Unfall in "Wetten Dass"



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  • Wenn einer eine Wette angeboten hätte "Ich hole in 1 Minute 5 Kästen Bier aus dem Keller"? Großes Risiko? Kein großes Risiko? Das was da passiert ist -> absoluter worst-case. Damit hat man _auch_ rechnen müssen, aber damit muss man _immer_ rechnen.


  • Mod

    Erhard Henkes schrieb:

    Das hört sich wirklich nicht gut an.

    Zusammenfassend dazu, was ich im Forum von SPON gesammelt habe:

    In Deutschland kommen pro Jahr so rund 6000 Menschen durch Verkehrsunfälle um. Also letzten Samstag etwa 20. Wieso zeigen die Leute so viel Mitleiden, nur weil sie es im Fernsehen gesehen haben? Der Fernseher steht im Wohnzimmer, aber er ist nicht Teil der Familie.

    Erhard Henkes schrieb:

    Erstaunlich, dass man beim Ablauf der Wette Verletzungen dieses Ausmaßes als Risiko in Kauf nahm. Das dürfte das Ende dieser Art von "Wetten (=Mutproben)" beim ZDF sein.

    In einer von Polit-Clowns durchseuchten PC-Welt kann das durchaus passieren. In der realen Welt würde man sich überlegen, daß hier ein trainierter Sportler eine akrobatische Übung durchführte, die fehlschlug. Wie soll denn bei so einer Wette das Scheitern sonst aussehen? Das kann doch nur ein Unfall sein.

    Und in der schönen Welt der Korrektheit und des gelebten Wahns werden wir auch irgendwann mal den Zirkus verbieten, nachdem ein Hochseilartist abstürzte.

    Fazit: wir werden nie wieder zum Mond kommen.



  • @Marc++us: Der Hochseilartist sichert sich hoffentlich mit einem Netz falls möglich. Aber Du hast schon Recht, ein Raubtier-Dompteur geht z.B. immer ein Verletzungsrisiko ein. Das ist Zirkus. Die andere Seite ist ARD und ZDF. Dort stellt sich die Frage, wie weit man bezüglich Verletzungsrisiko gehen darf. In der Arbeitswelt gibt es nur ein Ziel: Null Risiko in Sachen Sicherheit. Die Gefährdungsanalyse steht an erster Stelle.

    Die Sicherheitsziele des ZDF sind mir nicht bekannt. Ich kann nur hoffen, dass die Verantwortlichen, z.B. der Programmdirektor, hier einen Großteil ihres Bonus verlieren.

    Vor einiger Zeit gab es doch diesen Sturz von Ilse Aigner im ARD (Pocher: „Das ist ja mal ganz interessant, wenn eine weiße Hose nass wird.“). Hierbei hätte sich die Ministerin ebenfalls schwerer verletzen können. Aus meiner Sicht unverantwortlich.



  • wir werden nie wieder zum Mond kommen

    Das ist ein anderes Thema. Als Astronaut oder Militärpilot weiß ich, dass ich mein Leben und meine Gesundheit riskiere. Dafür erlebe ich etwas Besonders. Das hat seinen Preis, vor allem in Diktaturen.

    Ohne Risiko kann man nicht in neue Gebiete vordringen. Das ist richtig.



  • Der Wettkandidat wußte auch, daß es ein Risiko gibt. Er ist doch angeblich mehrmals gestürzt und die Wette wurde mehrmals geprobt. Der einzige unbekannte Faktor für ihn war, in einer Halle live im Fernsehen zu sein. Das ist auch der einzige Punkt, in dem die Fernsehfritzen Verantwortung tragen, daß er sich davon nicht verleiten läßt, die Wette dann durchzuführen, obwohl er im letzten Moment vielleicht doch nicht will.
    Die gleichen Schreiberlinge, die jetzt spekulieren und kritisieren, wären auch nicht gerade zimperlich mit so einem Rückzieher umgegangen.



  • Das Schlimmste war die begeistert mitfiebernde Mutter. 🙄


  • Mod

    Erhard Henkes schrieb:

    Das ist Zirkus. Die andere Seite ist ARD und ZDF.

    Wieso andere Seite? Gleiche Seite. Die gleiche Sache. Du kannst doch Sicherheitsregeln nach der Arbeitsstättenverordnung für die Mitarbeiter nicht auf die Show auslegen. Das ergibt doch keinen Sinn. Die Show ist Zirkus. Nicht immer Artistik, es gibt auch Clowns.

    Im Zirkus gehört es übrigens dazu, daß richtig gute Artisten OHNE Netz auftreten.



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  • Mod

    Kein Wunder, nicht jeder kann Projektleiter sein. Da muß man den Nervenkitzel woanders suchen.



  • *rofl* 🤡 👍



  • Erhard Henkes schrieb:

    http://www.faz.net/s/Rub594835B672714A1DB1A121534F010EE1/DocE1ED15D8045604D12AC653712564EC26CATplEcommonScontent.html

    Privat neigen viele Deutsche zu ... Freizeitbeschäftigungen mit immer größerem Risiko für Leib und Leben.
    Die perverse Steigerung des Surfens ist das oft tödlich verlaufende S-Bahn-Surfen.
    Nach dem Skateboard bringt nun das Mountainboard Unfallärzte zur Verzweiflung.
    Und statt von Hoch- oder Weitsprung sind viele Sportler nun fasziniert vom Bouncen, also von Känguruh-Hüpfern mit Sprungstelzen aus Aluminium und glasfaserverstärktem Kunststoff.

    Ein lesenswerter Artikel. Der Schreiber behauptet, die Menschen sehnten sich privat nach Verunsicherung.

    Meiner Meinung nach viel zu hohe Wellen. Es wird immer Leute geben, die für Nichts ihr Leben riskieren. In so einem Fall wie im ZDF wird das dann medial hochgepeitscht. [[[Finanzkrise und Afghanistan ist langweilig (immer die selben Negativschlagzeilen), Acrylamid interessiert keinen, Grippepandemie gabs keine (der H5N1 Wirkstoff ist übrigens aktuell der "normalen" Grippeinmpung beigemischt), Weihnachtsgeschenke sind alle schon ausverkauft.]]]



  • Hir mal ein Auszug aus einem sehr interessantenLeserbrief in der FAZ:

    "Passiert nichts wichtigeres wie dieser Unsinn.
    Täglich werden in fast jeder Großstadt Menschen überfallen, brutal nach anderskultureller Sitte mehrfach ins Gesicht getreten, tausende Menschen durch Einbrüche und andere Delikte beraubt und verängstigt, wo die Polizie nicht mal mehr eine Fahndung einleitet.
    Aber am Straßenrand Berufspendler mit Blitzaktionen für 8 km/h zu schnell gefaren abzocken."

    Gruß Mümmel



  • Ja, dass dieser "interessante" Leserbrief deine Zustimmung findet, wundert mich nicht.


  • Mod

    Tim schrieb:

    Ja, dass dieser "interessante" Leserbrief deine Zustimmung findet, wundert mich nicht.

    Bist du jetzt nur wegen "anderskulturell" abgeneigt oder kannst du dich dem Leserbrief allgemein nicht anschließen? (Wobei ich nun mal davon ausgehe, dsas der Brief auf die WettenDass-Berichtserstattung anspielt und nicht auf einen anderen "Unsinn")

    MfG SideWinder



  • Ist vll. etwas kaltherzig, aber immer wenn ich nebenbei von der Sache höre, denk ich mir: "*virtueller Schlag auf meine Stirn* Wie dumm kann man sein? Selbst Schuld".


  • Mod

    Ich würde es nicht mal "selbst Schuld" nennen - sondern wagemutiger Versuch (dafür Respekt), aber gescheitert.



  • Meiner Meinung nach verdeutlicht der Unfall auch, dass man mit solchen Federstelzen in der Öffentlichkeit verantwortungsbewußt umherlaufen und sich nicht zu akrobatischen Vorstellungen hinreißen lassen sollte.



  • SideWinder schrieb:

    Tim schrieb:

    Ja, dass dieser "interessante" Leserbrief deine Zustimmung findet, wundert mich nicht.

    Bist du jetzt nur wegen "anderskulturell" abgeneigt oder kannst du dich dem Leserbrief allgemein nicht anschließen? (Wobei ich nun mal davon ausgehe, dsas der Brief auf die WettenDass-Berichtserstattung anspielt und nicht auf einen anderen "Unsinn")

    Das "anderskulturell" neigt mich nicht ab, noch zieht es mich an. Ich fand es nur so offensichtlich, dass muemmel den Leserbrief wegen eben dieses Wortes interessant findet. Sehr interessant sogar. Ansonsten ist das doch nur einer von Millionen Leserbriefen. Was ist an diesem Leserbrief denn nun interessant? Sehr interessant sogar? Weder werden bisher unbekannte Probleme angesprochen, noch werden neue Facetten bekannter Probleme beleuchtet. Es ist einer dieser abermillionen Meinungen von Leuten die das "einfach mal sagen müssen". Reicht "recht haben" heute schon, dass ein Kommentar interessant ist?

    Davon abgesehen, dass das mit dem Thema überhaupt nichts zu tun hat.



  • Hi Tim,

    ich muss Dich enttäuschen, das Wort anderskulturell ist mir in dem Zusammenhang erst Durch Euch aufgefallen.

    Ja, mit dem Unsinn war dieses Gewese wegen des Unfalls gemeint. Da wollte ien kleiner Gernewichtig unbedingt mal ins Fernsehen und hat sich dabei durch eigene Überschätzung das Genick gebrochen. Mehr ist nicht. Aber alle Welt tut so als ob dieselbe untergeht.
    Wenn dagegen ein Feuerwehrmann bei dem Versuch, einen der vielleicht sogar noch selber Feuer gelegt hat, zu retten selber verbrennt, dann erscheint das vermutlihc nicht mal in der Zeitung.

    Was ich interessant fand, ist daß es da mal jemand kurz und knackig auf den Punkt brachte, daß die Staatsorgane vor den wirklichen Problemen mittlerweile vielfach kapitulieren und stattdessen lieber Money abzocken und keine interessierts, aber bei eniem solchen selbstverschuldeten Unfall sind alle aus dem Häuschen.

    Natürlich finde ich das für den auch bedauerlich, und wünsche ihm, dass er wieder richtig gesund wird. Aber wirklihc Mitleid habe ich nur mit denen, die ohne eigenes Verschulden über die Klinge springen, vor allem wenn es vielleicht noch Kinder sind. Ein einziges von einem Besoffenen überfahrenes Kind ist für mich schlimmer, als hunderte bei dem Versuch in Fernsehen zu kommen verunglückte!

    Gruß Mümmel

    PS: Ich bin eben auch Berufspendler, daher war mir der Leserbrief aus der Seele gesprochen...


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