Berlusconi kündigt Rücktritt an, er wollte nicht das Tun, was der Markt wollte
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Berlusconi kündigt Rücktritt an
---------------------------------------Berlusconi hat sich beim Markt unbeliebt gemacht, weil er Interessen der Märkte nicht nachging und sich so äußerte das ja wohl der Markt nicht bestimmen kann, was er entscheidet. Und daher habe er sich beim Markt unbeliebt gemacht und somit wäre, dass ein weiterer Grund warum er zurücktreten sollte.
Ich frage hier die Leser, ist das wirklich ein Grund? Hatte Berlusconi eigentlich nicht recht mit dieser Äußerung? Ich finde schon, dass er recht hat, die Märkte nicht zu bestimmen haben, was die Regierung wie was entscheidet und mir kommt irgendwie der Verdacht, dass die Bevölkerung daran gewöhnt werden soll, dass die Märkte bestimmen, was die Regierung wie was entscheidet.
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Ich glaube du verstehst das Problem mit Berlusconi nicht!
Er ist in jeder Hinsicht unglaubwürdig. Anstatt sich um seine Arbeit zu kümmern, versucht er ein Gesetz nach dem anderen zu erlassen, um sich gegen seine momentanen Gerichtsverfahren immun zu machen. Gut, in den letzten Wochen hatte er angesichts der Krise wenig Zeit dafür. Aber die letzten Jahre hat er nichts anderes gemacht! Er ist eine einzige Witzfigur! Italien ist für ihn ein einzig großer Bunga-Bunga-Club!
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Steffo schrieb:
Ich glaube du verstehst das Problem mit Berlusconi nicht!
Er ist in jeder Hinsicht unglaubwürdig. Anstatt sich um seine Arbeit zu kümmern, versucht er ein Gesetz nach dem anderen zu erlassen, um sich gegen seine momentanen Gerichtsverfahren immun zu machen. Gut, in den letzten Wochen hatte er angesichts der Krise wenig Zeit dafür. Aber die letzten Jahre hat er nichts anderes gemacht! Er ist eine einzige Witzfigur! Italien ist für ihn ein einzig großer Bunga-Bunga-Club!Es geht mir nicht um das was Berlusconi sonst so tat, sondern um genau diese eine Meinung der Presse. Dass Berlusconi sich bei den Märkten unbeliebt gemacht hätte, aus einem Grund, den ich bereits erwähnte. Die Medien stellen das aber so dar, als sei das unrichtig, dass Berlusconi sich dazu so äußerte, dass eben die Märkte nicht zu bestimmen hätten, was die Regierung wie was entscheidet. Damit hat er einfach recht. Und mir ist es unverständlich, warum die Medien es so darstellen, als wolle er sich da was bevormunden. Ich finde aber das er genau in diesem einen Punkt sehr wohl recht hat. Dann sollten die Medien aber auch nicht so tun, als ob das nicht stimme, was er da sagte.
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Was ist das mit diesem "Markt" überhaupt? Meiner Meinung nach ein großen Unverständnis der Politik und der Presse. Da wird der Eindruck erweckt, der Markt wäre so ein Gnom - ähnlich wie bei Harry Potter diese Typen, die die Goldkammer in London bewachen - der an einem Hebelwerk sitzt und bestimmte Dinge von seinen Gnomen einfordert.
Aber so funktioniert das ja nicht. Der Markt ist die Sammlung der Handlungsweisen von Leuten, die z.B. mit Staatsanleihen handeln.( Z.B. als auch der eine oder andere von Euch, der eine Lebensversicherung abgeschlossen hat!)
Wenn nun eine Auktion für eine neue Emission von Staatsanleihen erfolgt, dann kauft ein Käufer zu einem bestimmten Kurs, der eine bestimmte Rendite für ihn bringt. Wenn nun viele Leute ein flaues Gefühl im Magen haben, daß der Verkäufer pleite geht oder vielleicht Probleme mit der nächsten Zinszahlung haben wird, fordert man einen geringeren Kurs... weil die Anleihe weniger Wert ist. Jetzt beobachten sich diese Käufer gegenseitig und sehen, was der andere erwartet und erkennen damit auch, wie sich selbst positionieren können. Und plötzlich zahlt Italien 1% mehr Zinsen.
Daß einzelne Marktteilnehmer jetzt plötzlich dick abräumen können liegt doch daran, weil die Staatschefs wahnwitzige und eigentlich dem Gefühl widersprechende Garantien für bestimmte Dinge geben. Und auf einmal wird das eigentlich sehr hohe Risiko für den Käufer eliminiert, er kann einen All-In machen ohne Risiko.
Stand kürzlich erst in einem Interview in einer Börsenzeitung zu einem Investbanker, der wurde gefragt, ob er denn jetzt Griechenland-Anleihen kaufen würde: klar! Er sagte ganz klar, so dumm wie die Politiker seien, würden sie Griechenland auf jeden Fall retten, deswegen hat er damit keinerlei Risiko.
Wenn also Berlusconi zurücktritt, weil er nicht den Märkten folgen will, dann heißt das letztlich, daß er zurücktritt, weil er der Realität und der Bündelung der öffentlich bekannten Vermutungen und Annahmen über die Zukunft nicht folgen will.
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Marc++us schrieb:
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Wenn also Berlusconi zurücktritt, weil er nicht den Märkten folgen will, dann heißt das letztlich, daß er zurücktritt, weil er der Realität und der Bündelung der öffentlich bekannten Vermutungen und Annahmen über die Zukunft nicht folgen will.
Ich bin mir ziemlich sicher, dass die Mehrheit der Bevölkerung nach wie vor der Ansicht ist, dass die Märkte nicht zu bestimmen haben, was die Regierung wie was entscheidet. Sicherlich weil sie nicht so was haben wollen, wie gerne z.B. die FDP realisieren will/wollte. Wenn sich jetzt aber die Bevölkerung, durch die Medien beirren läst dann sind sie aber selber schuld.
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Laut Medien will Berlusconi jetzt doch noch einen Versuch starten und diesmal stärker vorgehen.