Wann kauft ihr euch ein Elektroauto?
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Ein Bekannter meines Vaters arbeitet bei einem Automobilhersteller? in der Entwicklung. Er hat mir gesagt, dass es man sehr wohl effizientere Autos bauen kann, dies aber nicht gemacht wird.
Zudem, wenn wir doch hier in Deutschland - sooo Umweltbedacht sind - wieso wird Windenergie, Sonnenenergie, etc. nicht stärker gefördert?
Zudem ist Ökostrom nicht gleich Öko...
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zuckerlie schrieb:
Zudem, wenn wir doch hier in Deutschland - sooo Umweltbedacht sind - wieso wird Windenergie, Sonnenenergie, etc. nicht stärker gefördert?
Noch stärker? Respekt.
Bei uns sind die Förderungen schon so hoch, daß man Solarparks in den Nordosten von DE stellt, oder Windkraftanlagen in windarme Gebiete. Lohnt sich wegen der Förderung trotzdem.
Und der berühmte Bekannte, der die laufmaschenfreie Strumpfhose kennt - natürlich kann man einen kleine VW Polo bauen, der nur mit 0.5 L Diesel auskommt. Der würde dann aber vermutlich 80000 EUR kosten, weil nur noch Leichtbau und sonstige Gimmicks möglich wären. Man muß bei so einer Aussage immer fragen "zu welchem Preis". Ohne diese Angabe ist die Aussage völlig wertlos.
Besser geht immer, die Frage ist nur, ob man es sich noch leisten kann.
Das ist dann ohnehin eine Frage nach der Optimierungsstrategie... z.B. wird es relativ teuer, in Deutschland den Spritverbrauch z.B. zu halbieren. Dann braucht man neue Motoren und die Autos/Lkws werden immer teurer. Es ist viel einfacher in Osteuropa, China oder Indien den Verbrauch zu halbieren, weil da noch alte Autos mit alten Motoren unterwegs sind, oder noch uralte Lkws aus DDR-Zeiten.
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zuckerlie schrieb:
Zudem, wenn wir doch hier in Deutschland - sooo Umweltbedacht sind - wieso wird Windenergie, Sonnenenergie, etc. nicht stärker gefördert?
Wir haben in Deutschland mit dem Erneuerbare Energien Gesetz (EEG) durchaus ein sehr gutes Foerdersystem fuer Erneuerbare Energien, das auch dazu fuehrt, dass die Nutzung derartiger Kraftwerke stark zunimmt.
Guck mal da:
http://de.wikipedia.org/wiki/Erneuerbare_Energie#Deutschland
Wenn Du die Tabelle ansiehst, wirst Du zum Beispiel feststellen, dass sich die Stromeinspeisung aus Photovoltaikanlagen in Deutschland etwa alle 5 Jahre verzehnfacht. ...zumindest in der Vergangenheit. Das EEG hat dazu gefuehrt, dass die Solarindustrie stark waechst. Natuerlich kann man eine riesige Solarindustrie nicht direkt aus dem Hut zaubern. Es braucht Zeit, dass so etwas waechst. Und genau dieses Wachstum sehen wir.
Auch die installierten Windkraftanlagen nehmen zu und koennen immer mehr leisten. Siehe zum Beispiel da:
http://de.wikipedia.org/wiki/Windenergie#Deutschland
Dort sehen wir in den letzten Jahren mehr oder weniger ein lineares Wachstum der installierten Leistung. Der Ertrag ist kurzfristig allerdings etwas zurueckgegangen, da wir wohl ein paar windschwache Jahre hatten. Naja, das ist halt das Problem bei den Erneuerbaren.
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Erhard Henkes schrieb:
Im Zweiradbereich sehe ich da fast mehr "nähere Zukunft".
Wieso Zukunft?
http://www.time.com/time/world/article/0,8599,1904334,00.html (Artikel von 2009)
"Everyone in Shanghai is ride E-bike"
http://www.youtube.com/watch?v=dEgzD4TvGMgNur hier sprechen wir von Zukunft. China stellt in den Großstädten massiv durch Förderung und Forderung auf E-Bikes um, seit 2008. E-Bikes sind ein alter Hut, eingeführte Technik, an jeder Straßenkreuzung nur noch E-Bikes, ganz selten mal ein Töfftöff. E-Autos kommen in den nächsten Jahren.
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comonad schrieb:
Provokativere Frage: Was spricht für ein Elektroauto?
Höhere Effizienz und theoretisch vollkommen umweltneutral, wenn der Strom irgendwann komplett aus erneuerbaren Energien gewonnen werden sollte. Auch sonst hat ein Elektormotor ganz schöne Leistungscharakteristika, wie z.B. ein deutlich konstanteres Drehmoment als ein Verbrenner.
Nachteile: Teuer, momentan geringe Reichweite und klingt nicht so gut wie ein Verbenner. :xmas1:
@Topic:
Ich halte es da wie hustbaer.Aha, erneuerbare Energien (furchtbarer Begriff) sind also Umwelt neutral.
Das ist doch ma ne schöne Neuigkeit ...MfG
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Beachte das Wörtchen "theoretisch".
Auch wenn sie nicht umweltneutral sind, sind sie trotzdem noch erneuerbar. Das gilt für Öl meines Wissens nicht.
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comonad schrieb:
Beachte das Wörtchen "theoretisch".
Auch wenn sie nicht umweltneutral sind, sind sie trotzdem noch erneuerbar. Das gilt für Öl meines Wissens nicht.Erneuerbarkeit ist aber eine Frage von wie lange man das so machen kann, nicht davon, wie umweltverträglich es ist.
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Habe ich irgendwo behauptet, dass es anders sei? Legt doch mal bitte selbst die Genauigkeit an den Tag, die ihr von anderen verlangt.
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rüdiger schrieb:
hustbaer schrieb:
und b) die Akkus lange genug halten.
Akkus sind das größte Problem. Vermutlich muss man andere Formen finden, um die Energie zu speichern.
SeppJ schrieb:
Provokativere Frage: Was spricht für ein Elektroauto?
Je nachdem wie man das Energiespeicherproblem löst, könnte man E-Autos gut zur Netzregelung nutzen. Wenn man immer mehr unplanbare Anlagen ans Netz hängt (Solar, Windkraft), dann wird das nötig sein.
Steffo schrieb:
So ein Gas-Auto hat auch geringere Emissionen und man darf nicht vergessen, dass beim Abbau der seltenen Erden die Umwelt zerstört wird und man sich wieder wie beim Öl von wenigen zwielichten Staaten abhängig macht.
Gas kann mittlerweile recht effizient künstlich (durch grünen Strom) gewonnen werden und man hat bereits serienreife Technik und Infrastruktur. Darüber hinaus kann überschüssiges Gas wie gehabt auch zum Heizen für Wohnräume verwendet werden.Biogas hat auch seine Probleme und wenn man es in großen Massen herstellen will, dann muss man dafür massiv Energiepflanzen (Zuckerrüben, Mais, etc.) anbauen. Die Probleme kennt man ja schon von den anderen "Biokraftstoffen". Die Nahrungspreise steigen und am Ende wird dafür Palmöl importiert, für das der Regenwald abgebrannt wurde und somit sogar von der Klimabilanz schlechter als fossiler Kraftstoff ist.
Für elektrische Energie existiert ebenfalls eine Infrastruktur.
Man kann Methan über Wasserstoff und CO2 herstellen. Dazu braucht man keine Pflanzen.
Der Wasserstoff lässt sich über Wasser mit grüner Energie spalten und CO2 gibt es sowohl in der Luft als auch als Abfallprodukt in der Industrie.
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Du willst guten Wasserstoff zu Methan verarbeiten
? Das ist ja wie Schnappsbrennen und dann mit Wasser verdünnen. Außerdem entsteht die grüne Energie zur Wasserstofferzeugung auch nicht aus Luft und Liebe. Man könnte dazu zum Beispiel Methan aus Energiepflanzenanbau benutzen :p .
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SeppJ schrieb:
Du willst guten Wasserstoff zu Methan verarbeiten
? Das ist ja wie Schnappsbrennen und dann mit Wasser verdünnen. Außerdem entsteht die grüne Energie zur Wasserstofferzeugung auch nicht aus Luft und Liebe. Man könnte dazu zum Beispiel Methan aus Energiepflanzenanbau benutzen :p .
Jo, zu einem wegen der vorhandenen Infrastruktur, zum anderen wegen der vorhandenen Serienreifen und recht günstigen Motor-Technik. Weiter kann das Methan für alles mögliche verwendet werden: Zum Heizen, für Gaskraftwerke, für Autos...
Wasserstoff kann man hingegen aus technischen Gründen (frag mich nicht wieso) nur zu einem geringen Prozentsatz ins Gasnetz einspeisen.
Methan aus Pflanzen? Willst du jetzt Wald roden oder vorhandene Felder, die zuvor für Lebensmittel genutzt wurden, ersetzen?!
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Steffo schrieb:
Methan aus Pflanzen? Willst du jetzt Wald roden oder vorhandene Felder, die zuvor für Lebensmittel genutzt wurden, ersetzen?!
Nein, da bin ich überhaupt nicht für. Aber wenn du vorschlägst, den Wasserstoff zur Methanerzeugung mittels grüner Energie herzustellen, dann muss die auch irgendwoher in diesen Massen kommen. Ein machbarer Vorschlag dazu wäre Methangewinnung aus Pflanzen. Schlag was besseres und umsetzbares vor.
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Anders gesagt: Elementarer Wasserstoff ist in großen Mengen sehr schwer zu bekommen. Du kannst zwar Wasser elektrolytisch spalten, und Wasser haben wir genug. Dafür brauchste aber wieder Strom. Das ist ein endloser Teufelskreis.
Man könnte ja auch gleich Wasserstoffmotoren bauen. Gab es sogar schon. Hat sich nur nicht rentiert, weil Wasserstoff eben nicht großflächig herstellbar ist bzw. die Ausbeute unter Kosten/Nutzen-Betrachtung einfach unsinnig.
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Ich habe kein Auto und eins mit Elektro würde ich mir aufgrund der miesen
Energiebilanz nicht zulegen.Ich habe ein Dnepr-Gespann und eins mit einer Guzzi - langt
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Ihr vermischt hier gerade zwei Dinge: einmal die Speicherung von Strom, die problematisch ist, und dann die Erzeugung von Strom, die ebenfalls problematisch sein könnte.
Wenn man allerdings eins davon "perfekt" löst, dann ist das andere vermutlich automatisch kein Problem mehr.
Wenn man z.B. einen verschleissfreien Akku mit 100% Wirkungsgrad hätte... dann könnte man Strom vermutlich mit jeder beliebigen Technologie herstellen, und wäre in Summe immer noch "grüner" als wenn man mit Otto-/Dieselmotoren fährt.
Andersrum, wenn man Strom quasi "gratis" und mit vernachlässigbaren Auswirkungen auf die Umwelt herstellen könnte, dann würde vermutlich sogar mit heutiger Akkutechnik ein "grünes" Auto möglich.
Natürlich kann man über ganz andere alternative Antriebstechnologien für Autos diskutieren. Nur dann reden wir natürlich nicht mehr über Elektroautos, sondern über XYZ-Alternativautos
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Ökologisch wäre, sich das "System Verkehr" mal vorzunehmen. Genau das wird aber nicht getan.
Seit 4 Jahren war ich nicht mehr in der Firma und arbeite von zu hause. Spart ca
40 tkm/a und es ist eine Technologie die wirklich funktionert (ei das Web).Elektroautos halte ich für eine Sackgasse, sie würden wieder nur den großen Konzernen
nutzen und den Leuten das Geld aus der Tasche ziehen (so wie "Ökosteuer" auf den Sprit
für die Rentenkasse etcpp).Laßt euch mit dem Elektrokram nicht verarschen - genau das passiert nämlich im Moment.
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Mit so einer Elektrokarre hat man weniger Streß mit Wartung (kein Auspuff und deren Anhängsel, keinen wartungsintensiven Verbrennungsmotor).... da wird ein Werkstattsterben eintreten... und die Ölindustrie wird auch traurig dreinschauen...
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Günni99 schrieb:
Mit so einer Elektrokarre hat man weniger Streß mit Wartung (kein Auspuff und deren Anhängsel, keinen wartungsintensiven Verbrennungsmotor).... da wird ein Werkstattsterben eintreten... und die Ölindustrie wird auch traurig dreinschauen...
Das mit wartungsarm würde ich heute noch nicht unterschreiben. Mechanische Teile gibt's nach wie vor, sonst würde sich nichts bewegen. Da wird man Service leisten müssen. Der Motor ist nach wie vor ein Motor. Schmierungen, Kupplungen, Kraftübertragung, Bremsleitungen - das fällt ja nicht weg. Die Batterien sind nicht wartungsarm. Dafür dann eine wesentlich komplexere Steuerungselektronik... ich sage nur Softwareupdates.
Die Ölindustrie vielleicht schon, dafür die Kraftwerksbetreiber nicht.
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Halten überhaupt die Akku's eine Dauerbenutzung aus oder muss man alle 1,2 Jahre die Akku's austauschen weil sie langsam an Kapazität und Leistung verlieren so wie man das von Akku Bohrmaschinen her kennt ?
Saubere Energie / Umweltschutz ist leider wie árn[y]ék angedeutet hat nicht so einfach wie es erscheint. Selbst wenn die Kombination E-Auto <-> Solaranlage einigermaßen umweltverträglich ist, steht man vor dem Problem wie man Milliarden Menschen Zugang zu den Ganzen bietet. Denn eine Milliarde mal die Rohstoffe für einen Akku (Lithium) + Solaranlage ergibt einen gewaltigen Raubbau.
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Bitte ein Bit schrieb:
Halten überhaupt die Akku's eine Dauerbenutzung aus oder muss man alle 1,2 Jahre die Akku's austauschen weil sie langsam an Kapazität und Leistung verlieren so wie man das von Akku Bohrmaschinen her kennt ?
Die Degradation der Akkus ist heute das größte Problem, wird letztlich auch immer so bleiben - denn die Degradation ist ein physikalisch/chemischer Effekt. Man kann nur die Steigung der Kurve durch technische Maßnahmen verringern, d.h. wie schnell man tauschen muß und wie groß das Problem wird, kann man beeinflussen.
Aber auch in 20 Jahren wird ein Akku(neu) besser sein als ein Akku(2 Jahre benutzt).
Die e-Funktion ist Dein Freund bzw. 1-e^(-tau/t).