Was soll ich mit unwichtigen Fächern in der Schule machen ?



  • Mein Abi ist jetzt drei Jahre her und ich bin froh, dass ich in Wirtschaft aufgepasst habe (leider in Geschichte und Englisch nicht 😡 ). Man braucht es zwar nicht in irgendeiner Prüfung, aber wenn man im normalen Leben weiß, wie so manches funktioniert, ist das manchmal eine ganz gute Hilfe. Und ein gewisses Allgemeinwissen sollte man ja sowieso haben 🙂



  • Nimm so viel mit wie du kannst. Ich bin oftmals sehr froh, dass ich in allen Fächern einigermassen gut aufgepasst habe (ja, sogar in der Philosophie ^^). Du musst ja nicht überall top sein, aber doch das wichtigste mitnehmen. Finde ich wichtig fürs spätere Leben.

    Vor allem auch Wirtschaft könnte dir doch erheblich helfen im späteren Leben. Ich weiss ja nicht genau was du machen möchtest. Aber wenn du Informatik studierst und nachher in einer Firma tätig bist (vielleicht einer Bank), dann kann etwas Wissen in Wirtschaft sicher nützlich sein 😉



  • Falls Du nach dem Abi studieren willst, schließe ich mich mal Minimee an. Das wichtig ist in dem Fall, dass Du Dein Abi schaffst und Dein Schnitt für einen etwaigen Numerus Clausus gut genug ist. Ab da an brauchst Du Dein Abiturzeugnis nur noch für irgendwelche Formalismen. Kein vernünftig denkender Mensch wird Dich nach dem Studium anhand Deines Abiturzeugnisses beurteilen.

    Falls Du nach dem Abi aber eine Lehre anfängst, sieht das ganz anders aus. Dann kommst Du in solche Bewerbungstests, in denen Du mit klassischen Fragen zum Allgemeinwissen konfrontiert wirst. "Zählen sie die Bundeskanzler von Deutschland der Reihe nach auf!", "Wer wählt den Bundespräsidenten?" und ähnlicher Unfug. Der Punkt ist da einfach folgender: Von einem Abiturienten erwartet man in erster Linie derart "formales" Allgemeinwissen. Spezialwissen hast Du als Abiturient nunmal nicht anzubieten. Und wenn sich ein Unternehmen jenseits von Deinem Notenbild ein eigenes Bild von Dir machen möchte, dann kommen da so merkwürdige Tests raus.

    Dass Allgemeinwissen auch soziale Aspekte mit sich bringt, die Dir in Deinem Leben hilfreich sein werden, ist eine ganz andere Sache. Aber in dem Zusammenhang hilft Dir kein pauken für irgendeine Klausur in der Schule. Entweder es entwickelt sich irgendwann ein gewisses Interesse für eine Thematik, dann bist Du dem Schulstoff ruck-zuck überlegen oder eben nicht. In letzterem Fall vergisst Du das, was in dem Zusammenhang in der Schule gelehrt wurde auch ganz schnell.

    Das Allgemeinwissen, was Dir in Deinem Leben vermutlich am nützlichsten sein wird, hat übrigens sehr wahrscheinlich eher nichts mit Politik und Geschichte zu tun, als vielmehr mit der Fußball-Bundesliga. Du hast irgendwann irgendwelche Arbeitskollegen und ich kann Dir jetzt schon garantieren, dass das der gemeinsame Nenner der meisten dort sein wird, über den man sich unterhält.

    Englisch musst Du aber auf jeden Fall können.



  • Gregor schrieb:

    Das Allgemeinwissen, was Dir in Deinem Leben vermutlich am nützlichsten sein wird, hat übrigens sehr wahrscheinlich eher nichts mit Politik und Geschichte zu tun, als vielmehr mit der Fußball-Bundesliga. Du hast irgendwann irgendwelche Arbeitskollegen und ich kann Dir jetzt schon garantieren, dass das der gemeinsame Nenner der meisten dort sein wird, über den man sich unterhält.

    na also, ich sag doch schon die ganze zeit - ne bild reicht zum mitreden...



  • Mit der Einstellung "brauch ich gar nicht" machst du dir das Leben nur unnötig schwer. Wie sagt man so schön: Non vitae, sed scholae discimus. Was du hier mitnehmen solltest, wie du mit Themen umgehst, die dich einfach nicht interessieren. Das wird dir nämlich oft im Leben passieren, dass du dich mit "Blödsinn" befassen musst.



  • Eben. Prüfe, was Du in dem Fach brauchst, um möglichst gute Noten abzustauben. Wenn es Tests gibt, versuche herauszufinden, was dafür notwendig ist. Wenn mündliche Mitarbeit wichtig ist, überlege, was der Lehrer da wohl besonders toll finden würde. Halte ein Referat oder so und glänze hin und wieder mit sehr guten Antworten, die nicht so häufig sind. Manche Lehrer wollen auch viel Beteiligung, aber wenig Wissen oder so. Wenn die beides wollen, ist das natürlich nervig.

    Oder Du fängst an Dich für das Thema zu interessieren. Wird es Dich irgendwann vermutlich eh. Wenn Du jetzt damit anfängst, schlägst Du zwei Fliegen mit einer Klappe, es ist also mindestens ökonomischer.



  • Politik & Wirtschaft ?
    Scheiss drauf ...



  • Sheldor schrieb:

    Politik & Wirtschaft ?
    Scheiss drauf ...

    Und auf das Abi am besten auch noch... 🙄



  • Nichts ist sinnlos, eigentlich ist es interessant, wie die Welt funktioniert - oder sollte es sein, sonst kann man sich gleich auf's Steineklopfen oder Straßenfegen verlegen.
    Schlimm ist, daß die Steineklopfer in dieser hochspezialisierten Welt auch in Nischen unterkommen, wo man sie früher nie vermutet hätte.

    Mir wurde unlängst in einem Projekt ein Junginformatiker beigestellt, dem hatte ich die Mathematik aufbereitet und ergänzend die betreffenden Kapitel aus der Basisliteratur beigelegt, bewegte sich im Bereich meines Abi- Wissens. Er hat 'ne zeitlang rumgesandelt und dann gemotzt, daß das überhaupt nicht sein Job wäre, mit Physik herumzutun, er sei zum Programmieren da.
    Ich habe dann mit ihm zusammen die Algorithmen ausgearbeitet, wobei mir sein völliges Desinteresse, was letztlich rauskommen soll, mir mehr als einmal auf den Keks ging. Immerhin, ich hab' ihn nicht erwürgt.

    Ich will darauf hinaus, daß es bereits zuviele eindimensionale Fachidioten gibt, die genau einen Stein klopfen können.

    Vielleicht magst Du mal in einer Unternehmensleitung mitwirken, da ist Wirtschaft nicht doof, technische und politische Entwicklungen geschichtlich bewerten zu können, auch nicht.

    Und zu guter Letzt: Bei WWM hat noch kein einziger Fachidiot die Million abgeräumt. 😃



  • prof_kai schrieb:

    Eigentlich komme ich in der Oberstufe mit allen Fächern klar, nur "Politik und Wirtschaft" und "Geschichte" bereiten mir noch Sorgen [obwohl ich das später gar nicht brauche].

    Geschichte habe ich in der Oberstufe gehasst, nicht aufgepasst und nur schlechte Noten kassiert. Jahre später habe ich einen großen Drang verspürt mehr über Geschichte zu wissen. Viele moderne Entwicklungen und Ereignisse konnte ich einfach nicht voll verstehen. Deshalb habe ich mir Bücher gekauft und in mühseliger Eigeninitiative Vieles nachgeholt, was ich eigentlich schon hätte wissen müssen.
    Geschichte ist die Basis für Alles was heute in unserer Welt passiert. Niemand kann verstehen wie die Welt funktioniert, wenn die Ursprünge im dunkeln liegen.

    Im Laufe der Zeit ändern sich die Interessen und dann kommt das große Bereuen weil man früher anderes im Kopf hatte (Titten, Parties, Alkohol und C++ ;))

    Vielleicht kannst Du daraus etwas Motivation gewinnen.



  • Nimm mit, was du sowieso bekommst, die Zeit muss so oder so rumgehen.
    Ansonsten: schau einfach, ob du dich nicht doch für die Fächer erwärmen kannst.

    Irgendjemand hat hier auch etwas von „Bundeskanzler der Reihe nach aufzählen“ gesagt – wozu sollte das gut sein, außer für solche synthetischen Testfälle? (Räuber in der Bank: „Wenn sie mir nicht die zehn ersten Bundeskanzler der BRD der Reihe nach nennen können, erschieße ich sie!“ – so?).
    Das wäre für mich definitiv etwas, das ich bei Bedarf googlen würde. Wieso ins Hirn reinprügeln, außer zum angeben? Wieso kann man damit eigentlich angeben?

    Bei Jahreszahlen schaut es da dann immerhin bei mir schon etwas anders aus, man sollte sich halt in der Geschichte orientieren können, finde ich (Blütezeit Roms und Derartiges; Wann genau jetzt Platon oder Augustus gestorben ist, das ist für mich wiederum an Wikipedia delegierbar)
    Ich werde auch noch versuchen, mir diese grundlegende Orientierung anzueignen.

    Und sonst, ganz allgemein: Macht doch nicht immer so einen Wirbel um Englisch! – Ist doch auch nur eine Sprache 😉



  • Fast2 schrieb:

    Macht doch nicht immer so einen Wirbel um Englisch! – Ist doch auch nur eine Sprache 😉

    Immerhin eine der meistgesprochenen Sprachen der Welt - und fast schon Amtsprache in der Informatik. Das heißt, wenn du dich nach der Schule weiter in dieser Richting beschäftigen willst, solltest du es zumindest flüssig lesen können, ohne jedes zweite Wort im Wörterbuch nachschlagen zu müssen.



  • µ schrieb:

    Geschichte habe ich in der Oberstufe gehasst, nicht aufgepasst und nur schlechte Noten kassiert. Jahre später habe ich einen großen Drang verspürt mehr über Geschichte zu wissen. Viele moderne Entwicklungen und Ereignisse konnte ich einfach nicht voll verstehen. Deshalb habe ich mir Bücher gekauft und in mühseliger Eigeninitiative Vieles nachgeholt, was ich eigentlich schon hätte wissen müssen.
    Geschichte ist die Basis für Alles was heute in unserer Welt passiert. Niemand kann verstehen wie die Welt funktioniert, wenn die Ursprünge im dunkeln liegen.

    Was zählt für dich alles zu Geschichte bzw. welche geschichtlichen Ereignisse erklären dir wie die Welt funktioniert?



  • MrBurns schrieb:

    Was zählt für dich alles zu Geschichte bzw. welche geschichtlichen Ereignisse erklären dir wie die Welt funktioniert?

    Ich gebe Dir einfach zwei Themen, die aktuell wie beispielhaft sind, was aus dem Lauf der Geschichte zu erkennen ist:
    "Die große Depression des letzten Jahrhunderts im Vergleich mit der WWK 2009 - Parallelen und Unterschiede"
    "Der europäische Gedanke: Ursprung, Entwicklung und Umsetzung"

    Reicht das?



  • pointercrash() schrieb:

    MrBurns schrieb:

    Was zählt für dich alles zu Geschichte bzw. welche geschichtlichen Ereignisse erklären dir wie die Welt funktioniert?

    Ich gebe Dir einfach zwei Themen, die aktuell wie beispielhaft sind, was aus dem Lauf der Geschichte zu erkennen ist:
    "Die große Depression des letzten Jahrhunderts im Vergleich mit der WWK 2009 - Parallelen und Unterschiede"
    "Der europäische Gedanke: Ursprung, Entwicklung und Umsetzung"

    Reicht das?

    Nein. Um zu verstehen wie die Welt funktioniert, bräuchte man wohl noch die Geschichte der Mathematik, Physik, Philosophie usw...

    Die klassische Geschichte schein auch irgendwie das zu sein, woraus man am wenigsten lernt oder am langsamsten, sie wiederholt sich ständig, nur die Kriegsparteien heißen manchmal anders.



  • Sheldor schrieb:

    Politik & Wirtschaft ?
    Scheiss drauf ...

    Ja genau, scheiss drauf, unser ganzes System baut ja nur darauf auf. Wirtschaft in der Schule ist recht hilfreich, wenn man im Studium mindestens ein wirtschaftsfach hat. In der Schule bekommt mans vorgekaut, sodass der Einstieg im Studium leichter wird.



  • Ich halte Geschichte für eins der wichtigsten Fächer. Und zwar nicht das stumpfsinnige Jahreszahlen lernen, die sind weitgehend unwichtig. Wichtig ist das Verständnis, warum etwas passiert ist und was es für Auswirkungen hatte. Bestes Beispiel, was immer noch aktuell ist: Der Konflikt in Israel. Ohne die geschichtlichen Hintergründe, weiß man eben nicht warum die da so ein großes Problem haben. Und wenn man die geschichtlichen Hintergründe kennt und die Folgen sieht, kann man solche Fehler in der Zukunft vermeiden. Das gilt für den Idealfall. Leider ist der Mensch in solchen Dingen nur begrenzt lernfähig.



  • µ schrieb:

    prof_kai schrieb:

    Eigentlich komme ich in der Oberstufe mit allen Fächern klar, nur "Politik und Wirtschaft" und "Geschichte" bereiten mir noch Sorgen [obwohl ich das später gar nicht brauche].

    Geschichte habe ich in der Oberstufe gehasst, nicht aufgepasst und nur schlechte Noten kassiert. Jahre später habe ich einen großen Drang verspürt mehr über Geschichte zu wissen. Viele moderne Entwicklungen und Ereignisse konnte ich einfach nicht voll verstehen. Deshalb habe ich mir Bücher gekauft und in mühseliger Eigeninitiative Vieles nachgeholt, was ich eigentlich schon hätte wissen müssen.
    Geschichte ist die Basis für Alles was heute in unserer Welt passiert. Niemand kann verstehen wie die Welt funktioniert, wenn die Ursprünge im dunkeln liegen.

    Im Laufe der Zeit ändern sich die Interessen und dann kommt das große Bereuen weil man früher anderes im Kopf hatte (Titten, Parties, Alkohol und C++ ;))

    Vielleicht kannst Du daraus etwas Motivation gewinnen.

    Ich habe Geschichte in der Schule gehasst, entsprechend schlechte Noten. Jetzt viele Jahre später interessiert sie mich immer noch kein Stück. Meine Interessen haben sich bezüglich etlicher Dinge verschoben, Geschichte gehört weiterhin nicht dazu.



  • Es gibt keine unwichtigen Fächer. Es gibt höchtens Fächer, die dich nicht interessieren. Meiner Ansicht ist die Strategie "Schau einfach, dass Du 5 Punkte kriegst." nicht die richtige. Streng dich trotzdem an, denn Du möchtest ja die Allgemeine Hochschulreife und nicht die Fachidiotreife bekommen..



  • Du musst dich unabhängig von den Lehrern machen. Das ist der Punkt. 😉


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