Sind Tanzverbot/Musikverbot okay?



  • volkard schrieb:

    Der Meinung bin ich eh.
    Man muß Sterbehilfe nur allgemein verbieten, weil sich sonst viele Morde als Sterbehilfe tarnen könnten.

    Inwiefern ist ein Mord schlecht? Lies noch einmal meinen Post durch: der Mensch ist nicht in der Lage, seine Umgebung konkret wahrzunehmen, weil es ihm an der Fähigkeit mangelt, etwas von jeder Seite aus zu betrachten. Daher wissen viele Leute auch nicht, was "gut" und was "schlecht" für sie ist, wobei sie ja nicht mal in der Lage sind, dies zu definieren - manchmal fehlt uns sogar die Fähigkeit, unseren eigenen Standpunkt zu verstehen - Volker Pispers meinte einmal dazu, dass die Entscheidungen unserer Politiker Reflexe seien.

    Wenn man mich ermorden würde, wäre es mir wahrscheinlich egal, weil ich so oder so nicht in der Lage sein werde, ein großes Pohei drum zu machen. Wenn es kein Leben nach dem Tod gibt, ist es mir schnurzpiepegal, und wenn es das Leben wider aller Wahrscheinlichkeit doch gibt, kann ich es eh nicht ändern - sowohl das Leben, als auch die Frage, ob ich in Gottes Gunst stehe oder nicht. Im Grunde bringt es nichts (außer den Spaß am Diskutieren), darüber zu debattieren, weil es am Ende doch wieder darauf hinausläuft, dass man den Standpunkt des anderen nicht versteht. Deshalb meine ich ja auch, dass man sein Leben lieber auf jede nur erdenkliche Art und Weise genießen soll (und dass die Menschen auf diesem Planeten - und da bin ich oft, wenn auch unbewusst, keine Ausnahme - sich und ihre Wehwehchen viel zu ernst nehmen).

    Eisflamme schrieb:

    Und ich verstehe, was Du meinst. Ich glaube aber trotzdem nicht, dass man jeder Moral den Wind aus den Segeln nehmen kann, indem man sagt, sie sei subjektiv. Kant füllt zum Beispiel die eine Lücke, dass man quasi keine Ausnahmen machen soll oder nicht egoistisch sein soll. Das ist schon Mal gut, aber reicht natürlich bei Weitem nicht.

    Aber weißt du auch, warum er das sagt? Kant meint, dass der Mensch von Natur aus "böse" ist, ohne je zu definieren, was böse überhaupt ist. Er geht - wie wir alle - davon aus, dass es "gute" und "böse" Taten gibt, ohne sie zu definieren, und meint (da musste ich wirklich lachen), dass die Menschen allein schon deshalb Gott brauchen, um gut zu sein.

    Eisflamme schrieb:

    Ich könnte jetzt auch wieder mit meinem Handeln in bedingungsloser Liebe ggü. jedem kommen. Damit dürften Leute nicht ihre Frauen schlagen. Selbstmordattentate wären auch nicht möglich, genau so wie Todesstrafen oder Lügen. Aber es ist nicht nachprüfbar und wissenschaftlich schwer zu fassen, da irgendwelche Besessenen ja auch immer sagen, sie hätten aus Liebe gehandelt.

    Und ich könnte damit kommen, dass es im Grunde keinen Unterschied macht, denn am Ende überlebt der ein bisschen länger, der den stärkeren Überlebenswillen zeigt. Und doch ist der Aufschub temporär, denn wahrscheinlich stirbt selbst der Überlebenswillenstärkste (Unsterblichkeit ist nicht unmöglich, nur unwahrscheinlich - Leute, ich beziehe mich hier mehrmals auf Douglas Adams, und keiner im Informatikerforum merkt etwas). Wenn Gott nicht existiert, somit keine vernünftige Moral existiert, kann man das Leben so leben, wie man will.

    volkard schrieb:

    Das hauptsächliche Problem ist ja, dass man alles in Regeln und Gesetze mit allen Einzelheiten packen muss. Für viele Dinge würde ja schon reichen, wenn man das Handeln mit dem eines "gesunden Menschens mit gutem Willen" vergleichen würde. Das könnte man von oben einfach so festlegen und diesen Menschen definieren, aber damit hätte alle möglichen Fälle eben trotzdem nicht abgedeckt.

    Vor allem deshalb, weil diese Definition wieder vollkommen willkürlich ist. Was für Person A akzeptabel ist, ist für Person B "Sünde".

    volkard schrieb:

    Was sagt Sokrates denn zu Moral? Nur, dass jede Moral subjektiv ist?

    Sokrates kannst du nicht nur auf die Moral, sondern auf unser gesamtes Konzept der Realität ausweiten. Wenn wir unseren Sinnen nicht trauen dürfen, kann es durchaus sein, dass die Sonne sich um die Erde dreht, dass die Menschen das am wenigsten entwickelte Säugetier auf dem Planeten ist (der übrigens auch eine Scheibe sein kann) und dass Mönchengladbach doch noch Erster in der Tabelle wird. Alles möglich, aber extrem unwahrscheinlich. Und doch zeichnet es gerade den Menschen aus, dass er öfter "Unmöglich!" schreit, als sein Weltbild zu überdenken.

    otze schrieb:

    Damit kommst du aber philosophisch in teufels Küche. Was ist "gut"? Was ist "Wille"? was ist ein "gesunder Mensch"? Genau das ist der Grund, weswegen wir so viele Gesetze haben, weil es jemanden gibt der verbindlich definieren muss, was richtig oder falsch ist.

    Aber willst du das? Wenn du glaubtest, dass dieses Leben alles ist, willst du dir dann vorschreiben müssen lassen, was andere von dir erwarten? Ich persönlich würde eher in eine Zitrone beißen und verrecken, als mein Leben nicht so leben zu können, wie ich will. Denn für mich ist das Leben nur solange süß, wie ich frei bin. Allerdings stehe ich zugegebenermaßen mit dieser Einstellung ziemlich alleine da, denn die meisten Leute sind schon aus Angst vor dem Tod (der gerne von Religionen als Druckmittel verwendet wird - zu Recht, das weiß ich nicht) froh, überhaupt irgendwie zu leben. Aber ... wenn du einmal die Angst vor dem Tod verloren hast, hast du nur noch vor Verstümmlung und Alter Angst, und selbst dann kannst du dich (hoffentlich) immer noch irgendwie umbringen.


  • Mod

    earli schrieb:

    Die schlimmen Ereignisse sind nur deshalb schlimm für Menschen, weil ihnen die Kirche ihr Leben lang gesagt hat, dass sie schlimm sind. Der Tod gehört zum Leben.
    Und ein tragischer Unfalltod oder eine Krankheit werden erst dann überhaupt ungerecht, wenn man denkt, dass hinter der Welt ein Plan steckt.

    Dafür braucht man aber keine Religion

    Der Aberglauben nimmt massiv zu

    Immer mehr Menschen nehmen Verschwörungstheorien als wahr an, weil diese eine gute Erklärung sind für den großen plan

    der Mensch sucht immer nach Mustern er ist so gebaut, man hat dies auch durch Tests erkannt

    die Verbannung der Religion ändert daran wenig



  • @Der aus dem Westen

    Deine Antwort hat gefühlt relativ wenig mit meiner Aussage zu tun. Zumindest sehe ich nur einen sehr losen Zusammenhang. Eventuell interpretierst du in meine Aussage wesentlich mehr rein, als ich gesagt habe?



  • otze schrieb:

    @Der aus dem Westen

    Deine Antwort hat gefühlt relativ wenig mit meiner Aussage zu tun. Zumindest sehe ich nur einen sehr losen Zusammenhang. Eventuell interpretierst du in meine Aussage wesentlich mehr rein, als ich gesagt habe?

    Das kann sehr gut sein. Zumindest habe ich das Gefühl bekommen, du wärst der Meinung, dass wir Menschen Gesetze brauchen, um gut zu sein. Ich hingegen bin der Meinung, dass wir gut nicht mal definieren können und Gesetze daher irrelevant sind. Im Grunde besitzt auch der Staat nicht das Recht, zu entscheiden, was gut und recht ist - dass er es trotzdem tut, zeigt deutlich, dass sich wieder einmal das Recht des Stärkeren (mit einer bewaffneten Exekutive) durchsetzt.



  • volkard schrieb:

    Bashar schrieb:

    illuminator schrieb:

    Das ist eine sehr genaue korrekte Bewertung udn nichts anderes. Immerhin versprechen sie dir eine Dienstleistung(Jenseits) bei der nicht klar ist ob sie jemals tatsächlich geleistet wird.

    Nach Pascal ist es lediglich eine Versicherung. Im Schadensfall -- d.h. der christliche Gott existiert -- wirst du vor der Hölle verschont. 😉

    Echt? In Pascals Wette ist im Gottesfall kein Himmel angenommen? Würde mich überraschen.

    Seit wann kann man auf Wunsch glauben? Man glaubt, oder man glaubt nicht. "Glauben wollen" ist nicht "glauben".



  • Was verleitet einen denn deiner Meinung nach zum Glauben? Die Leute, die nicht an Gott glauben, wollen das nicht. Es hat nichts damit zu tun, dass gläubige Leute dümmer sind und die Fakten verleugnen, die z.B. hier ständig verkündet werden.

    Es ist richtig, dass es nicht das gleiche ist, aber in diesem Fall ist es die Voraussetzung, außer man hat etwas sehr Wunderliches erlebt und selbst dann gibt es zig Möglichkeiten das auf etwas anderes abzuwälzen.



  • earli schrieb:

    volkard schrieb:

    Bashar schrieb:

    illuminator schrieb:

    Das ist eine sehr genaue korrekte Bewertung udn nichts anderes. Immerhin versprechen sie dir eine Dienstleistung(Jenseits) bei der nicht klar ist ob sie jemals tatsächlich geleistet wird.

    Nach Pascal ist es lediglich eine Versicherung. Im Schadensfall -- d.h. der christliche Gott existiert -- wirst du vor der Hölle verschont. 😉

    Echt? In Pascals Wette ist im Gottesfall kein Himmel angenommen? Würde mich überraschen.

    Seit wann kann man auf Wunsch glauben? Man glaubt, oder man glaubt nicht. "Glauben wollen" ist nicht "glauben".

    Man kann nicht auf Wunsch glauben. Aber man kann, wenn man noch am Zweifeln ist, Dakins-Bücher verbrennen, weil man beobachtet hat, daß sie Leute zum Unglauben bringen. Man kann Kruzifixe in Schulen hängen, damit wenigstens die Kinder glauben. Und man kann so tun, als würde man glauben, um den Mitmenschen das Mitglauben leichter zu machen.



  • volkard schrieb:

    earli schrieb:

    volkard schrieb:

    Bashar schrieb:

    illuminator schrieb:

    Das ist eine sehr genaue korrekte Bewertung udn nichts anderes. Immerhin versprechen sie dir eine Dienstleistung(Jenseits) bei der nicht klar ist ob sie jemals tatsächlich geleistet wird.

    Nach Pascal ist es lediglich eine Versicherung. Im Schadensfall -- d.h. der christliche Gott existiert -- wirst du vor der Hölle verschont. 😉

    Echt? In Pascals Wette ist im Gottesfall kein Himmel angenommen? Würde mich überraschen.

    Seit wann kann man auf Wunsch glauben? Man glaubt, oder man glaubt nicht. "Glauben wollen" ist nicht "glauben".

    Man kann nicht auf Wunsch glauben. Aber man kann, wenn man noch am Zweifeln ist, Dakins-Bücher verbrennen, weil man beobachtet hat, daß sie Leute zum Unglauben bringen. Man kann Kruzifixe in Schulen hängen, damit wenigstens die Kinder glauben. Und man kann so tun, als würde man glauben, um den Mitmenschen das Mitglauben leichter zu machen.

    Hierzulande ist das sogar relativ weit verbreitet weil es immernoch häufig als positiv angesehen wird wenn man "gläubig" ist. Die Eltern waren Christen, die Großeltern erst recht. Firmung/Kommunion machte man weil Oma sich das wünschte und es Geld gab.
    Fragt man einige dieser Leute ganz harmlos ob sie Christen sind - sagen sie "Ja" aber in Wahrheit ist bloß noch Oberflächliche Traditionspflege bzw Wohlfühlchristentum. Man beruhigt sich mit dem Wunschgedanken, nach dem Tod im Himmel weiterzuleben und ignoriert denn ganzen anderen Kram mit Kirchgängen/Beichten, Gebeten und die moralischen Konsquenzen eines Konzeptes wie z.b der Hölle etc. komplett und lebt ansonsten sein Leben wie jeder andere auch.

    Das sind dann auch die Art Christen von denen man hört das ihre Religion nicht unbedingt die Wahrheit die richtige ist and alle anderen ja auch ganz toll und wahr sind. Unterbewusst wissen sie nämlich ganz genau dass sie das alles überhaupt nicht ernst nehmen und entsprechend unangenehm ist ihnen einen festen Standpunkt einzunehmen.

    Solche Christen sind einerseits ganz angenehm weil sie ihren vorgeblichen Glauben hauptsächlich für sich behalten und nicht missionieren oder damit Politik machen wollen, aber andererseits leihen viele den diversen religiösen Politkern, Meinungmachern usw. immernoch Argumentw der Form "Wir sind eine mehrheitlich christliche Nation und deswegen bla blubb ...".

    Und allgemein kann ich Meinungen solcher Personen zu Themen betreffend ihrer vorgeblichen Religion selten ernst nehmen weil man deutlich merkt wie unreflektiert ihre Position ist und wie sehr sie z.B. immer nur die "netten" Stellen aus der Bibel kennen wenn überhaupt.



  • Kann ich uneingeschränkt zustimmen. Ich finde es nur nicht schlimm, weil ich Religion nicht so wichtig wie Glauben finde. Wenn die Menschen etwas mehr glauben als die Atheisten, ist das in meinen Augen schon etwas Gutes.



  • Wenn die Menschen etwas mehr glauben als die Atheisten, ist das in meinen Augen schon etwas Gutes.

    Wieso?



  • Eisflamme schrieb:

    Kann ich uneingeschränkt zustimmen. Ich finde es nur nicht schlimm, weil ich Religion nicht so wichtig wie Glauben finde. Wenn die Menschen etwas mehr glauben als die Atheisten, ist das in meinen Augen schon etwas Gutes.

    Jeder glaubt an was. Es glaubt nur nicht jeder an göttliche Wesen und dergleichen, und erst recht nicht daran, dass diese göttlichen Wesen von uns etwas verlangen.

    Ich glaube zum Beispiel,

    - dass Menschenrechte eine gute Idee sind.
    - dass Menschen sich befreien müssen, um ihre Rechte wahrzunehmen und zu bewahren.
    - dass Erkenntnis und Wahrheit mehr dazu beitragen als falsche Hoffnung.
    - dass Wissenschaft, Philosophie und Kunst bewährte Wege sind, diesen Zielen näher zu kommen.
    - dass Religion dieses Ziel verfehlt und den Weg behindert hat.



  • Hm, ich finde Glauben positiv, weil ich glaube, dass das den Leuten etwas mehr Energie verleiht. Und der Tod macht einem nicht mehr so viel Sorge, wenn man an ein "danach" glaubt. Braucht vielleicht nicht jeder und kann auch Nachteile haben, falls die Leute etwa als Ärzte den Tod ihrer Patienten nicht so schlimm finden, aber ich weiß nicht, ob das wirklich passiert.

    Wenn Leute rundum etwas weniger gestresst sind, etwas mehr Zuversicht haben und weniger Sorge, ist das sehr positiv für die Gesundheit. Aber ich weiß nicht, wie sehr der Schnitt der Menschen davon profitiert. Und wenn eine Religion den Menschen Angst einflößt, ist das negativ.

    - dass Menschenrechte eine gute Idee sind.
    - dass Menschen sich befreien müssen, um ihre Rechte wahrzunehmen und zu bewahren.
    - dass Erkenntnis und Wahrheit mehr dazu beitragen als falsche Hoffnung.
    - dass Wissenschaft, Philosophie und Kunst bewährte Wege sind, diesen Zielen näher zu kommen.

    Diesen stimme ich ebenfalls zu. Aber das schließt sich halt nicht aus. Wenn jemand auf Grund von Religion die Wissenschaft für nichtig erklärt, geht er zu weit. Aber ich glaube, so was sind eher Ausnahmen.



  • Eisflamme schrieb:

    Hm, ich finde Glauben positiv, weil ich glaube, dass das den Leuten etwas mehr Energie verleiht. Und der Tod macht einem nicht mehr so viel Sorge, wenn man an ein "danach" glaubt. Braucht vielleicht nicht jeder und kann auch Nachteile haben, falls die Leute etwa als Ärzte den Tod ihrer Patienten nicht so schlimm finden, aber ich weiß nicht, ob das wirklich passiert.

    Wenn Leute rundum etwas weniger gestresst sind, etwas mehr Zuversicht haben und weniger Sorge, ist das sehr positiv für die Gesundheit. Aber ich weiß nicht, wie sehr der Schnitt der Menschen davon profitiert.

    Das ist Unsinn. Millionen Buddhisten und Hindus wünschen sich, dass sie mit ihrem Tod endlich verschwinden. Weiterleben ist die Strafe für ein schlechtes Leben.

    Dass das Leben nach dem Tod was tolles ist, ist einer der blödsten christlichen Ideen überhaupt.



  • Soweit ich weiß, steigt man nach der hinduistischen Lehre auf, wenn man nicht reinkarniert. Das ist etwas völlig anderes als nach dem atheistischen Glauben zu verschwinden. Nach Hinduismus ist die Seele unsterblich, das deckt sich mit dem christlichen Glauben. Strittig ist, was mit der Seele nach dem Tod geschieht.

    Aber ich finde, das "in den Himmel kommen" lässt sich mit dem Aufstieg durchaus gleichsetzen, schließlich wird es nie konkret beschrieben und ewige Glückseligkeit allererster Güte hat man in beiden Fällen. Die christliche Kirche lehrt halt keine Inkarnation.



  • earli schrieb:

    Eisflamme schrieb:

    Kann ich uneingeschränkt zustimmen. Ich finde es nur nicht schlimm, weil ich Religion nicht so wichtig wie Glauben finde. Wenn die Menschen etwas mehr glauben als die Atheisten, ist das in meinen Augen schon etwas Gutes.

    Jeder glaubt an was. Es glaubt nur nicht jeder an göttliche Wesen und dergleichen, und erst recht nicht daran, dass diese göttlichen Wesen von uns etwas verlangen.

    Ich glaube zum Beispiel,

    - dass Menschenrechte eine gute Idee sind.
    - dass Menschen sich befreien müssen, um ihre Rechte wahrzunehmen und zu bewahren.
    - dass Erkenntnis und Wahrheit mehr dazu beitragen als falsche Hoffnung.
    - dass Wissenschaft, Philosophie und Kunst bewährte Wege sind, diesen Zielen näher zu kommen.
    - dass Religion dieses Ziel verfehlt und den Weg behindert hat.

    Uih.
    Ich halte die Leute entgegen, die an etwas mehr glauben als Atheisten, zum Beispiel
    - an Horoskope,
    - daß an Warzenbesprechungen wohl was Wahres dran sein muß,
    - an Akkupunktur,
    - an Homöopathie,
    - an Freuds Psychoanalyse,
    - daß Indianer, nur töteten, was sie brauchten, weil sie in Einklang mit der Natur schwebten,
    - daß wer arbeiten will auch Arbeit findet.



  • Nun ist Karfreitag vorbei und mich würden mal eure Erfahrungen interessieren: Hattet ihr tatsächlich Probleme beim Ausgehen am Karfreitag? Denn hier wird behauptet, dass sehr wohl einige Discotheken, Bars etc. an Karfreitag geöffnet haben: http://www.kalender-2012.net/feiertage-2012/karfreitag/

    Ich hatte leider nicht die Möglichkeit am Karfreitag wegzugehen- musste arbeiten 😞

    VG



  • Eisflamme schrieb:

    Soweit ich weiß, steigt man nach der hinduistischen Lehre auf, wenn man nicht reinkarniert. Das ist etwas völlig anderes als nach dem atheistischen Glauben zu verschwinden. Nach Hinduismus ist die Seele unsterblich, das deckt sich mit dem christlichen Glauben. Strittig ist, was mit der Seele nach dem Tod geschieht.

    Eben nicht. Nach christlichem Glauben ist nicht die Seele unsterblich. Jesus weckt aber am Ende der Zeit die Toten auf, und zwar körperlich. Als Theologe würdest du so nie eine Lehrerlaubnis bekommen!

    Das Glaubensbekenntnis ("ich glaube an die Auferstehung der Toten") ist mal wieder in der deutschen Übersetzung misraten, das englische sagt "Auferstehung der Körper", das lateinische sogar "Auferstehung des Fleisches".



  • volkard schrieb:

    earli schrieb:

    Eisflamme schrieb:

    Kann ich uneingeschränkt zustimmen. Ich finde es nur nicht schlimm, weil ich Religion nicht so wichtig wie Glauben finde. Wenn die Menschen etwas mehr glauben als die Atheisten, ist das in meinen Augen schon etwas Gutes.

    Jeder glaubt an was. Es glaubt nur nicht jeder an göttliche Wesen und dergleichen, und erst recht nicht daran, dass diese göttlichen Wesen von uns etwas verlangen.

    Ich glaube zum Beispiel,

    - dass Menschenrechte eine gute Idee sind.
    - dass Menschen sich befreien müssen, um ihre Rechte wahrzunehmen und zu bewahren.
    - dass Erkenntnis und Wahrheit mehr dazu beitragen als falsche Hoffnung.
    - dass Wissenschaft, Philosophie und Kunst bewährte Wege sind, diesen Zielen näher zu kommen.
    - dass Religion dieses Ziel verfehlt und den Weg behindert hat.

    Uih.
    Ich halte die Leute entgegen, die an etwas mehr glauben als Atheisten, zum Beispiel
    - an Horoskope,
    - daß an Warzenbesprechungen wohl was Wahres dran sein muß,
    - an Akkupunktur,
    - an Homöopathie,
    - an Freuds Psychoanalyse,
    - daß Indianer, nur töteten, was sie brauchten, weil sie in Einklang mit der Natur schwebten,
    - daß wer arbeiten will auch Arbeit findet.

    Und ich kann dir sagen, was die schlechten alle gemeinsam haben: Blindes Vertrauen in Autoritäten.

    Homöopathie ist mir von den genannten am meisten ein Dorn im Auge, die Indianerromantik aber wohl auch.

    Letztens noch gesehen: Impfungsverweigerer
    http://www.youtube.com/watch?v=dEkupFVx0BE



  • Eisflamme schrieb:

    Soweit ich weiß, steigt man nach der hinduistischen Lehre auf, wenn man nicht reinkarniert. Das ist etwas völlig anderes als nach dem atheistischen Glauben zu verschwinden. Nach Hinduismus ist die Seele unsterblich, das deckt sich mit dem christlichen Glauben.

    Allerdings ist die Seele dann vollkommen entpersonalisiert und es gibt nicht die geringste Dynamik mehr, kein Harfeklimpern oder so. Nur hirntote Glückseligkeit.
    Wobei mir scheint, daß die Glückseligkeit auch nicht ganz schlüssig ist. Die wäre nämlich heftig personalisiert. Mir scheint eher, daß man um so glücklicher ist, je weiter man es zur Entpersonalisierung gebracht hat. Aber auf dem Weg dahin.
    Als Modell fällt mir ein,
    glückDurchEntpersonalisierung:=1/ichBezogenheit
    wobei die Personalisierung oder Ich-Bezogenheit von normalen Leuten so um 100 ist. Wirft man viele Teile Egoismus, Überheblichkeit, Geltungsdrang und so ab, kommt man schon weit runter. Und wird ganz ein wenig glücklicher, wobei der Schaden durch Verzicht überwiegt. Wirft man mehr ab und einem sind schonnmal alle Interaktionen egal, die um Machterhalt sich drehen, man mischt sich nicht ein, man läßt andere in Frieden und so, kommt man zu ichBezogenheit=1 nebst glückDurchEntpersonalisierung=1/1=1.
    Weiter geht's durch sowas wie Abschottung oder Realitätsverzicht. Mit viel Meditation. Manchmal auch komplette Loslösung von Aspekten der Realität, daß man zum Beispiel ein Jahr lang vergißt, zu essen. Aber man muß sich auch von eigenen Gedanken befreien, die sich dauernd um das Ich in der Welt, um die Welt oder um das Ich drehen.
    Naja, das Ende vom Lied ist, daß jede Wahrnehmung letztendlich im Ich was bewirkt und tobt. Alles muß weg.
    *Jede* Wahrnehmung und jeder ablenkende Gedanke.
    Das schaffen manche, üblicherweise erst zeitnah mit dem körperlichen Tod. ichBezogenheit=0,001 nebst glückDurchEntpersonalisierung=1000, und das ist verdammt viel. Aber verflixt, sie werden wiedergeboren. Warum nur? Sie waren noch nicht perfekt. Durch ihre Wiedergeburt haben sie doch reagiert. Die waren nur zweite Liga. Naja, man dreht noch ne Runde und macht's noch besser. Alles muß weg. *Jede* Wahrnehmung.
    Und manche schaffen es. ichBezogenheit=0! Geschafft!
    Nichtmal der Wiedergeburtsaufruf kann sie noch treffen. Sie haben sich selbst aufgelöst. In dreifacher Hinsicht:
    - Endgültig nicht mehr im Kreislauf der Wiedergeburt
    - Endgültig frei von allen Inputs
    - Endgültig frei von Gedanken.

    Das ist eher das, was der Atheist als tot bezeichnet, als das, was der Hölle/Himmelreich-Gläubige als tot bezeichnet.

    edit:
    glückDurchEntpersonalisierung:=1/ichBezogenheit ist dann glückDurchEntpersonalisierung:=1/0 und das ist undefiniert. Eine Singularität. Nur weil der ganze Weg dahin x>0,lim(x->0,1/x)=inf zu immer mehr Glück führt, muß das Ende gar nicht voller Glück sein.



  • earli schrieb:

    Und ich kann dir sagen, was die schlechten alle gemeinsam haben: Blindes Vertrauen in Autoritäten.

    👍


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