Ein Krüppel wird 30!
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ich war noch klein schrieb:
... er hatte einen zwei farben bildchirm. schwarz und gelb. oder eher bernstein-artig?
Das war kein Computer, das war ein Synthesizer:
http://www.youtube.com/watch?v=8qLm3ab8WT4
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ich war noch klein schrieb:
ich weiss leider nicht was mein erster rechner fuer einer war. vielleicht kann mir ja jemand hier helfen. :p er hatte einen zwei farben bildchirm. schwarz und gelb. oder eher bernstein-artig?
es gab iirc keine grafik, oder wir waren zu doof um das zu finden. gab einen breakout-klon namens hurricane, glaub ich.
Das kann so ziemlich jeder sein :p . Bernsteinmonitor war damals Standard für Billig-SW Monitore und keine brauchbare Grafik war auch normal am Anfang und selbst wenn, dann war es für unbedarfte Benutzer schwer zu finden (war denn das Spiel auch im Textmodus?), vermutlich MGA.
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@Thema sid: ich denke, das Spezielle am sid war wohl der Analog-sound. Der Chip hatte analoge und digitale Komponenten. Samples abspielen war zwar möglich, aber üblicher war, daß man die eingebauten 3 Tongeneratoren und den Rauschgenerator benutzte und kombinierte - da gab es Hoch- Tief und Bandpaß-Filter, glaub' programmierbare Hüllkurve, sogar Ringmodulation.
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war im textmodus, ja
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!rr!rr_. schrieb:
@Thema sid: ich denke, das Spezielle am sid war wohl der Analog-sound. Der Chip hatte analoge und digitale Komponenten. Samples abspielen war zwar möglich, aber üblicher war, daß man die eingebauten 3 Tongeneratoren und den Rauschgenerator benutzte und kombinierte - da gab es Hoch- Tief und Bandpaß-Filter, glaub' programmierbare Hüllkurve, sogar Ringmodulation.
Commodore hätte die Möglichkeit erwägen sollen, Soundchips nachzurüsten, um mehr Stimmen zu haben. Dann wäre die Luzie abgegangen, aber Hallo. Obwohl das Synthesekonzept des SID eher hausbacken ist und an Mono-Synths der 70er Ära angelehnt ist. Frequenzmodulation und Phase Modulation liefern auch eine Menge Möglichkeiten und alles zusammen in Kombination mit Samples wäre die volle Breitseite gewesen. Gerade für Computerprogrammabläufe wäre es ein leichtes gewesen, komplexe Soundverläufe und Artikulationen zu programmieren, bzw. zu Automatisieren. Durch die Überlagerung von Samples lassen sich viele gute Effekte erzeugen, auch Hall und Choruszeugs. Und je besser die "Echtzeit"-Steuermöglichkeiten, desto interessanter die Autoartikulation.
Aber letztlich kommt es gar nicht so sehr auf die Technik selber an, sondern vielmehr auf die Typen, die damit arbeiten, bzw. was sie aus dem Möglichkeiten machen, bzw. die Komponisten z.B.
http://www.youtube.com/watch?v=H6tM6ExD06g
http://www.youtube.com/watch?v=Zy63qODDqSooder anderer Soundchip:
http://www.youtube.com/watch?v=aS9H4E1LdVI
http://www.youtube.com/watch?v=fHyIdyrxd5U
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pointercrash() schrieb:
konsument schrieb:
Ich würde Eierlegende Wollmilchsäue nicht als "Krüppel" bezeichnen.
Meinetwegen als Turbo- Krüppel.
Das ganze Design war ja auf den 8085 ausgelegt, der stand ja technisch gesehen ganz weit hinten an hinter Z80&Co. Da hat sich IBM ein Herz gefaßt und Intel um eine 16- Bit- CPU angebettelt, um wenigstens 16 Bit in den Prospekt schreiben zu können, ohne das bestehende Breadboard zerreißen zu müssen, geboren war der 8086.Das Zeug ist so krank, da fehlen mir auch aus heutiger Sicht die Worte, am Gate A20 z.B. haben sich schon Viele den Kopf am Türstock angeschlagen.
Der IBM- PC war wohl das rückständigste und zeitgleich erfolgreichste Produkt seiner Zeit - bis heute.Das Prozessordesign ist total zum Heulen, immer noch, ein Transistorgrab mit hohem Nutzlosigkeitsfaktor. Jeder hier dürfte was aus der Ecke haben, aber die Anfänge waren so schauderhaft wie erfolgreich.
Wie "Leute, futtert mehr Scheiße, Millionen Fliegen können nicht irren!".Ihr redet vielleicht alle einen Scheiß zusammen.
Mit dem C64 konnte man spielen, schön, aber das interessierte doch nur Kiddys und dem entsprechen dann auch die ganzen Aussagen hier.
Der IBM PC war als Arbeitsmaschine Klasse und deswegen hat er sich auch langfristig auch Zuhause durchgesetzt.
Denn die Monitore taugten etwas und manche konnten wenigstens die 72 Hz Darstellung, während das Bild auf dem C64 oder Amiga 500 auf dem Flimmer TV zum Arbeiten einfach nur scheiße war.
Außerdem konnte man mit dem Textmodus 80x25 Zeichen darstellen, zum Briefe schreiben war das Ideal. Der C64 konnte lediglich ca. 40 Zeichen pro Zeile.Dann gab's für den IBM PC ernsthafte Tabellenkalkulationen, etwas, daß auf den Homecomputern Jahre brauchte und dann war der Zug schon abgefahren, denn die Firmen waren alle schon mit IBM PCs ausgestattet und wer die Tabellen Zuhause bearbeiten wollte, der brauchte dann halt einen IBM PC.
Der Apple war als Büromaschine vielleicht besser, aber arschteuer und nur für Reiche. Das kann man nicht als Alternative betrachten.
Der Amiga kam 4 Jahre zu spät, zu spät um in den Firmen noch Fuß zu fassen.
Denn da war der IBM PC vertreten, zusammen mit seiner ganzen Software für die Büroarbeit.
Und Commodore war es scheiß egal und merkte es zu spät, weil sie dem Kunden nichts boten, daß als Arbeitsalternative Zuhause zum PC im Büro diente.
Der Amiga hatte für die Disketten ein eigenes Format und von den ganzen PC Standardsoftware die im Büro genutzt wurden, gab es keine Programme um deren Dateiformate zu lesen.
Die Arbeit mit nach Hause auf den Amiga zu nehmen, war also nicht möglich.
Die Workbench konnte AFAIK erst ab Version 3 DOS Disketten lesen.
Also viele Jahre zu spät.Und dank seiner Modularität standen einem als Anwender alle Wege offen.
Wer seine Eisenbahn ansteuern wollte, der fand sicher eine ISA Steckkarte mit Software dafür.
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Fazit:
Der PC war in der Praxis zum Arbeiten klasse, das A20 Gate ist theoretisches Gebabbel, daß nur den Programmierer nervt und wer spielen wollte, der kaufte halt einen C64 oder Amiga, aber daraus abzuleiten, nur weil es mit Spielen schlecht aussah, daß der PC scheiße sei, das ist dämlich.
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Ihr redet Mist! schrieb:
Außerdem konnte man mit dem Textmodus 80x25 Zeichen darstellen, zum Briefe schreiben war das Ideal. Der C64 konnte lediglich ca. 40 Zeichen pro Zeile.
Quatsch. Der C64 konnte mehr Zeichen pro Zeile darstellen: Startexter 5.0 und Vizawrite konnten 80 Zeichen darstellen. Unter GEOWrite sogar mehr.
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Richtig, der Textmode konnte nur 40 Zeichen darstellen.
Aber es gab natürlich (doof waren die Progger damals ja auch nicht) auch einen Grafikmode, in dem dann halt mehr als 40 Zeichen dargestellt werden konnten. Man die Zeichen selber gezeichnet, was zwar langsam aber möglich war. Es gab sogar mehrere 80 Zeichen Grafikkarten für den C64, die einfach in den Expansion-Port gesteckt wurden!
Und der C64 war nicht nur zum Spielen zu gebrauchen, es gab viel DTP und sogar 3D-CAD Software.
Man konnte mit GIGA CAD für die Verhältnisse komplexe 3D-Objekte konstruieren (auch das berühmte Space Shuttel), und dann konnte man den Renderer starten, der sogar Garound Shading konnte. Bilder hatten mehr als vierfache Bildschirmauflösung, so das man auf einem Drucker gute Ergebnisse erzielte.
Für den C64 gab es auch mehrere RAM-Erweiterungen (zuerst von CBM, dann von Drittherstellern), teilweise im Mega Byte Bereich, die sogar Akku-gepuffertes RAM hatten. So war es möglich, recht große Datenmengen zu verarbeiten.
Mit der CBM 1581 Floppy (3,5 Zoll) hatte man auch Disketten mit Speicherkapazität über 800 KB, was damals wirklich viel war.
Man konnte schon sehr viel mit dem C64 machen.
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Noch eine Sache fällt mir ein, die beweist, das heute viele damalige Rechnersysteme unterschätzt werden:
die Floppy-Laufwerke des C64 waren autark. D.h. sie hatten eigene CPU, RAM, Betriebssystem usw. Es waren Rechner ohne Video/Sound-Einheit. Wenn ich z.B. einen Format-Befehl abgesetzt habe, konnte man danach die Floppy vom C64 abklemmen und die Floppy hat einfach weiter formatiert. Auch eine Diskette validieren ging ohne C64. Auf dem IBM-PC konnte ich beim Formatieren einen Kaffee trinken gehen. :p
Dadurch war nicht nur Multitasking auf Peripherie-Ebene möglich :D, sondern sogar Parallel-Rechnen!
Es gab auf dem C64 mal ein Programm das hat die Berechnung von Mandelbrot-Bildern auf die C64-CPU und Floppy-CPU verteilt! Dadurch das die 1541-Floppy aber (wenn ich mich richtig erinnere) sogar doppelt so schnell getaktet war als der C64, ging da schon einiges ab.
Wenn man das ganze weiter gesponnen hätte, hätte man sicherlich die Berechnung auf bis vier Floppy-CPUs verteilen können (da der C64 per Serial-Kabel mehrere Floppies ansprechen konnte).
Da soll einer sagen, die Dual-Cores in den heutigen x86 sind was besonderes.
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Artchi schrieb:
die Floppy-Laufwerke des C64 waren autark. D.h. sie hatten eigene CPU, RAM, Betriebssystem usw. Es waren Rechner ohne Video/Sound-Einheit. Wenn ich z.B. einen Format-Befehl abgesetzt habe, konnte man danach die Floppy vom C64 abklemmen und die Floppy hat einfach weiter formatiert. Auch eine Diskette validieren ging ohne C64. Auf dem IBM-PC konnte ich beim Formatieren einen Kaffee trinken gehen. :p
Die 1541-II hatte glaube ich 4KB RAM, in die das Betriebssystem umkopiert und dann verändert wurde.
Fastloader konnten so bis zu 20fache Geschwindigkeit erreichen, ich erinnere nur an den Warp-Loader der Action Cartridge MK IV.
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Ja, das hat damals richtig Spaß gemacht das Floppy-Laufwerk (um) zu programmieren (um z.B. den Kopierschutz von Disketten zu umgehen ;-).
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Artchi schrieb:
Und der C64 war nicht nur zum Spielen zu gebrauchen, es gab viel DTP und sogar 3D-CAD Software.
Es wurde nach Tabellenkalkulationen gefragt und nicht nach Cad Software.
Das man für CAD Software nen Rechner nimmt, der bei Grafik nicht blöd dasteht ist doch klar.
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Es gab auch für den C64 und C128 natürlich Tabellenkalkulationen:
GeoCalc 64 (es gab natürlich auch GeoCalc 128 für den C128, da hatte man dann doppelte Bildschirmauflösung)
VizaStar 64 und VizaStar 128
Naja, es gab noch viele andere Tabellenkalkulationen, besonders für den C128. Selbst der CBM Plus/4 Computer von 1984 hatte im ROM eine Tabellenkalkulation (eine von vier Office-Anwendungen, deshalb auch Plus/4).
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Artchi schrieb:
Auf dem IBM-PC konnte ich beim Formatieren einen Kaffee trinken gehen. :p
Richtig, das erinnert mich an was. Als ich am PC meine erste DoubleDensity- Floppy (5,25", 1,2 MB) formatiert habe, habe ich gedacht, das Laufwerk sei kaputt, bis mich mein Chef beruhigt hatte, das sei völlig normal. Das war wohl auch einer der Gründe, warum mein Osborne 1 schneller war als der XT im Praktikum. Erst der 16 MHz AT war deutlich flotter.
Hier noch die Story zum Osborne: http://www.spiegel.de/netzwelt/gadgets/0,1518,660109,00.html
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Zum SID ist noch zu sagen, das hier die CPU des C64 natuerlich eine sehr grossen Einschraenkung war. Im Normalfall konnte man nur einmal pro Bild (also mit 50Hz) in einem Interuppt neue Daten an den Chip senden und hatte dazu natuerlich auch nur relativ wenige Taktzyklen Zeit, da solange das restliche Programm komplett unterbrochen war. 50Hz fuer Audio ist allerdings extrem langsam, da das Ohr eine sehr hohe zeitliche Aufloesung wahrnehmen kann.
Mit anderes Steuerungsprozessoren sind daher noch wesentlich mehr moeglich, z.b. mit neueren: http://www.youtube.com/watch?v=MOhzkWZHBfM&feature=related
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IBM PC schrieb:
Das man für CAD Software nen Rechner nimmt, der bei Grafik nicht blöd dasteht ist doch klar.
Nur hat man damals für ernsthaftes Cad Unix-Workstations und nicht den C64 verwendet.
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TGGC_work schrieb:
50Hz fuer Audio ist allerdings extrem langsam, da das Ohr eine sehr hohe zeitliche Aufloesung wahrnehmen kann.
wozu muß man die Parameter der Tongeneratoren und Filter öfter als 50-mal in der Sekunde ändern?
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Artchi schrieb:
Es gab auch für den C64 und C128 natürlich Tabellenkalkulationen:
GeoCalc 64 (es gab natürlich auch GeoCalc 128 für den C128, da hatte man dann doppelte Bildschirmauflösung)
VizaStar 64 und VizaStar 128
Naja, es gab noch viele andere Tabellenkalkulationen, besonders für den C128. Selbst der CBM Plus/4 Computer von 1984 hatte im ROM eine Tabellenkalkulation (eine von vier Office-Anwendungen, deshalb auch Plus/4).
Es geht aber nicht darum, ob es überhaupt Tabellenkalkulationen gab (siehe oben), sondern ob es genau die gab, mit denen man die Tabellen Zuhause bearbeiten konnte, die auch schon seit 1982 und früher in den Firmen an Mainframes und IBM PCs erstellt wurden.
Und das war eben nicht der Fall.Wer Tabellen Zuhause von der Firma bearbeiten wollte, der kam oft nicht um einen IBM PC herum, denn in den Firmen nutzte man Software die unter CP/M oder eben DOS lief und da DOS sehr CP/M freundlich war, wurde diese Software auch oft nur nach DOS portiert, womit man zwangsläufig an den IBM PC oder kompatiblen gebunden war.
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Noch'n Gedicht: So um 83/84 herum muss es gewesen sein, da gab's für gerade mal 6000DM das "Video Genie 16" von Ferranti, einer der ersten "IBM-Kompatiblen", mit 4.77MHz 8086 Prozessor und serienmäßig 640kB RAM, also deutlich mehr für weniger Geld als das Original. Der hatte das umgekehrte A20-Problem, da musste im Kernel irgendwas umgepatcht werden damit PC-DOS drauf lief. Aber dann war das Genie16 schneller als das Original. Bildaufbau der berühmten Autocad-Zeichnung "Columbia" in knapp 20 Minuten. Später mit für über 900DM zugekauftem 8087 Arithmetik-Coprozessor unter 1 Minute - ein Quantensprung! Heutzutage kann man dutzendweise Columbias am Cursor dynamisch über den Bildschirm schieben ohne das was flackert - hat sich die Rechenleistung von Allerwelts-PCs mehr als vertausendfacht.
Mechanisch war das Genie 16 allerdings lausig. Windiges, zweiteiliges Plastikgehäuse, für Prozessor- und Busplatine getrennt, das sich durchbog wenn ein Monitor draufstand und dröhnte und schepperte wie ein Kieslaster. Und eine Tastatur, deren hohle Gummigewölbe unter den Tasten ein Tastgefühl erzeugten wie freischwimmende Legosteine in der Salatschüssel. Prellfrei war diese Zumutung von Tassstattuur auch nicht - die Backspace-Taste war daraufhin auch die erste, die garnicht mehr funktionierte. Bessere Tastaturen kosteten damals aber noch gut 4-stellige Preise - für gleiches Geld bekommt man heutzutage einen ausgewachsenen Laptop mit allen Schikanen.
Zu der Zeit gab's auf irgendeiner Computer-Messe 64kBit DRAMS zum Messe-Sonderpreis von 19.95DM pro Stück - ein Schnäppchen. Gemessen daran wäre ein heutiger USB-Stick mit 16GB FlashRAM damals über 40Mio DM wert gewesen. Waren das noch Zeiten, als man die Hüllen der singlesided Disketten selbst lochen konnte um 5 Mark für eine doublesided Diskette zu sparen. OK, umdrehen musste man sie auch noch - DS/DD-Laufwerke kosteten auch noch ein paarhundert DM. Die erste 20MB MFM-Festplatte hat Mitte 80er Jahre über 1600DM gekostet - heutzutage gibt's 1TB im Großhandel unter 50EUR. Statt umgerechnet und inflationsbereinigt etwa 50-60 Mio EUR. Aber ein originaler und nach wie vor lauffähiger IBM-PC oder Genie16 der ersten Stunde hätte heutzutage einen erheblichen Sammlerwert, mehr als manch aktueller PC mit allem Drum und Dran. Ich kann mich schwarzärgern, dass ich mein Genie16 vor Jahren verschrottet habe. Damals war's nur alt, heutzutage wär's antik.