Was haltet ihr von einem Kernkraftrettungsfonds (KKRF)
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rüdiger schrieb:
Ich glaub nicht, dass die großen Chemiefirmen gegen einen SuperGAU versichert sind. In Bhopal hat Union Carbide - so weit ich mich erinnere - einfach alle Forderungen ignoriert und in Seveso musste auch der italienische Staat einspringen. Und wenn wir dabei sind, dann können wir uns gleich die Ölkatastrophen ansehen. Glaubst du BP war gegen die Ölpest versichert? Deswegen drücken sie sich zur Zeit auch um alle Entschädigungszahlungen. Oder wer kommt für die Kosten der globalen Erwärmung auf? Wenn wir derzeit auf Atomenergie verzichten, dann müssen wir zwangsläufig mehr Öl, Kohle, Gas verbrennen und somit den CO2-Ausstoß erhöhen. Die Folgen sind nicht absehbar und dagegen kann man sich auch nicht versichern. Mehr Ölförderung heißt auch einfach, dass man immer weiter in den Ozean gehen muss und sich Katastrophen wie im Golf von Mexiko häufiger wiederholen werden.
Wie soll man auch eine Versicherungspflicht auf offener See durchsetzen? Ich denke aber, dass es in Deutschland eine gibt. Erhard, weißt du da etwas?
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chrische5 schrieb:
hallo
Erhard Henkes schrieb:
In dem Zusammenhang verstehe ich auch deine Panik nicht.
Ich bin nicht panisch, nur entschlossen, nachdem was ich da in Japan sehe und höre. So etwas darf in Deutschland nicht passieren. Das Gleiche gilt für Seveso, Bhopal usw.
blabla. wer sieht das denn bitte anders? solche allgemeinposten kannst du auch einfach lassen.
chrische
Ich dachte Du siehst das anders. Bei dir wäre ein Vorfall wie in Japan auch in Deutschland/Europa vorstellbar.
Ich kann es nur wiederholen: Alle Parteien müssen hier an einem Tauende ziehen, am anderen sitzt nämlich die Wirtschaft und Industrie, die ausreichend Energie zu Niedrigpreisen einfordert und bei Nichterhalt mit Arbeitsplatzverlust drohen wird. Das wird eine schwierige Situation. Ich bin sehr gespannt, wie sich die Regierung hier schlagen wird.
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@earli: Soweit ich weiß, sind die Risiken nicht einzeln versichert. Große Firmen tragen dies selbst. Diese sind beim aktuellen Stand der Technik auch nicht so hoch, dass eine Firma das nicht tragen könnte. In Deutschland ist der Stand der Technik sehr ausgereift.
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hallo
natürlich will ich nicht, dass so etwas in dtl. passiert. was sollte ich auch davon haben? deine mitteralterlichen methoden sind nur völlig sinnlos. ich halte kernenergie auch für abschaffenswert, das war auch schon vor japan so. die gefahren sind groß und wohin mit dem müll weiß auch keiner. alles gründe dagegen. hier aber öffentliche folterungen und hinrichtungen zu fordern, offenbart ein so menschenverachtendes weltbild, das einem übel wird.
chrische
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Erhard Henkes schrieb:
@earli: Soweit ich weiß, sind die Risiken nicht einzeln versichert. Große Firmen tragen dies selbst. Diese sind beim aktuellen Stand der Technik auch nicht so hoch, dass eine Firma das nicht tragen könnte. In Deutschland ist der Stand der Technik sehr ausgereift.
klingt ein bisschen wie ein zitat des rwe-pressesprechers. naja du findest chemie natürlich völlig unbedenklich und dir anderen sind die verantwortungslosen...
chrische
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Also ich bin gegen einen Kernkraftrettungsfonds (KKRF), und ich finde es gut, was chrische5 zum Thema AKW von sich gibt. Über den Umgang mit verantwortungslosen Vorständen von AKW-Firmen sind wir eben geteilter Meinung. Man könnte den Tepco-Vorstand auch genau bei 20,01 km Entfernung von den Reaktorgebäuden einsperren. Rationen genau wie für die Mitarbeiter am Anfang, und kalt und dunkel, kein elektrisches Licht.
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earli schrieb:
Wie soll man auch eine Versicherungspflicht auf offener See durchsetzen?
Mein Punkt war nicht die Versicherungspflicht, sondern das man weniger Öl nutzen sollte.
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rüdiger schrieb:
earli schrieb:
Wie soll man auch eine Versicherungspflicht auf offener See durchsetzen?
Mein Punkt war nicht die Versicherungspflicht, sondern das man weniger Öl nutzen sollte.
Ich stimme dir zu. Da spricht alles für, nicht nur die Sicherheit. Unsere Nachfahren in 1000 Jahren werden wütend sein, wenn ihnen die Rohstoffe für Kunststoffe etc. ausgehen, weil wir sie in Rennautos verheizt haben.
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Das ist ein wichtiger Punkt. Öl, Gas, Kohle sollte für die Chemie reserviert sein. Kernkraftwerke müssten "eigensicher gebaut werden", damit man sie akzeptieren könnte, aber das Endlagerproblem ist dann auch nicht gelöst. Wir müssen weg von alledem, hin zu neuen regenerativen Enegieformen. Das wird auch gelingen. Man muss nur endlich mal mächtig auf die Tube drücken, damit man das Ende der "Brücke" erreicht.
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ich denke, es wär nicht schlecht wenn wir versuchen würden uns auf eu-ebene abzusichern, dadurch würden wir auch unsere akw-betreiber wirtschaftlich stärken, die dann auf regenerative energien setzen müssen.
wenn wir einfach unseren energie lieferanten atom verbieten und die aus dem ausland das ungeschoren weiterbetreiben können, schwächen wir unsere konzerne und stärken gleichzeitig die anderen. auch wenn wir jetzt nicht das beste verhältnis zu den konzernen haben, so sollten wir doch zumindest aus patriotischen gründen _faire_ bedingungen für unsere konzerne schaffen!
das wär endlich mal ein fonds in den [de] weniger einzahlt als der rest europas
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Die Sicherheit ist eine Seite, da darf es keine faulen Kompromisse geben - aber die Zukunft der Energieunternehmen sollte uns ebenso am Herz liegen. Die Laufzeitverlängerung war auf jeden Fall ein unsinniges Bremsmanöver. Laufzeitverkürzung ist angesagt auf das Minimum.
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Greif doch mal 10 Jahre tief in die Mottenkiste, dann findest du das richtige Mittel, um Energie billiger zu machen: Ökosteuer abschaffen!
Hat Schwarz-Geld das damals nicht auch versprochen? Und für den Fall des Nichtabschaffens den Untergang des Abendlands? Und warum machen die das jetzt nicht einfach, hat sich an der Argumentation eigentlich irgendwas geändert?
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Erhard Henkes schrieb:
Das ist ein wichtiger Punkt. Öl, Gas, Kohle sollte für die Chemie reserviert sein. Kernkraftwerke müssten "eigensicher gebaut werden", damit man sie akzeptieren könnte, aber das Endlagerproblem ist dann auch nicht gelöst. Wir müssen weg von alledem, hin zu neuen regenerativen Enegieformen. Das wird auch gelingen. Man muss nur endlich mal mächtig auf die Tube drücken, damit man das Ende der "Brücke" erreicht.
Regenerative Energien sind die Zukunft und daran führt kein Weg vorbei. Aber sie sind leider nicht die Gegenwart. Derzeit kommt man leider mit regenerativen Energien nicht aus. Durch den "Atomausstieg" haben wir uns leider eine wichtige Technologie verbaut und vermutlich deutlich riskanter gemacht. Es fehlt nun einfach an Experten und Investitionen auf dem Gebiet. Hätte man in moderne Kernkraft-Technologien (Thorium!) investiert, dann könnte man die alten Kraftwerke schneller vom Netz nehmen und hätte sicherere KKWs. Entsprechend hätte man günstigeren Strom und eine reduzierte Abhängigkeit von den Öl/Gas liefernden Diktaturen. Das Endlagerungsproblem wäre auch reduziert, da man in modernen Kraftwerkentwürfen den Atommüll reduzieren oder sogar nutzen kann.
Man kann auf Strom und die Chemieindustrie nicht verzichten. Beides kommt natürlich mit Risiken und die muss man reduzieren. Aber unserer Zivilisationsstand hat das Leben verbessert und mehr Leben gerettet, als die paar Katastrophen gekostet haben.
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Regenerative Energien sind die Zukunft und daran führt kein Weg vorbei.
Ich denke, da herrscht nun Konsens. Wenn alle Kräfte in unserem Land hier zupacken, dann wird das erfolgreich. Die Grünen alleine sind da ideologisch zu sehr verblendet, aber sie waren immer gegen Kernkraft, das muss man ihnen lassen.
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Erhard Henkes schrieb:
Regenerative Energien sind die Zukunft und daran führt kein Weg vorbei.
Ich denke, da herrscht nun Konsens. Wenn alle Kräfte in unserem Land hier zupacken, dann wird das erfolgreich. Die Grünen alleine sind da ideologisch zu sehr verblendet, aber sie waren immer gegen Kernkraft, das muss man ihnen lassen.
die grünen sind doch ewige quertreiber. klar können die auch mal richtig liegen, aber wie sie regieren, will ich erstmal sehen. wenn sie es auf anhieb schaffen, kanns ja so schwer nicht sein.
dass wir aus kernkraft raus müssen ist klar! aber einfach die abschaffung fordern, und kein schlüssiges konzept für die erhaltung deutscher konzerne vorzulegen, ist einfach fahrlässig und nicht durchdacht. leider zieht sich dies durch die gesamte "grüne" politik.
atomausstieg ist das eine, grüne an der macht, das andere!
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Die Zeit wird es zeigen. CDU/CSU ist gerade dabei die "grüne" Seite zu entdecken und zu aktivieren. Die FDP muss sich erst selbst neu erfinden, und die SPD macht auch mit, wenn sich die kleinen Leute das auch leisten können. Umweltschutz nur für Reiche geht nicht, da müssen nun richtig gut verwertbare Ideen an die Front. Vom Schwätzen alleine wird nix besser. Wir müssen konsequenter vorgehen. Glühbirnen sind z.B. immer Schwachsinn, also weg damit. Dann muss aber Ersatz da sein für alle Typen und zwar bezahlbar und umgehend.
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Söder überholt die Grünen nun bereits verbal. Bayern will schneller sein als BW:
Konsens ist das eine, Tempo beim Ausstieg das andere: Bayerns Umweltminister Markus Söder (CSU) hat sogar ein Wettrennen der Bundesländer angekündigt: "In Bayern betrachten wir das jetzt als Wettbewerb mit dem grün-roten Baden-Württemberg", sagte der CSU-Politiker der "Frankfurter Rundschau". "Wir werden sehen, welches der beiden Länder schneller den Umstieg ins Zeitalter der erneuerbaren Energien schaffen kann." Wichtig sei, dass der Atomausstieg nicht auf die lange Bank geschoben werde. Zugeständnisse an die Energieunternehmen lehnte Söder ab. "Es geht nicht um einen Kuhhandel, sondern um Sicherheit und die nationale Energieversorgung. Da gibt es keine Tauschgeschäfte"
http://www.spiegel.de/politik/deutschland/0,1518,754633,00.html
Köstlich!Jetzt fehlt nur noch, dass D droht aus der EU auszutreten, wenn die anderen beim EU Stresstest ihren Hoch-Risiko-Schrott nicht abschalten.
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Erhard Henkes schrieb:
Die Grünen alleine sind da ideologisch zu sehr verblendet, aber sie waren immer gegen Kernkraft, das muss man ihnen lassen.
Die Grünen sind gegen alles:
- Kernkraft
- Massentourismus
- Flugzeuge
- Autos
- Stadtflucht
- Landflucht
- Großbauprojekte
- Zersiedelung
- individueller Personentransport
- Massentierhaltung
- Düngereinsatz in der Landwirtschaftund so weiter, was ein Wörterbuch so alles hergibt.
Meines Erachtens fällt die derzeitige Situation einfach unter "auch ein blindes Huhn findet (endlich) mal sein Korn". Wenn Du Dich so positionierst, daß Du gegen alle wesentlichen Strömungen der Welt bist, landest Du natürlich irgendwann einen Treffer, wenn es mal schiefgeht.
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Erhard Henkes schrieb:
Glühbirnen sind z.B. immer Schwachsinn, also weg damit.
Und dafür dann mit Quacksalber gefüllte Energiesparlampen, die Sondermüll sind, und einen höheren Resourcenverbrauch bei der Herstellung haben.
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Erhard Henkes schrieb:
Umweltschutz nur für Reiche geht nicht, da müssen nun richtig gut verwertbare Ideen an die Front.
Ach Gottchen, was wird kommen. Nachdem in Umfragen bereits eine wesentliche Menge zustimmte, daß sie für die Abschaltung bereit sind Einkommenseinbußen hinzunehmen, wird eine Art Notopferabgabe kommen - die wird dann auf so lustige Sachen wie Strom und Benzin draufgesetzt. Natürlich nicht zweckgebunden, so daß man sie zur Not auch an Griechenland ausschütten kann. Und für HIV-Empfänger wird es irgendeine Gegenmaßnahme geben, die Du und ich bezahlen werden.
Erhard, AUFWACHEN! Die Politiker waren vor 8 Wochen schon bescheuerte Idioten, sie sind es immer noch. Man wird nicht durch einen GAU plötzlich intelligent. So schnell geht das mit Mutationen dann doch nicht, selbst bei 30 Hs.
In der Welt war heute ein schöner Kommentar: wir haben Menschenketten vor den Atomkraftwerken, aber wo sind die Menschenketten wegen der Staatsverschuldung?
Aus:
http://www.welt.de/finanzen/article13054646/Deutschlands-Staatsfinanzen-droht-ein-Debakel.html
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Die Wahlperiode zählt noch immer, nicht die nächste Generation.
Was sich alles sehr abstrakt anhört heißt für den Sparer und Anleger in Deutschland nichts anders, als dass die inflationäre Abgaben- und Steuerschraube weiterhin angezogen wird, um den Wohlfahrtsstaat zu finanzieren. Und der Staatsapparat und der grün-industrielle Filz-Komplex dürfte noch größer werden, weswegen auch Regulierungs- und Energiekosten für den Endverbraucher weiter steigen werden.
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