Schulungen: persönliche Erfahrungen
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Hallo zusammen,
ich schaue mich aktuell nach lohnenswerten Schulungen im Bereich der Software-Architektur/Design um und würde mich über ein paar Erfahrungsberichte freuen von Schulungen die ihr bereits besucht habt.
Mich würde interessieren, was für eine Schulung ihr besucht habt, ob sie euch etwas gebracht hat und ob ihr sie im nachhinein nochmal besuchen würdet. Wie stehen die Kosten im Vergleich zum Nutzen, insbesondere in Bezug darauf wie man seinen Chef davon überzeugen kann.
Danke schonmal,
KaPtainCugel
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Schulungen habe ich schon einige besucht - allerdings nur zu Sprachen und anderen Themen, nicht zu Architektur/Design. Allerdings hatten die Schulungen alle eines geeinsam: 2-3 Tage intensive Beschäftigung mit ein oder zwei Büchern zum Thema bringen mehr. Bei der Java-Schulung für Ein- und Umsteiger hab ich nach ner Woche Einarbeitung mit einem Online-Buch dem Dozenten noch neues beibringen können -.-
Ich hab meinem Chef irgendwann vorgeschlagen, bei der nächsten Schulung für 2000€ plus Steuern die 2000 gleichmäßig zwischen ihm und mir aufzuteilen - und für die Steuern mehr als genug Bücher zu kaufenKurz: Ich halte nicht viel von Schulungen.
Ist aber eben wirklich eine rein persönliche Erfahrung, ich hab mir alles was ich kann eher selber angelesen, bisher hatte kein Dozent die passende Didaktik für mich.
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Ich halte nicht viel von Schulungen.
Ja, ist immer ein kurzer Peak, wenig nachhaltig. Bücher, Tutorials, Suchmaschinen, dieses Forum sind besser.
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Schulungen müssen immer eine Masse von Leuten gleichzeitig bedienen. Da geht es normalerweise nach dem langsamsten. Solange man das nicht selbst ist, ist es vermutlich effektiver über Bücher, Tutorials usw. zu lernen. Und wenn man es selbst ist, sind Bücher, Tutorials usw. immer noch der günstigere Weg. Nutzen/Aufwand ist imo ziemlich niedrig. Die Nachfrage für Schulungen ist nur deswegen gegeben, weil man das so schön B2B anbieten kann bzw. das Angebot annehmen kann oder man unter dem Punkt "Weiterbildung" dann sagen kann, man habe das für seine Mitarbeiter damit ja erfüllt.
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Danke für eure Einschätzungen - auch wenn ich mir leider etwas anderes erhofft hatte. Bis jetzt war ich eigentlich ganz angetan von der Schulungsidee, nun werde ich das Ganze wohl doch nochmal überdenken. Vielleicht kommt es ja demnächst trotzdem mal auf mich zu, sodass ich mir ein eigenes Urteil bilden kann. Danke auf jeden Fall für eure Berichte!
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Kommt drauf an, würd ich sagen. Es gibt bestimmt auch qualitative Unterschiede zwischen gleichen Schulkursen.
Man könnte:
- mal etwas anderes sehen und erleben, eine Art Abwechslung vom Alltag, andere Erfahrung sammeln, Überraschungen erleben oder sehr gutes Insider KnoHow mitbekommen, neue Welten kennenlernen, neue Perspektiven, neue Dinge kennen lernen, auf die man alleine nicht (normalerweise) gekommen wäre usw.
- Interessante Leute treffen, neue Kontakte knüpfen, diskutieren, Einsicht in andere Betriebsalltage bekommen usw.
- Gemeinsame Erfahrung mit Kollegen mitnehmen, auch nicht zu unterschätzen, wie Jugendferienlager und -Camps zur Freundschaftenbildung.
- bessere Motivation (für den Einstieg) haben, weil sowieso dabei, z.B. Java Einstieg oder Asm, oder andere Sprachen fern von C++ und Java sicherlich auch mal hilfreich.
- Werbung machen für den eigenen Betrieb
- was noch?So eine Schulung kann wie ein Aktivierungspotential wirken und gerade bei vielen Dingen, wie ausufernde Computersprachen, kann es hilfreich sein, wenn man eine Sprache einem (Schulungs-)Ort zuweisen kann. Die ganze Sache steht und fällt aber mit der Qualität des Kurses und ob es um ein 0815 Thema geht oder über exklusive Insider-Infos. Und gerade bei Themen wie Softwarearchitektur kann ich mir vorstellen, ein Schulungsambiente und Erfahrungsaustausch und Diskussion dienlich für den ein oder anderen sein kann.
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pumuckl schrieb:
Schulungen habe ich schon einige besucht - allerdings nur zu Sprachen und anderen Themen, nicht zu Architektur/Design. Allerdings hatten die Schulungen alle eines geeinsam: 2-3 Tage intensive Beschäftigung mit ein oder zwei Büchern zum Thema bringen mehr.
Das ist richtig, allerdings gilt das nur, wenn man sich für den Stoff auch begeistern kann.
Wenn der Stoff und das Buch nur wiederwillig gelernt bzw. gelesen wird, bringen Schulungen mehr.
Außerdem gibt es bei Schulungen oft Aufgaben/Tests usw. die man lösen kann und dann einem bescheinigen, das man das kann.Beim Buch gibt's zwar auch aufgabenstellungen, aber nen Schein, daß man das nun kann oder richtig verstanden hat, den gibt's nicht.
Beispielsweise könnte man beim Programmieren etwas umsetzen, aber da beim Buch das niemand nachprüft ist es hier möglich, die Aufgabenstellung so zu lösen, ohne das gelernte im Buch zu verwenden und dann sagt man "Programm funktioniert doch", aber bewiesen, daß man das, was im Buch steht kann, das hat man nicht.Bei der Java-Schulung für Ein- und Umsteiger hab ich nach ner Woche Einarbeitung mit einem Online-Buch dem Dozenten noch neues beibringen können -.-
Ich hab meinem Chef irgendwann vorgeschlagen, bei der nächsten Schulung für 2000€ plus Steuern die 2000 gleichmäßig zwischen ihm und mir aufzuteilen - und für die Steuern mehr als genug Bücher zu kaufenKurz: Ich halte nicht viel von Schulungen.
Wie schon gesagt, bei Dessinteresse sind Schulungen besser zum den Mitarbeitern den Stoff in den Kopf zu hämmern.
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Tagfeuer schrieb:
pumuckl schrieb:
Schulungen habe ich schon einige besucht - allerdings nur zu Sprachen und anderen Themen, nicht zu Architektur/Design. Allerdings hatten die Schulungen alle eines geeinsam: 2-3 Tage intensive Beschäftigung mit ein oder zwei Büchern zum Thema bringen mehr.
Das ist richtig, allerdings gilt das nur, wenn man sich für den Stoff auch begeistern kann.
Wenn der Stoff und das Buch nur wiederwillig gelernt bzw. gelesen wird, bringen Schulungen mehr.
Wenn man sich für den Stoff nicth begeistern kann, helfen auch Schulungen eher weniger. Man quält sich dann durch, immer ein Auge auf der Uhr, wann endlich die nächste Kaffeepause bzw. Feierabend ist.
Außerdem gibt es bei Schulungen oft Aufgaben/Tests usw. die man lösen kann und dann einem bescheinigen, das man das kann.
Erfahrungsgemäß können die nicht trivialen Dinge in Schulungen nur dann in annehmbarer Zeit gelöst werden, wenn sie sich 1:1 am Unterrichtsstoff entlanghangeln bzw. es genügend Tips und Hinweise gibt. Wer nicht den Ehrgeit hat, sich damit selbständig auseinanderzusetzen, geht einfach Seite für Seite das Schulungs-Script durch und erledigt die Aufgaben, ohne wirklich was gelernt zu haben.
Beim Buch gibt's zwar auch aufgabenstellungen, aber nen Schein, daß man das nun kann oder richtig verstanden hat, den gibt's nicht.
Bei Schlungen gibts den auch nicht. Man bekommt einen Teilnahmeschein, der nicht viel mehr aussagt als dass man N Tage körperlich anwesend war und irgendjemand eine Menge Geld dafür hingelegt hat.
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pumuckl schrieb:
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Beim Buch gibt's zwar auch aufgabenstellungen, aber nen Schein, daß man das nun kann oder richtig verstanden hat, den gibt's nicht.
Bei Schlungen gibts den auch nicht. Man bekommt einen Teilnahmeschein, der nicht viel mehr aussagt als dass man N Tage körperlich anwesend war und irgendjemand eine Menge Geld dafür hingelegt hat.
Da stimme ich dir voll zu! Diese sogenannten "TeilneherZERTIFIKATE" sind für die Mülltonne. Als gutes Beispiel: So eines habe ich von einer SQL-Intensivschulung (erweiterte Kenntnisse SQL und Datenbankdesign, ..., blabla). So, dann haben wir insgesamt ca. 20 Stunden investiert in diese Schulung und das Einzige, was der Dozent gemacht hat, war aus einem Seminar-Buch eines bekannten Verlages die Kapitel und deren Zusammenfassung vorzulesen. Also, eine grobe Enttäuschung für das Geld.
Aus meiner persönlichen Erfahrung würde ich sagen, dass sich eine Schulung nur lohnt, wenn du wirklich absolut keine Ahnung von der Materie hast. Alles andere kann man viel billiger, schneller und effektiver im Selbststudium mit einem guten Buch hinkriegenZ. B.
Lieber keine Schulung:
- XML-Verarbeitung für einen Java-Entwickler
- GUI-Toolkits (z. B. wxWidgets) für C++-Entwickler
- Shell-Schulungen für einen schon mehr erfahreneren Linux-AnwenderLieber Schulung:
- Linux-Einführung für reine Windows-Benutzer
- Delphi-Einführung für einen XYZ-Entwickler
- Sicherung von *nix-Servern für Windows-AdminsSo in etwa, klar sind die Beispiele nicht perfekt. Und es ist für jeden ein anderes Kriterium ausschlaggebend.
Aber ich kenne z. B. Leute, die gehen extra auf egal welche Schulung um einen gediegenen Tag zu verbringen, mal Kaffeepläuschchen zu machen und "geschäftliche soziale Kontakte" zu pflegen. Also für mich wäre das einfach nur Zeitverschwendung...
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pumuckl schrieb:
Wenn man sich für den Stoff nicth begeistern kann, helfen auch Schulungen eher weniger. Man quält sich dann durch, immer ein Auge auf der Uhr, wann endlich die nächste Kaffeepause bzw. Feierabend ist.
Nicht ganz, denn es kann passieren, daß der Unterricht vom Tutor interessant gestaltet wird, man in das Thema einsteigt und für die Dauer der Sitzung trotzdem Interesse hat und das Thema verfolgt, nur bleibt das Interesse nicht bei jedem bis nach Ende der Schulung aufrecht, denn in der Freizeit fallen einem 1000 andere Sachen ein, die man eher machen will, deswegen sind Schulungen für Mitarbeiter dar.
Um einen Stoff möglichst schnell und motiviert durch den Gruppendruck und Tutor den Mitarbeitern beizubringen.Etwas bleibt bei einer Schulung bei mangelndem Interesse trotzdem hängen.
Ein Buch zu kaufen bringt bei fehlendem Interesse aber gar nichts, weil es einfach erst gar nicht gelesen wird.
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Tagfeuer schrieb:
pumuckl schrieb:
Wenn man sich für den Stoff nicth begeistern kann, helfen auch Schulungen eher weniger. Man quält sich dann durch, immer ein Auge auf der Uhr, wann endlich die nächste Kaffeepause bzw. Feierabend ist.
Nicht ganz, denn es kann passieren, daß der Unterricht vom Tutor interessant gestaltet wird, man in das Thema einsteigt und für die Dauer der Sitzung trotzdem Interesse hat und das Thema verfolgt,
Das Problem ist nur folgendes: Nicht jeder Tutor ist didaktisch kompetent, bei technischen Themen ist das sogar eher selten. Nicht jeder Tutor hat technisch den Überblick über das, was er den Leuten beizubringen versucht, vor allem nicht über das hinaus, was in seinem Script steht. So manchen Tutor kann man mit Detailfragen gehörig ins Schwimmen bringen. Tutoren, die didaktisch UND fachlich gleichermaßen kompetent sind, sind gefühlt so häufig wie ein Sechser im Lotto. Soll heißen, dass auf Schulungen, bei denen der Tutor tatsächlich durch seine mitreißenden Vorträge das vorher nicht vorhandene Interesse wecken kann, selten mehr rüber kommt als bei den oben genannten Kapitelzusammenfassungen. Und die 2 Stunden Selbstdisziplin, sich so eine Zusammenfassung durchzulesen, sollte jeder haben...