Wieso gibt's keine neuen old skool Games mehr?



  • Wir hatten ja erst am Wochenende den Thread bezüglich dem Spiel "Dune 1".

    Bemerkenswert an alten Spielen wie Dune 1 ist die Art und Aufmachung des Spieles.
    Also das Interface.

    In Dune 1 geht man Bildschirmseitenweise durch den Palast oder eine Fremenhöhle
    und reisen zwischen den beiden Punkten werden mit einer immer wiederkehrenden Grafiksequenz dargestellt während die Strategiezüge auf einer globalen Karte durchgeführt werden.

    Bei heutigen modernen Spielen ist das undenkbar.
    Die Ich Perspektive und Reise durch den Palast oder eine Fremenhöhle würde in echter 3d Grafik stattfinden, wie bei einem Egoshooter und jede Fremenhöhle würde anders aussehen müssen.
    Die Reise zwischen den Orten würde ebenfalls an einer realen 3d Map durchgeführt werden, auch wenn der Planet künstlich deutlich kleiner wäre, so wäre die Map dennoch 3d und jede Düne hätte ihr eigene Repräsentation in den Spieldaten oder bei zufallsgenerierten Welten im Savestand.

    Obwohl also für moderne Spiele viel mehr Aufwand getrieben wird, hätte es spielerisch keinen oder kaum einen Vorteil.
    Daher stellt sich die Frage, warum man heute nicht mehr so wie ein old skool Game macht?

    Es würde jede Menge Entwicklungskosten sparen und man könnte sich mehr aufs Spieldesign konzentrieren anstatt auf eine 3d Engine und dergleichen.

    Und Dune ist hier nicht das einzige Spiel, das eine Eigenständige GUI Aufmachung hätte.
    Man denke hier z.B. an die DSA Reihe, Pirates, Eye of the Beholder, Popolous, Battle Isle 2, MadTV, Syndicate, Stronghold von SSI & Co.

    Aber heute sind nahezu ausnahmslos alle Spiele in 3d mit einer 3d Engine in der Ich, 3rd Person oder Vogelperspektive Perspektive realisiert.
    Das gilt für Egoshooter, Adventures, Rollenspiele als auch für Echtzeitstrategiespiele.

    Dadurch wirken alle Spiele irgendwie gleich.
    Klar ist, wenn man sich den 2. Teil vom alten Dune betrachtet, also Dune 2 hier die 3d Engine, wie in Command & Conqueror Generals oder Act of Wars zu sehen, der nächste logische Schritt gewesen, aber früher gab es auch noch ganz andere Strategiespiele, teils auch in Echtzeit, die sich aber nicht wie ein typisches Echtzeitstrategiespiel des Echtzeitstrategiespielgenres (C&C, WC, SC usw.) spielten und anfühlten.
    Um ein Beispiel zu nennen, wieder Stronghold von SSI, das war in Echtzeit welches zwar auch eine einfache 3d Vektorengine verwendete, aber es wurde Bildschirmseitenweise durch die Welt gegangen, dadurch hebte sich das Spiel deutlich ab.
    Die Spielelemente selbst, also die Einheiten hatten Rollenspielelemente und die spielerische Komplexität des Spiels war hoch.

    Irgendwie sind diese Art der kreativen GUI Umsetzungen und eigenen Weltdarstellungen mit dem Siegenszug der 3d Engines verloren gegangen und spielerisch hielten sich die Vorteile der Einheitslook 3d Engine Spiele in Grenzen.
    Zwar hängte nun die Schussreichweite der Artillerie teilweise von der Geländehöhe ab, aber die KI wurde dadurch trotzdem nicht viel schlauer und entwicklungstechnisch bezüglich der Pfad-Weg-Findung auch schwieriger umzusetzen.

    Und heute haben wir das Resultat, das alle Spiele irgendwie gleich sind.
    Grob kann man die GUI Aufmachung in 3 Typen aufteilen:

    1. 3d und Egoperspektive
    2. 3d und 3rd Person, also über die Schulterperspektive
    3. 3d und Vogelperspektive (ob Echtzeit oder Rundenstrategiespiel ist hier egal)

    Also Einheitsbrei über die Genregrenzen hinweg und kein Spiel hebt sich mehr durch die Aufmachung und GUI ab.

    Damit kommen wir zur abschließenden Frage:
    Wie seht ihr das und ist die spielerische Vielfalt trotz größerem Spieleangebot aufgrund der Gleichschaltung der GUI Aufmachung kleiner geworden?



  • ich sehe nur ein Problem: du kennst zu wenig Spiele

    Und noch ein Punkt was du vergessen zu haben scheinst: Zeiten ändern sich



  • zwutz schrieb:

    ich sehe nur ein Problem: du kennst zu wenig Spiele

    Eine Behauptung die du anhand weniger Beispiele aufstellen zu können glaubst?

    Und noch ein Punkt was du vergessen zu haben scheinst: Zeiten ändern sich

    Ja und? Es gibt auch Dinge die eben zeitlos sind.
    Und nicht immer braucht man das Ultra High Tech zeugs.

    Schau dir mal das ZDF Neo an, die drehen zur Zeit eine Science Fiction Serie und da ist das Bügeleisen und einfachste Kulissen in Zeiten von Real CGI Effekten und teuren aufwendigen Filmkulissen wieder "IN".
    http://www.youtube.com/watch?v=iJjqnAheMDc
    http://www.zdf.de/ZDFde/inhalt/16/0,1872,1404048,00.html?dr=1

    Was also du nicht verstehst ist die Tatsache, daß es in der Kunst verschiedene Stilmittel gibt und nicht alle Bilder mit dem ultramodernen Fotoapparat erstellt werden müssen.



  • Ich muss dem TE Recht geben. Momentan wird bei den Spielen viel zu sehr auf Grafik geachtet. Bei älteren Spielen habe ich mehr Stunden an Spaß bei den Spielen.



  • Siedler wurde durch die Entfernung des Wegesystems schlechter.

    Das Wegesystem war in Siedler genau das, was es als Alleinstellungsmerkmal von der Konkurrenz hervorhob.

    Produktionsketten wie Weizenfelder -> Mühle -> Bäcker usw. die gibt es auch in Spielen Anno & Co.

    Das Wegesystem aber, das war Einzigartig.



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    C/C++ Forum :: FAQ - Sonstiges :: Wohin mit meiner Frage?

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  • Old skool war besser schrieb:

    Eine Behauptung die du anhand weniger Beispiele aufstellen zu können glaubst?

    ja, glaub ich

    Schau dir mal vor allem Indie-Titel an. Da gibts massenweise Sidescroller, iso-perspektive, tile-based Spielchen und weiß der Geier was noch.
    Das die großen Studios erstmal auf Grafik aus sind ist klar. "Unsere Grafik ist zwar Mist, dafür sind wir oldskool" klingt marketingtechnisch einfach scheiße.
    Wenn du die Spiele um 20 Jahre zurückwerfen willst, musst du die ganze Industrie um 20 Jahre zurückwerfen. Du darfst dann den Studios beibringen, warum sie dann auch mit den Umsätzen wie vor 20 Jahren auskommen müssen. Mit alter Grafik macht man keine Millionenumsätze

    Old skool war besser schrieb:

    Ja und? Es gibt auch Dinge die eben zeitlos sind.
    Und nicht immer braucht man das Ultra High Tech zeugs.

    Nein, behauptet auch keiner. Und verwechsel bitte nicht "zeitlos" mit "mein Spiel sieht genauso aus wie vor 20 Jahren". supermario ist zeitlos, der millionste sidescroller-abklatsch deswegen noch lange nicht

    Old skool war besser schrieb:

    Was also du nicht verstehst ist die Tatsache, daß es in der Kunst verschiedene Stilmittel gibt und nicht alle Bilder mit dem ultramodernen Fotoapparat erstellt werden müssen.

    Interessant, gerade die Kunst als Beispiel zu nehmen, wo sich im Verlauf der Geschichte teils massiv verändert hat, was gerade populär ist. Da gibts auch nur echte Künstler mit eigenem Stil oder die, die nur nachahmen, was andere populär gemacht hat. Und da mag ich ehrlich gesagt Erstere lieber.

    314159265358979 schrieb:

    Bei älteren Spielen habe ich mehr Stunden an Spaß bei den Spielen.

    liegt das nicht einfach an der Tatsache, dass du bei den älteren Spielen auch mehr Zeit hattest?
    Viele, die als Kinder sehr viel gespielt haben und dazu als Erwachsener (oder zumindest Jugendlicher) prinzipbedingt weniger Zeit haben, schieben das darauf, dass die alten Spiele ja so viel mehr Spass gemacht haben. Dabei sind es oft einfach die eigenen Prioritäten, die sich verschoben haben.
    Und wenn man dann noch versucht, sich mit Gewalt wieder in die alten Gepflogenheiten zu bringen ist klar, dass der Spass auf der Strecke bleibt



  • zwutz schrieb:

    Und noch ein Punkt was du vergessen zu haben scheinst: Zeiten ändern sich

    ..und darum müssen wir jetzt Schach, Skat oder Mühle und alles andere auch nur noch aus der Ego-Shooter-Perspektive spielen?

    Aber es zeigt ja nur, das dies nicht der springende Punkt ist, eine gute Grafikengine ist nicht automatisch ein gutes Spiel. Wenn man also eine gute Engine schreibt,Pluginfähig usw., nicht zu einschränkend, mit diesen oder anderen offenen Möglichkeiten der Gestaltung, könnte man schon gut Kohle machen, glaube ich.
    Man könnte sich z.B. in andere Gestalten verwandeln, und die Wahrnehmung usw. ändert sich, sowas u.ä. habe ich aber noch nicht so oft gesehen.
    Aber man konnte z.B. ein 2D Automatenspiel im 3D game spielen, das habe ich schon gesehen.

    Letztens hatte ich ein schönes P+K-Spiel entdeckt:
    http://www.amazon.de/The-Games-Company-Everlight/dp/B000NDJR44/



  • Schwelgt ihr denn nur in Erinnerungen (da wirkt alles immer viel besser 😉 ), oder spielt ihr die alten Schinken auch mal wieder? Denn zu behaupten, gameplay-mäßig hat sich nicht viel getan, ist imho einfach falsch (1). Und wer denkt, dass sich die Entwickler früher nur auf's Gameplay und nicht auf die Grafik konzentriert haben, ist genauso falsch (2). Zu beiden Punkten ein paar Sätze:

    1. Ich habe erst kürzlich noch mal Another World gespielt. Ein Klassiker wie er im Buche steht, und er macht auch heute noch viel Spaß. Aber: man merkt dem Spiel sein Alter deutlich an. Nein, nicht an Grafik und Sound. Am Gameplay. Man wird einfach nicht sehr gut durch das Spiel geleitet. Ein großer Anteil des Gameplays ist Trial&Error. Viele Szenen sieht man so oft, bis man zufällig mal das Richtige macht. Bei manchen Rätseln gibt es zwar Hinweise, die einem einen Denkanstoß geben könnten. Die sind aber manchmal einfach sehr schwer zu erkennen und werden nicht hinreichend durch die Technik unterstützt. Auch kann es passieren, dass man ein ganzes Stück zurückgeht, weil man 1000 Screens vorher etwas hätte machen müssen, was jetzt plötzlich das Weiterkommen verhindert. Das Spiel hat auch heute noch eine Faszination, die ich ehrlich gesagt kaum erklären kann. Wenn ich mir aber einzelne Gameplay-Elemente ansehe, muss ich teilweise aus heutiger Sicht die Nase rümpfen. Ähnlich ist es mit vielen Spielen von damals. Klar, es sind halt die Klassiker, an die man sich immer gerne erinnert. Und die man vielleicht auch gerne noch mal spielt. Ich habe manchmal so Phasen, in denen es mich packt - und dann muss halt noch mal Rick Dangerous ausgepackt werden. 😃 Aber insgesamt ist mir das komplexere, ausgefeiltere und intuitivere Gameplay von heute doch lieber. Natürlich gibt es auch einen Haufen lieblosen Quatsch auf dem Spielemarkt, aber es gibt genauso immer wieder Perlen, die richtig Spaß machen. Und es gibt auch Innovationen. Daher kann ich das ständige "früher war alles besser" Gemecker nicht so wirklich nachvollziehen. 🙂

    2. Früher ist die Grafik auch ständig besser geworden, und die Entwickler haben auch im Rahmen ihrer Möglichkeiten darauf hingearbeitet. Schaut doch beispielweise mal auf diese Seite:

    http://www.pcgamesdatabase.de/gamesoftheyear.php?tmpx=1994

    Hier werden die angeblich besten 20 Spiele von 1994 gelistet. Und nun seht euch doch bitte an, wieviele dieser Spiele abgesehen vom Gameplay auch totale Grafikkracher sind (bzw. zu der Zeit waren).
    Außerdem ist 3D-Grafik ja nicht nur schlecht für's Gameplay gewesen. Denkt doch an Sachen wie Portal. Da wurde mit der 3D-Technik ein Spielprinzip geschaffen, dass in der Form früher nicht möglich gewesen wäre.
    Ich bin z.B. bei Adventures schon immer der Ansicht gewesen, dass die nie 3D hätten werden dürfen. Denke ich auch heute noch irgendwie. Aber selbst bei diesem halb-ausgestorbenen Genre (halb-ausgestorben in Bezug auf qualitativ hochwertige Veröffentlichungen, nicht auf die pure Menge) haben mich einige Titel davon überzeugt, dass sich moderne Technik und herkömmliches Adventure-Gameplay tadellos vereinen lassen (Tunguska, Overclocked, die neuen Sam & Max Teile...).





  • TGGC schrieb:

    Gibts doch noch, z.b.: http://popc64.blogspot.com/2011/10/prince-of-persia-for-commodore-64128.html

    Das "du schaffst es in 60 Minuten oder du bist tot" Spiel ist ein Paradebeispiel für veraltetes Gameplay, das heute so nicht mehr akzeptiert würde, wenn du mich fragst. Dabei ist es egal, wie viel Spaß wir damals damit gehabt haben.


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