Ich muss mal was zum Eierskandal loswerden



  • Hab noch 2 Punkte vergessen:

    Irgendwann am Anfang ist sie bei einem Bundesamt, das sagt, dass die volkstümliche Angst vor Pestiziden unbegründet ist.

    Nach dem Apfelbauer, bevor es zu den Schweinen geht, ist sie bei einem Bundesforschungsinstitut. Sie machen Studien darüber, welche Pflanzenschutzmittel in der Bundesrepublik verbreitet sind, erzählt aber, dass die Bio-Bauern sich weigern, Angaben zu machen.

    Und das alles in weniger als 30 Minuten! 🙂



  • earli: Du scheinst wieder einmal als Weltverbesserer unterwegs zu sein. Ich halte selbst Hühner zum Eigenbedarf und muss die füttern. Vieles kommt aus dem eigenen Garten, wäre also rein bio. Gerade für die Wintermonate muss ich jedoch fertiges Hühnerfutter hinzu kaufen und ich kann nicht wissen, was da alles drin ist. Die Eier von meinen Hennen schmecken mir jedenfalls besser als jene die ich kaufen könnte.



  • berniebutt schrieb:

    earli: Du scheinst wieder einmal als Weltverbesserer unterwegs zu sein. Ich halte selbst Hühner zum Eigenbedarf und muss die füttern. Vieles kommt aus dem eigenen Garten, wäre also rein bio. Gerade für die Wintermonate muss ich jedoch fertiges Hühnerfutter hinzu kaufen und ich kann nicht wissen, was da alles drin ist. Die Eier von meinen Hennen schmecken mir jedenfalls besser als jene die ich kaufen könnte.

    Was hat das mit earlis Aussage zu tun?



  • berniebutt schrieb:

    earli: Du scheinst wieder einmal als Weltverbesserer unterwegs zu sein. Ich halte selbst Hühner zum Eigenbedarf und muss die füttern. Vieles kommt aus dem eigenen Garten, wäre also rein bio. Gerade für die Wintermonate muss ich jedoch fertiges Hühnerfutter hinzu kaufen und ich kann nicht wissen, was da alles drin ist. Die Eier von meinen Hennen schmecken mir jedenfalls besser als jene die ich kaufen könnte.

    Ich hab auch mal eigene Enten gehabt und selbst geschlachtet. Besser als alles gekaufte. Aber was hat das mit dem Thema hier zu tun?



  • Ich würde auch gerne mal was schlachten. 😃



  • Hallo

    wen denn 😃 😃



  • KlausB schrieb:

    Hallo wen denn 😃 😃

    Sein Sparschwein denke ich! 😃 Die Schwiegermutter wäre eher unpassend und kann andere Probleme schaffen. 😡



  • An dieser Stelle sei nochmal auf die psychologische Studie aus Kanada verwiesen, nach der Bio-Käufer mehr lügen und stehlen. 😃

    http://www.rotman.utoronto.ca/newthinking/greenproducts.pdf



  • Wir haben etliche Fehler im System, die immer wieder zu neuen Skandalen führen werden, an deren Abschaffung aber niemand interessiert ist. Uns wird vorgegaukelt, das müsse so sein, weil die Welt sonst nicht ernährt werden könnte, in Wirklichkeit geht es nur ums Geld. Die Hauptfaktoren, die da zusammenspielen sind:
    - Agrarsubventionen
    - Pharmalobbyierung
    - Überwachungsmangel

    Da werden dann aber gleich wieder die Bio- Schweinezüchter mit den sterbenden Ferkeln und Pestizid- Verträglichkeitslügen aufgetischt. Mein Onkel ist als Amtsveterinär unterwegs und könnte fast ausflippen, wie stümperhaft und nachlässig die Behörden sogar mit entdeckten Verstößen umgehen. Ob Bio oder nicht, wenn Vieh andauernd krank wird, ist fast immer der Stall zu dreckig. Besonders lustig, wenn man dann im hinteren Eck Riesenmengen Antibiotika findet, die skrupellose "graue Pharmazeuten" an Autobahnrastplätzen vertickern. Ich hab' so eine kennengelernt, die hat das in den Semesterferien während ihres Tierarztstudiums begonnen und in zwei Monaten so viel Geld verdient, daß sie das Studium geschmissen hat.
    Die Betriebe, die mein Onkel moniert hat, werden halt ein bißchen gemahnt, richtig was passieren tut aber nur, wenn der Bauer die Pharmazeutika zu spät absetzt und das Schlachtfleisch zuviel Antibiotika und "Wachstumshilfen" enthält. Passiert fast nie.

    Dann ist da noch der allgemeine Subventionswahnsinn, der genau die Fehlstrukturen schafft, die er bekämpfen sollte.

    All das ergibt eine schwer verdaulische Mischung, wer sich allgemein informieren mag, dem seien mal "Das Schwarzbuch der Landwirtschaft" und der Dokufilm "We feed the world" ans Herz gelegt.



  • Kupfer als Fungizid hatten wir schon, aber was ist mit anderen Spritzmitteln der Öko-Landwirtschaft? Schauen wir uns mal ein Insektizid an.

    Die Öko-Verordnung erlaubt Rotenon.

    Dazu schreibt das JKI:

    In Deutschland verboten

    Warum ist es verboten?

    Rotenon ist ein Kontakt- und Fraßgift. Rotenon greift in die Atmungskette ein und unterbricht die mitochondriale Elektronentransportkette (FUGMANN 1997).Ebenso wie Nikotin weist Rotenon unerwünschte Eigenschaften auf. Zu kurze Wirkungsdauer, unerwünschte Wirkungsmechanismen mit starker Beeinträchtigung des Nervensystems und eine damit verbundene hohe Warmblütertoxizität, Bienen- oder Fischgiftigkeit führten zum Rückgang des Einsatzes (ZEBITZ, 1998). In der Schweiz sind Präparate mit Wirkstoff Rotenon zugelassen. Von dort gibt es Ergebnisse über den Einsatz im Obstbau. Z. B. wurde eine durch die Mehlige Apfelblattlaus befallene Apfelanlage einer Vorblüte-Behandlung mit einem Präparat aus Rotenon + Pyrethrin unterzogen. Dies führte zu einer 100%igen Reduktion der Blattlauspopulation (HÖPLI et al. 1992).

    Man beachte: Menschen sind Warmblüter. In anderen EU-Ländern und der Schweiz wird es gegebenenfalls noch eingesetzt.
    In der Wikipedia gibt es noch ein paar Fun Facts:

    Laut einigen Studien steht Rotenon in Verdacht, Parkinson-Krankheit auszulösen.

    In Norwegen wurde versucht, den von einem Parasiten (Gyrodactylus salaris) bedrohten Lachsbestand in einigen Flüssen mit Rotenon zu bekämpfen. Dabei sterben außer den Parasiten jedoch auch die gesamten Fischbestände der Flüsse, was an manchen Orten (USA) gezielt genutzt wird, um Seen von Fischen zu reinigen, um dort neue Fischbestände anzusiedeln.

    Irgendwie entsteht bei mir immer mehr der Eindruck, dass die ökologische Landwirtschaft nach esoterischen Kriterien entscheidet, welche Mittel sie zulassen (Nach dem Motto: "Alles, was von der Natur ist, ist gut. Alles was vom Menschen kommt, ist böse."), statt wirklich danach zu gehen, was der Umwelt und den Menschen schadet.

    Warum setzen sie nicht Strobilurine statt Kupfer als Fungizid ein?



  • @earli: Du kannst ja in den einen oder anderen Dingen recht haben. Die Welt ist aber anders und du verbesserst sie nicht. Wo es jedoch um eindeutig kriminelle Sauererein geht, interessiert nur wie man diese verhindert oder schnell aufdecken kann. Lass mal sein, schon morgen geht es um etwas genauso schlimmes anderes oder noch viel schlimmeres! 😞



  • berniebutt schrieb:

    @earli: Du kannst ja in den einen oder anderen Dingen recht haben. Die Welt ist aber anders und du verbesserst sie nicht. Wo es jedoch um eindeutig kriminelle Sauererein geht, interessiert nur wie man diese verhindert oder schnell aufdecken kann. Lass mal sein, schon morgen geht es um etwas genauso schlimmes anderes oder noch viel schlimmeres! 😞

    Ich verbessere nicht unsere Nahrungsmittel, das kann man nicht mit Forenpostings machen.

    Hier geht es aber um Werbelügen und Unehrlichkeit, und über die kann man aufklären, indem man recherchiert und anderen davon erzählt.

    Du verwechselst scheinbar auch die logischen Begriffe "hinreichend" und "notwendig". Zur Verbesserung ist Aufklärung immer "notwendig", aber niemand behauptet, dass sie immer hinreichend ist.

    Das ist wie mit Wikileaks. Wikileaks behauptet nicht, dass alles automatisch besser wird, wenn Missstände aufdeckt werden. Es ist aber notwendig, dass Missstände aufdeckt werden, damit eine Verbesserung überhaupt möglich wird.



  • earli schrieb:

    Hier geht es aber um Werbelügen und Unehrlichkeit, und über die kann man aufklären, indem man recherchiert und anderen davon erzählt.

    Ja, dann recherchiere weiter und erzähle davon wo auch immer. daddeldu! :p


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