass Ausländer hier nach den Gesetzen ihres Heimatlandes leben sollen und dafür sind, dass sie Leute steinigen dürfen oder irgendwas anderes was unserem Grundgesetz widerspricht, aber dort erlaubt ist, machen dürfen.
Man könnte auch einfach sagen, man muss die Gesetze des Landes im den man lebt einhalten. Dann braucht man nicht so einen schwammigen Begriff wie Leitkultur. Leitkultur hört sich für mich irgendwie so nach "Bessere Kultur" an.
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MrBurns schrieb:
Da kann man im Prinzip zustimmen. Ich würde sowas aber nie mit dem Begriff "deutsche Leitkultur" in Verbindung bringen. Würde man es einfach "demokratische Leitkultur" nennen, würden nicht so viele Missverständnisse entstehen. "Deutsche Leitkultur" hört sich für mich mehr nach etwas aus dem dritten Reich an.
Naja, die Frage ist doch, was es heißt, wenn man in einer Integrationsdebatte fordert, dass sich jeder Immigrant zur deutschen Leitkultur bekennt. Das heißt, das es Einbürgerungstests gibt. Das heißt, dass es Sprachtests gibt. Und das heißt auch, dass Leute, die diesen Anforderungen nicht entsprechen, wieder in ihr Land zurück müssen. Derartiges kommt ja jetzt erst in den letzten Jahren auf. War davor politisch nicht durchsetzbar. Davor hatte man die Multi-Kulti-Vision, die mit derartigen Einbürgerungstests und in Zukunft vielleicht auch Einwanderungstests eben nicht vereinbar ist.
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Hi,
mal zur Abwechslung ein wenig jahrtausendealte chinesische Weisheit:
als man Konfucius fragte, was er von Lao-Tse's Ausspruch "Vergelte Übelwollen mit Güte" halte, sagte er:
"Und womit soll man dann Güte vergelten? Nein man muss Güte mit güte und Übnelwollen mit Gerechtigkeit vegelten."Leider sind unsere Politiker noch auf den Stand von Lao-Tse und haben noch nichts von Konfuzianischer Weisheit mitbekommen.
Gruß Mümmel
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Ich habe letztens in der Bahn ein Gespräch zwischen einem Einwandererkind und einem Jugendlichen mit deutschen Wurzeln belauscht. Das Einwandererkind hat sich vehement für Multikulti ausgesprochen da es sowohl eine deutsche als auch eine türkische Identität hätte. Der deutsche Jugendliche konnte mit der Multikulti Vision nichts anfangen, weil er nur eine deutsche Identität hätte und keine weitere "lernen" wolle.
Zuersteinmal liegen dann wohl beide falsch denn Multikulti bedeutet Parallelgesellschaft. Im Gegensatz zu Assimilation und Melting Pot. Lustigerweise war das deutsche Kind in seiner Argumentation GEGEN Multikulti eben genau dieser Vision näher als das türkische Kind. Denn es wollt ja nichts über den Koran lernen, wollte nicht wissen warum türkische Frauen in D Kopftuch oder Niqab tragen (und was beides bedeutet), während es in der Türkei in manchen Kreisen sogar als zu religiös verpönt ist. Er war also eigentlich für Multikulti und Parallelgesellschaften! (Denn auf Basis des Grundgesetzes kann man niemand zur Assimilation zwingen)
Das türkische Kind das mit dem Multikulti Argument Toleranz und Wissen über andere Kulturkreise eingefordert hatte, hatte vielleicht Dinge im Kopf wie das man Muslems keinen Alkohol anbietet und kein Schweinefleische serviert. Das solche Dinge in D Allgemeinwissen sein sollten, genauso wie das Christen Freitags nur Fisch essen. Das türkische Kind hat mit seinem perfekten Deutsch, der Verlautbarung das er es ok finden würde wenn die Schwester einen nicht Muslim heiraten würde und dem Wissen was gerade in den deutschen Medien diskutiert wird schon eine Menge in Sachen Integration geleistet. Halt nur nicht in Richtung Multikulti.Ob Multikulti generell gescheitert ist weiß ich nicht. Aber ist es eine Vision die man anstreben sollte? Was sind Beispiele für Multikulti?
Die positiven Beispiele:
- Die BRD um 1945 war in gewisser Weise ein Multikulti Staat. Denn immerhin haben sich Schwaben, Bayern, Friesen und Jecken zu einem gemeinsamen Staat zusammen gefunden. Läßt man 4 solcher Personen einen Satz sagen weiß jeder sofort wer wer ist und welche Meinung er in Bezug Sparsamkeit, Deutsche Meister, Tee und "gutem" Bier vertritt.
- Die EU ist ein Multikulti Experiment. Vielleicht weiß ein Deutscher durch Arte was gerade in Frankreich diskutiert wird. Aber die anderen Länder sind doch eher Parallelgesellschaften. Wenn die Farbe der Polizei EU weit jetzt Blau wird, die Verkehrsschilder und die Industrienormen vereinheitlicht wird ist das im Grunde eine gute Sache. Nicht weltbewegend aber nützlich. Als Staatenbund funktioniert die EU. Würde sie das auch als Bundesstaat?
- Dann natürlich die Schweiz. Im großen und ganzen scheinen die Interessen der 3 Sprachregionen gut ausgeglichen zu sein. So Sachen wie das in Wallonien nur dann eine Autobahn finanziert wird wenn der nächste belgische ESA Astronaut ein Flame ist hört man überhaupt nicht. Kenne mich da aber zu wenig aus.Die negativen Beispiele:
- Nach dem Abfallen der Lutheraner vom katholischen Glauben gab es schonmal zwei Kulturkreise in D. Unvereinbar in ihrem Wahrheitsanspruch. Eine starke Reichsregierung hätte vielleicht zwischen beiden Konfessionen an den Grenzregionen vermittelt und nicht religiöse Interessenskonflike zwischen beiden Blöcken friedlich geregelt. Aber einmal nicht aufgepasst, die Sache schleifen lassen und schon hat man einen 30 jährigen Krieg an der Backe.
(Und wenn man den Roman "Ansichten eines Clowns" von Böll ließt scheint es bis hinein in die alte BRD schwierig gewesen zu sein zwischen beiden Konfessionen zu heiraten.)
- Jugoslawien ist recht interessant. Serben und Kroaten sind von der Sprache nicht weiter voneinander entfernt als vielleicht Bayerisch und das Alemannische. Man hat zwar viel Krieg gegeneinander geführt, das war bei den Deutschen Kleinstaaten auch nicht anders. Daraus hätte man einen Staat machen können. Es gab zwar einen kroatischen Aufstand der niedergeschlagen wurden, aber Tito hat danach auch Reformen und Autonomie zugelassen. 1990 gab es dann Wahlen mit echter mathematischer Auswertung und die Zustimmung zum Fortbestand Jugoslawiens ist von 93,7% (sozialistische Verhältnisse) ins Bodenlose gefallen. Wie die Unabhängigkeitserklärungen in Belgrad beantwortet wurden weiß man ja aus den Nachrichten. Man könnte sagen als Diktatur unter Titos harter Hand hat es funktioniert. Unvorbereitet und mit schlechtem Führungspersonal hat die Demokratie in den Untergang geführt.
- Was man über die Wahlen im Kongo oder Indien hört läßt einen auch an der Multikulti Vision zweifeln. Wenn nämlich die Menschen nur die Politiker aus der eigenen kleinen Volksgruppe wählen und zu den anderen Stämmen mit anderen Sprachen keinen Kontakt pflegen ist eine westliche Demokratie mit Wahlversprechen und Abstrafungen für Korruptionsskandalen nicht möglich. Wenn ein Düsseldorfer nämlich immer nur die Düsseldorfpartei wählt und die Düsseldorfpartei sich an ein Wahlbündnis mit einer schwäbischen Hausfrau aus MeckPomm befindet, wie kann dann eine Regierung abgewählt werden? Doch nur wenn auf der mittleren Ebene etwas passiert und der Chef der Düsseldorfpartei das Bündnis wechselt.
Genauso wird die wirtschaftliche Verpflechtung um so mehr abnehmen desto stärker die Paralelgesellschaft ausgeprägt ist. Welcher Deutsche würde heute sein Geld auf eine Bank in Trinidad&Tobago nach dem Island Debakel Anlegen? Genauso wenig Vertrauen gibt es zwischen den hunderten Volksgruppen im Kongo.
- In Ruanda gab es vor ein paar Jahren einen Konflik zwischen Armen Ackerbauern (Hutus) und reichen Tierzüchtern (Tutsis). Beide gehören jedoch der gleichen Ethnie an. Sprechen somit die selbe Sprache. Die beiden Parallelgesellschaften haben sich durch westliche Bildung und einen höheren ökonomischen Status gebildet. Hier vielleicht ein Fall von echtem Klassenkampf.
- Latein Amerika ist zwar im großen und ganzen ein Melting Pot, weil sich die europäischen Einwanderer mit den Indios stark vermischt haben, es gibt jedoch einige wenige Stämme die noch immer ein selbstverwaltetes abgeschiedenens Leben führen. Ohne Elektrizität, ohne Radios, ohne Bücher, ... also perfekte Parallelgesellschaften gegenüber der Mehrheitsgesellschaft. Probleme entstehen wenn zB ein Farmer ein Stück Land kauft und bei der Bewirtschaftung feststellt das dort Indios Tiere jagen und Früchte ernten. Der Farmer gehört dem westlichen Kulturkreis an und würde eine solche Sache vor Gericht austragen. Die Indios regeln Streitigkeiten unter Aufsicht eines Rates aus mehreren Dorfältesten verschiedener Dörfer. Der Farmer hat einen Kaufvertrag und würde vor Gericht gewinnen, der Indio hätte bei den Dorfältesten die besseren Karten. Welches Recht wird nun angewendet? Das Recht des Stärkeren, der Indio greift zum Speer, da hat der Farmer schon die Flinte im Anschlag... und schon haben wir eine neue Räuberpistole.Auf die moslemischen Einwanderer in Deutschland bezogen würde Parallelgesellschaft bedeuten das vielleicht in Berlin die Straßen brennen wenn die Amerikaner im Orient einen Krieg führen oder irgendwelche Karikaturen auftauchen. Eine weiteres Merkmal wäre eine Trennung in der Medienlandschaft. Nach einer Straßenumfragen haben bis vor kurzen über 50% der Berliner Immigranten noch nichts über das Sarrazinbuch gehört. Aus dem einfachen Grund weil sie keine deutschen Medien konsumieren. Wenn Imame aus dem streng religiösem Iran kommend hier die Blondinen im Minirock sehen kommt es zu Fatwas die die Ungläubigen zu Rechtlosen erklärt. Wie sollte es zu einem differenziertem Urteil oder Widerspruch kommen wenn es keine Beziehungen zur Mehrheitsgesellschaft gibt? Irgendwo habe ich gelesen das vor italienischen Krankenhäusern des öfteren moslemische Einwanderer mit abgehakten Händen auftauchen. Parallelgesellschaft heißt dann auch das die polizeiliche Festnahme einer Person von Dritten verhindert wird weil sie schon bestraft worden ist.
Einer Multikulti Gesellschaft in Deutschland kann ich deshalb nicht allzuviel abgewinnen. Parallelgesellschaft bedeutet mehr als nur kein Schweinefleisch zu Essen und ein etwas anderes Gebet aufzusagen.
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peterfarge schrieb:
(Und wenn man den Roman "Ansichten eines Clowns" von Böll ließt scheint es bis hinein in die alte BRD schwierig gewesen zu sein zwischen beiden Konfessionen zu heiraten.)
Fun Fact: Auch Goebbels wurde exkommuniziert, weil er eine Protestantin geheiratet hat.
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earli schrieb:
Fun Fact: Auch Goebbels wurde exkommuniziert, weil er eine Protestantin geheiratet hat.
Na das war sicher das schlimmste was er getan hat und der beste Grund, in zu exkommunizieren..
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Perspektive eines deutschen Immigranten:
http://www.youtube.com/watch?v=KdpIlfAX-tA&feature=related
http://www.youtube.com/watch?v=4JbGJAdI7usPerspektive einer düsseldorfer Multi-Kulti:
http://www.youtube.com/watch?v=rcp8G8fNFB0
http://www.youtube.com/watch?v=8gxzRbEZqNw
http://www.youtube.com/watch?v=5jz80e5pCOoJa, was manche konservative Kuhficker nicht begreifen ist das Vielfältigkeit stärker macht und nicht Konformität.
Das Aufblühen:
- Mesobutaniens (4000-1700 BC)
- Roms 753BC-485Ad
- Bagdads 1000
- Samakants (1300-1500)
- Londons (ab 1600)
- Wiens (1700-1800)
- Paris (um 1800)
- NY (1830-2000)
- Schweiz (1900-2010)Und Deutschland umziegelt von neun Staaten in einer EU? - Aber nicht doch wir haben ja den Seehoffer oder andere Konservative und hören alle auf die! Immer diese Zombies! Wollen für Konformität sorgen das alles im einheitlichen Gang marschiert. - http://www.youtube.com/watch?v=zzkJbWl45kU
Bald haben wir auch chinesische, basilianische, koreanische, indische unnd russische Kolonien. Aber Turban tragen verstösst gegen das Kopftuchverbot.
Aber ausländische Fachkräfte anlocken wollen mit den Stuss. Stuss für Stuss. Stuss für Stusskonsumer. ...
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Erhard Henkes schrieb:
konservative Kuhficker
nicht wirklich schlimmer, als der Gegenseite pauschal Gutmenschtun zu unterstellen. Zumindest stellt man sich mit dem Ausdruck selbst in eine Reihe mit Personen, in der man eigentlich nicht stehen wollte:
Wer sich gegen Fremdenhass, Pauschalisierung und Stigmatisierung wehrt und sich für ein friedliches Zusammenleben verschiedener Kulturen einsetzt, der hat keine Ahnung, gilt als naiver Sozialromantiker und wird als „Gutmensch“ abgetan. Das hat ja schließlich schon einmal funktioniert, auch für Hitler waren „gutmeinende und gutmütige Menschen diejenigen, die den Feinden des deutschen Volkes in die Hände spielten“.
http://www.spreeblick.com/2010/10/18/scheiter-haufen/
In dem Artikel stehen noch ein paar mehr Fun-Facts, insbesondere dass die CDU immer "Multi-Kulti ist gescheitert" verwendet, wenns mal in den Umfragen nicht gut um sie steht:
„Das Boot ist voll!“ hieß es zu Beginn der 90er Jahre in Deutschland, als Helmut Kohl via BILD ausrufen ließ, dass er ob der damaligen Asyl-Debatte den „Staats-Notstand“ befürchte.
Hier Konkret Manfred Kanther:
Jetzt kommen nicht mehr 30.000, sondern 10.000 Flüchtlinge. Das ist immerhin etwas. Es wäre nicht erzielbar gewesen ohne die öffentliche Auseinandersetzung – die natürlich Hitzegrade erzeugt hat.“
Hitzegrade? laues Lüftchen würde ich meinen:
http://www.youtube.com/watch?v=xnQwS98dqcI