Mit dem Einkommensnachweis zur Lottoannahmestelle
-
Umfrage: Soll der Staat die Ausgabenautonomie der Bürger Überwachen dürfen?
Auswahl Stimmen Prozent Ja, nur bei Harz IV Emfänger an der Lottoannahmestelle 7 15.6% Nein, auch nicht bei Harz IV Emfänger an der Lottoannahmestelle 2 4.4% Ja, bei jedem Bundesburger 2 4.4% Ja, eigentlich überall (Autokauf, Katalogbestellung, Shopping) 1 2.2% Ja, aber nur bei "abhängig machenen' Konsum. Zigaretten, Alkohol, Lotto, Speilautomaten, Computerspiele oder Internet:-). 1 2.2% Generelles Nein! Die haben ein an der Waffel. 31 68.9% Keine Meinung. 1 2.2% http://www.heute.de/ZDFheute/inhalt/7/0,3672,8219847,00.html
Wie steht Ihr zur Entmündigung?
-
Es ist zumindest nachvollziehbar und es trifft für mich auch nicht den Begriff der Entmündigung. Wenn ich jemandem Geld gebe, damit er nicht verhungert, dann ist es auch ok, wenn ich nicht will, dass er das Geld für Unfug ausgibt. Sozialhilfe ist schließlich nichts anderes als durch den Staat formal organisiertes Betteln. Und nicht ganz zu unrecht ist ein Standardspruch warum man einem Straßenbettler nichts gibt, dass er das Geld nur für Schnapps ausgäbe. Warum sollte das hier anders sein?
-
Das Problem ist nicht der Sachverhalt, sondern die dadurch induzierte Kontrolle...
-
solange seine erzielten Gewinne wieder in den Sozialtopf fließen, soll er meinetwegen damit auch Lotto spielen
Aber wenn ich jemandem Geld geb, weil er sonst auf der Straße landen würde und er geht mit dem Geld zocken, anstatt es "vernünftig" auszugeben, dann wär ich glaub ich ziemlich angepisst. Vor allem, wenn er dann noch was gewinnt
Marc++us schrieb:
Das Problem ist nicht der Sachverhalt, sondern die dadurch induzierte Kontrolle...
ja, das stimmt. Am besten wärs natürlich, wenn man einfach sagen würde: "macht das nicht", und jeder würde sich dran halten
-
Find ich gut. Wenn sie schon ohne Gegenleistung Geld in den Arsch geschoben kriegen, dann sollen sie das Geld auch sinnvoll ausgeben. Gluecksspiel und so Schrott gehoert da mit Sicherheit nicht dazu.
-
Zuerst dürfen sie kein Lotto spielen, dann nicht mehr rauchen, nicht mehr trinken, keine Killerspiele spielen, gar nicht mehr spielen, und wenn die Kontrollinfrastruktur schonmal steht, dürfen bald wir nicht mehr Lotto spielen, nicht mehr rauchen, nicht mehr trinken, keine Killerspiele spielen, gar nicht mehr spielen und vor allem niemals niemals wieder widersprechen.
-
Volkard du darfst auch weiterhin alles tun, was du selbst bezahlst
-
Wenn ich ehrlich bin, find ichs auch nicht in Ordnung, dass meine Steuergelder für den Tabakkonsum von HartzIV-Empfängern aufgewendet werden... Aber ich bin eh militanter Nichtraucher
-
-
Wenn ich ehrlich bin, find ichs auch nicht in Ordnung, dass meine Steuergelder für den Tabakkonsum von HartzIV-Empfängern aufgewendet werden..
Ja, aber was will man machen? Volle Kontrolle? Da würde sich George Orwell aber freuen.
Nur weil jemand arbeitslos ist, hat er ja nicht gleich alle Persönlichkeitsrechte verloren. Natürlich ist das Lottospielen kein Persönlichkeitsrecht, aber wo soll die Grenze gezogen werden? Dürfen Arbeitslose Rauchen? Dürfen sie Alkohol trinken? Dürfen sie ein Haustier haben?Also auch von mir ein generelles Nein.
-
Guybrush
schrieb:
Nur weil jemand arbeitslos ist, hat er ja nicht gleich alle Persönlichkeitsrechte verloren. Natürlich ist das Lottospielen kein Persönlichkeitsrecht, aber wo soll die Grenze gezogen werden? Dürfen Arbeitslose Rauchen? Dürfen sie Alkohol trinken? Dürfen sie ein Haustier haben?
Da die Gesellschaft zu dem Entschluss gekommen ist, ihnen das Geld zu geben, sollte sich doch auch ein gesellschaftlicher Konsens finden können, welche Sachen Persönlichkeitsrecht sind und welche Sachen das Ausnutzen von Wohltätigkeit sind. Denn wenn der Geholfene alles Geld verprasst, wird ihm ja trotzdem noch soweit geholfen dass er seine grundlegendsten Bedürfnisse erfüllen kann, obwohl das Geld eigentlich dazu gedacht war, dass sich diese Dinge selber leisten kann und eventuell noch ein bisschen zur freien Verfügung übrig hat.
Eine Alternative wäre, die Sozialhilfe in Form von Naturalien und einem kleinen Taschengeld (welches auch für Lotto ausgegeben werden kann) auszuzahlen. Dann wäre Missbrauch weitgehend ausgeschlossen. Aber das ist umständlich und ein Affront gegenüber denen, die ihre Sozialhilfe nicht verprassen.
-
Ich find's prinzipiell gut, dass man unterbinden will, dass mit der Unterstützung anderer Leute solch ein Unsinn gemacht wird. Es ist allerdings, wenn es überhaupt so bestehen bleibt, eine wahnsinnig schlechte Umsetzung zu befürchten.
Guybrush
schrieb:
Nur weil jemand arbeitslos ist, hat er ja nicht gleich alle Persönlichkeitsrechte verloren. Natürlich ist das Lottospielen kein Persönlichkeitsrecht, aber wo soll die Grenze gezogen werden? Dürfen Arbeitslose Rauchen? Dürfen sie Alkohol trinken? Dürfen sie ein Haustier haben?
Das mit dem nicht rauchen und saufen wäre für einen nicht gerade verschwindend geringen Teil zumindest ein Schritt in die richtige Richtung... Aber das ist alles auch wieder nicht vernünftig umsetzbar. Man kann den Leuten zwar theoretisch alles mögliche vorschreiben, aber die dauerbreiten Schmarotzer erwischt man mit derlei Maßnahmen nicht. Wenn man ihnen den Kauf von Bier auf Sozialhilfe verbietet, dann finden die leicht einen anderen Weg an welches zu kommen.
-
Jeder muss selbst wissen was er mit seinem Satz macht.
Und dieses Verbot ist dermaßen diskriminierend, das kann man kaum in Worte fassen. Der Richter der diese einstweilige Verfügung durchgewunken hat gehört sofort entlassen.
Wieder mal wird ein Streit auf dem Rücken der schwachen ausgetragen. ALG II Bezieher sind mittlerweile der Sandsack der Nation. Kein Wunder, dass die Leute sich in Alkohol und Süchte flüchten, bei so viel Geringschätzung durch unsere Gesellschaft.
-
lol. Ohne den Thread gelesen zu haben (die ersten paar Antworten haben mir gereicht):
Wie definiert ihr eigentlich "Entmündigung"?
Alles was einen selber betrifft und einschränkt ist Entmündigung.
Alles was andere einschränkt ist okay und demnach keine Entmündigung.Der "Sozialhilfesatz" wurde berechnet um davon leben zu können (kein luxus..). Wie jemand dann das Geld einteilt geht keinen was an. Manche Leute haben halt andere Prioritäten.
Wenn jemand meint, anderen vorschreiben zu müssen wie die das Geld auszugeben haben (auch wenns hartz4 is), muss ich klar sagen: Es geht euch einen feuchten Dreck an wie andere ihr Leben führen. Ihr habt darüber nicht zu entscheiden. Nur weil die Leute Geld empfangen (und ein paar davon Schmarotzer sind), habt ihr kein Recht über die zu Entscheiden.Wer meint sein Geld für Sportwetten ausgeben zu müssen, solls tun, dann fehlt das Geld eben an einer anderen Stelle. Andere Leute geben die Summe halt für Zigaretten, andere für sportliche aktivitäten aus. Läuft doch auf das selbe hinaus.
-
Scorcher24 schrieb:
Jeder muss selbst wissen was er mit seinem Satz macht.
Klar, so lange man mit dem Geld über die Runden kommt und sein (hoffentlich) angestrebtes Primärziel (wieder selbst für sich sorgen zu können) nicht aus den Augen verliert, ist dagegen nichts einzuwenden. Spätestens aber, wenn sich jeder, der die Unterstützung erhält, neben den nötigen Alltagssachen noch zu viele Annehmlichkeiten gönnen kann, dann sollte darüber nachgedacht werden, ob die Unterstützung nicht zu hoch ausfällt. Schließlich arbeitet man für die Annehmlichkeiten im Leben, während die soziale Unterstützung eigentlich nur dafür gedacht sein sollte, ein menschenwürdiges Überleben zu sichern.
-
Da die Gesellschaft zu dem Entschluss gekommen ist, ihnen das Geld zu geben, sollte sich doch auch ein gesellschaftlicher Konsens finden können, welche Sachen Persönlichkeitsrecht sind und welche Sachen das Ausnutzen von Wohltätigkeit sind.
Glaube ich nicht dran. Wenn die Gesellschaft sich schon uneinig war, was mit einem Betrüger im Amt des Verteidigungsminister geschehen soll, wird es auch nicht gelingen einen Konsens bezüglich der Rechte von Arbeitslosen zu finden.
Es wird immer solche wie this->that geben, die am liebsten wollen, dass Arbeitslose höchstens Wasser und Brot bekommen - wobei das wahrscheinlich immer noch zu viel für solche Schmarotzer ist.Das mit dem nicht rauchen und saufen wäre für einen nicht gerade verschwindend geringen Teil zumindest ein Schritt in die richtige Richtung...
Ist das so? Ich würde gerne Statistiken dazu sehen. Ich denke, solche Arbeitslose sind deutlich in der Unterzahl.
Ich war nie arbeitslos (bin Student), aber ich glaube das ist richtig scheiße. Arbeitslose werden doch häufig wie Menschen zweiter Klasse behandelt. Was ist denn so schlimm daran, wenn sie einmal im Monat 5€ für ein Lottoschein ausgeben? Wie Schneewittchen richtig gesagt hat, liegt es im Ermessen des Einzelnen was er mit dem Geld anfängt und das soll auch so bleiben.
-
Guybrush
schrieb:
Das mit dem nicht rauchen und saufen wäre für einen nicht gerade verschwindend geringen Teil zumindest ein Schritt in die richtige Richtung...
Ist das so? Ich würde gerne Statistiken dazu sehen. Ich denke, solche Arbeitslose sind deutlich in der Unterzahl.
Ich habe dazu keine Statistik griffbereit. Wie hoch der Anteil jetzt auch sein mag ist eigentlich egal. Um zu erkennen, dass vor dem Arbeitsamt die Aschenbecher immer stark frequentiert und randvoll sind, braucht man nur die Augen aufzumachen. Gut, wenn ein Arbeitsloser für seine Kippen an Lebensmitteln und Kleidung spart, dann soll es mir nur Recht sein. Ich habe keine Ahnung wie gut oder schlecht man mit dem Geld über die Runden kommt. Vielleicht weiß ja jemand mehr? Spart man sich dann die Zigaretten vom Mund ab oder hat man das Geld übrig?
-
Walli schrieb:
Scorcher24 schrieb:
Jeder muss selbst wissen was er mit seinem Satz macht.
Klar, so lange man mit dem Geld über die Runden kommt und sein (hoffentlich) angestrebtes Primärziel (wieder selbst für sich sorgen zu können) nicht aus den Augen verliert, ist dagegen nichts einzuwenden. Spätestens aber, wenn sich jeder, der die Unterstützung erhält, neben den nötigen Alltagssachen noch zu viele Annehmlichkeiten gönnen kann, dann sollte darüber nachgedacht werden, ob die Unterstützung nicht zu hoch ausfällt. Schließlich arbeitet man für die Annehmlichkeiten im Leben, während die soziale Unterstützung eigentlich nur dafür gedacht sein sollte, ein menschenwürdiges Überleben zu sichern.
Definiere "zu viele Annehmlichkeiten"? Differenziere diese von "menschenwürdiges Leben".
-
Davon abgesehen steht Lottospielen mit dem SGB im Einklang, denn man muss alles tun um die Bedürftigkeit zu beenden.
Und maßvolles Lottspielen ist genauso in Ordnung wie maßvoller Alkoholgenuss etc.Ob Überzahl oder nicht: um zu erkennen, dass vor dem Arbeitsamt die Aschenbecher immer stark frequentiert und randvoll sind, braucht man nur die Augen aufzumachen.
Unfassbar solche Vorurteile.
-
Schneewittchen schrieb:
Definiere "zu viele Annehmlichkeiten"? Differenziere diese von "menschenwürdiges Leben".
Denk doch selber mal darüber nach. Ich habe keine Lust hier für Dich alles bis ins letzte Detail auszuführen. Es sollte Dir eigentlich klar sein, was damit gemeint ist, zumal Du die Passage mit den 'nötigen Alltagssachen' ja selber in meinem Beitrag hervorgehoben hast. Kippen und Alk sind für mich keine solchen 'nötigen Alltagssachen'. Wenn davon neben der Grundversorgung zu viel gekauft werden kann, dann ist der Satz zu hoch. Eigentlich logisch, oder? Kein Mensch will hier hoffentlich ein Bierchen zum essen verbieten.