Neulinge haben keine Chance mehr.



  • Das erinnert mich an "Wer arbeiten *will*, der findet auch Arbeit" und "Wenn man sich es *wirklich* wünscht, dann geht der Krebs auch weg". Naja, man muß dafür halt ein religiös veranlagter Mensch sein. Ich kann mir auch sehr viele andere Gründe vorstellen, warum dieses Mem wuchert, als nur daß mit seinen Füßen bis zur Wahrheit reichen würde.



  • Eisflamme schrieb:

    Positive Einstellung, Ziele setzen, erreichen und höhere Ziele setzen, an sich arbeiten bla bla bla... das ist irgendein Geschwafel von Leuten, die Geld dafür bekommen so was zu sagen, realitätsfremd ist es dennoch.

    Nein, nicht nur. Der Erfolgreiche versucht, zu verstehen, weshalb er mehr Erfolg hat als sein Freund. Da keine wesentlichen Unterschiede sichtbar sind, wird sich halt was zusammengereimt. Daß die Wirtschaft chaotisch (sozusagen turbulent) ist und es viele Zufälligkeiten gibt, geht ihm nicht in den Sinn.
    Die Theorie von der Willensstärke und Blahfasel ist deswegen so überlebenskräftig, weil der Erfolglose direkt mal in der Defensive ist, seine Unschuld nicht beweisen kann, wie bei Freud. Und jeder Erfolgreiche *will* daran glauben, daß da wenig Zufall im Spiel war, nur die Noten oder konkrete Leistungen waren es nicht, aber auf eingebildeten stärkeren Willen kann man sich prima was einbilden.



  • @Volkard: Interessanter Beitrag. Es gibt Top Manager, die von "Glück", also Zufall, nichts hören wollen und sogar abwehrend reagieren, wenn man ihnen "Viel Glück" wünscht.

    Ich denke aber, dass jeder eine gewisse Antriebskraft hat, die ein ausdauerndes Aushalten oder Zielstreben gewährleisten. Man muss es aber auch wirklich wollen. Der Grund, warum man es will, kann hartnäckige Neugier aber auch tiefsitzende Wut sein. Hohe Leistungen gehen nur mit starken Emotionen, oder eben mit angeborener Genialität, wenn es so etwas gibt. Das ist mein diesbezügliches Credo.

    Alternativ existiert die Team-Leistung, aber da muss es auch Anführer, Antreiber oder Vorbilder geben.



  • Das ist interessant, also gehst Du davon aus, dass einfach nur Glück der Faktor ist?

    Ich bin eigentlich relativ davon überzeugt, dass Glück natürlich eine Komponente ist, aber Dinge wie Kreativität, Durchhaltevermögen, entsprechendes menschennahes Marketing (und da wird viel Schund getrieben imo) und natürlich Intelligenz, wo sich dann meine Schwarz-weiß-Aufteilung angliedert, maßgeblich beeinflussen.

    Ich denke, mit Glück lässt sich immer kurzfristig was erreichen, mit Leistung langfristig. Wenn man natürlich durch Glück in eine hohe Stellung gerät und dann alles zusammenbricht und man eine dicke Abfindung bekommt, hat man sozusagen längerfristig Glück gehabt. Aber auch nur dann, wenn man viel Geld als Erfolg zählt, was ich definitiv nicht so sehe.



  • Erhard Henkes schrieb:

    Es gibt Top Manager, die von "Glück", also Zufall, nichts hören wollen und sogar abwehrend reagieren, wenn man ihnen "Viel Glück" wünscht.

    Hmm, jetzt wo Du es sagst...
    Ja, mir scheint, die stärksten "Es lag an meinem ausgesprochen starken Willen"-Redner waren alles BWL-er.



  • Eisflamme schrieb:

    Das ist interessant, also gehst Du davon aus, dass einfach nur Glück der Faktor ist?

    Ich will es als These in den Raum stellen.

    Inwiefern dieser Erfolgswille maßgeblichen Einfluß hat, ist einfach nicht beobachtbar.

    Ich denke, mit Glück lässt sich immer kurzfristig was erreichen, mit Leistung langfristig.

    Ja, das lernt man, wenn man sich mit Zufällen wie Würfeln auseinandersetzt. Dieser Zufall gleicht sich mit der Zeit aus. Zwei Versuche mit je 100-mal würfeln, es ist egal, wir werden als Summe ungefähr 350 herauskriegen.

    Der Zufall nichtlinearer dynamischer Systeme (kurz Chaostheorie) verhält sich zum Teil aber ganz anders. Generell ist Fehlerverstärkung dort zu beobachten, also kleinste Unterschiede in den Anfangsbedingungen führen später zu riesigen Unterschieden, parallele Experimente laufen nicht gleich, sondern entfernen sich immer weiter (Schmetterlingseffekt).



  • ..



  • Erhard Henkes schrieb:

    Ich weiß garnicht, ob man BWL wirklich als eine Wissenschaft ansehen sollte. 😃

    Wenn Synchronschwimmen eine olympische Disziplin ist, soll BWL auch eine Wissenschaft sein.



  • volkard:
    Trotzdem ist es mit einer guten Idee und mit Beachtung der bwl richtigen Rahmenbedingungen (Marketing, richtige Kostenrechnung, ...) deutlich wahrscheinlicher Erfolg zu haben als wenn man alles falsch macht. Und wenn man nichts Interessantes anzubieten hat, braucht man schon sehr viel Glück. Das alles nur als ein Beispiel.

    Andersrum ist eine gute Idee, alles richtig machen und das über einen längeren Zeitraum noch keine Erfolgsgarantie, aber es macht es doch schon recht wahrscheinlich.

    Für mich drückt sich jetzt so ein wenig die Konsequenz auf, dass, wenn man was erreichen will, es einfach versuchen sollte, wenn man sich was Nettes überlegt hat und einen guten Plan von allem hat.



  • Für mich drückt sich jetzt so ein wenig die Konsequenz auf, dass, wenn man was erreichen will, es einfach versuchen sollte, wenn man sich was Nettes überlegt hat und einen guten Plan von allem hat.

    Bei größeren Themen benötigt man eben viel Kraft als Einzelner oder ein Team muss die Idee ernsthaft aufgreifen und umsetzen. Ideal ist die Kombination aus beidem.



  • Oder man fängt klein an und verkauft halt nicht so Riesendinger. Um halbwegs ok leben zu können braucht man ja nicht so viel Geld, wenn man die Kosten klein hält.



  • Das Spielprinzip muss stimmen. Man kann ja mit Version 1 anfangen und Add-Ons anbieten oder sich von Version zu Version steigern, ohne das Spielprinzip zu verändern. Stabilität ist wichtig.


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